Gefährlicher Konstruktionsmangel oder doch nur Schlamperei des Zulieferers?

Mercedes B-Klasse W246

Heute war ich wegen einer kleineren Garantiesache mit dem CLS beim 🙂 und hatte die Gelegenheit während der einstündigen Wartezeit noch einmal eine B-Klasse zu fahren.

Der B 200 BE mit 7G-DCT und Sportpaket und diesen Ripsfußmatten wies eine Laufleistung von 1.700 km auf und so habe ich auch einmal getestet wie er in den verschiedenen Fahrmodi schaltet.
Und dann kam es knüppeldick:
Ich biege auf eine sehr gut ausgebauten Landstrasse auf. Ca. 350 m vor mir fuhr ein Fahrzeug, so war genug Platz einmal einen "Kick-Down" zu wagen. Der B beschleunigte wirklich flott hoch und ich näherte mich recht zügig dem vorausfahrenden Fahrzeug.
Als ich dann den Fuß vom Gaspedal nahm, beschleunigte der B ungehemmt weiter und schaltete auch noch hoch, "Vollgas" halt.
Geistesgegenwärtig habe ich einen Bremsvorgang eingeleitet (was relativ zahm vonstatten ging, wie ich vermute da der BAS ja keine Gefahr erkannte weil das Gaspedal ja immer noch voll durchgetraten war ohne mein Zutun) und Fahrstufe "Null" gewählt.
Der Motor heulte ungehemmt weiterhin mit voller Drehzahl auf.
Mittlerweile auf den gut ausgebauten Seitenstreifen gerollt habe ich die Zündung ausgeschaltet und versucht das festgeklemmte Gaspedal mit dem Fuß zu lösen was nicht gelang. Ich musste das Fahrzeug verlassen und das festgetretene Pedal von Hand lösen.
Natürlich habe ich sofort den Sitz der Fußmatten überprüft, ob diese evtl. gelöst und nach vorne gerutscht waren, da sich das Gaspedal hinter den Fußmatten eingeklemmt hatte und deswegen in Stellung "Vollgas" fest verharrte.
Waren sie aber nicht. Die Fußmatten waren zu 100% korrekt befestigt und kein bisschen verrutscht, trotzdem setzte sich das Gaspedal bei erneuten Versuch im Stand wieder fest.
Ich bin sehr vorsichtig zum 🙂 zurück und habe natürlich meinem Unmut Luft gemacht. Ich bin sicher einem weniger versiertem Fahrer wäre die Situation zum Verhängnis geworden.
Der 🙂 begutachtete mit mir zusammen das Fahrzeug ( was aufgrund des langen Vollgases immer noch etwas ungewöhnliche Gerüche abgab ) und meinte ebenfalls die Fußmatte wäre bestimmt verrutscht gewesen. Er löste diese und befestigte sie wieder, setzte sich ins Auto und trat das Gaspedal durch.
Jupp Heynckes war dann eine Kalkleiste im Vergleich zur Gesichtsfarbe des 🙂, denn das Gaspedal saß wieder fest.
Es folgten viele gestammelten Entschuldigungen und ich hoffe wirklich im Interesse zukünftiger Unfallvermeidung er hat diesen Fehler an MB weitergeleitet.
Ich habe keine Vorstellung davon ob Fertigungstoleranzen entweder in der Länge des Gaspedals respektive der Größe der Fußmatte die Ursache waren oder ob hier wirklich ein Konstruktionsfehler vorliegt.
Letzteres bezweifle ich allerdings, da doch dann bestimmt schon an anderer Stelle diese potentielle Gefahrenquelle veröffentlicht wäre.

Das ist kein Hass- oder Hetzthread gegen die neue B-Klasse. Mir gefällt das Auto, sonst hätte ich es nicht bestellt.
Aber diese Situation heute war wirklich mehr als haarsträubend und lässt absolut nur darauf schliessen das an irgendeiner Stelle das Qualitätsmanagement mehr als nur schlampig gehandhabt wird.
Und es zeigt auf, wie wichtig selbst bei Fußmatten oder Gaspedalen Fertigungstoleranzen zu nehmen sind.

Jedenfalls werde ich unseren B bei Abholung auch auf dieses Deatail sehr sorgfältig überprüfen und kann es Jedem auch nur empfehlen.
Ich weiss nicht wie das hier rüberkommt, es soll auch keine Panikmache sein. Allerdings sitzt mir der Schreck und auch das Unverständnis immer noch in den Knochen, denn die Situation war wirklich mehr als nur brenzlig.

Beste Antwort im Thema

Heute war ich wegen einer kleineren Garantiesache mit dem CLS beim 🙂 und hatte die Gelegenheit während der einstündigen Wartezeit noch einmal eine B-Klasse zu fahren.

