Getriebe ruckelt, schaltet schlecht -- mit Lösung
Hallo,
hier mal ein in letzter Zeit häufiger vorkommendes Problem, das mich auch ereilt hat. Ich glaube ich habe auch die Lösung gefunden und versuche es hier mal zu beschreiben.
Fehlerbeschreibung:
Bei meinem 722.6 Getriebe, also das 5G AG, trat im kalten Zustand der Fehler auf, dass es im Drehzahlbereich von 1200 bis ca 1600rpm hin und her geschwankt ist und das mit einem rucken.
Wird das Getriebe wärmer, verschwindet der Fehler. Zum Schluss aber auch nicht mehr völlig, da ich etwas länger so weiter gefahren bin ohne es zu reparieren...
Besonder deutlich tritt es im Bereich von ca 50 bis 55 und 60km/h auf. Also grob gesagt zwischen ca 50 und 60km/h. Bei leichter Steigung kann es auch auftreten.
Ein weiterer Fehler, der statt dem eben genannten aber auch mit ihm zusammen vorkommen kann, ist, das Der Schaltvorgang, besonders in den ersten 3 Gängen hart von statten geht. Es gibt also einen Schaltruck. Bei mir haben sich beide Fehler abgewechselt oder waren zeitgleich vorhanden.
Diagnose:
Im winter wird vom Steuergerät auf den ersten Kilometern der Wandler nicht überbrückt, in dieser Zeit schaltet der Wagen gewohnt gut. Die Drehzahl ist aber deutlich höher und die Drehzahl steigt auch beim Gas geben ohne direkt und wie gewohnt an die Geschwindigkeit gekoppelt zu sein und sinkt dann auch beim Gas wegnehmen stärker. Das wird gemacht um das ATF, also das Öl im Getriebe schneller auf Betriebstemperatur zu bekommen.
Diese Eigenschaft brachte mich auf die Idee, mal die WÜK (Wandlerüberbrückungskupplung) mit dem Diagnosesystem zu deaktivieren und eine kurze Probefahrt zu unternehmen. Man sollte es mit der Länge der Fahrt mit deaktivierter WÜK nicht übertreiben, da so eine große Thermische Belastung für das Getriebe auftritt.
Diese Probefahrt war angenehm, denn das Getriebe schaltete im kalten zustand butterweich.
Dadurch konnte ich die betroffenen Komponenten also auf den Wandler, der ein einziges Austauschteil zusammen mit der WÜK ist, dem entsprechenden PWM Ventil, das die WÜK ansteuert oder etwas auf dem Wege dort hin eingrenzen. In meinem Fall, wußte ich, dass mein Öl gut ist und keine Späne und verbranntes Öl im Getriebe sind. Einen Getriebeölwechsel hatte ich als erstes gemacht, als das Schalten härter wurde. Dabei habe ich keine Auffälligkeiten gefunden. Zur Sicherheit habe ich nochmal geschaut ob das Öl sich verfärbt hat, das war nicht der Fall.
Bei der Recherche im Netz kam dann oft das Ventil das die WÜK ansteuert vor. Die Fehlerbeschreibung die dort angegeben waren stimmten mit meiner überein.
Reparatur:
Da der Ölwechsel nichts gebracht hat, habe ich mich entschlossen das Ventil zu wechseln. Ich habe mich schon vorher bewusst gegen eine Spülung die hier ja oftmals als Wundermittel gegen alles angepriesen wird entschieden. Nichts gegen diese Methode, die wirklich gut ist und auch in bestimmten Fällen das absolut richtige ist und dann auch wirklich ihr Geld wert ist. Hier habe ich aber für mich fest gemacht, das etwas defekt ist und da hilft auch kein waschen mehr. Ihr wascht euer auto ja auch nicht um es zu reparieren, wenn etwas defekt ist 😉 Den klassischen Ölwechsel habe ich gemacht, weil mir da noch nicht klar war, was den Fehler verursacht haben könnte und der Ölwechsel mit 140000km auf dem Tacho mehr als Überfällig war. Der Vorbesitzer hatte keinen gemacht.
Für die Reparatur habe ich folgendes benötigt
Ventil A1402770435 28€ (Das Ventil das per PWM die WÜK ansteuert)
Ölfilter A1402770095 15€
Dichtung A1402710080 8,63€ (Die Ölwannendichtung)
Dichtring A1402710060 0,60€ (Für die Ölablassschraube in der Ölwanne)
Sicherungsstift A1409910055 0,60€ (Die Plombe des Verschlussstopfens am Öleinfüllrohr)
ca 6L Fuchs Titan ATF 4134 ca 9€/L (Lieber einen Liter zu viel wie zu wenig kaufen, da es das nicht an jeder Tanke gibt)
Die Teile kosten also ca 100€ wobei die Hälfte auf das Öl entfällt.
