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Gefährlicher Konstruktionsmangel oder doch nur Schlamperei des Zulieferers?

Mercedes B-Klasse W246
Themenstarteram 24. April 2012 um 16:08

Heute war ich wegen einer kleineren Garantiesache mit dem CLS beim :) und hatte die Gelegenheit während der einstündigen Wartezeit noch einmal eine B-Klasse zu fahren.

Der B 200 BE mit 7G-DCT und Sportpaket und diesen Ripsfußmatten wies eine Laufleistung von 1.700 km auf und so habe ich auch einmal getestet wie er in den verschiedenen Fahrmodi schaltet.

Und dann kam es knüppeldick:

Ich biege auf eine sehr gut ausgebauten Landstrasse auf. Ca. 350 m vor mir fuhr ein Fahrzeug, so war genug Platz einmal einen "Kick-Down" zu wagen. Der B beschleunigte wirklich flott hoch und ich näherte mich recht zügig dem vorausfahrenden Fahrzeug.

Als ich dann den Fuß vom Gaspedal nahm, beschleunigte der B ungehemmt weiter und schaltete auch noch hoch, "Vollgas" halt.

Geistesgegenwärtig habe ich einen Bremsvorgang eingeleitet (was relativ zahm vonstatten ging, wie ich vermute da der BAS ja keine Gefahr erkannte weil das Gaspedal ja immer noch voll durchgetraten war ohne mein Zutun) und Fahrstufe "Null" gewählt.

Der Motor heulte ungehemmt weiterhin mit voller Drehzahl auf.

Mittlerweile auf den gut ausgebauten Seitenstreifen gerollt habe ich die Zündung ausgeschaltet und versucht das festgeklemmte Gaspedal mit dem Fuß zu lösen was nicht gelang. Ich musste das Fahrzeug verlassen und das festgetretene Pedal von Hand lösen.

Natürlich habe ich sofort den Sitz der Fußmatten überprüft, ob diese evtl. gelöst und nach vorne gerutscht waren, da sich das Gaspedal hinter den Fußmatten eingeklemmt hatte und deswegen in Stellung "Vollgas" fest verharrte.

Waren sie aber nicht. Die Fußmatten waren zu 100% korrekt befestigt und kein bisschen verrutscht, trotzdem setzte sich das Gaspedal bei erneuten Versuch im Stand wieder fest.

Ich bin sehr vorsichtig zum :) zurück und habe natürlich meinem Unmut Luft gemacht. Ich bin sicher einem weniger versiertem Fahrer wäre die Situation zum Verhängnis geworden.

Der :) begutachtete mit mir zusammen das Fahrzeug ( was aufgrund des langen Vollgases immer noch etwas ungewöhnliche Gerüche abgab ) und meinte ebenfalls die Fußmatte wäre bestimmt verrutscht gewesen. Er löste diese und befestigte sie wieder, setzte sich ins Auto und trat das Gaspedal durch.

Jupp Heynckes war dann eine Kalkleiste im Vergleich zur Gesichtsfarbe des :), denn das Gaspedal saß wieder fest.

Es folgten viele gestammelten Entschuldigungen und ich hoffe wirklich im Interesse zukünftiger Unfallvermeidung er hat diesen Fehler an MB weitergeleitet.

Ich habe keine Vorstellung davon ob Fertigungstoleranzen entweder in der Länge des Gaspedals respektive der Größe der Fußmatte die Ursache waren oder ob hier wirklich ein Konstruktionsfehler vorliegt.

Letzteres bezweifle ich allerdings, da doch dann bestimmt schon an anderer Stelle diese potentielle Gefahrenquelle veröffentlicht wäre.

Das ist kein Hass- oder Hetzthread gegen die neue B-Klasse. Mir gefällt das Auto, sonst hätte ich es nicht bestellt.

Aber diese Situation heute war wirklich mehr als haarsträubend und lässt absolut nur darauf schliessen das an irgendeiner Stelle das Qualitätsmanagement mehr als nur schlampig gehandhabt wird.

Und es zeigt auf, wie wichtig selbst bei Fußmatten oder Gaspedalen Fertigungstoleranzen zu nehmen sind.

Jedenfalls werde ich unseren B bei Abholung auch auf dieses Deatail sehr sorgfältig überprüfen und kann es Jedem auch nur empfehlen.

