Grand Prix von Monte Carlo - 6. Saisonlauf

Keine Verschnaufpause für die Teams, nach Barcelona geht es direkt weiter nach Monaco.

Es ist das verrückteste Formel-1-Rennen des Jahres, der Grand Prix von Monaco in Monte Carlo. Auf der einen Seite liebt der Formel-1-Tross den irren Stadtkurs inmitten der monegassischen Metropole, in der ein siebenstelliger Kontoauszug die Aufenthaltsgenehmigung für die Einwohner ist, auf der anderen Seite verabscheuen die Teams die Strecke wegen der trotz kürzlich erfolgter Umbaumaßnahmen schwieriger Arbeitsbedingungen und nicht mehr zeitgemäßer Sicherheitsstandards.

3,340 Kilometer lang ist der Kurs mit seinen engen Kurven, Unebenheiten, Kanaldeckeln und Fahrbahnmarkierungen, die keine andere Strecke bietet. Besondere Bedeutung kommt auf dem Stadtkurs dem Qualifying zu, weil Überholmanöver im Rennen aufgrund der geringen Streckenbreite praktisch ausgeschlossen sind. Neben Budapest ist Monte Carlo die Strecke, auf der man am meisten Abtrieb benötigt. Die Flügel sind so steil wie nur möglich gestellt. Besonders belastet werden die Radaufhängungen, denn es kann gelegentlich zu Leitplankenkontakt kommen. Die meisten Teams bringen daher verstärkte Teile nach Monte Carlo mit.

Vor der Saison 2003 wurde im Meer Land aufgeschüttet, um mehr Platz für die Boxengasse zu gewinnen. Außerdem wurde die Boxengasse von der Seite der Start- und Zielgerade in Richtung Hafen ausgerichtet und die Ausfahrt hinter die neuralgische Stelle Sainte Devote verlegt. Dennoch haben die Mechaniker beim Boxenstopp weniger Platz als auf jeder anderen Strecke.

Dass der Circuit de Monaco an die Formel-1-Fahrer hohe Ansprüche stellt, zeigt auch ein Blick in die Statistik: Ayrton Senna liegt mit sechs Siegen in Führung, gefolgt von Michael Schumacher und Graham Hill mit jeweils fünf Triumphen. Alain Prost kommt auf vier Siege, vor Stirling Moss und Jackie Stewart mit drei. Dank der meist vielen Ausfälle können aber auch einmal ganz unerwartete Fahrer die Ziellinie als Erster überqueren, wie zum Beispiel Olivier Panis im Jahr 1996.

Name: Circuit de Monaco
Länge: 3.340 Meter
Runden: 78
Distanz: 260,520 km
Ortszeit: MESZ
Start: 14:00 Uhr MESZ
Quelle

Was gibts neues?
Renault präsentiert mit Trina Solar einen neuen chinesischen Sponsor und erklärt ganz nebenbei Robert Kubica zur Nummer 1 und versichert ihm das er sich ein Team um sich herum aufbauen darf - wohl als Reaktion darauf das Ferrari großes Interesse an dem Polen zeigt sollte sich Massa in dieser Saison nicht steigern. Auch Mercedes war nicht untätig und hat die Postautos wieder in die Formel 1 geholt. Früher sponsorte die Deutsche Post das Jordan Team, nun also Mercedes. Als vierter Rennkommissar steht dieses Wochenende übrigens kein geringerer als Damon Hill zur Verfügung.
Übrigens: Mercedes fährt mit dem alten neuen Auto, einer "speziellen Monaco-Version".

Im vorhin beendetem ersten Freien Training sicherte Alonso sich vor Vettel und Kubica die schnellste Rundenzeit. Einzig Kobayashi setzte sein Auto in die wohl berühmtesten Leitplanken der Welt.
---> Ergebnisse 1. freies Training

Beste Antwort im Thema

Ich glaube hier werden einfach ein paar Begriffe durcheinander gebracht.

Es war nicht fair von Schumi Alonso zu überholen, weil der nicht mit einem Überholmanöver rechnete -> falsch 🙂
Es war nicht schwer für Schumi Alonso zu überholen, weil der nicht mit einem Überholmanöver rechnete -> richtig 🙂

Jetzt mal im Ernst: Das hat doch nix mit Fairness zu tun. Beide wurden von ihren Teams unterschiedlich informiert. Der eine "richtig", der andere "falsch". Daraus eine unfaires Verhalten zu konstruieren zu wollen halte ich für Quatsch. 
 