Folgende Arbeitsschritte waren dann erforderlich Angaben in Klammern sind die benötigten Werkzeuggrößen
Abbau der Geräuschdämmung (Steckschlüssel SW8)
säubern der Ölwanne
Demontage des Abdeckbleches vom Getriebestecker zum Steuergerät (T30)
Öl ablassen und gut austropfen lassen (IH5)
Ölablassschraube mit neuer Dichtung wieder einsetzen (IH5) 20Nm
die 4 Befestigungen der Ölwanne in den Ecken abschrauben (T30)
Ölwanne an das Getriebe drücken und verbliebene Befestigungen abschrauben
Ölwanne unbedingt waagerecht halten, ca 1cm zum Heck nach vorne! schieben und dann vorsichtig nach unten entnehmen
Vorsicht!! da ist noch gut Öl drinne!
Ölfilter abziehen
Stecker durch lösen der Verriegelung abziehen und Die Buchse abschrauben und heraus ziehen (SW7)
Alle Schrauben aus der Elektrohydraulischen Schalteinheit herausdrehen (T30)
Vorne und Hinten je eine Schraube in der Mitte fest lassen!!
Die beiden verbliebenen Schrauben lösen und EHS leicht ablösen, wenige mm reichen
Jetzt erneut auslaufendes Öl in aller Ruhe ablecken lassen
Das dauert etwas länger und dabei auf keinen Fall mit Putzlappen dran rum wischen. Gefahr von Fusselbildung die das Getriebe beschädigen können!
EHS durch herausdrehen der verbliebenen Schrauben abnehmen
Getriebe weiterhin auslecken lassen
EHS nur auf absolut sauberen Arbeitsplatz ablegen! (Ich lege dafür einen neuen blauen Sack frisch von der Rolle unter. Der ist sehr sauber 😉
Die kleine gelbliche Abdeckkappe abnehmen
Die Spannpratze abschrauben (T30)
Ventil Y3/6Y6 das vordere, welches dichter am Rand ist heraus ziehen.
Zusammenbau:
Getriebe mit Lederlappen an den Verbindungsstellen zur EHS reinigen (Alternativ mit sauberen Fingern aber nicht mit Putzlappen oä! und wenn nur vorsichtig tupfen, niemals reiben und nachher mit sauberen Fingern abziehen, ähnlich dem Scheibenwischer auf der Windschutzscheibe)
Sitz der Buchse vom Stecker reinigen, Vorsicht, dass kein Dreck ins Getriebe kommt!
Sitz der Ölwanndichtung am Getriebe reinigen
Ventil vorsichtig einsetzen, dabei auf richtigen Sitz der Kontakte achten
Spannpratze mit 8Nm anziehen
Abdeckkappe einklippsen
Alle Verbindungsstellen zum Getriebe auf die Art und Weise wie eben beschrieben reinigen.
Die Drehzahlsensoren bei der Gelegenheit gleich mit reinigen. Das sind die beiden runden Nippel, die auf einer kleinen extra Platine angeordnet sind. Der eine hat eine Metallkappe, der andere ist komplett aus Kunststoff. Die Nippel sind Magnetisch und zehen allerlei Späne an, die zu Fehlfunktionen führen können.
EHS ansetzen und festschrauben. Dabei drauf achten das das Gestänge des Wähhebelmoduls in den eierschalenfarbigen Dingens trifft. Dazu das bewegliche Dingens entsprechend Positionieren!
Auf korekkten Sitz der EHS und des Gestänges achten
Alle Schrauben über Kreutz mit 8Nm anziehen (T30)
Ölfilter einsetzen. Die Nase am Filter muß in der EHS verschwinden, es rastet allerdings nichts ein. O-Ring des Filters vorher mit etwas ATF einreiben. Vorsicht vor Schmutzpartikel!
Ölwanne grondlich und peniebel ohne Fussel zu hinterlassen von innen reinigen und auf Späne und Abrieb achten ob es Auffölligkeiten gibt.
Etwas späne ist normal, sollte aber nicht zuviel oder große Späne sein. Große Aluspäne sind keine Gefahr. kleine goldene auch nicht.