Ich weiss nicht wie das hier rüberkommt, es soll auch keine Panikmache sein. Allerdings sitzt mir der Schreck und auch das Unverständnis immer noch in den Knochen, denn die Situation war wirklich mehr als nur brenzlig.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 24. April 2012 um 16:08

Heute war ich wegen einer kleineren Garantiesache mit dem CLS beim :) und hatte die Gelegenheit während der einstündigen Wartezeit noch einmal eine B-Klasse zu fahren.

Der B 200 BE mit 7G-DCT und Sportpaket und diesen Ripsfußmatten wies eine Laufleistung von 1.700 km auf und so habe ich auch einmal getestet wie er in den verschiedenen Fahrmodi schaltet.

Und dann kam es knüppeldick:

Ich biege auf eine sehr gut ausgebauten Landstrasse auf. Ca. 350 m vor mir fuhr ein Fahrzeug, so war genug Platz einmal einen "Kick-Down" zu wagen. Der B beschleunigte wirklich flott hoch und ich näherte mich recht zügig dem vorausfahrenden Fahrzeug.

Als ich dann den Fuß vom Gaspedal nahm, beschleunigte der B ungehemmt weiter und schaltete auch noch hoch, "Vollgas" halt.

Geistesgegenwärtig habe ich einen Bremsvorgang eingeleitet (was relativ zahm vonstatten ging, wie ich vermute da der BAS ja keine Gefahr erkannte weil das Gaspedal ja immer noch voll durchgetraten war ohne mein Zutun) und Fahrstufe "Null" gewählt.

Der Motor heulte ungehemmt weiterhin mit voller Drehzahl auf.

Mittlerweile auf den gut ausgebauten Seitenstreifen gerollt habe ich die Zündung ausgeschaltet und versucht das festgeklemmte Gaspedal mit dem Fuß zu lösen was nicht gelang. Ich musste das Fahrzeug verlassen und das festgetretene Pedal von Hand lösen.

Natürlich habe ich sofort den Sitz der Fußmatten überprüft, ob diese evtl. gelöst und nach vorne gerutscht waren, da sich das Gaspedal hinter den Fußmatten eingeklemmt hatte und deswegen in Stellung "Vollgas" fest verharrte.

Waren sie aber nicht. Die Fußmatten waren zu 100% korrekt befestigt und kein bisschen verrutscht, trotzdem setzte sich das Gaspedal bei erneuten Versuch im Stand wieder fest.

Ich bin sehr vorsichtig zum :) zurück und habe natürlich meinem Unmut Luft gemacht. Ich bin sicher einem weniger versiertem Fahrer wäre die Situation zum Verhängnis geworden.

Der :) begutachtete mit mir zusammen das Fahrzeug ( was aufgrund des langen Vollgases immer noch etwas ungewöhnliche Gerüche abgab ) und meinte ebenfalls die Fußmatte wäre bestimmt verrutscht gewesen. Er löste diese und befestigte sie wieder, setzte sich ins Auto und trat das Gaspedal durch.

Jupp Heynckes war dann eine Kalkleiste im Vergleich zur Gesichtsfarbe des :), denn das Gaspedal saß wieder fest.

Es folgten viele gestammelten Entschuldigungen und ich hoffe wirklich im Interesse zukünftiger Unfallvermeidung er hat diesen Fehler an MB weitergeleitet.

Ich habe keine Vorstellung davon ob Fertigungstoleranzen entweder in der Länge des Gaspedals respektive der Größe der Fußmatte die Ursache waren oder ob hier wirklich ein Konstruktionsfehler vorliegt.

Letzteres bezweifle ich allerdings, da doch dann bestimmt schon an anderer Stelle diese potentielle Gefahrenquelle veröffentlicht wäre.

Das ist kein Hass- oder Hetzthread gegen die neue B-Klasse. Mir gefällt das Auto, sonst hätte ich es nicht bestellt.

Aber diese Situation heute war wirklich mehr als haarsträubend und lässt absolut nur darauf schliessen das an irgendeiner Stelle das Qualitätsmanagement mehr als nur schlampig gehandhabt wird.

Und es zeigt auf, wie wichtig selbst bei Fußmatten oder Gaspedalen Fertigungstoleranzen zu nehmen sind.

Jedenfalls werde ich unseren B bei Abholung auch auf dieses Deatail sehr sorgfältig überprüfen und kann es Jedem auch nur empfehlen.

