geblitzt in 30-Zone - Widerspruch sinnvoll?

Hallo,
ich wurde auf der L333 kurz nach dem Ortseingang Herchen-Bahnhof mit 54km/h geblitzt in einer 30er Zone (war beruflich unterwegs mit Firmenfahrzeug). Ich habe das Schild wirklich übersehen und fahre niemals vorsätzlich zu schnell! Gerade auf dieser gefährlichen, kurvenreichen, abschüssigen Strecke habe ich ganz penibel auf jedes Geschwindigkeitsbeschränkungs-/ Ortseingangsschild geachtet. Das übergrosse, für mich doch ziemlich ungewöhnliche 30er Schild wegen der dortigen Schule habe ich aber leider übersehen. Ich bin dort auch nicht ortskundig und zum ersten mal dort vorbei gekommen.
http://img194.imageshack.us/img194/9799/20120425122133583.jpg

Ich habe mal gehört, das maximal drei Schilder pro Mast zulässig seien. An dem Mast sind zwar auch nur 3 Schilder, aber auf dem grossen Schild sind ja gleich mehrere Informationen + Verkehrszeichen. Insgesamt 6. Zudem steht daneben auch noch eine Warnbake, die den Blick weglenkt vom Schuld. Sehr sauber ist das grosse Schild zudem auch nicht mehr gerade (oben rechts wächst schon der Baum rein, verdeckt aber natürlich noch keine Inhalte).

Meint ihr, dass es Aussucht auf Erfolg haben kann, gegen die Strafanzeige Widerspruch einzulegen? Ich habe bisher noch keine Punkte und könnte den einen Punkt problemlos verschmerzen. Aber das Bussgeld von ~105EUR tut mir als Geringverdiener schon sehr weh.

Beste Antwort im Thema

Schon wieder so ein Heul- und Jammerthema.
Nimms wie ein Mann und bezahl den Strafzettel. 
Und beim nächsten mal besser aufpassen.

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Zitat:

Original geschrieben von Silvester_



Zitat:

Original geschrieben von Kermit00



Ja, wenn Du direkt vor dem Schild stehst und es in Ruhe betrachten kannst. Wieviel Sekunden richtest Du denn Dein Blick bei 50km/h auf ein Schild? Das sind mir doch ein paar Informationen zuviel, um sie in sekundenbruchteilen richtig auszuwerten. Der Blickwinkel der Kamera ist übrigens schon etwas nach rechts gerichtet.
Meines Erachtens ist entweder dein Sehvermügen oder aber deine Auffassungsfähigkeit eingeschränkt.
Bei 50km/h hast du bei 60m Entfernung 4 Sekunden Zeit eine Entscheidung zu treffen.
In diesem Fall also auf 30km/h abzubremsen.

Wenn dir das nicht gelingt solltest du den Betrag zahlen oder aber den Führerschein freiwillig abgeben.

Ja, ich schaue 4 Sekunden lang auf das Schild und nicht mehr auf den Verkehr! Als relativ erfahrener Autofahrer (über 10 Jahr Führerschein) nimmt man die einzelnen Schilder normalerweise intuitiv wahr. Lediglich auf z.B. Wegschilder schaut man 'aktiv' länger hin. Bei der Schilderflut auf deutschen Strassen 'filtert' wohl jeder die Informationen, bzw. nimmt sie selektiv wahr. Achtet ihr auf den Inhalt jedes grosze Wegeschild, wenn ihr gar nicht nach den Weg schauen müsst? Oder jedes Park-/Halteverbot wenn ihr nicht parken wollt. Ich habe mal eine Studie gesehen, wo Autofahrer angehalten wurden und sagen sollten, welche Schilder sie auf den letzten ~100m gesehen haben.

Und die ganzen Autos, die nach mir noch da vorbeigerasten als ich angehalten wurde, fuhren sicher auch nicht alle vorsätzlich zu schnell.

Aber vielleicht bin ich mit meinen 31 Jahren wirklich schon zu alt zum Autofahren (wohl altersbedingt stark nachlassende Reaktions-/Auffassungsgabe) und sollte nun Führerschein besser abgeben, wie ein Vorredner meinte.
*kopfschüttel*

Mich ärgert dabei am meisten, dass es eben kein Vorsatz von mir war. Ich fahre beruflich (ohne nennenswerten Zeitdruck) und bin deshalb auf den Führerschein angewiesen. Ich habe gar keinen Grund zu schnell zu fahren.
Wäre ich vorsätzlich zu schnell gefahren, obwohl ich das Schild gesehen habe, hätte ich für das hohe Buszgeld ja ein einsehen.
Auch frage ich mich, ob das für die Schüler da so gut ist, wenn offenbar so viele das Schild "übersehen" und dort zu schnell unterwegs sind. Sprich ob man nicht besser auch andere, verkerhrberuhigende Masznahmen dort anwenden sollte, statt nur zu blitzen.

