GPZ600R - aufwecken ... oder so
Hallo zusammen!
Ich habe kürzlich von einem Freund eine GPZ600R von 87 übernommen, ich erzähle einfach mal von Anfang an.
Der Hobel wurde seit 2017 nicht mehr bewegt und stand lediglich unter einem Unterstand.
Nichts bei gedacht, ein bisschen Starterspray und siehe da.. sie springt an. Soweit so gut.
Dann fiel uns auf, dass die alte Dame inkontinent ist, zwischen Tank und Vergaser suppte Sprit.
Naja, gut. Bock auf den Anhänger, zwei nette Abende in München verbracht, anschließend wieder 900km in den Norden gefahren.
Maschienchen zum lokalen Spezi gebracht, einmal durchchecken bitte. Vergaser zerlegen und US-reinigen lassen, neue Schwimmernadeln (und Co), einmal simmerringe, Reifen, Ölwechsel + Filter, Zündkerzen neu, synchronisieren.
Kettensatz war kaum gelaufen, sollte soweit erst mal passen. Probefahrt. Die Holde nahm nicht richtig Gas an, so als wollte sie losbrüllen aber erstmal den Würfelhusten überwinden muss.. fühlte sich an, als wäre der Choke noch drin oder so.. also angehalten, professionell geguckt und siehe da: Ansaugstutzen von Vergaser 1 saß nicht richtig drauf -> Falschluft. Wieder zum Freundlichen und gefragt woher das kommt, ob der Vergaser oder LuFi-Kasten vielleicht ein bisschen Spiel bzgl Einbauposition haben, da das auch irgendwie nicht zu fluchten schien.
Lange Rede, kurzer Sinn: neue Ansaugstutzengummis (fürn schlappen Hunni) gekauft und (selbst) eingebaut.
Nach langem gepfriemel (wer denkt sich sowas aus), auch wieder alles zusammen gehabt, Maschine sprang an.. super!
Kleines Proberündchen um den Pudding: zieht sauber hoch, kein stottern kein gar nichts.. nochmal super, Motorrad ist fertig..nicht.
Gestern dann eine etwas größere Runde gedreht (50 km oder so).. Maschine fährt (im Vergleich zu vorher) super. Dann will ich überholen, dreh auf und aufeinmal "Aussetzer" in der Beschleunigung (Phänomen kann ich nicht näher beschreiben).
Dachte mir so "interessant", erstmal gemütlich weitergefahren, wo Platz war den Drehzahlbereich in verschiedenen Gängen durchlaufen: nicht wieder aufgetreten.
Dann gab es einen Moment, in dem sich "das Gefühl" geändert hat. Sie hörte sich ganz klein bisschen anders an und das Ausrollen mit Gang fühlte sich auch irgendwie anders an, aber alles sehr unterschwellig.. wäre ich so losgefahren, hätte ich es vielleicht gar nicht gemerkt. Erstmal nichts weiter bei gedacht ("nichts weiter bei denken" scheint ein grundsätzlicher Fehler zu sein), Runde zuende gefahren, Moped abgestellt, soweit so gut.
Gestern Abend noch eine kurze Besorgung gemacht (8 km einfache Strecke), auf einmal geht das Motorrad aus und zwar bei normaler Fahrt, Gang drin, 60 kmh innerorts, ca nach 6 km. Dachte mir "interessant". Ausgekuppelt, Schwung reichte um auf den nächsten Parkplatz zu rollen.. immerhin.. Anlasser laufen lassen: springt nicht an.. bisschen am Choke rumgespielt, professionell geguckt: sprang wieder an.. gut, letzte 2 km gefahren. 15 Minuten später: Maschine springt nicht an. Angeschoben: springt nicht an.. Mist. Gewartet (dabei natürlich professionell geguckt), 10 Minuten später: Maschine springt an, OK.. draufgesetzt, wollt gerade vom Parkplatz runter: geht aus.. springt nicht mehr an. Toll. An Rand geschoben (prof. geguckt), gewartet, springt an, lief kurz, ging aus, sprang nicht wieder an.. abgestellt, abholen lassen, Mojito, schlafen.
Eben gerade mit Anhänger abgeholt, aufgebockt, Choke, Anlasser... läuft. 5 Minuten laufen lassen.. läuft. Geht nicht aus, rasselt und rappelt ordentlich, also eigentlich alles Ok. Choke raus, gas geben.. geht (erst bisschen unwillig, Drehzahl fällt ab, nach 2-3 mal auf 5-6 tausend Touren hochdrehen gehts dann).
Wollte dann die Leerlauf-Drehzahl ein bisschen hochstellen (so auf 1500, hört sich nicht ganz so schrecklich an), dabei fiel mir auf, dass ich sie über die Einstellschraube (auf Anschlag) nicht höher als 2000 Umdrehungen gekriegt habe.. komisch.