Ich weiss nicht wie das hier rüberkommt, es soll auch keine Panikmache sein. Allerdings sitzt mir der Schreck und auch das Unverständnis immer noch in den Knochen, denn die Situation war wirklich mehr als nur brenzlig.

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61 Antworten

Wow, gefährliche Situation. Klug gemeistert. Respekt.

Ich schätze mal Daimler wird das Auto haben wollen. Fehler kommen immer wieder vor (dafür gibt es ja dann auch Qualitätskontrollen, etc.). Je nach dem wie die Untersuchung ausfällt, wird Daimler Massnahmen ergreifen.

Somit IST (in meinen Augen) Deine Überschrift schon wertend. Es kann (und wird vermutlich) weder noch sein. Es hätte vermutlich jeden Autohersteller der Welt treffen können ... .

Themenstarteram 24. April 2012 um 19:08

Zitat:

Original geschrieben von cactus-online

Wow, gefährliche Situation. Klug gemeistert. Respekt.

Ich schätze mal Daimler wird das Auto haben wollen. Fehler kommen immer wieder vor (dafür gibt es ja dann auch Qualitätskontrollen, etc.). Je nach dem wie die Untersuchung ausfällt, wird Daimler Massnahmen ergreifen.

Somit IST (in meinen Augen) Deine Überschrift schon wertend. Es kann (und wird vermutlich) weder noch sein. Es hätte vermutlich jeden Autohersteller der Welt treffen können ... .

Danke.

Jo, natürlich ist es in einer Weise wertend, denn eine der beiden Möglichkeiten MUSS zutreffend sein.

Die Ursache war ja zweifelsfrei der Umstand, dass sich das Gaspedal hinter der ordnungsgemäß angebrachten Ripsfußmatte verklemmt hat.

Das Pedal selbst war nicht lose o. ä..

Also wird eine der in der Überschrift genannten Möglichkeiten zutreffen - in welcher Form auch immer. Um ganz sicher zu sein gäbe es noch die Option "mangelhaftes Qualitätsmanagement".

Was auch immer die Erklärung wäre, welche Aussage wäre denn noch zutreffend? Pech?

Hi,

hast Du die Fußmatte geprüft ob es ein Original-Teil war oder eine Nachbaumatte. War das eine Matte die in den W246 gehörte?

Gruß Dirk

Themenstarteram 24. April 2012 um 20:48

Zitat:

Original geschrieben von dirk_aw

Hi,

hast Du die Fußmatte geprüft ob es ein Original-Teil war oder eine Nachbaumatte. War das eine Matte die in den W246 gehörte?

Gruß Dirk

Yap, es handelte sich um die Original MB-Ripsmatte incl. dieser Plakette.

Zitat:

Original geschrieben von Pommesdieb

Zitat:

Original geschrieben von dirk_aw

Hi,

hast Du die Fußmatte geprüft ob es ein Original-Teil war oder eine Nachbaumatte. War das eine Matte die in den W246 gehörte?

Gruß Dirk

Yap, es handelte sich um die Original MB-Ripsmatte incl. dieser Plakette.

ok, welche Teilenummer?

Themenstarteram 24. April 2012 um 21:16

Es war exact diese "A24668012489G32"

 

 

 

@themenstarter

Vielen Dank für diesen enorm wichtigen Beitrag, der alle Besitzer neuer B-Klassen veranlassen sollte, ihr Fahrzeug dahingehnd zu checken.

Man stelle sich vor, ein Fahranfänger oder ein unsicherer Fahrer gerät in eine solche Situation, die er nicht beherrscht.

Hoffentlich ist das nur ein Einzelfall.

Hi Pommesdieb,

wirst Du vom Freundlichen eigentlich noch mal informiert, was das so lost ist ?

Ich habe mir das Problem mal bei meinem Auto angesehen. Bei den Fußmatten Velours (U12) ist das Problem auszuschließen. Auf dem Foto deutlich zu sehen. Auch bei Vollgas gibt es keinen Kontakt zwischen Pedal und Matte.

Themenstarteram 25. April 2012 um 10:06

Wie gesagt, ich weiss nicht was die Ursache der Situation war bzw. welches Teil da so ausser Form geraten war dass sich das Ganze überhaupt so ergeben kann und hoffe auch dies kommt nicht oft oder besser nirgendwo mehr vor.