 

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Na dann hab ich halt den Ausdruck "Streit" falsch verstanden. Nichts für ungut ...

Meinst Du nicht, dass bei die bei anderen Strecken ebenfalls ein angepasstes Mapping haben? In Monaco fällt es halt bedingt durch die besondere Streckencharakteristik extrem aus. Die betreiben einen so unglaublichen Aufwand, dass ich mir nur schwer vorstellen kann, dass nur auf Extremstrecken (z.B. Monaco und Monza) spezielle Mappings verwendet werden und den Rest des Jahres auf ein Standard zurückgegriffen wird?

Zitat:

Eine Frage habe ich noch zum Motorenmapping. Cosworth berichtet von einem speziellen Mapping für Monaco. Haben die nicht mitttlerweile für jede Strecke, für jedes Wetter und für die unterschiedlichsten Anforderungen (Schongang bis maximale Attacke) zig Mappings?

Ja, es gibt zig verschiedene. Warum das bei Monaco besondere Beachtung findet ist leicht zu erklären. Da die Traktionskontrolle sinnvoller weise verboten wurde muss der Fahrer nun alles mit dem Gaspedal handeln, um ihm die Arbeit zu erleichtern wird das Mapping verändert. Mapping ist nichts anderes als das Chiptuning was man so kennt. Man geht hin und verändert die Kennlinien so das der Motor fahrbarer wird und nicht sofort Leistungsspitzen bekommt die den Wagen unkontrolliert ausbrechen lassen. Dazu hat der Fahrer am Lenkrad die Möglichkeit verschiedene Motorprogramme zu wählen die einfach ausgedrückt das Benzin/Luftverhältnis ändern. Als kleinen Bonus bekommen sie per Box mehrmals im Rennen -falls nötig- die Erlaubnis den Motor bis an die zulässige Höchstdrehzahl zu drehen damit der Fahrer ein paar PS extra bekommt für z. B. ein Überholmannöver.

Im Regen werden auch andere Mappings gefahren, da braucht man in erster Linie Traktion und die Leistung spielt fast schon eine untergeordnete Rolle.

Zitat:

Original geschrieben von Eierhals


.... Nichts für ungut ...

Meinst Du nicht, dass bei die bei anderen Strecken ebenfalls ein angepasstes Mapping haben? In Monaco fällt es halt bedingt durch die besondere Streckencharakteristik extrem aus. Die betreiben einen so unglaublichen Aufwand, dass ich mir nur schwer vorstellen kann, dass nur auf Extremstrecken (z.B. Monaco und Monza) spezielle Mappings verwendet werden und den Rest des Jahres auf ein Standard zurückgegriffen wird?

Hi Eierhals

Kein Problem 😁

Natürlich gibt es Grundeinstellungen. Sie bilden die Basis für die Feinarbeit am Rennwochenende. Du sprichst im Prinzip verschiedene Sachen an. Motorelektronik, Fahrwerk-Setup, Aerodynamik-Einstellungen, Bodenfreiheit, Spur, Sturz, Getriebeübersetzung, Radstand, Gewichtsverteilung, um die wichtigsten zu nennen. Es gibt bspw. für jede Strecke fixe Getriebeübersetzungschemata. Dies in Kombination mit dem entsprechenden Mapping der Motorenelektronik, den Fahrwerks- und Aerodynamikeinstellungen ergibt dann die eigentliche Standard-Streckenkonfiguration (ok, noch einiges mehr, aber das ist ja hier nicht das Thema). Wo die Getriebeübersetzung allerdings in aller Regel je Strecke fix ist, kann das Mapping infolge verschiedenster Einflüsse durchaus extrem variieren. Man spricht deswegen eigentlich nicht von einem Strecke X-Mapping, sondern von einem den Wettereinflüssen und Belagsbeschaffenheit angepassten Mapping.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es kann sein, dass ein Pilot auf Strecke X ein anderes Mapping fährt als der andere Pilot des Teams. Getriebeübersetzungen und Abtrieb jedoch fahren beide gleich, in aller Regel. Und es kann sein, dass auf ein und derselben Strecke jedes Jahr ein anderes Mapping programmiert wird, alle anderen Einstellungen jedoch bis auf Details Jahr für Jahr mehr oder weniger übernommen werden können. Nun, da die Motorenentwicklung eingefroren ist, hat man natürlich bekannte Parameter. Aber das Mapping von Monza gleicht in weiten Teilen auch dem Mapping von Silverstone, oder Hockenheim, jedenfalls dann, wenn das Wetter identisch ist. Monte Carlo jedoch ist einfach eine andere Hausnummer. Mit bspw. einem "Monza-Mapping" würden die Jungs wie wildgewordene Billardkugeln zwischen den Leitplanken hin und herkegeln ... und zusätzlich dazu würden die Motoren wohl so spätestens um Runde 30 rum hochgehen, da sie mit derart massiven Schmierproblemen zu kämpfen hätten, weil die Gemischaufbereitung hinten und vorne nicht stimmen würde etc. pp.