Den Magneten nicht vergessen 😉
Formdichtung auf Ölwanne stecken
Ölwanne montieren
Alle schrauben über Kreutz ganz leicht anziehen
Nun über Kreutz mit 8Nm anziehen
Buchse einsetzen, bei älteren Versionen der Buchse gleich erneuern und leicht mit ca 2,5Nm anziehen (SW7)
Stecker einstecken und verriegeln
Verschlussstopfen an Öleinfüllrohr durch zerstören und entfernen der Plombe abnehmen.
ca 4L ATF durch absolut sauberen Trichter einfüllen
Ölstand bei laufenden Motor auf Stufe P mit Ölpeilstab (140 15 21) Prüfen und ggf richtig stellen. Dabei die ATF Temperatur mit Diagnosegerät auslesen oder Pfuschen und warm fahren und dann hoffen das die Temperatur passt.
Getriebe auf Dichtigkeit kontrollieren
Abdeckblech an Stecker anschrauben (T30) 6Nm
Geräuschkapselung anschrauben (SW8)
Jetzt habt ihr es fast geschafft. Leider mußte ich an dieser Stelle das Getriebe neu adaptieren und dafür braucht man eine SD.
Adaptionsdaten der WÜK oder gleich vom gesamten Getriebe löschen. Motor und Getriebe müssen dafür unter 20°C kalt sein. Dann Fahrstufe D und Fahrprogramm S einlegen. Bei getretener Fußbremse 20sec warten dann gemütlich fahren bis die Temperatur des Motorkühlwassers bei ca 10 bis 12°C bzw bei höheren Umgebungstemperaturen bei 20 bis 22°C liegt und 20sec mit eingelegter Fahrstufe anhalten. Danach diese fahren und warten Prozedur in 10°C Schritten wiederholen und dann nach 80°C möglichst lange mit 50 km/h fahren. Motor Abstellen fertig 🙂
Wer eine K-KLA hat, kann sich die Adaptionsdaten mit der SD auch löschen lassen und durch drücken von AC-OFF und der Taste "0" das Aondermenü anzeigen lassen. Mit der Temperaturwahltaste Fahrerseite Menüpunkt 6 auswählen. Das ist die Kühlmitteltemperatur. Das kann die Kosten evtl senken und reicht als Temperaturanzeige für das Kühlwasser aus. Habe ich auch so gemacht 😉 Bei Dieselmotoren darauf achten, das während der Adaption nicht der RPF regeneriert wird. Das Glück hatte ich heute 🙁 Das bringt dann nichts. Also nächsten Tag neuen Versuch, denn Motor und Getriebe müssen kalt sein.
Bei Dieselmotoren am besten auch den Zuheizer deaktivieren. Muß man nicht, ich glaube aber das es besser ist 😉 Ist evtl übertriebener Perfektionismus 😁
Ergebnis:
Die Reparatur hat ca 2,5h gedauert. Das letzte mal habe ich mit einer Grube statt Hebebühne 4Std benötigt. Das war so schnell, das ich nicht im Anschluß eine Adaptionsfahrt machen konnte, da das ATF 80°C hatte vom Ölstand einstellen. Die Adaptionsfahrt am nächsten Tag ist dann wegen RPF regeneration während der Adaption etwas fehlgeschlagen. Es schaltet aber dennoch bereits deutlich besser. Ein absolutes Ergebnis gibt es nächstes WE, vorher schaffe ich es nicht, das Getriebe nochmals zu adaptieren.
Anleitungen und Tipps sind nach besten Wissen und Gewissen erstellt worden. Morgen werde ich noch ein paar Dateien, Begründungen und Tipps ergänzen.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
hier mal ein in letzter Zeit häufiger vorkommendes Problem, das mich auch ereilt hat. Ich glaube ich habe auch die Lösung gefunden und versuche es hier mal zu beschreiben.
Fehlerbeschreibung:
Bei meinem 722.6 Getriebe, also das 5G AG, trat im kalten Zustand der Fehler auf, dass es im Drehzahlbereich von 1200 bis ca 1600rpm hin und her geschwankt ist und das mit einem rucken.
Wird das Getriebe wärmer, verschwindet der Fehler. Zum Schluss aber auch nicht mehr völlig, da ich etwas länger so weiter gefahren bin ohne es zu reparieren...
Besonder deutlich tritt es im Bereich von ca 50 bis 55 und 60km/h auf. Also grob gesagt zwischen ca 50 und 60km/h. Bei leichter Steigung kann es auch auftreten.
Ein weiterer Fehler, der statt dem eben genannten aber auch mit ihm zusammen vorkommen kann, ist, das Der Schaltvorgang, besonders in den ersten 3 Gängen hart von statten geht. Es gibt also einen Schaltruck. Bei mir haben sich beide Fehler abgewechselt oder waren zeitgleich vorhanden.
