Gas vs Benzin

Citroën

Hi @ all

Hab schon von vielen gehört, das sie ihre benziner nachgerüstet haben. Ein Hybrid fahrzeug mit Gas und Benzin. Was haltet ihr davon? Eure Meinung würd mich interessieren.

Ich bin der Meinung, in einigen jahren wird uns der Sprit ausgehen. Bis es soweit ist, wird man sich sicherlich einen Kredit nehmen müssen bevor man zur Tankstelle fährt.

Im moment steht der Liter Benzin in Wiesbaden bei 1,23 €. Dagegen der Liter Gas bei 0,58 €. Auf dauer gesehen schon günstiger.

Anschaffungskosten ca 2.500,- €. Bei einer Fahrleistung von ca 30.000 km / Jahr würde sich eine Anlage schon nach weniger als einem Jahr rechnen.

Was ich jetzt noch wissen will, wie wird dieses Gas hergestellt? Künstlich oder aus natürlichen Resourcen. Wenn das 2te der Fall sein sollte, wären wir wieder am Anfang des ursprünglichen Problems: Dass dann das Gas ausgeht und zu teuer wird.

Was denkt ihr darüber?

MfG

Klaus

87 Antworten

Stichwort Automobilprofessoren:

Die Besoldungsgruppe Cx ist bekanntlich so schlecht nicht bezahlt. Es glaubt doch wohl trotzdem keiner hier, dass die nur von Ihrem Beamtensalär leben?

Wirtschaftlich interessant sind die Forschungsaufträge aus der Industrie. Da rollt der Rubel richtig.
Die Damen und Herren Professores sind längst so unabhängig wie die Damen und Herren Abgeordneten.
Grundgehalt und soziales Netz vom Steuerzahler,
gearbeitet wird aber für die Auftraggeber bzw. Lobby. 😠

LPG hat keine große Lobby.
CNG wird wenigstens von den ehemals halbstaatlichen Energieriesen vorangetrieben.
Mit beiden Kraftstoffen hat die Autoindustrie nichts am Hut.
Da setzt man lieber auf Wasserstoff - bei diesem Kraftstoff ist der Markt noch nicht verteilt!
Alles klar?

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Stichwort Automobilprofessoren:

Die Besoldungsgruppe Cx ist bekanntlich so schlecht nicht bezahlt. Es glaubt doch wohl trotzdem keiner hier, dass die nur von Ihrem Beamtensalär leben?

Was sind denn Automobilprofessoren? Diese semiwissenschaftlichen FH Dozenten, die sich so komische Lehrstühle wie Verkehrswissenschaften aufbauen und dann die Nebenprodukte der Informatik und des Maschinenbaus abermals durchkauen?

Also von C4 läßt sichs leben. Mit aber auch. (He, he)

Zitat:

Original geschrieben von V-Hindernis


Du bezahlst ja auch für Alpia keine andere Verbrauchssteuer als für Lindt, oder?

Wie Du zahle ich bei Shell und Aral den gleichen Steuersatz für die gleiche Ware.

Der kann für Magarine und Butter schon mal unterschiedlich sein, obwohl beide fetthaltige Brotaufstriche sind.

So ist es bei Benzin, Diesel, LPG, CNG und RME eben auch.

Nachvollziehbar finde ich das längst nicht mehr.

Ich hatte bereits gesagt, dass ich für eine einheitliche Besteuerung bin.
Den Preis möge der Markt und nicht der Finanzminister über Verfügbarkeit, Verarbeitungs- und Bereitstellungskosten regeln.
Der Kraftstoff sollte nach Brennwert (Mw/h) und nach Umweltverträglichkeit je Brennwert besteuert werden.
Also nicht wie bisher nach Lagereinheit (Liter).
Dann liege ich mit LPG steuerlich und preislich immer noch sehr weit vorne.