Das Fahrzeug ließ sich ja auch, wenn auch etwas "Zahmer" abbremsen. Nur löste man die Bremse, schoss es sofort wieder mit Vollgas nach vorn, da blieb wirklich nur den Wählhebel auf Null zu stellen.

Das Auto hatte wie gesagt diese Sportpedalanlage in Edelstahl-Optik mit Gumminoppen und die oben angegebenen Original MB Ripsfußmatten. Es war kein unnatürliches Spiel am Pedal auszumachen und die Fußmatten waren einwandfrei und korrekt befestigt.

Nur bei Vollgasstellung, also Pedal bis zum Anschlag durchgetreten, klemmt sich dieses hinter der Kederumnähung ein und bleibt in Vollgasstellung - und zwar in dem Falle so fest, das ein Lösen mit dem Fuß durch nochmaliges durchtreten oder den Versuch es durch hinterfassen mit der Schuhsohle zu lösen nicht möglich ist.

Meine Intention ist absolut nicht die, den B schlecht zu machen, da gab es bei anderen Herstellern bereits schon grössere Problemen mit noch kleineren Ursachen. Allerdings war die Situation wirklich gefährlich. Wenn das auch nur bei jedem 50.000sten Fahrzeug vorkommt und ich mit diesem Thread dazu beitragen kann dies zu verhindern oder zumindest im Vorfeld die potentielle Gefahr zu erkennen, habe ich mein Ziel erreicht.

Ob der :) dies so an das Werk weitergegeben hat weiss ich nicht. Ich werde aber selbst dazu noch eine Mail an MB verfassen.

Woher weiß du denn, dass der Hebel sich an der Fußmatte verhakt hat? Kann es nicht auch der Kickdown-Schalter gewesen sein?

Themenstarteram 25. April 2012 um 10:39

Zitat:

Original geschrieben von haudegen99

Woher weiß du denn, dass der Hebel sich an der Fußmatte verhakt hat? Kann es nicht auch der Kickdown-Schalter gewesen sein?

Ich wusste gar nicht dass da noch ein Schalter ist...dachte das wäre so ein "Drive by Wire" System.

Fakt ist dass das Pedal hinter der Matte festklemmte, das war zweifelsfrei auszumachen.

Ob es noch zusätzlich von einem "Kickdownschalter", von dessen Existenz ich bis grad eben nichts wusste, festgehalten wurde kann ich nicht beurteilen.

Zitat:

Original geschrieben von Pommesdieb

Zitat:

Original geschrieben von haudegen99

Woher weiß du denn, dass der Hebel sich an der Fußmatte verhakt hat? Kann es nicht auch der Kickdown-Schalter gewesen sein?

Ich wusste gar nicht dass da noch ein Schalter ist...dachte das wäre so ein "Drive by Wire" System..

.

Dieser Schalter ist natürlich ebenfalls "wired" wie auch der Geber des Gaspedals. ;)

Liebe Motor-Talker,

ein herzlicher Dank gebührt pommesdieb für die Beschreibung der lebensgefährlichen Situation, in die er durch ein Verklemmen des Gaspedals geraten ist.

Ich habe die Situation getestet.

Bei mit der linken Hand ganz heruntergedrücktem Gaspedal kann kein Kontakt mit der bei mir relativ starren Matte zustande kommen, bei am Boden anliegender Matte nicht (siehe Foto 1) und auch bei etwas angehobener Matte nicht.

Bei nur wenig eingedrücktem Gaspedal gelingt es allerdings, die Fußmatte mit der Hand über das Pedal zu heben (Bild 2). Dies dürfte eigentlich bei keiner Gaspedalstellung möglich sein. Die Fußmatte besitzt aber auch so keine hinreichende Starre, um den Rückgang des Gaspedals in die Ruhestellung zu verhindern.

Bei korrekt an den beiden Druckpunkten arretierter Matte kann ich mir ein Verklemmen des Gaspedals durch die Matte nicht vorstellen.

Dennoch sollten auch viele andere diese Überprüfung durchführen und uns mitteilen. Ich bin aber überzeugt, dass das Verklemmen des Gaspedals bei pommesdieb eine andere Ursache haben muss.

Beste Grüße und nochmals herzlichen Dank an pommesdieb

nortek

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