Diagnose:
Im winter wird vom Steuergerät auf den ersten Kilometern der Wandler nicht überbrückt, in dieser Zeit schaltet der Wagen gewohnt gut. Die Drehzahl ist aber deutlich höher und die Drehzahl steigt auch beim Gas geben ohne direkt und wie gewohnt an die Geschwindigkeit gekoppelt zu sein und sinkt dann auch beim Gas wegnehmen stärker. Das wird gemacht um das ATF, also das Öl im Getriebe schneller auf Betriebstemperatur zu bekommen.
Diese Eigenschaft brachte mich auf die Idee, mal die WÜK (Wandlerüberbrückungskupplung) mit dem Diagnosesystem zu deaktivieren und eine kurze Probefahrt zu unternehmen. Man sollte es mit der Länge der Fahrt mit deaktivierter WÜK nicht übertreiben, da so eine große Thermische Belastung für das Getriebe auftritt.
Diese Probefahrt war angenehm, denn das Getriebe schaltete im kalten zustand butterweich.
Dadurch konnte ich die betroffenen Komponenten also auf den Wandler, der ein einziges Austauschteil zusammen mit der WÜK ist, dem entsprechenden PWM Ventil, das die WÜK ansteuert oder etwas auf dem Wege dort hin eingrenzen. In meinem Fall, wußte ich, dass mein Öl gut ist und keine Späne und verbranntes Öl im Getriebe sind. Einen Getriebeölwechsel hatte ich als erstes gemacht, als das Schalten härter wurde. Dabei habe ich keine Auffälligkeiten gefunden. Zur Sicherheit habe ich nochmal geschaut ob das Öl sich verfärbt hat, das war nicht der Fall.
Bei der Recherche im Netz kam dann oft das Ventil das die WÜK ansteuert vor. Die Fehlerbeschreibung die dort angegeben waren stimmten mit meiner überein.
Reparatur:
Da der Ölwechsel nichts gebracht hat, habe ich mich entschlossen das Ventil zu wechseln. Ich habe mich schon vorher bewusst gegen eine Spülung die hier ja oftmals als Wundermittel gegen alles angepriesen wird entschieden. Nichts gegen diese Methode, die wirklich gut ist und auch in bestimmten Fällen das absolut richtige ist und dann auch wirklich ihr Geld wert ist. Hier habe ich aber für mich fest gemacht, das etwas defekt ist und da hilft auch kein waschen mehr. Ihr wascht euer auto ja auch nicht um es zu reparieren, wenn etwas defekt ist 😉 Den klassischen Ölwechsel habe ich gemacht, weil mir da noch nicht klar war, was den Fehler verursacht haben könnte und der Ölwechsel mit 140000km auf dem Tacho mehr als Überfällig war. Der Vorbesitzer hatte keinen gemacht.
Für die Reparatur habe ich folgendes benötigt
Ventil A1402770435 28€ (Das Ventil das per PWM die WÜK ansteuert)
Ölfilter A1402770095 15€
Dichtung A1402710080 8,63€ (Die Ölwannendichtung)
Dichtring A1402710060 0,60€ (Für die Ölablassschraube in der Ölwanne)
Sicherungsstift A1409910055 0,60€ (Die Plombe des Verschlussstopfens am Öleinfüllrohr)
ca 6L Fuchs Titan ATF 4134 ca 9€/L (Lieber einen Liter zu viel wie zu wenig kaufen, da es das nicht an jeder Tanke gibt)
Die Teile kosten also ca 100€ wobei die Hälfte auf das Öl entfällt.
Folgende Arbeitsschritte waren dann erforderlich Angaben in Klammern sind die benötigten Werkzeuggrößen
Abbau der Geräuschdämmung (Steckschlüssel SW8)
säubern der Ölwanne
Demontage des Abdeckbleches vom Getriebestecker zum Steuergerät (T30)
Öl ablassen und gut austropfen lassen (IH5)
Ölablassschraube mit neuer Dichtung wieder einsetzen (IH5) 20Nm
die 4 Befestigungen der Ölwanne in den Ecken abschrauben (T30)
Ölwanne an das Getriebe drücken und verbliebene Befestigungen abschrauben
Ölwanne unbedingt waagerecht halten, ca 1cm zum Heck nach vorne! schieben und dann vorsichtig nach unten entnehmen
Vorsicht!! da ist noch gut Öl drinne!
