Getriebeöl beim 60PS Automatik
Hallo zusammen,
mein Polo Bj97 1,4l 60PS Automatik hat nun inzwischen 110.000km auf dem Tacho die ich alle selbst gefahren habe.
Vor kurzen feuchtete der Getriebedeckel des Betätigungskolben für den 2. und 4. Gang etwas.
Glücklicherweise ist es inzwischen wieder trocken...!!! (Warum? Gute Frage...)
Nun wollte ich den ATF stand kontrollieren, was auch gut ging.
Dabei fiel mir aber auf das das ATF Öl eine leichte bräunliche aber klare Färbung aufweist.
Ein ganz leichter Geruch wie eine "Kupplung" ist beim Öl auch vorhanden.
Nun wird ja allgemein, ein braunfärbung beim Automatikgetriebeöl als Verschleißanzeige gedeutet.
Braunfärbung = Kupplungen, Bremsband verschlissen
Jedoch wurde "früher" das ATF Öl regelmäßig gewechselt, so das wenn nach kurzer Zeit 20-30tkm,
eine braunfärbung auftrat schon von "auflösungserscheinungen" im Bereich der Kupplungen gesprochen werden konnte.
Heute jedoch soll es ja eine "Lebensdauerfüllung" sein, daher meine Frage:
Ist es da nicht normal, ja gerade zwangsläufig das sich das Öl braun färbt und etwas riecht ?
Es muss sich doch zwangläufig der Abrieb im Öl ansammeln, oder?
Ein richtiger Ölfilter scheint dort ja nicht vorhanden zu sein...
Das Schaltverhalten ist absolut sauber und ruckfrei. (außer wenn kalt gleich nach dem Start)
Rutschen tut da auch nix, die Wandlerüberbrückung schaltet auch sauber durch.
Ölfärbung zwangsläufig normal oder nicht ? Das ist hier die Frage...
Gruß Achim
Beste Antwort im Thema
Da die Getiebeölwanne aufgrund Steinschlag und anschließender Korrosion geleckt hat, kam ich in die Verlegenheit im Zuge des Getriebe-Ölwannenwechsels bei unserem Polo BJ 1999 ( 1,4 L / 60 PS; Motor AKV, Automatik-Getriebe CMJ) das Getriebeöl ATF 1200 auf- bzw nachzufüllen.
Beim Ablassen über die Verschlussschraube/Ölablassschraube (19) und Entfernen des Ölrohres (21) - beides mit Imbusschlüssels - flossen insgesamt 3,2 Liter altes Öl heraus, dh es verbleiben 2,5 Liter im Wandler (Füllmenge bei der Erstbefüllung lt Hersteller 5,7 Liter).
Entfernt man nur die Ölablassschraube verbleibt noch sehr viel Öl in der Wanne, da das Ölrohr einige Zentimeter hoch über die Wannenoberkante ragt. Zur völligen Entleerung also auch das Ölrohr abschrauben wenn kein Öl mehr nach Entfernung der Ölablassschraube abfließt.
Aufgefüllt wurde dann über das Öleinfüllrohr (25) 3,4 Liter - 3 Liter frisches ATF 1200 und 0,4 Liter gebrauchtes Öl - um den Ölverlust durch die Leckage auszugleichen.
Der Stopfen (26) vom Öl-Einfüllrohr ließ sich zwar schwer per Hand durch Dreh- und Zugbewegung lösen, blieb aber ganz. Ging auch schwer wieder drauf, ebenfalls per Hand mit Dreh- und Druckbewegung.
66 Antworten
Hat dein Öl auch so ekelhaft gestunken?
Farbe wie bei mir, allerdings hatte ich bedeutend weniger Abrieb mit 156tkm.
War aber sicher schon mal offen bei mir
Zitat:
@michael20005 schrieb am 17. Juli 2018 um 18:23:18 Uhr:
Hallo,Das kann wie erwähnt nicht funktionieren.
Es kommt nur 1 Liter altes Öl, danach vermischtes bis rotes.
Die restlichen 2.5l verbleiben und vermischen. Das dauert mehrere KM bis im Wandler neues ist.
Als test das du mir glaubst, fahr 500km und mach nur mal bei motor aua die Schraube raus. Läuft ca 1L raus der wird dunkel sein.
Ich vertstehe es nicht richtig.... Wieso sollte mehrere Km dauern dass das Öl aus dem Wandler ausfliesst? Es ist ein Kreislauf, Ölwanne-Block-Wandler-Ölwanne. Also aus dem Wandler fliesst das Öl ständig aus. Habe sonst das Test gemacht, (zwar nur nach 200km) das Öl ist rot, ohne braunnige Spurren. Komisch.
