Getriebeölwechsel 9G
Es gibt zwar schon eine Menge Threads zum Ölwechsel / Spülung beim Automatikgetriebe beim Benz.
Was ich aber nicht so richtig gefunden habe:
Ist beim 9G eine Spülung notwendig?
Ich hatte Kontakt mit der Sternwarte Weißensee, die bieten das für das 9G nicht an (nur 5 und 7G). Nach deren Aussage ist es wohl auch nicht notwendig und erheblich teuerer. Das 9G soll Wandlerablassschraube haben.
Kann jemand dazu Aussage treffen? Muss man beim 9G spülen? Wieviel muss man dann mehr investieren? Und gibt es Betriebe im Raum Berlin, die das anbieten?
Beste Antwort im Thema
So, nun die Rechnung richtig!
168 Antworten
450 - 480€ beim Freundlichen ist aber ein Top Preis, bei mir in der Region Hamburg zwischen 580-700€.
450 - 480€ ist doch ein Top Preis.
Zitat:
@mjbralitz schrieb am 25. Februar 2020 um 18:16:35 Uhr:
Hast du wirklich ein 9G??? Darum geht es nämlich in dem Thread? Ansonsten schaue auf die Rechnung auf Seite 2!?
Hallo ins Forum,
Zitat:
@Matusch schrieb am 25. Februar 2020 um 19:11:26 Uhr:
Blaues Getriebe Öl usw.
ein NAG3 (9G) hat aber normal kein blaues ATF. Die 9G will ein anderes ATF als die 7G+ und dies ist gelbbraun.
Viele Grüße
Peter
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Zitat:
@Matusch schrieb am 25. Februar 2020 um 19:11:26 Uhr:
Was waren das für freie Werkstätten, klingt abenteuerlich. Ein Klick am PC und sie haben alles, was sie dazu wissen müssen. Blaues Getriebe Öl usw.
Denk ich auch, wenn sie das schon nicht hin bekommen, sollte man sie dann auch nicht mit Werkzeug ans Auto lassen.
Wobei ich grundsätzlich noch verstehen könnte, wenn sie generell sagen, dass sie das nicht machen.
Aber Info woanders holen und dann da machen lassen, passt aus meiner Sicht nicht.
Zitat:
@nicoahlmann schrieb am 26. Februar 2020 um 08:34:54 Uhr:
Zitat:
@Matusch schrieb am 25. Februar 2020 um 19:11:26 Uhr:
Was waren das für freie Werkstätten, klingt abenteuerlich. Ein Klick am PC und sie haben alles, was sie dazu wissen müssen. Blaues Getriebe Öl usw.Denk ich auch, wenn sie das schon nicht hin bekommen, sollte man sie dann auch nicht mit Werkzeug ans Auto lassen.
Wobei ich grundsätzlich noch verstehen könnte, wenn sie generell sagen, dass sie das nicht machen.
Aber Info woanders holen und dann da machen lassen, passt aus meiner Sicht nicht.
Für mich ist das ein Hinweis „bloß nicht hier“. Das geht garnicht.
Für mich auch😉 MB ist es geworden .
Hallo ins Forum,
Zitat:
@faruk1978 schrieb am 26. Februar 2020 um 09:06:30 Uhr:
Für mich ist das ein Hinweis „bloß nicht hier“. Das geht garnicht.
auf der einen Seite richtig, auf der anderen Seite kann ich es auch verstehen. Der ATF-Wechsel ist ab der 7G eine ziemliche Sauerei und ohne Diagnose kaum richtig zu machen. Daher besteht ein gewaltiges Risiko, dass was schief geht, zum die Getriebe ziemlich zickig auf Über- oder Unterfüllungen reagiert.
Zum einen wird das ATF in einem ziemlich warmen Zustand abgelassen. Beim 9G muss die Ölwanne noch getauscht werden. Zum anderen läuft die Befüllung von unten mittels Überlauf, wobei das AFT - je nach Variante - auch noch eine bestimmte Temperatur haben muss, wobei die Toleranz nicht gerade groß ist. Das Getriebe wird dem Grunde nach überfüllt und dann wird das neue ATF so lange abgelassen bis der Stahl in einer definitiven Weise abreisst und dann - und erst dann - wird die Schraube reingedreht. Macht keinen Spaß, wenn das Zeug gut warm und alles schmierig ist.
Von daher kann ich eine freie Werkstatt schon verstehen. Mein Freundlicher ist auch immer besonders begeistert, wenn ein ATF-Wechsel bei einem 7G, 7G+ oder 9G ansteht. Da wird ein spezieller Bereich (gut zu reinigen) mit viel Folie abgedeckt und die Monteure brauchen auch einen öldichten Überzug und spezielle Handschuhe (öldicht und wärmedämmend), damit die Aktion gemacht werden kann.
Viele Grüße
Peter
PS: Wer sich diese Befüllvorschrift ausgedacht hat, sollte es mal in der Praxis machen, zumal ab 7G+ ein regulärer Turnuswechsel vorgeschrieben ist.
