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Getriebe ruckelt, schaltet schlecht -- mit Lösung

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 12. Dezember 2010 um 21:15

Hallo,

hier mal ein in letzter Zeit häufiger vorkommendes Problem, das mich auch ereilt hat. Ich glaube ich habe auch die Lösung gefunden und versuche es hier mal zu beschreiben.

Fehlerbeschreibung:

Bei meinem 722.6 Getriebe, also das 5G AG, trat im kalten Zustand der Fehler auf, dass es im Drehzahlbereich von 1200 bis ca 1600rpm hin und her geschwankt ist und das mit einem rucken.

Wird das Getriebe wärmer, verschwindet der Fehler. Zum Schluss aber auch nicht mehr völlig, da ich etwas länger so weiter gefahren bin ohne es zu reparieren...

Besonder deutlich tritt es im Bereich von ca 50 bis 55 und 60km/h auf. Also grob gesagt zwischen ca 50 und 60km/h. Bei leichter Steigung kann es auch auftreten.

Ein weiterer Fehler, der statt dem eben genannten aber auch mit ihm zusammen vorkommen kann, ist, das Der Schaltvorgang, besonders in den ersten 3 Gängen hart von statten geht. Es gibt also einen Schaltruck. Bei mir haben sich beide Fehler abgewechselt oder waren zeitgleich vorhanden.

Diagnose:

Im winter wird vom Steuergerät auf den ersten Kilometern der Wandler nicht überbrückt, in dieser Zeit schaltet der Wagen gewohnt gut. Die Drehzahl ist aber deutlich höher und die Drehzahl steigt auch beim Gas geben ohne direkt und wie gewohnt an die Geschwindigkeit gekoppelt zu sein und sinkt dann auch beim Gas wegnehmen stärker. Das wird gemacht um das ATF, also das Öl im Getriebe schneller auf Betriebstemperatur zu bekommen.

Diese Eigenschaft brachte mich auf die Idee, mal die WÜK (Wandlerüberbrückungskupplung) mit dem Diagnosesystem zu deaktivieren und eine kurze Probefahrt zu unternehmen. Man sollte es mit der Länge der Fahrt mit deaktivierter WÜK nicht übertreiben, da so eine große Thermische Belastung für das Getriebe auftritt.

Diese Probefahrt war angenehm, denn das Getriebe schaltete im kalten zustand butterweich.

Dadurch konnte ich die betroffenen Komponenten also auf den Wandler, der ein einziges Austauschteil zusammen mit der WÜK ist, dem entsprechenden PWM Ventil, das die WÜK ansteuert oder etwas auf dem Wege dort hin eingrenzen. In meinem Fall, wußte ich, dass mein Öl gut ist und keine Späne und verbranntes Öl im Getriebe sind. Einen Getriebeölwechsel hatte ich als erstes gemacht, als das Schalten härter wurde. Dabei habe ich keine Auffälligkeiten gefunden. Zur Sicherheit habe ich nochmal geschaut ob das Öl sich verfärbt hat, das war nicht der Fall.

Bei der Recherche im Netz kam dann oft das Ventil das die WÜK ansteuert vor. Die Fehlerbeschreibung die dort angegeben waren stimmten mit meiner überein.

Reparatur:

Da der Ölwechsel nichts gebracht hat, habe ich mich entschlossen das Ventil zu wechseln. Ich habe mich schon vorher bewusst gegen eine Spülung die hier ja oftmals als Wundermittel gegen alles angepriesen wird entschieden. Nichts gegen diese Methode, die wirklich gut ist und auch in bestimmten Fällen das absolut richtige ist und dann auch wirklich ihr Geld wert ist. Hier habe ich aber für mich fest gemacht, das etwas defekt ist und da hilft auch kein waschen mehr. Ihr wascht euer auto ja auch nicht um es zu reparieren, wenn etwas defekt ist ;) Den klassischen Ölwechsel habe ich gemacht, weil mir da noch nicht klar war, was den Fehler verursacht haben könnte und der Ölwechsel mit 140000km auf dem Tacho mehr als Überfällig war. Der Vorbesitzer hatte keinen gemacht.

Für die Reparatur habe ich folgendes benötigt

Ventil A1402770435 28€ (Das Ventil das per PWM die WÜK ansteuert)

Ölfilter A1402770095 15€

Dichtung A1402710080 8,63€ (Die Ölwannendichtung)

Dichtring A1402710060 0,60€ (Für die Ölablassschraube in der Ölwanne)

Sicherungsstift A1409910055 0,60€ (Die Plombe des Verschlussstopfens am Öleinfüllrohr)

ca 6L Fuchs Titan ATF 4134 ca 9€/L (Lieber einen Liter zu viel wie zu wenig kaufen, da es das nicht an jeder Tanke gibt)

Die Teile kosten also ca 100€ wobei die Hälfte auf das Öl entfällt.

Folgende Arbeitsschritte waren dann erforderlich Angaben in Klammern sind die benötigten Werkzeuggrößen

Abbau der Geräuschdämmung (Steckschlüssel SW8)

säubern der Ölwanne

Demontage des Abdeckbleches vom Getriebestecker zum Steuergerät (T30)

Öl ablassen und gut austropfen lassen (IH5)

Ölablassschraube mit neuer Dichtung wieder einsetzen (IH5) 20Nm

die 4 Befestigungen der Ölwanne in den Ecken abschrauben (T30)

Ölwanne an das Getriebe drücken und verbliebene Befestigungen abschrauben

Ölwanne unbedingt waagerecht halten, ca 1cm zum Heck nach vorne! schieben und dann vorsichtig nach unten entnehmen

Vorsicht!! da ist noch gut Öl drinne!

Ölfilter abziehen

Stecker durch lösen der Verriegelung abziehen und Die Buchse abschrauben und heraus ziehen (SW7)

Alle Schrauben aus der Elektrohydraulischen Schalteinheit herausdrehen (T30)

Vorne und Hinten je eine Schraube in der Mitte fest lassen!!