Das ist nicht ein Kreislauf.
Der Wandler hat ein Bypass.
Ohne den könnte er nichz funktionieren, würde das Auto nicht bewegen und nur Ölpumpen.
Es soll ja ein Kraftschluss entstehen.
So, jetzt will ich mal von meiner ATF-Wechsel-Aktion mit "Spülung" berichten.
Also: Polo so an einem Hang vorne auf Auffahrrampen gestellt, dass er waagrecht war. Also keine frei drehenden Räder. BILD 1
ATF abgelassen über Ablaßschraube und Ölrohr (BILD 2) = ca. 1,8 Liter. Ölwanne demontiert = ca. 1 Liter und Sieb abgeschraubt = ca. 1 Liter.
Neues Sieb wieder angebracht - ohne Dichtung, wie beim Original vorher. Das dicke Blech liegt durch die neun Schrauben satt plan an.
Den 1m langen 19er Schlauch mit einem Heißluftgebläse über einer 19er Steckschlüssel-Nuss vorgeweitet. BILD 3
Einen alten 4-Liter Kanister (ehemals destiliertes Wasser) mit ATF befüllt. Den Deckel entsprechend aufgebohrt, so dass er stramm und dicht über den 19er Schlauch passt.
Das ganze kopfüber mit Draht etwas höher als das Getriebe neben dem Polo aufgehängt, und ein Belüftungsloch oben eingestochen. Vorher das andere, geweitete Ende schon mit einer Schlauchschelle am Sieb befestigt. BILD 4
Sobald das Öl höher hängt als das Sieb fängt es schon an hinüber zu laufen. Jetzt schnell in den Wagen gesprungen, angelassen und kurz im Leerlauf von "P" auf "R" dann "D" und wieder zurück. Dabei - in meinem Fall - schön auf der Bremse stehend.
Ein Helfer hat dabei beobachtet, was sich unter dem Auto tut: Sehr schnell nach dem Anlassen wurde das ausfließende Öl klar rot. Beim einlegen von "R" und "D" gab es jeweils noch einmal kurz einen schwarzen Strahl. Bis ich wieder zurück auf "P" war und den Motor abgestellt hatte waren maximal 10 Sekunden vergangen. Der Kanister war just in diesem Moment leer gezuzelt.
Ich kann mir also nicht vorstellen, dass man mit dieser Methode auf einer Hebebühne mit frei drehenden Rädern in "D" bis in den 4. Gang schalten lassen kann, so dass alle Ventile mal durchgespült werden. So viel Öl kann man gar nicht vorhalten. Das macht nur Sinn mit einem Ölkreislauf.
OK, von den durchgejagten 4 Litern ist ca. 1 Liter drin geblieben - weil der Sieb das jetzt wieder zurück hält.
Jetzt also die Ölwanne, die Dichtfläche unten am Getriebe und den Magneten schön sauber gemacht. Silikon auf Ölwanne aufgetragen und alles schön zu geschraubt.
Ich hab die Befüllung tatsächlich erst am nächsten Tag gemacht, um die Dichtung schön aushärten zu lassen:
Nun noch etwas mehr als 3 Liter eingefüllt, den Motor laufen lassen bis die geforderten 40 Grad (+/- 5) erreicht waren, Ablassschraube bei laufendem Motor aufgedreht und überschüssiges Öl abgelassen bis nix mehr kam.
Ablassschraube zu, Einfüllstopfen zu, Steinschlagschutz wieder drauf und fettich 🙂
Fazit:
Diese Art der "Spülung" kann man sich meiner Meinung nach tatsächlich sparen. Viel zu aufwändig. Ölwanne + Sieb ab bringt schon viel. Motor an und leer pumpen lassen habe ich nicht probiert, wäre aber laut Michael20005 möglich und so die einfachste Alternative das Maximum an Altöl heraus zu bekommen. Bei meiner Methode mit stehenden Rädern wird ja nicht einmal das Differential bewegt und hat also auch noch Schmodder drin.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich jetzt eine große Menge frischen Öls drin habe. Der Magnet war dick voll mit Metall-Abrieb - und das ist nur der magnetische Anteil. Das abgelassene Altöl hatte im Sonnenlicht einen schönen Metallic-Effekt. Das ist dann wohl der Alumimium-Anteil des Abriebs. Im Sieb hingen einige gröbere Spähne im feinen Gitter verhakt. BILD 5 + BILD 6
Beim Fahren ergibt sich für mich kein großer Unterschied. Man könnte sich einbilden, dass die Schaltvorgänge allesamt etwas weicher ablaufen. Einzig, vom 1. in den 2. kommt es mir beim "sportlichen" fahren und unbeladen jetzt noch etwas ruppiger vor. Das war der eigentliche Grund, warum ich unbedingt das Öl nach 155.000 km mal gewechselt haben wollte.