Ich baue heute nochmal alles runter, was ich im Zuge des Tausches der Ansauggummis auch abhatte und guck, ob ich irgendwas geklemmt oder nicht richtig angeschlossen habe, oder etwas wieder abgegangen ist.. es scheint ja irgendwas mit der Zündung und/oder Spritzuführung zu sein.. vielleicht kann mir jemand eine zündende Idee geben? (Zündkerzen sind auch neue drin.)
Mein Kumpel sagte im Vorfeld, dass er das auch EINMAL hatte, dass ihm das Moped während der Fahrt ausgegangen ist, das war allerdings 2017 gewesen.
Muss das jetzt die CDI sein oder vorher noch andere Möglichkeiten checken? Sollten die Vergaser vielleicht noch mal synchronisiert werden, kann das ein Grund sein?
Entschuldigung für die Wall of Text, ich hoffe es hat wenigstens Unterhaltungswert 🙂.
Grüße, Till
72 Antworten
Naja, ehrlich gesagt habe ich verpeilt den alten Sprit abzulassen und dacht mir ich gleich das mit Oktan aus.. ob das (technisch) Sinn ergibt.. keine Ahnung..
Auf den Gedanken, dass ein altes Mopped den Sprit nicht vertragen könnte (Warum auch immer), bin ich erst später gekommen.
Über alten Sprit gibt's bestimmt massig freds, mal bei Gelegenheit suchen..
Rückfahrt vorhin jedenfalls ohne ausgehen.. war nass..
Mal bei Gelegenheit Liste abarbeiten.
Vielleicht doch kleine Schmutzpartikel im Tank die den Vergaser zusetzen? Benzinfilter dürfte die ja nicht haben. Wenn doch den mal ansehen und eventuell ganz ausbauen , wäre möglich das durch einen Nachträglich eingebauten Filter nicht mehr genug Sprit zum Vergaser kommt....
Bei einem gut ausgelegtem Filter kann das nicht sein. Außer er hat seinen Dienst erfüllt und ist mittlerweile voll, sofern überhaupt vorhanden.
Benzinfilter hat sie, sofern noch original, die Brökeln aber gerne und machen halt auch gerne zu. Deshalb ja mal nachschauen ;-)
Soo... Dichtungen und Membran kamen heute an, also gleich Sprit raus, Schwimmer für Spritanzeige raus, mal angucken (warum nicht, ging nicht.. angucken half auch nicht), Sprithahn raus..
Äußerlich ganz schön versifft.. Bremsenreiniger.. geht.
Tank sieht von innen Ok aus, kein offensichtlicher Rost an einsehbaren Stellen. Spritfilter habe ich nicht gefunden, lediglich feines Sieb in Auslass und Reserveauslass, sahen durchlässig aus, keine Verschmutzung feststellbar.. Reserveauslass hat größeren Durchmesser.. wäre also vielleicht auch noch ne Idee dauerhaft auf Res zu stellen.
Sprithahn selbst sah soweit Ok aus... Dichtung des Hebels selbst war grenzwertig.. Membran sieht einigermaßen durch aus. Egal.. alles ausgetauscht.
Zusätzlich habe ich das Ende vom Spritschlauch zum Tank hin ca. 5 mm gekürzt.. ebenso den Schlauch für den Unterdruck.. diesen beidseitig.. um sicherzustellen, dass die Tüllen ordentlich abdichten (Schlauchdurchmesser hatte sich schon angepasst, saß zwar gefühlt straff drauf.. jetzt halt straffer)..
Neue Tankgummis sind auch drauf.. fallen nicht sofort ab.. super.
Maschine sprang zwar recht schnell an, drehte mit Choke hoch, Drehzahl fiel dann aber schnell wieder ab und Motor geht aus.. paar mal ausprobiert, mit Chokehebel versucht auf 3000 U zu halten.. ausgegangen.. wie blöd an der Standgasschraube rumgedreht (ich weiß ich weiß), zwischendurch mal auf Res und wieder zurück auf On gedreht.. nach paar Minuten lief sie.. Drehzahl fiel nicht auf 0 ab.. gut.. einmal um den Kanal.. läuft. Ausgemacht, 30 Minuten gewartet, ohne Choke sofort angesprungen.. gut. Motorrad repariert.. vielleicht.. vorerst.. abwarten.
Jetzt mal bei Gelegenheit (ohne Anspruch pünktlich anzukommen) testen..
Jemand ne Idee wegen der Tankanzeige?
Paar Fotos anbei..
Grüße
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Also meine ZZR hat auch Tankanzeige, bei mir war der Masseanschluss abgedrückt und defekt.
Neuen Kabelschuh drauf, bisschen gedrückt, daß er auch richtig fest hält und dann dauert es ein paar Füllungen, bis das wieder einigermaßen funktioniert.
Läuft Dein Möp jetzt vernünftig, zieht gleichmäßig hoch? Leerlauf stabil? Kann natürlich sein, daß durch die defekten Dichtungen im Benzinhahn, Unterdruck "verloren" ging!