Die beiden verbliebenen Schrauben lösen und EHS leicht ablösen, wenige mm reichen

Jetzt erneut auslaufendes Öl in aller Ruhe ablecken lassen

Das dauert etwas länger und dabei auf keinen Fall mit Putzlappen dran rum wischen. Gefahr von Fusselbildung die das Getriebe beschädigen können!

EHS durch herausdrehen der verbliebenen Schrauben abnehmen

Getriebe weiterhin auslecken lassen

EHS nur auf absolut sauberen Arbeitsplatz ablegen! (Ich lege dafür einen neuen blauen Sack frisch von der Rolle unter. Der ist sehr sauber ;)

Die kleine gelbliche Abdeckkappe abnehmen

Die Spannpratze abschrauben (T30)

Ventil Y3/6Y6 das vordere, welches dichter am Rand ist heraus ziehen.

Zusammenbau:

Getriebe mit Lederlappen an den Verbindungsstellen zur EHS reinigen (Alternativ mit sauberen Fingern aber nicht mit Putzlappen oä! und wenn nur vorsichtig tupfen, niemals reiben und nachher mit sauberen Fingern abziehen, ähnlich dem Scheibenwischer auf der Windschutzscheibe)

Sitz der Buchse vom Stecker reinigen, Vorsicht, dass kein Dreck ins Getriebe kommt!

Sitz der Ölwanndichtung am Getriebe reinigen

Ventil vorsichtig einsetzen, dabei auf richtigen Sitz der Kontakte achten

Spannpratze mit 8Nm anziehen

Abdeckkappe einklippsen

Alle Verbindungsstellen zum Getriebe auf die Art und Weise wie eben beschrieben reinigen.

Die Drehzahlsensoren bei der Gelegenheit gleich mit reinigen. Das sind die beiden runden Nippel, die auf einer kleinen extra Platine angeordnet sind. Der eine hat eine Metallkappe, der andere ist komplett aus Kunststoff. Die Nippel sind Magnetisch und zehen allerlei Späne an, die zu Fehlfunktionen führen können.

EHS ansetzen und festschrauben. Dabei drauf achten das das Gestänge des Wähhebelmoduls in den eierschalenfarbigen Dingens trifft. Dazu das bewegliche Dingens entsprechend Positionieren!

Auf korekkten Sitz der EHS und des Gestänges achten

Alle Schrauben über Kreutz mit 8Nm anziehen (T30)

Ölfilter einsetzen. Die Nase am Filter muß in der EHS verschwinden, es rastet allerdings nichts ein. O-Ring des Filters vorher mit etwas ATF einreiben. Vorsicht vor Schmutzpartikel!

Ölwanne grondlich und peniebel ohne Fussel zu hinterlassen von innen reinigen und auf Späne und Abrieb achten ob es Auffölligkeiten gibt.

Etwas späne ist normal, sollte aber nicht zuviel oder große Späne sein. Große Aluspäne sind keine Gefahr. kleine goldene auch nicht.

Den Magneten nicht vergessen ;)

Formdichtung auf Ölwanne stecken

Ölwanne montieren

Alle schrauben über Kreutz ganz leicht anziehen

Nun über Kreutz mit 8Nm anziehen

Buchse einsetzen, bei älteren Versionen der Buchse gleich erneuern und leicht mit ca 2,5Nm anziehen (SW7)

Stecker einstecken und verriegeln

Verschlussstopfen an Öleinfüllrohr durch zerstören und entfernen der Plombe abnehmen.

ca 4L ATF durch absolut sauberen Trichter einfüllen

Ölstand bei laufenden Motor auf Stufe P mit Ölpeilstab (140 15 21) Prüfen und ggf richtig stellen. Dabei die ATF Temperatur mit Diagnosegerät auslesen oder Pfuschen und warm fahren und dann hoffen das die Temperatur passt.

Getriebe auf Dichtigkeit kontrollieren

Abdeckblech an Stecker anschrauben (T30) 6Nm

Geräuschkapselung anschrauben (SW8)

Jetzt habt ihr es fast geschafft. Leider mußte ich an dieser Stelle das Getriebe neu adaptieren und dafür braucht man eine SD.

Adaptionsdaten der WÜK oder gleich vom gesamten Getriebe löschen. Motor und Getriebe müssen dafür unter 20°C kalt sein. Dann Fahrstufe D und Fahrprogramm S einlegen. Bei getretener Fußbremse 20sec warten dann gemütlich fahren bis die Temperatur des Motorkühlwassers bei ca 10 bis 12°C bzw bei höheren Umgebungstemperaturen bei 20 bis 22°C liegt und 20sec mit eingelegter Fahrstufe anhalten. Danach diese fahren und warten Prozedur in 10°C Schritten wiederholen und dann nach 80°C möglichst lange mit 50 km/h fahren. Motor Abstellen fertig :)

Wer eine K-KLA hat, kann sich die Adaptionsdaten mit der SD auch löschen lassen und durch drücken von AC-OFF und der Taste "0" das Aondermenü anzeigen lassen. Mit der Temperaturwahltaste Fahrerseite Menüpunkt 6 auswählen. Das ist die Kühlmitteltemperatur. Das kann die Kosten evtl senken und reicht als Temperaturanzeige für das Kühlwasser aus. Habe ich auch so gemacht ;) Bei Dieselmotoren darauf achten, das während der Adaption nicht der RPF regeneriert wird. Das Glück hatte ich heute :( Das bringt dann nichts. Also nächsten Tag neuen Versuch, denn Motor und Getriebe müssen kalt sein.

Bei Dieselmotoren am besten auch den Zuheizer deaktivieren. Muß man nicht, ich glaube aber das es besser ist ;) Ist evtl übertriebener Perfektionismus :D

Ergebnis:

Die Reparatur hat ca 2,5h gedauert. Das letzte mal habe ich mit einer Grube statt Hebebühne 4Std benötigt. Das war so schnell, das ich nicht im Anschluß eine Adaptionsfahrt machen konnte, da das ATF 80°C hatte vom Ölstand einstellen. Die Adaptionsfahrt am nächsten Tag ist dann wegen RPF regeneration während der Adaption etwas fehlgeschlagen. Es schaltet aber dennoch bereits deutlich besser. Ein absolutes Ergebnis gibt es nächstes WE, vorher schaffe ich es nicht, das Getriebe nochmals zu adaptieren.