Zitat:

Original geschrieben von Kermit00


Wäre ich vorsätzlich zu schnell gefahren, obwohl ich das Schild gesehen habe, hätte ich für das hohe Buszgeld ja ein einsehen.

Bei Vorsatz würde sich der Betrag verdoppeln…

Zitat:

Original geschrieben von Kermit00


Ja, ich schaue 4 Sekunden lang auf das Schild und nicht mehr auf den Verkehr!

3 Verkehrsschilder auf einer weissen Tafel. Wie lang muss man hinschauen um die Information im Hirn drin zu haben und darauf zu Reagieren? Wenn du 4 Sekunden brauchst um Schilder richtig zu definieren, dann Klage dagegen und geb das so vor Gericht an 😁 Wenn ich so lange brauche um was zu erkennen/verstehen, dann wuerde ich nicht einmal mehr Fahrrad fahren.

Zitat:

Original geschrieben von PiKaPo


Unklare Verkehrslage (unbekannte Gegend mit verwirrenden Schildern) und damit dann auch unangepasste Geschwindigkeit.

Wer sich irgendwo nicht auskennt und mit irgendnem unbekanntem Fahrzeug unterwegs ist, kann auch gerne langsamer als die angedachte Geschwidigkeit fahren.

Komisch, dann hat man auch mehr Zeit mal die Schilder und Straßen zu betrachten, weie das wohl kommt????

Man kanns auch völlig übertreiben !

Nach deiner Auffassung wären dann nur "Schleicher" unterwegs und das ab dem jeweiligen Ortsausgangsschild.... weil sich  dann ein jeder in unbekantes Territorium begibt.

Ich würde mal sagen:
Die Schilder so anbringen, dass man sie klar und deutlich lesen kann und man nicht vorher sich auf die Suche nach den Schildern begeben muss (wo könnte jetzt eines stehen).
Hat den Vorteil, dass man sich in fremder Umgebung nicht schleichend und suchend fortbewegen muss wo denn nun ein TL-Schild stehen könnte.

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Warum solltest du keinen Widerspruch einlegen? Versuche es doch einfach.

Das muss ich auf der Arbeit demnächst auch mal bringen.
"Chef, da sind so viele Schilder auf dem Schaltfeld, da kann ich doch nicht an die fünf Sicherheitsregeln denken."
😰
Also bei manchen Threaderstellern gruselt es einem gar fürchterlich...

cheerio

Zitat:

Original geschrieben von RainerSchreiner



Zitat:

Wenn man meint, dass man mit 20 zu schnell sicherer fährt als andere, dann finde ich es durchaus legitim nach Schlupflöchern zu suchen! Du kannst Walter Röhrl schließlich auch nicht mit einem Fahranfänger aus Hintertupfingen vergleichen. Jeder hat ein individuelles "fahrerisches Können" welches eine individuell zu bestimmende Übertretung des Tempolimits rechtfertigt.

Du meinst also je besser das fahrereische Können, desto gerechtfertigter der Übertritt des Limits? 🙄
Mit dieser Sicht der Dinge solltest du deinen Führerschein abgeben! Solche Statements sind für Autofahrer, die wirklich besser fahren - wahrscheinlich ein anderes "besser", als das was du damit definierst...(???) - eine Bestätigung für dass, was heutzutage im Strassenverkehr geschieht:

Arroganz, Ignoranz, Rücksichtslosigkeit, Egoismus und moralische Zweifelhaftigkeit.

Sowas ist genau das, was uns Autofahrer in Verruf bringt...! 🙄

@Mr.I-30:

Naja ganz so arrogant sollte das nicht rüberkommen.
Was ich eigentlich meinte ist, dass man je nach Fahrzeug und Fahrer eventuell ein Auge bei der "Toleranz zudrücken könnte".

Beispiele könnten sein:
Erlaubte V=30 km/h Gefahrene V=55 km/h Übertretung=25 km/h

Autofahrer hat eine Rostlaube mit Wegwerfbremsen:
Toleranz 3 km/h -> effektiv 22 km/h zu schnell

Autofahrer hat einen Sportwagen mit Rennsport Keramik-Bremsanlage:
Toleranz 10 km/h -> effektiv nur 15 km/h zu schnell.

Autofahrer ist Fahranfänger aus Hintertupfingen und hat Fahrpraxis im Wald:
Toleranz 3 km/h -> effektiv 22 km/h zu schnell

Autofahrer ist Mid-30er, arbeitet im Außendienst und hat 30tkm Praxis im Jahr:
Toleranz 10 km/h -> effektiv nur 15 km/h zu schnell.

Warum sollte es Sonderrechte geben?

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer


Warum sollte es Sonderrechte geben?