Der B 200 BE mit 7G-DCT und Sportpaket und diesen Ripsfußmatten wies eine Laufleistung von 1.700 km auf und so habe ich auch einmal getestet wie er in den verschiedenen Fahrmodi schaltet.
Und dann kam es knüppeldick:
Ich biege auf eine sehr gut ausgebauten Landstrasse auf. Ca. 350 m vor mir fuhr ein Fahrzeug, so war genug Platz einmal einen "Kick-Down" zu wagen. Der B beschleunigte wirklich flott hoch und ich näherte mich recht zügig dem vorausfahrenden Fahrzeug.
Als ich dann den Fuß vom Gaspedal nahm, beschleunigte der B ungehemmt weiter und schaltete auch noch hoch, "Vollgas" halt.
Geistesgegenwärtig habe ich einen Bremsvorgang eingeleitet (was relativ zahm vonstatten ging, wie ich vermute da der BAS ja keine Gefahr erkannte weil das Gaspedal ja immer noch voll durchgetraten war ohne mein Zutun) und Fahrstufe "Null" gewählt.
Der Motor heulte ungehemmt weiterhin mit voller Drehzahl auf.
Mittlerweile auf den gut ausgebauten Seitenstreifen gerollt habe ich die Zündung ausgeschaltet und versucht das festgeklemmte Gaspedal mit dem Fuß zu lösen was nicht gelang. Ich musste das Fahrzeug verlassen und das festgetretene Pedal von Hand lösen.
Natürlich habe ich sofort den Sitz der Fußmatten überprüft, ob diese evtl. gelöst und nach vorne gerutscht waren, da sich das Gaspedal hinter den Fußmatten eingeklemmt hatte und deswegen in Stellung "Vollgas" fest verharrte.
Waren sie aber nicht. Die Fußmatten waren zu 100% korrekt befestigt und kein bisschen verrutscht, trotzdem setzte sich das Gaspedal bei erneuten Versuch im Stand wieder fest.
Ich bin sehr vorsichtig zum 🙂 zurück und habe natürlich meinem Unmut Luft gemacht. Ich bin sicher einem weniger versiertem Fahrer wäre die Situation zum Verhängnis geworden.
Der 🙂 begutachtete mit mir zusammen das Fahrzeug ( was aufgrund des langen Vollgases immer noch etwas ungewöhnliche Gerüche abgab ) und meinte ebenfalls die Fußmatte wäre bestimmt verrutscht gewesen. Er löste diese und befestigte sie wieder, setzte sich ins Auto und trat das Gaspedal durch.
Jupp Heynckes war dann eine Kalkleiste im Vergleich zur Gesichtsfarbe des 🙂, denn das Gaspedal saß wieder fest.
Es folgten viele gestammelten Entschuldigungen und ich hoffe wirklich im Interesse zukünftiger Unfallvermeidung er hat diesen Fehler an MB weitergeleitet.
Ich habe keine Vorstellung davon ob Fertigungstoleranzen entweder in der Länge des Gaspedals respektive der Größe der Fußmatte die Ursache waren oder ob hier wirklich ein Konstruktionsfehler vorliegt.
Letzteres bezweifle ich allerdings, da doch dann bestimmt schon an anderer Stelle diese potentielle Gefahrenquelle veröffentlicht wäre.

Das ist kein Hass- oder Hetzthread gegen die neue B-Klasse. Mir gefällt das Auto, sonst hätte ich es nicht bestellt.
Aber diese Situation heute war wirklich mehr als haarsträubend und lässt absolut nur darauf schliessen das an irgendeiner Stelle das Qualitätsmanagement mehr als nur schlampig gehandhabt wird.
Und es zeigt auf, wie wichtig selbst bei Fußmatten oder Gaspedalen Fertigungstoleranzen zu nehmen sind.

Jedenfalls werde ich unseren B bei Abholung auch auf dieses Deatail sehr sorgfältig überprüfen und kann es Jedem auch nur empfehlen.
Ich weiss nicht wie das hier rüberkommt, es soll auch keine Panikmache sein. Allerdings sitzt mir der Schreck und auch das Unverständnis immer noch in den Knochen, denn die Situation war wirklich mehr als nur brenzlig.

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Fußmatte definitiv nicht, die war (und ist) nicht mal in der Nähe des Gaspedals. Das fehlerhafte "Poti" war die Vermutung des Werkstattleiters. Ich werde berichten, wenn ich Näheres weiß.
Gruß, mcat

Wie schon angekündigt die Fortsetzung meines Berichts:
Am Freitag wurde von der Werkstatt ein neues Gaspedal-Modul eingebaut. Bei darauf erfolgten Tests (mehrmaliger Kick-down) trat der Fehler (zumindest bis heute) nicht mehr auf. So weit, so gut.
Unbefriedigend in diesem Zusammenhang ist, dass das alte Pedal (auch nach völliger Demontage) keinen Hinweis auf den Fehler gegeben hat: Alle beweglichen Teile waren leichtgängig, das Poti selbst kann nicht verhaken, lediglich die relativ kräftige Rückholfeder hätte theoretisch das Potenzial dazu gehabt, das ließ sich von mir jedoch nicht reproduzieren. 200 € Fehlinvestition? Mag sein. Ein Nicht-Tausch schien mir allerdings (aus Sicherheitsgründen) auch keine Alternative. Was bleibt? Ein leichtes Gefühl der Unsicherheit.
Gruß, mcat

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