Anleitungen und Tipps sind nach besten Wissen und Gewissen erstellt worden. Morgen werde ich noch ein paar Dateien, Begründungen und Tipps ergänzen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. Dezember 2010 um 21:15

Hallo,

hier mal ein in letzter Zeit häufiger vorkommendes Problem, das mich auch ereilt hat. Ich glaube ich habe auch die Lösung gefunden und versuche es hier mal zu beschreiben.

Fehlerbeschreibung:

Bei meinem 722.6 Getriebe, also das 5G AG, trat im kalten Zustand der Fehler auf, dass es im Drehzahlbereich von 1200 bis ca 1600rpm hin und her geschwankt ist und das mit einem rucken.

Wird das Getriebe wärmer, verschwindet der Fehler. Zum Schluss aber auch nicht mehr völlig, da ich etwas länger so weiter gefahren bin ohne es zu reparieren...

Besonder deutlich tritt es im Bereich von ca 50 bis 55 und 60km/h auf. Also grob gesagt zwischen ca 50 und 60km/h. Bei leichter Steigung kann es auch auftreten.

Ein weiterer Fehler, der statt dem eben genannten aber auch mit ihm zusammen vorkommen kann, ist, das Der Schaltvorgang, besonders in den ersten 3 Gängen hart von statten geht. Es gibt also einen Schaltruck. Bei mir haben sich beide Fehler abgewechselt oder waren zeitgleich vorhanden.

Diagnose:

Im winter wird vom Steuergerät auf den ersten Kilometern der Wandler nicht überbrückt, in dieser Zeit schaltet der Wagen gewohnt gut. Die Drehzahl ist aber deutlich höher und die Drehzahl steigt auch beim Gas geben ohne direkt und wie gewohnt an die Geschwindigkeit gekoppelt zu sein und sinkt dann auch beim Gas wegnehmen stärker. Das wird gemacht um das ATF, also das Öl im Getriebe schneller auf Betriebstemperatur zu bekommen.

Diese Eigenschaft brachte mich auf die Idee, mal die WÜK (Wandlerüberbrückungskupplung) mit dem Diagnosesystem zu deaktivieren und eine kurze Probefahrt zu unternehmen. Man sollte es mit der Länge der Fahrt mit deaktivierter WÜK nicht übertreiben, da so eine große Thermische Belastung für das Getriebe auftritt.

Diese Probefahrt war angenehm, denn das Getriebe schaltete im kalten zustand butterweich.

Dadurch konnte ich die betroffenen Komponenten also auf den Wandler, der ein einziges Austauschteil zusammen mit der WÜK ist, dem entsprechenden PWM Ventil, das die WÜK ansteuert oder etwas auf dem Wege dort hin eingrenzen. In meinem Fall, wußte ich, dass mein Öl gut ist und keine Späne und verbranntes Öl im Getriebe sind. Einen Getriebeölwechsel hatte ich als erstes gemacht, als das Schalten härter wurde. Dabei habe ich keine Auffälligkeiten gefunden. Zur Sicherheit habe ich nochmal geschaut ob das Öl sich verfärbt hat, das war nicht der Fall.

Bei der Recherche im Netz kam dann oft das Ventil das die WÜK ansteuert vor. Die Fehlerbeschreibung die dort angegeben waren stimmten mit meiner überein.

Reparatur:

Da der Ölwechsel nichts gebracht hat, habe ich mich entschlossen das Ventil zu wechseln. Ich habe mich schon vorher bewusst gegen eine Spülung die hier ja oftmals als Wundermittel gegen alles angepriesen wird entschieden. Nichts gegen diese Methode, die wirklich gut ist und auch in bestimmten Fällen das absolut richtige ist und dann auch wirklich ihr Geld wert ist. Hier habe ich aber für mich fest gemacht, das etwas defekt ist und da hilft auch kein waschen mehr. Ihr wascht euer auto ja auch nicht um es zu reparieren, wenn etwas defekt ist ;) Den klassischen Ölwechsel habe ich gemacht, weil mir da noch nicht klar war, was den Fehler verursacht haben könnte und der Ölwechsel mit 140000km auf dem Tacho mehr als Überfällig war. Der Vorbesitzer hatte keinen gemacht.

Für die Reparatur habe ich folgendes benötigt

Ventil A1402770435 28€ (Das Ventil das per PWM die WÜK ansteuert)

Ölfilter A1402770095 15€

Dichtung A1402710080 8,63€ (Die Ölwannendichtung)

Dichtring A1402710060 0,60€ (Für die Ölablassschraube in der Ölwanne)

Sicherungsstift A1409910055 0,60€ (Die Plombe des Verschlussstopfens am Öleinfüllrohr)

ca 6L Fuchs Titan ATF 4134 ca 9€/L (Lieber einen Liter zu viel wie zu wenig kaufen, da es das nicht an jeder Tanke gibt)

Die Teile kosten also ca 100€ wobei die Hälfte auf das Öl entfällt.

Folgende Arbeitsschritte waren dann erforderlich Angaben in Klammern sind die benötigten Werkzeuggrößen

Abbau der Geräuschdämmung (Steckschlüssel SW8)

säubern der Ölwanne

Demontage des Abdeckbleches vom Getriebestecker zum Steuergerät (T30)

Öl ablassen und gut austropfen lassen (IH5)

Ölablassschraube mit neuer Dichtung wieder einsetzen (IH5) 20Nm

die 4 Befestigungen der Ölwanne in den Ecken abschrauben (T30)

Ölwanne an das Getriebe drücken und verbliebene Befestigungen abschrauben

Ölwanne unbedingt waagerecht halten, ca 1cm zum Heck nach vorne! schieben und dann vorsichtig nach unten entnehmen

Vorsicht!! da ist noch gut Öl drinne!