Ölfilter abziehen
Stecker durch lösen der Verriegelung abziehen und Die Buchse abschrauben und heraus ziehen (SW7)
Alle Schrauben aus der Elektrohydraulischen Schalteinheit herausdrehen (T30)
Vorne und Hinten je eine Schraube in der Mitte fest lassen!!
Die beiden verbliebenen Schrauben lösen und EHS leicht ablösen, wenige mm reichen
Jetzt erneut auslaufendes Öl in aller Ruhe ablecken lassen
Das dauert etwas länger und dabei auf keinen Fall mit Putzlappen dran rum wischen. Gefahr von Fusselbildung die das Getriebe beschädigen können!
EHS durch herausdrehen der verbliebenen Schrauben abnehmen
Getriebe weiterhin auslecken lassen
EHS nur auf absolut sauberen Arbeitsplatz ablegen! (Ich lege dafür einen neuen blauen Sack frisch von der Rolle unter. Der ist sehr sauber 😉
Die kleine gelbliche Abdeckkappe abnehmen
Die Spannpratze abschrauben (T30)
Ventil Y3/6Y6 das vordere, welches dichter am Rand ist heraus ziehen.
Zusammenbau:
Getriebe mit Lederlappen an den Verbindungsstellen zur EHS reinigen (Alternativ mit sauberen Fingern aber nicht mit Putzlappen oä! und wenn nur vorsichtig tupfen, niemals reiben und nachher mit sauberen Fingern abziehen, ähnlich dem Scheibenwischer auf der Windschutzscheibe)
Sitz der Buchse vom Stecker reinigen, Vorsicht, dass kein Dreck ins Getriebe kommt!
Sitz der Ölwanndichtung am Getriebe reinigen
Ventil vorsichtig einsetzen, dabei auf richtigen Sitz der Kontakte achten
Spannpratze mit 8Nm anziehen
Abdeckkappe einklippsen
Alle Verbindungsstellen zum Getriebe auf die Art und Weise wie eben beschrieben reinigen.
Die Drehzahlsensoren bei der Gelegenheit gleich mit reinigen. Das sind die beiden runden Nippel, die auf einer kleinen extra Platine angeordnet sind. Der eine hat eine Metallkappe, der andere ist komplett aus Kunststoff. Die Nippel sind Magnetisch und zehen allerlei Späne an, die zu Fehlfunktionen führen können.
EHS ansetzen und festschrauben. Dabei drauf achten das das Gestänge des Wähhebelmoduls in den eierschalenfarbigen Dingens trifft. Dazu das bewegliche Dingens entsprechend Positionieren!
Auf korekkten Sitz der EHS und des Gestänges achten
Alle Schrauben über Kreutz mit 8Nm anziehen (T30)
Ölfilter einsetzen. Die Nase am Filter muß in der EHS verschwinden, es rastet allerdings nichts ein. O-Ring des Filters vorher mit etwas ATF einreiben. Vorsicht vor Schmutzpartikel!
Ölwanne grondlich und peniebel ohne Fussel zu hinterlassen von innen reinigen und auf Späne und Abrieb achten ob es Auffölligkeiten gibt.
Etwas späne ist normal, sollte aber nicht zuviel oder große Späne sein. Große Aluspäne sind keine Gefahr. kleine goldene auch nicht.
Den Magneten nicht vergessen 😉
Formdichtung auf Ölwanne stecken
Ölwanne montieren
Alle schrauben über Kreutz ganz leicht anziehen
Nun über Kreutz mit 8Nm anziehen
Buchse einsetzen, bei älteren Versionen der Buchse gleich erneuern und leicht mit ca 2,5Nm anziehen (SW7)
Stecker einstecken und verriegeln
Verschlussstopfen an Öleinfüllrohr durch zerstören und entfernen der Plombe abnehmen.
ca 4L ATF durch absolut sauberen Trichter einfüllen
Ölstand bei laufenden Motor auf Stufe P mit Ölpeilstab (140 15 21) Prüfen und ggf richtig stellen. Dabei die ATF Temperatur mit Diagnosegerät auslesen oder Pfuschen und warm fahren und dann hoffen das die Temperatur passt.
Getriebe auf Dichtigkeit kontrollieren
Abdeckblech an Stecker anschrauben (T30) 6Nm
Geräuschkapselung anschrauben (SW8)
Jetzt habt ihr es fast geschafft. Leider mußte ich an dieser Stelle das Getriebe neu adaptieren und dafür braucht man eine SD.