Überflüssig zu betonen, dass ich weder Mechaniker noch Ingenieur bin, aber ungefähr so sollte man es in etwa erklären können, ohne allzuviel Quatsch zu erzählen ....

Salut
Alfan

Ich würde es mal so vereinfachen wollen: Während normalerweise mit einigen wenigen Parametern ein Feintuning betrieben wird (ich rede explizit vom Motormapping, nicht von Fahrwerk, Getriebe oder Aerodynamik) wird hier schon an etwas grösseren Rädern gedreht da Monaco einfach im Vergleich mit anderen GP-Strecken ziemlich aus dem Rahmen fällt.

Gruss
Toenne

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@ Alfan
Die weiteren Parameter sind mir weitesgehend bekannt. Mir ging es hier wirklich nur um das Mapping. Die Aussage von Cosworth konnte man auch so interpretieren, dass "nur" für Monaco ein spezielles Mapping gefragt ist.

Bei den Einstellfahrten auf dem Nürburgring zur Vorbereitung der VLN habe ich mich in den letzten Jahre eigentlich regelmäßig herumgetrieben. Dort habe ich mal ein Gespräch mitbekommen, als sich Mechaniker eines höchstens semiprofessionellen Teams über unterschiedliche Motorenmappings unterhalten haben. Da es dabei explizit um unterschiedliche Mappings für Trockensetups ging und die ja bekanntermaßen immer auf derselben Strecke fahren, hätte ich gedacht, dass die F1 mit dieser Thematik noch viel differenzierter umgeht. Auf den VLN-Autos sitzen ja immer mehrere Fahrer. Vielleicht ging es bei denen darum einen möglichst guten Kompromiss im Bezug auf z.B. Fahrbarkeit zu finden.

Zitat:

Original geschrieben von toenne


Ich würde es mal so vereinfachen wollen: Während normalerweise mit einigen wenigen Parametern ein Feintuning betrieben wird (ich rede explizit vom Motormapping, nicht von Fahrwerk, Getriebe oder Aerodynamik) wird hier schon an etwas grösseren Rädern gedreht da Monaco einfach im Vergleich mit anderen GP-Strecken ziemlich aus dem Rahmen fällt.

Gruss
Toenne

So meinte ich das. In Monaco muss diesbezüglich die große Keule herausgeholt werden ;-) Nen zickiges Auto braucht da wohl niemand ...

Zitat:

Original geschrieben von toenne


Ich würde es mal so vereinfachen wollen: Während normalerweise mit einigen wenigen Parametern ein Feintuning betrieben wird (ich rede explizit vom Motormapping, nicht von Fahrwerk, Getriebe oder Aerodynamik) wird hier schon an etwas grösseren Rädern gedreht da Monaco einfach im Vergleich mit anderen GP-Strecken ziemlich aus dem Rahmen fällt.

Gruss
Toenne

Wo ist hier eigentlich der "Rotwerd"-Smiley?

😉

Werter toenne, vielen Dank dafür, dass Du die Dinge dermassen auf den Punkt bringen kannst. Ich red' mich des öfteren mal um Kopf und Kragen und gelobe Besserung.

@Eierhals

In der Tat ist es so, dass es je Fahrbahnzustand mehrere Mappings geben kann, dies hatte früher (hab' ja schon das eine oder andere graue Haar) aber immer mehr mit der Asphaltbeschaffenheit und dem vorhandenen Gripniveau zu tun als mit dem blossen Streckenlayout/-typus per se.