Ölfilter abziehen

Stecker durch lösen der Verriegelung abziehen und Die Buchse abschrauben und heraus ziehen (SW7)

Alle Schrauben aus der Elektrohydraulischen Schalteinheit herausdrehen (T30)

Vorne und Hinten je eine Schraube in der Mitte fest lassen!!

Die beiden verbliebenen Schrauben lösen und EHS leicht ablösen, wenige mm reichen

Jetzt erneut auslaufendes Öl in aller Ruhe ablecken lassen

Das dauert etwas länger und dabei auf keinen Fall mit Putzlappen dran rum wischen. Gefahr von Fusselbildung die das Getriebe beschädigen können!

EHS durch herausdrehen der verbliebenen Schrauben abnehmen

Getriebe weiterhin auslecken lassen

EHS nur auf absolut sauberen Arbeitsplatz ablegen! (Ich lege dafür einen neuen blauen Sack frisch von der Rolle unter. Der ist sehr sauber ;)

Die kleine gelbliche Abdeckkappe abnehmen

Die Spannpratze abschrauben (T30)

Ventil Y3/6Y6 das vordere, welches dichter am Rand ist heraus ziehen.

Zusammenbau:

Getriebe mit Lederlappen an den Verbindungsstellen zur EHS reinigen (Alternativ mit sauberen Fingern aber nicht mit Putzlappen oä! und wenn nur vorsichtig tupfen, niemals reiben und nachher mit sauberen Fingern abziehen, ähnlich dem Scheibenwischer auf der Windschutzscheibe)

Sitz der Buchse vom Stecker reinigen, Vorsicht, dass kein Dreck ins Getriebe kommt!

Sitz der Ölwanndichtung am Getriebe reinigen

Ventil vorsichtig einsetzen, dabei auf richtigen Sitz der Kontakte achten

Spannpratze mit 8Nm anziehen

Abdeckkappe einklippsen

Alle Verbindungsstellen zum Getriebe auf die Art und Weise wie eben beschrieben reinigen.

Die Drehzahlsensoren bei der Gelegenheit gleich mit reinigen. Das sind die beiden runden Nippel, die auf einer kleinen extra Platine angeordnet sind. Der eine hat eine Metallkappe, der andere ist komplett aus Kunststoff. Die Nippel sind Magnetisch und zehen allerlei Späne an, die zu Fehlfunktionen führen können.

EHS ansetzen und festschrauben. Dabei drauf achten das das Gestänge des Wähhebelmoduls in den eierschalenfarbigen Dingens trifft. Dazu das bewegliche Dingens entsprechend Positionieren!

Auf korekkten Sitz der EHS und des Gestänges achten

Alle Schrauben über Kreutz mit 8Nm anziehen (T30)

Ölfilter einsetzen. Die Nase am Filter muß in der EHS verschwinden, es rastet allerdings nichts ein. O-Ring des Filters vorher mit etwas ATF einreiben. Vorsicht vor Schmutzpartikel!

Ölwanne grondlich und peniebel ohne Fussel zu hinterlassen von innen reinigen und auf Späne und Abrieb achten ob es Auffölligkeiten gibt.

Etwas späne ist normal, sollte aber nicht zuviel oder große Späne sein. Große Aluspäne sind keine Gefahr. kleine goldene auch nicht.

Den Magneten nicht vergessen ;)

Formdichtung auf Ölwanne stecken

Ölwanne montieren

Alle schrauben über Kreutz ganz leicht anziehen

Nun über Kreutz mit 8Nm anziehen

Buchse einsetzen, bei älteren Versionen der Buchse gleich erneuern und leicht mit ca 2,5Nm anziehen (SW7)

Stecker einstecken und verriegeln

Verschlussstopfen an Öleinfüllrohr durch zerstören und entfernen der Plombe abnehmen.

ca 4L ATF durch absolut sauberen Trichter einfüllen

Ölstand bei laufenden Motor auf Stufe P mit Ölpeilstab (140 15 21) Prüfen und ggf richtig stellen. Dabei die ATF Temperatur mit Diagnosegerät auslesen oder Pfuschen und warm fahren und dann hoffen das die Temperatur passt.

Getriebe auf Dichtigkeit kontrollieren

Abdeckblech an Stecker anschrauben (T30) 6Nm

Geräuschkapselung anschrauben (SW8)

Jetzt habt ihr es fast geschafft. Leider mußte ich an dieser Stelle das Getriebe neu adaptieren und dafür braucht man eine SD.

Adaptionsdaten der WÜK oder gleich vom gesamten Getriebe löschen. Motor und Getriebe müssen dafür unter 20°C kalt sein. Dann Fahrstufe D und Fahrprogramm S einlegen. Bei getretener Fußbremse 20sec warten dann gemütlich fahren bis die Temperatur des Motorkühlwassers bei ca 10 bis 12°C bzw bei höheren Umgebungstemperaturen bei 20 bis 22°C liegt und 20sec mit eingelegter Fahrstufe anhalten. Danach diese fahren und warten Prozedur in 10°C Schritten wiederholen und dann nach 80°C möglichst lange mit 50 km/h fahren. Motor Abstellen fertig :)

Wer eine K-KLA hat, kann sich die Adaptionsdaten mit der SD auch löschen lassen und durch drücken von AC-OFF und der Taste "0" das Aondermenü anzeigen lassen. Mit der Temperaturwahltaste Fahrerseite Menüpunkt 6 auswählen. Das ist die Kühlmitteltemperatur. Das kann die Kosten evtl senken und reicht als Temperaturanzeige für das Kühlwasser aus. Habe ich auch so gemacht ;) Bei Dieselmotoren darauf achten, das während der Adaption nicht der RPF regeneriert wird. Das Glück hatte ich heute :( Das bringt dann nichts. Also nächsten Tag neuen Versuch, denn Motor und Getriebe müssen kalt sein.