Noch ein paar Tipps:
Zum Einfüllstopfen : Wenn man vergessen hat, so wie ich, das Sicherungskäpchen zu bestellen, dann kann man versuchen das Verschlußhäkchen vorsichtig mit einem spitzen Dorn/Draht etc. auszuhängen/aufzupopeln und es so wiederzuverwenden siehe BILD 7 + 8
Falls das Häkchen doch brechen sollte kann man die Kappe auch einfach mit einem Kabelbinder festzurren. Es sollen ja nur am Stopfen selbst die beiden Zungen mit den "Widerhaken" angedrückt werden siehe BILD 9
ATF-Befüllung einfach direkt mit den Öldosen - kein Gefummel mit 'nem Trichter. Auch hier den Schlauch mit Heißluftgebläse weich machen und über den "Schnorchel" ziehen. Dose kopfüber irgendwo im Motorraum ablegen, ein Loch in den Boden schlitzen und gemütlich zurücklehnen ;o) BILD 10
Messung der Betriebstemperatur des ATF-Öls : Geht super und berührungslos mit einem Infrarot-Thermometer. Kann man sowieso immer wieder mal gebrauchen BILD 11
Vielen Dank für die vielen konstruktiven Beiträge hier. Schade, dass es für dieses Getriebe keine echten Kenner gibt. Das sind ja alles grobe Experimente, die wir hier machen.
Ich wünsch Euch immer genug ATF im Planetensystem ;o)
LG, Maddin
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Haii,
ich rolle das Thema noch mal auf 😉
Ich habe auch nen Polo Bj.96 mit Automatik. Ich habe vor eine Getriebeölspülung zu machen, aber in der Werkstatt. Es geht eigentlich darum, dass er vom 1. in den 2. Gang recht ruckvoll rein geht. Die anderen Gänge gehen unmerklich rein. Das ruckartige macht er aber nur, wenn man gemütlich anfährt. Bei etwas mehr Gas geht das auch total locker. Jetzt meine Frage:
Würde es da eine Besserung geben? Ich weiß nicht genau woran das liegt. Werkstatt meinte mal, dass zu wenig Druck aufgebaut wird vom 1. in den 2.
Würde so n Ölwechsel was bringen? Der Wagen hat gut 136.000km runter und die Vorbesitzerin war eine ältere Dame. Die hat sicher nichts am Getriebe wechseln lassen. Was kostet sowas ganz grob ca.?
Zitat:
@AstraKFahrer schrieb am 14. Oktober 2018 um 09:44:28 Uhr:
Haii,
ich rolle das Thema noch mal auf 😉
Ich habe auch nen Polo Bj.96 mit Automatik. Ich habe vor eine Getriebeölspülung zu machen, aber in der Werkstatt. Es geht eigentlich darum, dass er vom 1. in den 2. Gang recht ruckvoll rein geht. Die anderen Gänge gehen unmerklich rein. Das ruckartige macht er aber nur, wenn man gemütlich anfährt. Bei etwas mehr Gas geht das auch total locker. Jetzt meine Frage:
Würde es da eine Besserung geben? Ich weiß nicht genau woran das liegt. Werkstatt meinte mal, dass zu wenig Druck aufgebaut wird vom 1. in den 2.
Würde so n Ölwechsel was bringen? Der Wagen hat gut 136.000km runter und die Vorbesitzerin war eine ältere Dame. Die hat sicher nichts am Getriebe wechseln lassen. Was kostet sowas ganz grob ca.?
Servus!
Bei uns in Österreich, fast 500€. Es kann sein, dass ein Getriebeschade vorliegt. Wechselintervall ist 60000Km.
Hab mal ein paar Werkstätten bei mir in der Umgebung gefragt und die machen nur Ölwechsel beim DSG 😁 Heute ruf ich bei einem Getriebespezialisten an, ob die das machen können. Keine Ahnung was bei dem Wandlergetriebe so schwer ist, dass keine Werkstatt das hin bekommt. Also das Getriebe hat dieses Verhalten schon seit dem Kauf mit rund 25.000km. Der Wagen wird nicht oft für weite Strecken genutzt deswegen hat er nach 2 Jahren erst 11.000km runter gespult ohne Probleme. Das Getriebe sollte laut Aussage einer Werkstatt bald den Geist aufgeben, aber es hält und schaltet sich super außer eben bei wenig Gas vom 1. in den 2. Gang. Naja, ich werde nacher sehen, obs klappt oder nicht 🙂