Zitat:
so lange abgelassen bis der Stahl in einer definitiven Weise abreisst
Oha, das ist aber gefährlich :-)
Mit so etwas würde ich auch grundsätzlich nur zu Betrieben fahren, die das nicht zum ersten Mal machen. Also MB, eine Taxiwerkstatt oder eine freie Werkstatt mit besonderer MB Spezialisierung.
Zitat:
Wer sich diese Befüllvorschrift ausgedacht hat, sollte es mal in der Praxis machen, zumal ab 7G+ ein regulärer Turnuswechsel vorgeschrieben ist.
Aber bitte ohne die ganze ABC Schutzausrüstung!
Ich hoffe, dass sich die MB Betriebe da auch dran halten und nicht z.B. kaltes Öl reinkippen unter dem Motto wird schon klappen.
Also Getriebeölwechsel würde ich jetzt auch nicht unbedingt selbst machen - Motorölwechsel schon eher !
Zitat:
@nicoahlmann schrieb am 27. Februar 2020 um 15:05:12 Uhr:
Ich hoffe, dass sich die MB Betriebe da auch dran halten und nicht z.B. kaltes Öl reinkippen unter dem Motto wird schon klappen.
Natürlich kippen die kaltes Öl rein, oder meinst die machen das vorher auf der Herdplatte warm. 😉
Lediglich der Ölstand wird anschließend mit warmem Öl (im Getriebe warmlaufen lassen) kontrolliert.
Gruß Metalhead
Wenn ich Peters Erläuterung richtig verstanden habe, kann man den Ölstand nicht kontrollieren. Deshalb muss das Öl ja beim Einfüllen schon die korrekte Temperatur haben, weil man eben keine Korrekturmöglichkeit hat.
Der Ölstand wird über die Ablasschraube kontrolliert. Da ist eine Überlaufschraube drin, die das überschüssige Öl (bei richtiger Temperatur) wieder ablaufen lässt. Vorher müss das Getriebe laufen gelassen und durch alle Gänge geschaltet werden, damit alle Luftblasen aus dem Wandler raus sind und die Öltemperatur passt.
Gruß Metalhead
Da habe ich Peter anders verstanden:
Zitat:
Zum anderen läuft die Befüllung von unten mittels Überlauf, wobei das AFT - je nach Variante - auch noch eine bestimmte Temperatur haben muss, wobei die Toleranz nicht gerade groß ist.
Das klingt so, als ob das Öl vorher auch schon warm sein muss. Wenn es einfach nur Zimmertemperatur wäre, bräuchte man es ja nicht extra erwähnen?
Hallo ins Forum,
Zitat:
@nicoahlmann schrieb am 27. Februar 2020 um 15:05:12 Uhr:
Zitat:
so lange abgelassen bis der Stahl in einer definitiven Weise abreisst
Oha, das ist aber gefährlich :-)
upps, was ein fehlendes "r" für eine lustige Variante bringt.
Beim Befüllen muss letztlich alles gemacht werden, was beschrieben wurde. Das Getriebe wird von unten mit passend temperiertem ATF gefüllt (etwas mehr als erforderlich ist). Dann muss der Wandler gefüllt werden und alle Schaltelemente durchgeschaltet werden (daher muss man auch eine geeignete Bühne nehmen, bei welcher die Antriebsräder frei drehen kommen). Dies entfernt die Luftblasen.
Wenn dies gemacht ist, wird die Temperatur des ATF per Diagnose gemessen. Passt es, geht's weiter; ist's zu niedrig, muss weiter "gefahren" werden, ist's zu hoch, wird abgewartet bis die Temperatur im Rahmen ist. Dann wird der Befüllschlauch (nach definierter Ruhezeit) abgenommen und das (ziemlich warme) ATF läuft aus dem Schraubenloch raus (daher die Überfüllung, die auch für den Ersatz eventueller Luftblasen da ist) solange, bis die Höhe des (beim Wechsel jeweils neu einzusetzenden) Überlaufsrohrs erreicht ist. Dann reisst der ATF-Strahl nämlich ab und es tröpfelt nur noch weiter. Zu diesem Zeitpunkt ist dann die Verschlussschraube mit dem definierten Drehmoment zu setzen.
Nach Auskunft meines Freundlichen wird das Getriebe vor dem Wechsel auch warm gefahren, damit das Alt-ATF rauskommt. Um ein zu starkes Auskühlen des Getriebes und zu hohe Temperaturunterschiede zu vermeiden, soll das Neu-ATF auch passend aufgewärmt werden. Dies erspart auch lange Wartezeiten, bis das Neu-ATF auf der Bühne warm "gefahren" wurde und minimiert Schadensrisiken im Getriebe.
Alles in allem ist der ATF-Wechsel eine ziemliche Sauerei und ziemlich wartungsfeindlich konzipiert.
Viele Grüße
Peter