Bei Dieselmotoren am besten auch den Zuheizer deaktivieren. Muß man nicht, ich glaube aber das es besser ist ;) Ist evtl übertriebener Perfektionismus :D

Ergebnis:

Die Reparatur hat ca 2,5h gedauert. Das letzte mal habe ich mit einer Grube statt Hebebühne 4Std benötigt. Das war so schnell, das ich nicht im Anschluß eine Adaptionsfahrt machen konnte, da das ATF 80°C hatte vom Ölstand einstellen. Die Adaptionsfahrt am nächsten Tag ist dann wegen RPF regeneration während der Adaption etwas fehlgeschlagen. Es schaltet aber dennoch bereits deutlich besser. Ein absolutes Ergebnis gibt es nächstes WE, vorher schaffe ich es nicht, das Getriebe nochmals zu adaptieren.

Anleitungen und Tipps sind nach besten Wissen und Gewissen erstellt worden. Morgen werde ich noch ein paar Dateien, Begründungen und Tipps ergänzen.

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@merilin danke für die info. Komme aus der nähe und rufe dort mal an

Anbei die Erfahrungen, die ich gemacht habe:

722.6 im E320 W211, 315Nm, 224 PS (4,5l Ölwanne)

1. Ölwechsel bei 97tkm, Schaltvorgänge wurden immer feiner und besser. Erst noch häufiger wechselt, später alle 60 tkm, gefahren bis 263tkm, keine Probleme. Wandler prophylaktisch bei 105tkm gewechselt, war aber unnötig.

722.6 im W204.007 / C 200 CDI OM646 EVO 300 Nm, 136 PS

1. Ölwechsel bei 110tkm durchgeführt, das Getriebe hakelte, Schaltvorgänge erfolgen in 3 Etappen und dauerten ca. 2-3 s je Schaltvorgang, Wük schaltete recht ruppig ein.

Deutliche Besserung nach Wechsel der 3,5l Öl, Magnet war üppig bedekt mit Abrieb (Stadtfahrzeug)

2. Ölwechsel nach 112tkm, auch wieder inkl. Filter, wieder 3,5l erneuert und somit ca. 75% des gesamten Öles

Ergebnis: Schaltvorgänge sind nun nochmals schneller, ca. 1-1,5s und somit doppelt so schnell als bevor.

Die Wük schaltet in den Gängen nun ohne Verzögerung ein, so wie es sich gehört.

Einzig wenn man rollt und die Wük ausgekuppelt hat, dann wieder beschleunigt und sie dann wieder einkuppelt, dann füht es sich nicht so schön geschmeidig an, scheint aber so zu gehören, der Diesel ist insgesamt etwas knurriger als der V6 Benziner.

Die längeren Schaltzeiten hängen mit den zusätzlichen Ausgleichswellen zusammen, die eine zusätzliche Massenträgheit mit sich bringen im Vergleich zum M112 Benzinmotor.

Ich bin nun zu Frieden.

Noch eine Erfahrung mit ZF6HP26 Getriebe: Erst bei 170tkm hat es einen Ölwechsel bekommen, das Wandlersägen wurde nur geringfügig geringer, auch nach dem Einbau eines gebrauchten anderen Wandlers, hat es sich nicht gebessert. Der Ersatz des Steuerkastens und die Überholung brachte auch keine Abhilfe.

In meinen Augen ist das 722.6 das eindeutig bessere ATG, alleine die bescheidene Dichtbrille für die Wük im ZF6HP26 ist eine enorme Reduktion der Fehlerhäufigkeit.

Als Öl habe ich das 4134 von Fuchs verwendet. Eine Adaptionsfahrt des Getriebes mit Stardiagnose wurde auch durchgeführt.

Die Werte sahen alle noch sehr gut aus, auch die Befüllzeiten der Kupplungen. Die Adaption selbst war nur sehr gering über den Basiswerten, d.h. das Getriebe kann noch sehr lange laufen.

Gesamtkosten für die Ölwechsel: Ca. 2x20€ für den Filter und die Dichtung sowie ca. 47€ für das gesamte Öl (2x3,5l). Eine lohnende Investition.

Symptome zu beschreiben ist immer schwieriger als sie selbst zu erleben, aber ich würde sagen, dass ich mit den gleichen Problemen kämpfe.

Getriebespülung im Januar brachte leider keine Verbesserungen, es sind immer noch gelegentliche harte Gangwechsel vorhanden und im Staufahren oder Schubbetrieb (Ausrollenlassen) gelegentlich ein Aufschaukeln oder Wippen lassen, als ob man mit einem Schaltgetriebe nicht richtig umgehen könnte.

Da diese Probleme (noch) bei geschätzten 1% aller Fahrzustände auftreten, also noch relativ selten, werde ich es vermutlich erstmal ein paar weitere Monate hinnehmen (müssen), da Reperaturbudget in andere Baustellen geflossen ist (neue Reifen, neuer Kat links, Unfallschaden...).

Meine Frage wäre allerdings, ob das Getriebe durch Ignorieren und Weiterfahren der Problematik (wie gesagt, vermutlich auch WÜK-Ventil) auch mechanischen Schaden nehmen kann und man sich so ein Vielfaches an Kosten produziert?

Vielen Dank für eure Einschätzung!

P.S. Die Reparatur bzw. der Tausch durch die Firma in Bochum klingt sehr fair, dafür würde ich es fast nicht selber machen.

Die Spülung des Getriebes durch eine bekannte Firma in Oberhausen lag übrigens um die 300€ inkl. MwSt.

Hätte ich mich schon vorher mit der Thematik befasst, hätte ich das Ventil am besten direkt mittauschen lassen :/

Zitat:

@Gonzberg schrieb am 25. März 2019 um 09:41:54 Uhr:

Symptome zu beschreiben ist immer schwieriger als sie selbst zu erleben, aber ich würde sagen, dass ich mit den gleichen Problemen kämpfe.