Adaptionsdaten der WÜK oder gleich vom gesamten Getriebe löschen. Motor und Getriebe müssen dafür unter 20°C kalt sein. Dann Fahrstufe D und Fahrprogramm S einlegen. Bei getretener Fußbremse 20sec warten dann gemütlich fahren bis die Temperatur des Motorkühlwassers bei ca 10 bis 12°C bzw bei höheren Umgebungstemperaturen bei 20 bis 22°C liegt und 20sec mit eingelegter Fahrstufe anhalten. Danach diese fahren und warten Prozedur in 10°C Schritten wiederholen und dann nach 80°C möglichst lange mit 50 km/h fahren. Motor Abstellen fertig 🙂
Wer eine K-KLA hat, kann sich die Adaptionsdaten mit der SD auch löschen lassen und durch drücken von AC-OFF und der Taste "0" das Aondermenü anzeigen lassen. Mit der Temperaturwahltaste Fahrerseite Menüpunkt 6 auswählen. Das ist die Kühlmitteltemperatur. Das kann die Kosten evtl senken und reicht als Temperaturanzeige für das Kühlwasser aus. Habe ich auch so gemacht 😉 Bei Dieselmotoren darauf achten, das während der Adaption nicht der RPF regeneriert wird. Das Glück hatte ich heute 🙁 Das bringt dann nichts. Also nächsten Tag neuen Versuch, denn Motor und Getriebe müssen kalt sein.
Bei Dieselmotoren am besten auch den Zuheizer deaktivieren. Muß man nicht, ich glaube aber das es besser ist 😉 Ist evtl übertriebener Perfektionismus 😁
Ergebnis:
Die Reparatur hat ca 2,5h gedauert. Das letzte mal habe ich mit einer Grube statt Hebebühne 4Std benötigt. Das war so schnell, das ich nicht im Anschluß eine Adaptionsfahrt machen konnte, da das ATF 80°C hatte vom Ölstand einstellen. Die Adaptionsfahrt am nächsten Tag ist dann wegen RPF regeneration während der Adaption etwas fehlgeschlagen. Es schaltet aber dennoch bereits deutlich besser. Ein absolutes Ergebnis gibt es nächstes WE, vorher schaffe ich es nicht, das Getriebe nochmals zu adaptieren.
Anleitungen und Tipps sind nach besten Wissen und Gewissen erstellt worden. Morgen werde ich noch ein paar Dateien, Begründungen und Tipps ergänzen.
318 Antworten
Das Getriebe wurde getauscht da es wahrscheinlich kaputt war und sehr, sehr viele km drauf waren (Taxi), sonst tauscht niemand ein Getriebe ! Garantie gibt es keine ! Vom Stand fährt man im Vorwärtsgang immer mit den 1.Gang an !!! Wenn ich bergauf retour fahren will natürlich mit R ( Retourgang) klar! Lufmassenmesser wurde nicht getauscht, aber müsste das beim Freundlichen nicht auch als Fehler angezeigt werden bzw.wie zeigt es sich an ? Im Bordcumputer habe ich keine Fehlermeldung ! Lg Henryette!
Das Getriebe wurde getauscht da es wahrscheinlich kaputt war und sehr, sehr viele km drauf waren (Taxi), sonst tauscht niemand ein Getriebe ! Garantie gibt es keine ! Vom Stand fährt man im Vorwärtsgang immer mit den 1.Gang an !!! Wenn ich bergauf retour fahren will natürlich mit R ( Retourgang) klar! Lufmassenmesser wurde nicht getauscht, aber müsste das beim Freundlichen nicht auch als Fehler angezeigt werden bzw.wie zeigt es sich an ? Im Bordcumputer habe ich keine Fehlermeldung ! Lg Henryette!
Ps. Alle Gänge sind vorhanden!
LLM=Luftmassenmesser bekommt man eigentlich nie als richtigen Fehler angezeigt, da sich der LLM einfach abnützt und nicht die ganz korrekten Werte liefert.
Da gibt es normalerweise nicht so konkrete Werte wie OK oder defekt, da geit es auch noch ein breites Spectrum dazwischen.
Zitat:
@romankro schrieb am 24. März 2015 um 11:32:51 Uhr:
Frage an die Spezialisten:
Ich habe einen 320CDI 4matic BJ 2007 mit den hier beschriebenen Problemen. ...ruckelt das Getriebe ... konstanter Fahrt bei rd. 1.300 Umdrehungen schwankt die Drehzahl merklich so um 200 Umdrehungen rauf-runter....
was genau soll jetzt ruckeln? entweder schaltet das getriebe schlecht (ruckartig) oder der motor ruckelt... (bei 1300u klingt das eher nach einem turbo problem) ein ruckelndes getriebe bei 1300 u is quatsch.
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Hallo!
