Geschwindigkeitspilot und Tempomat
Könnt ihr euch damit anfreunden? Gemeint ist die automatische Kopplung der Verkehrszeichenerkennung mit dem Tempomaten.
Es scheint leider so zu sein, dass auch fest hinterlegte Geschwindigkeitslimits in den Navikarten berücksichtigt werden, obwohl kein eigentliches Zeichen erkannt wird - in meinen Augen ein grober Designfehler.
Konkret: auf meinem Arbeitsweg fahre ich auf der Autobahn. Plötzlich bremst er (immer an der gleichen Stelle) von unbegrenzt auf 100 ab, obwohl kein Zeichen vorhanden ist. Vor Jahren war an der Stelle tatsächlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung, aber das ist lange her und es ist auch kein entsprechendes Schild mehr vorhanden. Ich denke aber, dass in den Navikarten diese Begrenzung aber vorhanden ist. Eine Fehlerkennung von LKWs oder ähnliches kann ich ausschließen - der Fehler ist immer an der gleichen Stelle jedes Mal. Vertraut MB der Zeichenerkennung so wenig zu, dass mit hinterlegten Daten gearbeitet werden muss? Zur Unterscheidung inner-/außerorts kann ich das nachvollziehen, aber auf der BAB müsste das doch besser lösbar sein. Jedenfalls ist die Sinnhaftigkeit für mich dadurch sehr begrenzt.
Und was ich ebenfalls nicht nachvollziehen kann: wenn der Geschwindigkeitspilot deaktiviert ist, werden ja die erkannten Schilder inkl. Warnung angezeigt. Aber wieso funktioniert in diesem Fall das 'Doppelziehen' des Tempomathebels nicht, um die Geschwindigkeit auf das Limit zu begrenzen? Wenn der Geschw. Pilot eingeschaltet ist, funktioniert das ja.
Bei sowas frage ich mich, ob solche Systeme wirklich ausgiebig im Feld getestet worden sind? Mir ist das nach nur einem Tag aufgefallen und diese Designfehlentscheidungen nerven sehr, weil man es wirklich einfach besser hätte machen können.
Beste Antwort im Thema
Bei uns sind alle Systeme immer an. Unser Auto ist ein Kilometerfresser, die 40tkm sind in Reichweite. Der Vorgänger, ein 212 MOPF mit allen Assistenzsystemen, fuhr auch schon autonom und hatte bei uns 140tkm abgespult. Also sind das 180tkm Erfahrung mit autonomen Fahren.
Es ist nicht perfekt.
Ja, wenn man vergisst zu blinken ist eine geschlossene Linie schon ein Hindernis, das man sehr aktiv überlenken muss. Ja, die Tempolimits passen ab und an auch mal nicht, werden falsch abgelesen oder sind falsch hinterlegt. Ja, der Staupilot und die 360°-Einparkgeschichte kommen sich mal in die Quere.
Aber es ist in Summe eine enorme Entlastung und eine unglaubliche zusätzliche Sicherheit. Auch meine Frau hat auf ihren kürzeren, eher innerstädtischen Wegen volles Vertrauen in die Systeme, auch wenn gerade sie öfter overrulen muss.
Man muss sich darauf einlassen. Und man muss das Auto bedienen können. wenn der Geschwindigkeitspilot am Ortsanfang sanft auf 50 km/h abbremst, klicke ich im Bremsvorgang den Tempomathebel einmal ganz hoch und er bremst nur auf 60 km/h. Sind es bestimmte Städte im Osten der Republik, klicke ich anschließend zweimal kurz runter auf 58 km/h. Auf der Autobahn bei Frostaufbrüchen mit vorgeschriebenen 80 km/h, geht der Klick zweimal ganz hoch - 100 km/h. Das geht in Fleisch und Blut über.
18 Antworten
Die beschriebenen Verhaltensweisen diverser Assistenzsysteme lässt mich
auf eine erhöhte Aufmerksamkeit schliessen, die den Systemen entgegengebracht werden müssen.