Getriebespülung im Januar brachte leider keine Verbesserungen, es sind immer noch gelegentliche harte Gangwechsel vorhanden und im Staufahren oder Schubbetrieb (Ausrollenlassen) gelegentlich ein Aufschaukeln oder Wippen lassen, als ob man mit einem Schaltgetriebe nicht richtig umgehen könnte.

Da diese Probleme (noch) bei geschätzten 1% aller Fahrzustände auftreten, also noch relativ selten, werde ich es vermutlich erstmal ein paar weitere Monate hinnehmen (müssen), da Reperaturbudget in andere Baustellen geflossen ist (neue Reifen, neuer Kat links, Unfallschaden...).

Meine Frage wäre allerdings, ob das Getriebe durch Ignorieren und Weiterfahren der Problematik (wie gesagt, vermutlich auch WÜK-Ventil) auch mechanischen Schaden nehmen kann und man sich so ein Vielfaches an Kosten produziert?

Vielen Dank für eure Einschätzung!

P.S. Die Reparatur bzw. der Tausch durch die Firma in Bochum klingt sehr fair, dafür würde ich es fast nicht selber machen.

Die Spülung des Getriebes durch eine bekannte Firma in Oberhausen lag übrigens um die 300€ inkl. MwSt.

Hätte ich mich schon vorher mit der Thematik befasst, hätte ich das Ventil am besten direkt mittauschen lassen :/

Hättest du denn bei Hakan deine Probleme vorher geschildert oder nur die Spülung machen lassen?

Hab am Termin der Spülung die Probleme geschildert und er sagte, dass es anschließend butterweich schalten würde.

Nach dem Bestehen der Problematik habe ich mich jetzt kürzlich nochmal dort gemeldet und wurde gebeten, dass das Fzg mal zu Testzwecken dort zu lassen.

Dann ab zu Hakan

am 25. März 2019 um 10:08

Laut Beschreibung sollte ich das gleiche Problem haben. Meiner 320CDI T Modell Bj. 2004 machte kurzzeitig das gleiche Verhalten. Scheint aber wie auch beschrieben nur bei Kälte zu sein. Laufleistung 368.000 Km. Getriebeöl wurde bis 200000 Km 3x gewechselt. Ab 200000 habe ich es alle ca. 35000 Km gewechselt inkl. Magnet usw...

Übrigens ist deine Anleitung das Beste was ich jemals hier gelesen habe! Danke!

Zitat:

@Zentralgestirn schrieb am 12. Dezember 2010 um 22:15:02 Uhr:

Hallo,

hier mal ein in letzter Zeit häufiger vorkommendes Problem, das mich auch ereilt hat. Ich glaube ich habe auch die Lösung gefunden und versuche es hier mal zu beschreiben.

Fehlerbeschreibung:

Bei meinem 722.6 Getriebe, also das 5G AG, trat im kalten Zustand der Fehler auf, dass es im Drehzahlbereich von 1200 bis ca 1600rpm hin und her geschwankt ist und das mit einem rucken.

Wird das Getriebe wärmer, verschwindet der Fehler. Zum Schluss aber auch nicht mehr völlig, da ich etwas länger so weiter gefahren bin ohne es zu reparieren...

Besonder deutlich tritt es im Bereich von ca 50 bis 55 und 60km/h auf. Also grob gesagt zwischen ca 50 und 60km/h. Bei leichter Steigung kann es auch auftreten.

Ein weiterer Fehler, der statt dem eben genannten aber auch mit ihm zusammen vorkommen kann, ist, das Der Schaltvorgang, besonders in den ersten 3 Gängen hart von statten geht. Es gibt also einen Schaltruck. Bei mir haben sich beide Fehler abgewechselt oder waren zeitgleich vorhanden.

Diagnose:

Im winter wird vom Steuergerät auf den ersten Kilometern der Wandler nicht überbrückt, in dieser Zeit schaltet der Wagen gewohnt gut. Die Drehzahl ist aber deutlich höher und die Drehzahl steigt auch beim Gas geben ohne direkt und wie gewohnt an die Geschwindigkeit gekoppelt zu sein und sinkt dann auch beim Gas wegnehmen stärker. Das wird gemacht um das ATF, also das Öl im Getriebe schneller auf Betriebstemperatur zu bekommen.

Diese Eigenschaft brachte mich auf die Idee, mal die WÜK (Wandlerüberbrückungskupplung) mit dem Diagnosesystem zu deaktivieren und eine kurze Probefahrt zu unternehmen. Man sollte es mit der Länge der Fahrt mit deaktivierter WÜK nicht übertreiben, da so eine große Thermische Belastung für das Getriebe auftritt.

Diese Probefahrt war angenehm, denn das Getriebe schaltete im kalten zustand butterweich.

Dadurch konnte ich die betroffenen Komponenten also auf den Wandler, der ein einziges Austauschteil zusammen mit der WÜK ist, dem entsprechenden PWM Ventil, das die WÜK ansteuert oder etwas auf dem Wege dort hin eingrenzen. In meinem Fall, wußte ich, dass mein Öl gut ist und keine Späne und verbranntes Öl im Getriebe sind. Einen Getriebeölwechsel hatte ich als erstes gemacht, als das Schalten härter wurde. Dabei habe ich keine Auffälligkeiten gefunden. Zur Sicherheit habe ich nochmal geschaut ob das Öl sich verfärbt hat, das war nicht der Fall.

Bei der Recherche im Netz kam dann oft das Ventil das die WÜK ansteuert vor. Die Fehlerbeschreibung die dort angegeben waren stimmten mit meiner überein.