Weil jeder andere Voraussetzungen mitbringt. Verschiedene Autos = Verschiedene Grenzbereiche.

Hier ein Bremstest
http://www.youtube.com/watch?v=nwhojWHPITE

Porsche 911 GT2 gegen Fiesta.

Ich glaube das spricht Bände, wieso der Porsche 911 GT2 auch bei höheren Geschwindigkeiten noch sichererer als das Kleinwagenpendant über die Straße gejagt werden kann.

Auch kann nicht davon ausgegangen werden, dass der Fahranfänger so souverän reagiert wie der Vielfahrer.

Verschiedene Einkommen = Verschiedene Einkommenssteuern
Verschiedener Hubraum = Verschiedene KFZ Steuer
Verschiedene Automarke = Verschiedene Versicherungsbeiträge
WIESO dann nicht auch
Verschiedene Fahrzeuge = Verschiedene Toleranzbereiche

Zitat:

Original geschrieben von Kermit00


Mich ärgert dabei am meisten, dass es eben kein Vorsatz von mir war.

hättest du dich an die regulär innerorts geltende zhg von 50kmh gehalten, anstatt tacho-60 zu fahren, wäre das bußgeld lediglich ein verwarngeld gewesen...

...also hör auf rumzuheulen!

Zitat:

Achtet ihr auf den Inhalt jedes grosze Wegeschild, wenn ihr gar nicht nach den Weg schauen müsst?

es geht hier NICHT um ein gelbes wegschild... 🙄

...sondern um einen roten kreis mit einer zahl darin, der sich vom umliegenden baumbestand - sehr gut sichtbar - auf weißem grund abhebt!

als...

Zitat:

Als relativ erfahrener Autofahrer

...

(wie du dich selbst betitelst)

braucht man ein solches schild noch nichtmal...

Zitat:

aktiv

...wahrnehmen, sondern nimmt es quasi aus den augenwinkeln...

Zitat:

intuitiv wahr.

Zitat:

Original geschrieben von RainerSchreiner



Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer


Warum sollte es Sonderrechte geben?
Weil jeder andere Voraussetzungen mitbringt. Verschiedene Autos = Verschiedene Grenzbereiche.

Hier ein Bremstest
http://www.youtube.com/watch?v=nwhojWHPITE

Porsche 911 GT2 gegen Fiesta.

Ich glaube das spricht Bände, wieso der Porsche 911 GT2 auch bei höheren Geschwindigkeiten noch sichererer als das Kleinwagenpendant über die Straße gejagt werden kann.

Was soll da Bände sprechen? Wenn der 95-jährige Opa im Porsche eine Reaktion von 30s hat und der Jungdynamiker im Fiesta nur 1s, dann steht der Fiesta schneller.

Sowas ist doch völliger Unsinn...

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer



Was soll da Bände sprechen? Wenn der 95-jährige Opa im Porsche eine Reaktion von 30s hat und der Jungdynamiker im Fiesta nur 1s, dann steht der Fiesta schneller.

Sowas ist doch völliger Unsinn...

Und was wenn du in deinem Beispiel von zwei ganz normalen "Durchschnittsfahrern" ausgehst, ohne die Extreme als Regel anzunehmen? 😁

Dann sieht das nämlich schnell ganz anders aus!

Immer daran denken: Ist wie beim Sprung aus dem Flugzeug ohne Fallschirm.

Nicht der Flug bringt euch um, es ist immer erst der Aufschlag.

Ebenso im Straßenverkehr: Wer langsamer fährt, kommt schneller zum Stehen. Ob das jetzt der 95 Porschefahrer ist oder der Jungspunt im Fiesta: Irrelevant.

Von da her verstehe ich die Argumentation auch nicht. Sie ist ebenso fiktiv wie das Szenario das Opa zwar verspätet aber trotzdem Bremst während der Fiestajunspunt gerade noch versucht im iPhone den richtigen Track zum Sterben zu finden (oder zum Töten - je nachdem ob er jemanden über den Haufen fährt oder sich selbst 'nen Brückenpfeiler als letzten Parkplatz aussucht) und daher gerade keine Zeit zum Beobachten der Straße findet.

Grüße, Martin

Also sei mir nicht böse, lieber TE, aber mit dem Posten des Fotos hast Du ein schönes Eigentor geschossen. Auf dem Schild stehen ja gleich vier Hinweise, dass man hier langsam fahren sollte: das 30-Schild, das Zeichen, dass Leute auf der Fahrbahn sein können (sofern ich das auf dem kleinen Foto richtig erkannt habe), das Überholverbotszeichen und der Hinweis "Schulweg". Und: auf dem Foto sieht man auch noch Leute, die die Fahrbahn überqueren (das heißt, das kommt an dieser Stelle also wohl desöfteren vor 😉). Mit den 105 Euro bist Du gut bedient - da brauchst Du Dich nicht beschweren.

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