Vor dem Hintergrund eines marginal erhöhten Fahrkomforts und eines einmaligen Vermeidnes einer
Unfallsituation mit destruktiven Folgen bestärken mich in der Entscheidung, diese Systeme nicht gewählt zu haben.
Im Falle der Beschränkung meiner persönlichen Leistunsfähigkeot werde ich diese Entscheidung überdenken.
Mein bevorzigter Assisten heisst "Cruisen" umd verzehrt auf der Stecke Frankfurt - Hamburg 12 Minuten Zeit.
Ist ärgerlich, hab ich auch, aber selten.
Funktionierender Workaround: Kurz aufs Gas treten, dann springt er zurück auf die vorher eingestellte Geschwindigkeit.
Boah! Ich dachte schon ich sei der Einzige, in Presse, Publikationen, beim Händler, überall erzählen sie mir wie toll alles sei. Es wird mir suggeriert ich könne mich nicht anpassen, mich auf neues einlassen.
Wenn ich das so lese geht die Sonne auf! Ich bin nicht alleine!
Ich benutze die Kombination sehr häufig. Einen solchen Effekt, wie du beschrieben hast, hatte ich noch nicht. Bisher bringt mir das System nur Vorteile und hat schon mehr als einmal Schilder erkannt, die ich übersehen habe. Kleine Dinge kann man besser machen, aber das ist doch bei vielen Funktionen im Auto so. Ich möchte das System nicht mehr missen.
Ähnliche Themen
Zitat:
@SOLG schrieb am 15. März 2017 um 06:18:25 Uhr:
Boah! Ich dachte schon ich sei der Einzige, in Presse, Publikationen, beim Händler, überall erzählen sie mir wie toll alles sei. Es wird mir suggeriert ich könne mich nicht anpassen, mich auf neues einlassen.
Wenn ich das so lese geht die Sonne auf! Ich bin nicht alleine!
Ich schließe mich dir mal an ,..habe bereits an anderer Stelle versucht diese MB Begeisterung für verschiedene Assistenzsysteme zu relativieren , wenngleich ich das Gefühl habe gegen einen Ehrenkodex zu verstoßen ;-) .
Gruß
Paul
http://www.motor-talk.de/forum/hassitenz-systeme-t5628157.html
... deswegen einen Daumen von mir.
Der Geschwindigkeitspilot lässt sich aber einzeln deaktivieren, oder?
Also, assistiertes Fahren, auch mit Distronic, aber ohne automatisierte Anpassung an zulässige Höchstgeschwindigkeit ist doch problemlos möglich, oder?
Ja den Geschwindigkeitslimitassistenten kannst du deaktivieren. Irgendwo in den Einstellungen. Bei mir ist aber alles immer an und ich bin 100% zufrieden.
Ich befürchte einfach gewisse Autobahnpassagen...
Exemplarisch, ein Beispiel kurz vor dem Südlichen Ende der A1 in Fahrtrichtung Norden:
Unlimitiert. Schön. Unlimitiert. Schön. Dann: 500m Tempo 100 wegen "Lärmschutz". Dann unlimitiert. Schön. Unlimitert. Schön. Unlimitiert. Schön. Landschaft. Schön. Unlimitiert. usw. usf.
Haut mir nun der Geschwidnigkeitsassistent bei den 5 Fussballfeldern mit voller Wucht die 100 hinein?
Danke für Eure Hilfe!
Zitat:
@therealcharm schrieb am 15. März 2017 um 15:56:25 Uhr:
Haut mir nun der Geschwidnigkeitsassistent bei den 5 Fussballfeldern mit voller Wucht die 100 hinein?
Ja, macht er, zumindest wenn er aktiviert ist, schlimmer ist wenn sich der Assi ein Speedlimit nur einbildet, dann bremst er nämlich auf freier Bahn, schafft meiner gelegentlich.
Bei uns sind alle Systeme immer an. Unser Auto ist ein Kilometerfresser, die 40tkm sind in Reichweite. Der Vorgänger, ein 212 MOPF mit allen Assistenzsystemen, fuhr auch schon autonom und hatte bei uns 140tkm abgespult. Also sind das 180tkm Erfahrung mit autonomen Fahren.