Reparatur:

Da der Ölwechsel nichts gebracht hat, habe ich mich entschlossen das Ventil zu wechseln. Ich habe mich schon vorher bewusst gegen eine Spülung die hier ja oftmals als Wundermittel gegen alles angepriesen wird entschieden. Nichts gegen diese Methode, die wirklich gut ist und auch in bestimmten Fällen das absolut richtige ist und dann auch wirklich ihr Geld wert ist. Hier habe ich aber für mich fest gemacht, das etwas defekt ist und da hilft auch kein waschen mehr. Ihr wascht euer auto ja auch nicht um es zu reparieren, wenn etwas defekt ist ;) Den klassischen Ölwechsel habe ich gemacht, weil mir da noch nicht klar war, was den Fehler verursacht haben könnte und der Ölwechsel mit 140000km auf dem Tacho mehr als Überfällig war. Der Vorbesitzer hatte keinen gemacht.

Für die Reparatur habe ich folgendes benötigt

Ventil A1402770435 28€ (Das Ventil das per PWM die WÜK ansteuert)

Ölfilter A1402770095 15€

Dichtung A1402710080 8,63€ (Die Ölwannendichtung)

Dichtring A1402710060 0,60€ (Für die Ölablassschraube in der Ölwanne)

Sicherungsstift A1409910055 0,60€ (Die Plombe des Verschlussstopfens am Öleinfüllrohr)

ca 6L Fuchs Titan ATF 4134 ca 9€/L (Lieber einen Liter zu viel wie zu wenig kaufen, da es das nicht an jeder Tanke gibt)

Die Teile kosten also ca 100€ wobei die Hälfte auf das Öl entfällt.

Folgende Arbeitsschritte waren dann erforderlich Angaben in Klammern sind die benötigten Werkzeuggrößen

Abbau der Geräuschdämmung (Steckschlüssel SW8)

säubern der Ölwanne

Demontage des Abdeckbleches vom Getriebestecker zum Steuergerät (T30)

Öl ablassen und gut austropfen lassen (IH5)

Ölablassschraube mit neuer Dichtung wieder einsetzen (IH5) 20Nm

die 4 Befestigungen der Ölwanne in den Ecken abschrauben (T30)

Ölwanne an das Getriebe drücken und verbliebene Befestigungen abschrauben

Ölwanne unbedingt waagerecht halten, ca 1cm zum Heck nach vorne! schieben und dann vorsichtig nach unten entnehmen

Vorsicht!! da ist noch gut Öl drinne!

Ölfilter abziehen

Stecker durch lösen der Verriegelung abziehen und Die Buchse abschrauben und heraus ziehen (SW7)

Alle Schrauben aus der Elektrohydraulischen Schalteinheit herausdrehen (T30)

Vorne und Hinten je eine Schraube in der Mitte fest lassen!!

Die beiden verbliebenen Schrauben lösen und EHS leicht ablösen, wenige mm reichen

Jetzt erneut auslaufendes Öl in aller Ruhe ablecken lassen

Das dauert etwas länger und dabei auf keinen Fall mit Putzlappen dran rum wischen. Gefahr von Fusselbildung die das Getriebe beschädigen können!

EHS durch herausdrehen der verbliebenen Schrauben abnehmen

Getriebe weiterhin auslecken lassen

EHS nur auf absolut sauberen Arbeitsplatz ablegen! (Ich lege dafür einen neuen blauen Sack frisch von der Rolle unter. Der ist sehr sauber ;)

Die kleine gelbliche Abdeckkappe abnehmen

Die Spannpratze abschrauben (T30)

Ventil Y3/6Y6 das vordere, welches dichter am Rand ist heraus ziehen.

Zusammenbau:

Getriebe mit Lederlappen an den Verbindungsstellen zur EHS reinigen (Alternativ mit sauberen Fingern aber nicht mit Putzlappen oä! und wenn nur vorsichtig tupfen, niemals reiben und nachher mit sauberen Fingern abziehen, ähnlich dem Scheibenwischer auf der Windschutzscheibe)

Sitz der Buchse vom Stecker reinigen, Vorsicht, dass kein Dreck ins Getriebe kommt!

Sitz der Ölwanndichtung am Getriebe reinigen

Ventil vorsichtig einsetzen, dabei auf richtigen Sitz der Kontakte achten

Spannpratze mit 8Nm anziehen

Abdeckkappe einklippsen

Alle Verbindungsstellen zum Getriebe auf die Art und Weise wie eben beschrieben reinigen.

Die Drehzahlsensoren bei der Gelegenheit gleich mit reinigen. Das sind die beiden runden Nippel, die auf einer kleinen extra Platine angeordnet sind. Der eine hat eine Metallkappe, der andere ist komplett aus Kunststoff. Die Nippel sind Magnetisch und zehen allerlei Späne an, die zu Fehlfunktionen führen können.

EHS ansetzen und festschrauben. Dabei drauf achten das das Gestänge des Wähhebelmoduls in den eierschalenfarbigen Dingens trifft. Dazu das bewegliche Dingens entsprechend Positionieren!

Auf korekkten Sitz der EHS und des Gestänges achten

Alle Schrauben über Kreutz mit 8Nm anziehen (T30)

Ölfilter einsetzen. Die Nase am Filter muß in der EHS verschwinden, es rastet allerdings nichts ein. O-Ring des Filters vorher mit etwas ATF einreiben. Vorsicht vor Schmutzpartikel!

Ölwanne grondlich und peniebel ohne Fussel zu hinterlassen von innen reinigen und auf Späne und Abrieb achten ob es Auffölligkeiten gibt.

Etwas späne ist normal, sollte aber nicht zuviel oder große Späne sein. Große Aluspäne sind keine Gefahr. kleine goldene auch nicht.

Den Magneten nicht vergessen ;)

Formdichtung auf Ölwanne stecken

Ölwanne montieren

Alle schrauben über Kreutz ganz leicht anziehen

Nun über Kreutz mit 8Nm anziehen

Buchse einsetzen, bei älteren Versionen der Buchse gleich erneuern und leicht mit ca 2,5Nm anziehen (SW7)

Stecker einstecken und verriegeln

Verschlussstopfen an Öleinfüllrohr durch zerstören und entfernen der Plombe abnehmen.

ca 4L ATF durch absolut sauberen Trichter einfüllen

Ölstand bei laufenden Motor auf Stufe P mit Ölpeilstab (140 15 21) Prüfen und ggf richtig stellen. Dabei die ATF Temperatur mit Diagnosegerät auslesen oder Pfuschen und warm fahren und dann hoffen das die Temperatur passt.