Freu mich auf finales Feedback ....... heute keine Zeit zum Fahren, E-Bikes personalisiert 😛
Jetzt müsste man nur wissen, was mit der Tankanzeige ist. Zeigt sie was an? Oder zeigt sie nichts an? Wackelt sie stark etc.? Da fehlen ein paar Infos.
Die Filter, die du am Auslass betitelt hast, sind genau die Filter, die sich gerne mal auflösen.
Bei dir sehen sie aber noch gut aus.
Der Hahn hingegen..... Haste aber jetzt ja behoben ;-)
Nur auf Reserve fahren würde ich nicht oder wirklich rechtzeitig immer tanken.
Da kommen wir nämlich wieder zur Anzeige zurück. Die zeigt dir den Mond an, anstelle den genauen Füllstand. Anders ausgedrückt ist es ein Schätzeisen und nicht wirklich stimmig. Besser ist da nach Kilometern zu fahren.
Ich hab meistens eine Tankstelle bei ca. 200km aufgesucht. Da hatte man noch gut 1-2 Liter bis zur Reserve drin.
Gibt es je ein finales Feedback bei ner GPZ?! 😉
Wenn das wirklich am Unterdruck lag, wäre ich ganz froh.. aber so ganz habe ich die Elektrik noch nicht ausgeschlossen..
Lief im Prinzip wie vorher, für alter und Zustand ganz i.O. denke ich.
Den äußeren Steckkontakt hatte ich auch schon ab, Schwimmer funktioniert.. zum Winter vielleicht noch mal das Gehäuse aufmachen und Kontakte messen oder so, äußerlich nichts gefunden..
Nadel von der Tankanzeige steht auf komplett leer, bewegt sich gar nix.
Ja, ich kenns ja noch von der Diva, ohne Tankanzeige. Da hab ich so bei 130 km getankt.. bei der GPZ hat man da noch genug Reserve. aber wenn der Fehler zu beheben ist, wieso nicht..
Mein Tipp - Zündschloß
Bau das mal aus und zerlege es.
Dann kannste mal sehen wie vergammelt die Kontakte bei so nem Baujahr sind.
Jetzt ordentlich reinigen, abschmirgeln etc. etwas Kontaktspray drauf und wieder zusammen bauen.
hat bei mir jedenfalls so geholfen.
Ich hatte das Problem auch mal vor ca. 2 Jahren und es kam hier auch der Hinweis auf das
Zündschloß. Hab das zuerst nicht ernst genommen und alles andere versucht, bis ich durch Zufall
drauf gekommen bin das es doch das Zündschloß war.
Seitdem hatte ich keine Probleme mehr.
Immer bei einer bestimmten Drehzahl o. Geschwindigkeit wo die Viibrationen halt zunehmen,
ging die Fuhre aus. Ich konnte aber dann jedesmal sofort wieder starten. Drauf gekommen bin ich dann letztendlich als sie mal ausging und ich mit dem Schlüssel im Zündschloß dran wackelte und sie lief dann wieder weiter.
Sagt mal, Zündschloss, da klingeln mir ganz furchterbar die Ohren, von wegen Abreißschrauben, kann man nicht wieder zusammen bauen usw.............
Meins hakt nämlich ganz schön, mit neuen Schlüsseln nach Schlüsselnummer wurde es etwas besser.
Bei meiner 440er ging das alles ganz easy, normale Schrauben und es ließ sich auch wieder
problemlos zusammenbauen. Wie es natürlich bei anderen Modellen ist kann ich nicht sagen.
Das symtom hier hört sich nicht nach dem Schloss an. Aber es schadet nicht, es zu pflegen.
Zitat:
@petehartmann schrieb am 13. September 2020 um 11:28:47 Uhr:
@440erStan
@Till_BoekerSagt mal, Zündschloss, da klingeln mir ganz furchterbar die Ohren, von wegen Abreißschrauben, kann man nicht wieder zusammen bauen usw.............
Meins hakt nämlich ganz schön, mit neuen Schlüsseln nach Schlüsselnummer wurde es etwas besser.
Hatte bisher nur einmal die Blende ab und geguckt wo die Kabel langlaufen.. Schrauben habe ich auf den ersten Blick nicht gesehen.. gucke es mir bei Gelegenheit noch mal an, vielleicht muss die Verkleidung mit ab. Wenn ich heute noch die Zeit finde, drehe ich noch ne Runde und gucke, was passiert.
Am Sonntag noch ne kleine Runde (~15km) gedreht, keine Probleme.
Heute wieder ausgegangen, ziemlich an der gleichen Stelle wie letztes Mal (~8km). Komisch.
Benzinhahn scheint es nicht zu sein.
Wenn das Zündschloss defekt wäre.. müsste dann nicht auch in dem Moment die restliche Elektrik ausgehen? Müsste dann doch der Hauptstromkreis unterbrochen sein oder nicht?
@440erstan war die Mühle bei dir komplett aus, also auch Elektrik? Ging der Anlasser?