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Große Revision bei 80000km für 1200-1300€?
Hallo. Ich wollte mich heute bei meinem Harley Händler für einen Kundendienst (Road King Custom, 2004, FLHRSI. 100.000 km) anmelden. Beim Blick in die alten Kundendienstrechnungen bei 80 und 90.000 km fiel ihnen jetzt auf dass sie wohl eine so genannte große Revision (Kostenpunkt 12-1300 €) verpasst hätten.
Hier wird unter anderem die Öl-Pumpe und ein weiteres Teil getauscht. Das Thema, so wurde mir es verkauft, sei ein ähnliches wie die Steuerketten/ -riemenproblematik bei Fahrzeugen, die auch irgendwann zwingend gemacht werden müssen.
Kann mir das hier jemand bestätigen, liegen die Kosten im Rahmen? Ich bin bei einem Händler in Spanien vertreten.
Viele Grüße und besten Dank
Beste Antwort im Thema
Ich denke hier wurde beim Anziehen der Kipphebelplatte der betreffende Zylinder nicht auf OT gedreht. Wenn der Betreffende Zylinder nicht auf OT steht, üben die Nocken-Rollenstössel-Stösselstangen Druck auf die Kipphebel aus. Beim Anzug drückt der gesamte Druck gegen die Kipphebel, wenn man dann mit aller Gewalt alles runterzieht, längen sich die Schrauben, die Kipphebelplatte verzieht sich und irgendwann reißen die Schrauben ab.
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27 Antworten
Steht irgendetwas davon in Deinem Owners Manual?
Ich kann für 80000km lediglich Gabelölwechsel (Zerlegen der Gabel) und Fetten der Lenkkopflager (Zerlegen) als zusätzl. Leistung ersehen (2005er Owners Manual, 2004 hab ich gerade nicht zur Hand).
Der Wechsel der Ölpumpe zu dem Nachfolgemodell mit höherer Förderleistung und geänderten Steuerkettenspannern ist sicher sinnvoll, aber nicht "zwingend" erforderlich. Überprüfung, ggfs. Ersatz der Gleitschuhe der Steuerkettenspanner ist allerdings bei der Laufleistung sinnvoll.
Der Zahnriemen muss zwingend dann ersetzt werden, wenn er sich aufzulösen beginnt (normaler Verschleiß, o.a. eingedrungener Fremdkörper, der den Riemen zerstört), o.a. wenn er gerissen ist. Harley empfielt!!! den Tausch bei 80000km, zwingend ist das aber nicht.
Grüße
Uli
Hallo Uli.
Danke dir schon mal für die ausführliche Antwort. Ein Owners Manual habe ich leider nicht zur Hand.
Zitat:
@Mike-at-MT schrieb am 18. April 2017 um 18:34:34 Uhr:
Ein Owners Manual habe ich leider nicht zur Hand.
...vielleicht ein Grund, warum man beim Kauf i.d.R. keins ausgehändigt bekommt:rolleyes:
Der Kunde könnte ja die Sceduled Maintenance kontrollieren.
Ein Servicemanual bekommst Du hier für 19$, ein Owners Manual kann ich Dir in pdf-Form zukommen lassen, wenn Du mir eine Mailadresse schickst (am besten per PN).
Güße
Uli
Hallo. Ein kurzes Update.
Bei 104000km wurde die große Revision gemacht, getauscht wurde (siehe erstes Bild oben) alles inkl. Screaming Eagle Ölpumpe. Wie Teile, die wohl schon 20-30000km vorher hätte getauscht werden müssen, bei einem zu späten Wechsel aussehen kann man in dem einen (ersten) Bild unter den Neuteilen sehen.
Nach weiteren 5000km oder einem Monat hat sich langsam ein Klickern eingestellt, was von HD als "unbedenklich" (=alter Motor) eingestuft wurde. Öl (am Minimum) wurde nachgefüllt, das Bike ging wieder auf die Straße. Nach weiteren 1000km wurde aus dem Klickern ein Klackern.
Das Resultat sieht man im zweiten Bild mit den 4 Frames.
Hat laut Aussage HD nichts mit der Revision inkl. KD vor 6000km zu tun.
Wenn beim wechsel der spannerhydraulik/ölpumpe die originalen stößelstangen beibehalten wurden, müssen die kipphebel raus.
beim wiedereinbau ist wahrsch. eine schraube nicht festgezogen worden.
dann gibt es bei jedem ventilhub druck auf das gußteil - schraube dreht sich raus - hub wird größer - teil bricht...
Na super. Und was kostet Dich der Spaß jetzt?
Sind auf deiner Rechnung Ventildeckeldichtungen aufgeführt? Dann wurde es wie Harry beschrieben hat gemacht. Wenn nicht wurde gepfuscht. Konfrontier deinen Händler damit.
Da wurde gemurkst, aber das is nur meine Meinung....
Hallo. Die Kosten kenne ich noch nicht. Das Motorrad steht in Spanien beim Offiziellen.