Getriebe auf Dichtigkeit kontrollieren

Abdeckblech an Stecker anschrauben (T30) 6Nm

Geräuschkapselung anschrauben (SW8)

Jetzt habt ihr es fast geschafft. Leider mußte ich an dieser Stelle das Getriebe neu adaptieren und dafür braucht man eine SD.

Adaptionsdaten der WÜK oder gleich vom gesamten Getriebe löschen. Motor und Getriebe müssen dafür unter 20°C kalt sein. Dann Fahrstufe D und Fahrprogramm S einlegen. Bei getretener Fußbremse 20sec warten dann gemütlich fahren bis die Temperatur des Motorkühlwassers bei ca 10 bis 12°C bzw bei höheren Umgebungstemperaturen bei 20 bis 22°C liegt und 20sec mit eingelegter Fahrstufe anhalten. Danach diese fahren und warten Prozedur in 10°C Schritten wiederholen und dann nach 80°C möglichst lange mit 50 km/h fahren. Motor Abstellen fertig :)

Wer eine K-KLA hat, kann sich die Adaptionsdaten mit der SD auch löschen lassen und durch drücken von AC-OFF und der Taste "0" das Aondermenü anzeigen lassen. Mit der Temperaturwahltaste Fahrerseite Menüpunkt 6 auswählen. Das ist die Kühlmitteltemperatur. Das kann die Kosten evtl senken und reicht als Temperaturanzeige für das Kühlwasser aus. Habe ich auch so gemacht ;) Bei Dieselmotoren darauf achten, das während der Adaption nicht der RPF regeneriert wird. Das Glück hatte ich heute :( Das bringt dann nichts. Also nächsten Tag neuen Versuch, denn Motor und Getriebe müssen kalt sein.

Bei Dieselmotoren am besten auch den Zuheizer deaktivieren. Muß man nicht, ich glaube aber das es besser ist ;) Ist evtl übertriebener Perfektionismus :D

Ergebnis:

Die Reparatur hat ca 2,5h gedauert. Das letzte mal habe ich mit einer Grube statt Hebebühne 4Std benötigt. Das war so schnell, das ich nicht im Anschluß eine Adaptionsfahrt machen konnte, da das ATF 80°C hatte vom Ölstand einstellen. Die Adaptionsfahrt am nächsten Tag ist dann wegen RPF regeneration während der Adaption etwas fehlgeschlagen. Es schaltet aber dennoch bereits deutlich besser. Ein absolutes Ergebnis gibt es nächstes WE, vorher schaffe ich es nicht, das Getriebe nochmals zu adaptieren.

Anleitungen und Tipps sind nach besten Wissen und Gewissen erstellt worden. Morgen werde ich noch ein paar Dateien, Begründungen und Tipps ergänzen.

Prinzipiell auf jeden Fall, sind allerdings ca. 60km Anfahrt, also nicht mal eben nebenbei abgegeben und am Ende des Tages wieder abgeholt. Da geht wieder die ganze Prozedur los mit Urlaub nehmen etc...

Aber mittelfristig muss ich das Thema angehen, das ist klar.

Zitat:

@Gonzberg schrieb am 25. März 2019 um 11:09:22 Uhr:

Prinzipiell auf jeden Fall, sind allerdings ca. 60km Anfahrt,

du musst das Auto da lassen, denn eine Adaption, geht nur bei Kaltem Getriebe.

Und gehe davon aus, dass er weiß was er macht.

Echt 60 km?

Fahre zur Spülung 90 km.

Hallo zusammen,

Tolle Beiträge mit wertvollen Erfahrungen und Berichten.

Ich möchte meine Situation ebenfalls als offener „Hilfeschrei“ hier schildern :

Fahre einen G270 mit ~200tkm.

Habe das Problem, das der Wagen die Gänge sehr früh schaltet, in Verbindung mit einem starken rucken und anschließend starker Vibrationen/dröhnenden Geräuschen im Innenraum -> vermutlich durch die niedrige Drehzahl im Vergleich zur Geschwindigkeit.

 

Ich habe das Magnetventil der WÜK mit anschließender Getriebespülung bei Mercedes durchführen lassen.

Die Probleme haben sich leider nicht verbessert.

 

Gestern hat sich folgendes Problem ergeben :

Das Fahrzeug fing bei geringer Bergauffahrt mit knapp 15 km/h an zu ruckeln, bis der Wagen stehen gebliebene ist. Der Vortrieb war erst wieder nach erneutem starten des Motors gegeben.

Deutet das alles auf eine defekte EHS hin ?

 

Vielen Dank euch !

Hast du einen G oder GL? Für den GL gab es nämlich unzählige Updates und einige waren da um ein Rucken und rumspacken des Getriebes zu lindern. Habe ich 2 x letztes Jahr bei GL Fahrern geflasht und es wurde bei beiden besser bzw. war vollkommen weg. In jedem Fall würde ich vorschlagen du prüfst mal ob es was für deinen gibt.

Hallo Mackhack,

Wie oben beschrieben ist es ein G270 aus dem Jahre 2002

am 24. Mai 2020 um 9:13

Zitat:

@EliasBra schrieb am 24. Mai 2020 um 10:46:00 Uhr:

Hallo Mackhack,

Wie oben beschrieben ist es ein G270 aus dem Jahre 2002

Servus,

weil es ein GL 270 halt nicht gibt.

einmal mit Profis arbeiten.....

OM 612- geiler Motor!

Gruß F

Ich möchte mich herzlich für den Beitrag und die Anleitung bedanken!

 

Bei meinem 320CDI OM648 hatte ich das gleiche Problem.

 

Deine Anleitung exakt befolgt (Bis auf die Adaptionsfahrt) und der Wagen ruckelt/rodeoreitet morgens nicht mehr:)

 

Danke danke danke

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