Ich hatte das gleiche Problem wie hier eingangs beschrieben bei meinem S211 BJ 2004, KM 160.000. Massiver Schaltruck nach den ersten x-hundert Metern Fahrt, dann extremes Ruckeln und Drehzahlschwankungen, solange der Wagen noch nicht warm war. Hatte zunächst eine Spülung nach T.E. durchführen lassen ohne Besserung. Leider hatte ich mich noch nicht so tiefgreifend mit der Materie beschäftigt, sonst hätte ich dieses ominöse Ventil direkt mit tauschen lassen.
3 verschiedene Werkstätten empfahlen mir daraufhin, den Wandler tauschen zu lassen; sie sagten, dieses Ventil sei ihrer Erfahrung nach nie der Verursacher der Probleme.
Nach reiflicher Überlegung habe ich dann trotzdem nur das Ventil der WÜK tauschen lassen, und seit gestern fährt der Wagen wieder normal. Nur ein ganz leichter, einmaliger Schaltruck nach den ersten paar hundert Metern verbunden mit einem leisen Geräusch ist noch zu vernehmen, danach kein Ruckeln und keine Schwankungen der Drehzahl mehr. Absolut kein Vergleich zu vorher! Ich hoffe, es bleibt nun dauerhaft so.
Insgesamt trotzdem keine günstige Aktion, zu allem Überfluss ist bei der Spülung noch die Elektrikplatine der Steuereinheit kaputt gegangen, sodass diese ersetzt werden musste (~200 Euro zusätzlich). Dann später der nachträgliche Tausch des Ventils, dies wäre natürlich im Rahmen der Spülung deutlich günstiger gewesen, jetzt musste ja alles noch mal demontiert werden. Selbermachen wäre gut gewesen, aber dazu fehlt mir leider das nötige Fachwissen, Hebebühne, Werkzeug etc.... Nun ja, alles in allem immer noch erheblich billiger als der geplante Wandlertausch, zumal ja vermutlich das Ventil nicht mit gemacht worden wäre und der Fehler dann auch mit neuem Wandler nicht behoben gewesen wäre!
Fazit: Allen mit ähnlichen Problemen sei dringend empfohlen, nur das Ventil zu tauschen, z.B. in Verbindung mit Automatikölwechsel bzw. Spülung. Danke an das Forum und v.a. den Ersteller dieses Themas!
Zitat:
@concept1976 schrieb am 23. Dezember 2014 um 08:41:28 Uhr:
Nach etwa 1000km und 10 Tage später:Zitat:
@concept1976 schrieb am 13. Dezember 2014 um 22:02:48 Uhr:
So, nun habe ich wie oben schon geschrieben alles erneuert.Das Ergebnis der ersten Probefahrt …
Auto war komplett kalt - Außentemperatur war 2 Grad.
Kein ruckeln mehr. Drehzahl konstant gleichmäßig. Schaltet butterweich.Ich denke das dass eigentliche Problem das WÜK-Ventil war.
Wenn sich am Stand der Dinge etwas ändert gebe ich es hier wieder bekannt.
LMM und Unterdruck war alles unauffällig.
Nichts hat sich inzwischen wieder zum Schlechteren hin geändert - kein Ruckeln mehr gehabt. Gott sei Dank :-)
Schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch euch allen ....
Gruß
Andy
Kurze Info nach über 1 Jahr:
Auto läuft immer noch super, keine Verschlechterung zu bemerken. Der Tausch des WÜK hat sich allemal gelohnt.
Diesen Tausch kann jeder selber machen, das Getriebe muss dazu nicht komplett ausgebaut werden und somit hält sich der Aufwand und die €€ in Grenzen.
VG
Andy
Hallo Leute,
jetzt hats auch mich erwischt. 2005er 220CDI mit 5Gang Automat und 292.000km.
Seit einigen Monaten beobachte ich das Ruckeln und einen deutlich erhöhten Schlumpf im kalten Zustand. Das sehe ich am Drehzahlmesser, der deutlich steigt, wenn man mit 50km/h dahin fährt und dann Gas gibt.
Seit 4 Wochen habe ich beim kalten Anfahren auch das die Gänge rausspringen. Sowohl im 1sten Gang wie auch 2ten Gang aber auch im 3ten und 4ten Gang. Ich meine sogar im 5ten Gang bei 100kmh springt der Gäng raus und kein Vortrieb mehr. Langsamer werden oder Anhalten und manchmal ausschalten mit Neustart hilft.
Ich hab den ganzen Fred hier durchgelesen.