Also wenn ich richtig verstehe: Sofern nichts über Ventildeckeldichtungen auf der Rechnung steht: Pfusch.
Den Nachweis einer nicht festgezogenen Schraube zu führen werde ich wohl kaum schaffen.
Na das wird spannend. Die bisherige Info des Händlers: Revision war woanders.
Sobald ich wieder unten bin werfe ich einen Blick in die Rechnung.
Muss jetzt erstmal versuchen eure obigen Infos in gutes Spanisch zu übersetzen :/
Besten Dank bisher.
Zitat:
@Mike-at-MT schrieb am 14. August 2017 um 20:15:04 Uhr:
...
Den Nachweis einer nicht festgezogenen Schraube zu führen werde ich wohl kaum schaffen.
...
Den Nachweis einer festgezogenen Schraube zu führen wird der Händler wohl auch kaum schaffen!
DU bist Kunde und hast bezahlt, nimm Dir notfalls nen Anwalt, der Dich unterstützt, immerhin hast Du bereits auf das "Klickern" zu einem Zeitunkt aufmerksam gemacht, als es noch nicht zu spät war, das wird niemand bestreiten können und kann von Dir sehr leicht nachgewiesen werden, und das ist doch schon der "halbe Nachweis" über ne lockere Schraube.
1:0 für Dich - den Rest würde ich drauf ankommen lassen, der Händler sicher nicht:rolleyes:
Zitat:
@witeblax schrieb am 14. August 2017 um 20:41:25 Uhr:
Zitat:
@Mike-at-MT schrieb am 14. August 2017 um 20:15:04 Uhr:
...
Den Nachweis einer nicht festgezogenen Schraube zu führen werde ich wohl kaum schaffen.
...
Den Nachweis einer festgezogenen Schraube zu führen wird der Händler wohl auch kaum schaffen!
DU bist Kunde und hast bezahlt, nimm Dir notfalls nen Anwalt, der Dich unterstützt, immerhin hast Du bereits auf das "Klickern" zu einem Zeitunkt aufmerksam gemacht, als es noch nicht zu spät war, das wird niemand bestreiten können und kann von Dir sehr leicht nachgewiesen werden, und das ist doch schon der "halbe Nachweis" über ne lockere Schraube.
1:0 für Dich - den Rest würde ich drauf ankommen lassen, der Händler sicher nicht:rolleyes:
Vielleicht ist es in Spanien anders, hier würdest Du diesen Prozess vermutlich verlieren und dabei noch weitere Kosten verursachen, die der "Verlierer" zu tragen hat. Stichworte sind: Gutachter (von Dir bestellt), Gegengutachten (vom Richter bestellt), Anwälte, Gerichtskosten.....
Am Ende ist nichts so stichhaltig bewiesen, das der Richter ein sicheres Urteil fällen kann...und dann bleibt alles, wie es is.
Kannst dem Händler ja damit drohen, wahrscheinlich hat er aber viel mehr Erfahrung in diesen Dingen und wir Dich auslachen. Drohe ihm lieber mit Deinen fiesen Kumpels (wenn keiner zuhört)
Zitat:
@ScottyMoore schrieb am 14. August 2017 um 14:42:42 Uhr:
Da wurde gemurkst, aber das is nur meine Meinung....
Das sehe ich genauso!
Unabhängig davon gibt es keine HD-Vorschrift, die einen Tausch der Ölpumpe -ggn. ein Screaming Eagle Exemplar-bei 80000/90000/100000km zwingend vorsieht (Große Revision? Scheint wohl eher eine "Händlervorschrift" zu sein).
Bzgl. der Spannerproblematik gibt es ebenfalls (leider, allerdings in diesem Fall) keine HD-Vorschrift. Wer sich mit dem Thema näher beschäftigen möchte, schaut mal in den Spannerfred , da wird schnell klar, daß es sich zumindest bei einigen Bj.n empfiehlt, bei spätestens 50Tsd km mal nach den Spannern zu schauen.
Aufrüsten auf die Ölpumpe mit mehr Förderleistung, u./o. auch die hydraulischen Spanner, ist eine Kosten- und Nutzenabwägung, keinesfalls aber ein zwingendes "MUSS", um die MAschine zuverlässig am laufen zu halten,
Grüße
Uli
HAllo.
@hd-man: In Spanien ist es noch schlimmer als hier. Insbesondere wenn ein 'Deutscher' gegen Mallorquiner vor Gericht ziehen würde. Die kämen aus dem Lachen gar nicht mehr raus.
@all: kurzes Update: Mein alter Harley-Werkstattchef hier in D sagte mir heute dass er ganz klar (wie ihr oben schon vermutet habt) einen Zusammenhang zur Revision sehen. Das Teil würde nicht von alleine brechen. Habe technisch nicht alles behalten, aber er äußerte auch noch den Verdacht das hier bestimmte Teile während der Revision nicht entlastet wurden und dann unter Spannung/ verkantet (welches Teil auch immer) zusammengeschraubt wurde.
Auch die Theorie von Harry wurde klar bestätigt.
Junge, wird das ein Spaß.