Salut
Alfan

PS. Und es ist wohl kein Geheimnis, dass bereits schon auf Stufe regionale Kartmeisterschaften oft in einer Art und Weise gefachsimpelt wird, dass jedem F1-Ingenieur Angst und Bange werden könnte ... bin selbst oft nur noch an Bergrennen, Slaloms und anderen kleineren, regionalen Veranstaltungen am Puls des Geschehens, aber die Jungs dort machen ein Hallidalli, dass einem Hören und Sehen vergeht ... 😉 dies soll weder Spott noch Hohn sein, dass man mich da nicht falsch versteht ... denn, wie wir alle wissen, sitzt der vermutlich schnellste F1-Pilot aller Zeiten gerade auf seinem Traktor und fährt durchs Reisfeld ... deshalb liegt auch nahe, dass es auch Tekkies abseits des grossen F1-Zirkus gibt, die's gnadenlos drauf haben, die vielleicht bloss nie einen Fuss in die ganz grosse Türe gekriegt haben (oder alternativ auch nie kriegen wollten ...)

Es ging um die Mechaniker einer Viper und ich glaube nicht, dass´die sich bewusst waren, dass ich ihr Gespräch verfolgt habe. Mit semiprofessionell meinte ich ... kein Werksteam. Posing würde ich da mal ausschließen und bei einem solchen Drehmomentmonster sollte man auch die Fahrbarkeit nicht außer Acht lassen ;-)

Fernando hat heute morgen erst mal sein Auto etwas zerlegt damit seine Mechaniker auch etwas zu tun haben:
http://www.formula1.com/news/headlines/2010/5/10782.html

Virgin ist ganz zufrieden, Timos Auto ist so wie er es haben wollte, aber beide Fahrer müssen laut Twitter noch ein wenig an der Performance arbeiten, Renault ist mit Kubica auf 1 bestens gelaunt, auch wenn Petrov nur 15. ist, so wie sich das anhört ist letzterer wohl ein anderes Programm gefahren, also mal sehen was da nachher so geht, die Jungs sind jedenfalls verdammt gut aufgestellt.

Übrigens:
Klleines Aero-Update bei Virgin, man hat neue kleine Winglets an der Hutze angebracht:
http://twitpic.com/1ny3dk
Anscheinend aber nur bei Timo, bei Luca konnte ich sie nicht entdecken oder sie sitzen noch etwas weiter hinten und die Perspektive auf dem ersten Bild täuscht etwas:
http://twitpic.com/1ny0do

Wird sehr spannend gleich 🙂

UPDATE:
Alonso startet Sonntag aus der Box, bekommt ein neues Chassis und Kovalainen mit Getriebeproblemen in Session 3!

Alonso.........Heul

😁so, Rangordnung bei Mercedes wieder hergestellt.....😁

Sind doch beide quasi gleich flott gefahren in Q3, schade das Nico keine freie Runde hatte.

Gewinner: Kubica, einfach beeindruckend.

Ja, Kubica hat mich wirklich beeindruckt. Die Leistung hätte fast zur Pole gereicht. Respekt 🙂

Zitat:

Original geschrieben von kamikaze schumi


Sind doch beide quasi gleich flott gefahren in Q3, schade das Nico keine freie Runde hatte.

Gewinner: Kubica, einfach beeindruckend.

Stimmt, sind beide quasi gleich flott gefahren....

aber wie du schon sagtest: "Schade das Nico keine frei Runde hatte"

Ich bin der Meinung, da wäre noch mehr gegangen

Daumen hoch für Kubica

Zitat:

Original geschrieben von tommygoebel



Zitat:

Original geschrieben von kamikaze schumi


Sind doch beide quasi gleich flott gefahren in Q3, schade das Nico keine freie Runde hatte.

Gewinner: Kubica, einfach beeindruckend.

Stimmt, sind beide quasi gleich flott gefahren....
aber wie du schon sagtest: "Schade das Nico keine frei Runde hatte"
Ich bin der Meinung, da wäre noch mehr gegangen

Daumen hoch für Kubica

Für beide wäre mehr gegangen, beide waren ja exakt hintereinander und mussten auch noch auf sich gegenseitig aufpassen, heute hat also Mercedes etwas gepennt, nicht aber die Fahrer.

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