Mein Action-plan könnte jetzt so aussehen:
- Getriebeöl auf Glykol testen lassen
- Wenn Glykol drin, dann Kühler tauschen und Öl tauschen. 2 mal.
- Wenn kein Glykol drin:
- besagtes Ventil wechseln und Öl tauschen. Keine Adaptionsfahrt. (hab keine SD)
- Wenns nix nützt:
- WÜK selbst erneuern und Öl tauschen
Wo lasse ich Glykol testen? Kann ich das auch selber machen?
Gruss
W.
Er hier schreibt : Kühler ist immer schuld. Magnetventil tauschen lassen. Hallsensoren reinigen.
So hab heute mal telefoniert. Handy glüht.
Einen Glykohltest gäbe es beim Originalen :-) nicht mehr, denn die Materielien zum Test kosten ca 350€ und sind Flaschen mit chemikalien und einem Verfallsdatum. Der 🙂 bietet mir das also nicht mehr an.
Auslesen wäre die richige Vorgehensweise. Dann entscheiden wie es weitergeht. Aber wie ich hier im Fred lese, sind die Fehler im Getriebe oft sinnlos.
Die Firma Kuehlervertrieb.de bietet mir einen neuen Kühler für 240€ all inkl. an.
Die Firma http://www.goherrmanns.de/ erscheint mir sehr kompetent. Ungefährer Austauschpreis für überholtes Getriebe ca. 2200€. Bei MB vielleicht 4000€.
Mein Schlachtplan ist nun:
- Getriebeöl ablassen
- Nach Spänen schauen.
- bei vielen Spänen -> Tauschgetriebe oder Auto weg
- bei wenig Spänen -> Neuer Kühler und neues Magnetventil.
Vielleicht ist es weder Glykol und auch nicht das WÜK. Es wäre auch möglich dass es einfach die Lamellen vom Wandler sind!
Irgendwo war doch vor ein paar Tagen ein Link zu einen Glykol-Schnelltest für rund 20€
Ja, mit Getriebeproblemen sind die meisten Firmen noch mehr aufgeschmissen wie mit Motorproblemen.
Das habe ich auch vor 2 Jahren erfahren, als ich Getriebe-Notlauf beim Sonata hatte. Selbst die Diagnose beim Spezialisten hat kein eindeutiges Ergebnis gebracht.
Die Sache mit den undichten Kühlerkreisläufen ist aber wirklich selten geworden! Der nicht mehr vorgehaltene Glykoltest spricht doch eine klare Sprache.
Ohne positiven Glykoltest würde ich den teuren Kühler nicht ersetzen. Vielleicht kann man die ATF-Probe irgendwohin einschicken?
Lt Freundlichem ist mein Baujahr nicht betroffen. Der Kühler wär aber billig mit 240€.
Glykol Schnelltests sprechen manchmal nicht an. Morgen ruft ich nochmal bei goherrmanns an. Die machen ja Tests. Vielleicht auch für externe.
Heute hab ich ne coole Erklärung erhalten. Falls tatsächlich zuviel Abrieb im Umlauf des AT Getriebe Öl ist, dann können sich die partikel in die Ventile legen. Dann merkt man das nach dem Kaltstart, wenn die Schaltventile wieder sich bewegen.
Bei 300.000 km kann eben alles sein: Steuerventile fest, Siebe in den Zuleitungen verlegt, Elektroplatine defekt, Lamellenkupplungen verschlissen, ATF-Stand zu niedrig ... dein Fehlerbild mit den rausspringenden Gängen deutet aber auf andere Probleme als hier diskutiert hin.
Wann wurde überhaupt das letzte Mal das ATF gewechselt?
Fang mal mit dem an, was recht billig ist: ATF-Stand kontrollieren, Fehler löschen und dann nach den ersten Fehlern neu auslesen. Wenn in den letzten 60.000 km kein ATF-Wechsel stattgefunden hat bietet die Getriebespülung nach Tim Eckart mit Reiniger eine Chance auf Besserung.
Auch "ganz normaler Verschleiß" kommt schon durchaus in Frage.
Daher: Bevor du da zuviel in Teilreparaturen reinsteckst kann es schlauer sein, gleich alles bei Herrmanns machen zu lassen, damit ist auch die Gewährleistung geklärt, wenn's Probleme geben sollte.
Im Juli 2014 wurde das Getriebeöl getauscht. Das war vor 38.000km.
Auf was deutet denn dann das "rausspringen der Gänge" hin?
Dass die Steuerhydraulik versagt. Wäre es ein rein sensorischer Fehler sollte ein kontrollierter Notlauf eintreten.