Es ist nicht perfekt.
Ja, wenn man vergisst zu blinken ist eine geschlossene Linie schon ein Hindernis, das man sehr aktiv überlenken muss. Ja, die Tempolimits passen ab und an auch mal nicht, werden falsch abgelesen oder sind falsch hinterlegt. Ja, der Staupilot und die 360°-Einparkgeschichte kommen sich mal in die Quere.
Aber es ist in Summe eine enorme Entlastung und eine unglaubliche zusätzliche Sicherheit. Auch meine Frau hat auf ihren kürzeren, eher innerstädtischen Wegen volles Vertrauen in die Systeme, auch wenn gerade sie öfter overrulen muss.
Man muss sich darauf einlassen. Und man muss das Auto bedienen können. wenn der Geschwindigkeitspilot am Ortsanfang sanft auf 50 km/h abbremst, klicke ich im Bremsvorgang den Tempomathebel einmal ganz hoch und er bremst nur auf 60 km/h. Sind es bestimmte Städte im Osten der Republik, klicke ich anschließend zweimal kurz runter auf 58 km/h. Auf der Autobahn bei Frostaufbrüchen mit vorgeschriebenen 80 km/h, geht der Klick zweimal ganz hoch - 100 km/h. Das geht in Fleisch und Blut über.
Genauso kenne ich es auch. Hatte bei meinem letzten Audi auch alle Assistenzsysteme und 120tkm Erfahrung - ich freue mich nach meinem "dummen" Interimswagen (Passat ohne Alles) unglaublich auf ein Auto, das sich selbst in der Spur hält bzw mich dabei unterstützt, im Stau alles selber macht usw.
Zum Schluss war es im Audi so, dass die Tätigkeiten des Fahrers während der Fahrt sich in meinem Fall einfach geändert haben (z.B. Gas geben/ Geschwindigkeit justieren mit dem Tempomathebel statt den Pedalen) - gerade letzten Donnerstag saß ich Mal wieder über 9 Stunden im Auto, diverse Stau-Situationen, Tempobeschränkungen usw - diese Fahrt(en) werden mit dem W213 wieder deutlich komfortabler.
Zitat:
@Merc220d schrieb am 15. März 2017 um 18:46:12 Uhr:
....
Zum Schluss war es im Audi so, dass die Tätigkeiten des Fahrers während der Fahrt sich in meinem Fall einfach geändert haben (z.B. Gas geben/ Geschwindigkeit justieren mit dem Tempomathebel statt den Pedalen) - .....
Genau das ist es: veränderte Tätigkeiten.
Wir erinnern uns doch noch an die nur 15 Jahre zurückliegenden Zeiten, nervöses Schildsuchen, an Kreuzungen/ roten Ampeln hektische Blicke in den Atlas, dazu hochnervöses Abhören einer TIM-Konserve, Suchen eines kleinen Ortsabzweiges etc.
Heute halbe Blicke aufs Routing, ebenso halbe auf die MovingMap, dazu vergleichende Blicke auf Staukarten mit genauen Vergleichsprognosen.
Man fährt mit der ganzen Technik einfach entspannter und viel besser informiert, weil man für die Informationsaufnahme mehr und sicherere Zeit hat.
Also etwa Suche nach schönen Pausenplätzen, günstigen Tankstellen etc.
Wahrscheinlich "arbeitet und verarbeitet" man sogar mehr, eine Angst auf Erschlaffung habe ich zumindest (nach noch nicht einmal 213er-Verwöhntheit) nicht 🙂
Und: ist uns schon heute das perfekte Timing des Tempomat-Aus (vor Ortseingängen) ins Blut übergegangen, so wird es das unbewusste Eingreifen zwecks Offset etc. auch werden....
Das unbewusst-stimmige Schalten mit dem Pedal - nun das intuitive Setzen von Segeln oder Rekuperieren....
Vermutlich sollte man nur nicht mehr wahllos markenübergreifend fahren müssen 😉
So lange ich den Geschwindigkeitsassistenten abschalten kann, einzeln, losgelöst von anderen Systemen, ist mir alles Recht 🙂