Zum Thema Gas und ihrer steuerlichen Subventionierung werden ich und madcruiser wohl nie einer Meinung sein.
Und das ist doch auch nicht schlimm. Ich kann ihn nicht vom verstärkten Einsatz in Haushalt, Landwirtschaft und Industrie überzeugen und er mich nicht vom verstärkten Einsatz im Automobil.
Und wir beide sind keine Steuergesetzgeber. Also muss ich die Privelegierung von LPG im Auto hinnehmen und er die Steuererhöhung 2010.
Über die Höhe bin ich übrigens noch gespannt. Es kommt ja vielleicht eine neue Regierung und die staatlichen Kassen
sind klamm...

Übrigens, mein Bruder hat auch habilitiert und an der Hochschule unterrichtet (aber Chemie). Vom Gehalt eines Professors kann man sehr gut leben, glaub mir. Und von der Industrie haben weder er noch seine Kollegen Geld bekommen.

Dass LPG keine so große Lobby hat wie Erdgas und Mneralöl hat, stimmt vollkommen. Und Wasserstoff halte ich zumindest zur Zeit für absoluten Quatsch.
Aber wie Du vielleicht schon mitbekommen hast, bin ich kein Gegner von LPG. Aber eben bei steuerlicher Gerechtigkeit.

Gruß
Markus

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Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Wie Du zahle ich bei Shell und Aral den gleichen Steuersatz für die gleiche Ware.

Und bei Rewe bezahle ich dieselbe Verbrauchssteuer für Alpia wie bei Kaufmarkt. Hier geht es aber gerade darum, ob ich für Alpia einen anderen zahle als für Milka, wobei doch beide dem gleichen Zweck und der gleichen Verbrauchswirkung unterliegen.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser



Der kann für Magarine und Butter schon mal unterschiedlich sein, obwohl beide fetthaltige Brotaufstriche sind.

Also ich bezahle für beide 7% Verbrauchssteuer.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser



Ich hatte bereits gesagt, dass ich für eine einheitliche Besteuerung bin.
Den Preis möge der Markt und nicht der Finanzminister über Verfügbarkeit, Verarbeitungs- und Bereitstellungskosten regeln.

Dann bereite Dich schon mal auf die Rückrüstung Deines Autos vor:

BK=Bereitstellungskosten; BÄ=Benzinäquivalent
BK des Liters BÄ LPG: 46,4 cent
BK des Liters BÄ Diesel: 22,56 - 44,32 cent
BK des Liters BÄ Benzin: 25,6 - 48 cent

(Nach folgenden Studien: ADL 2002, FZJ 2002, MIT 2002, PEHNT 2001, IEA 1999, GOSSEN 1999)

Der Schnitt liegt sowohl bei Diesel wie bei Benzin niedriger.
Primärenergiebedarf bei allen zwischen 1,14-1,23 MJ/MJ, also fast identisch.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser



Der Kraftstoff sollte nach Brennwert (Mw/h) und nach Umweltverträglichkeit je Brennwert besteuert werden.
Also nicht wie bisher nach Lagereinheit (Liter).
Dann liege ich mit LPG steuerlich und preislich immer noch sehr weit vorne.

Was ist Mw/h? Megawatt pro Stunde? Was soll das sein?

Mit dem Brennwert hat das auch nur minimal etwas zu tun, denn die Bereitstellungskosten in cent pro MJ belaufen sich auf:

Benzin: 1,1-1,9
Diesel: 1,0-1,8
LPG: 1,1-1,8

also gleich!
Hier liegt erstmal keiner vorn.

Ich stimme mit Dir überein, man solle die Umweltverträglichkeit durchaus in die Besteuerung mit einbeziehen. Jedoch ist fraglich, ob Du (und andere) bei sonst gleichen Kosten (wie gezeigt) und einer Steuerbegünstigung, die die Umbaukosten gerade aufhebt (was natürlich von der Laufleistung abhängt, die dann aber erheblich größer notwendig wäre) noch so begeistert von LPG wärest.

Zitat:

Original geschrieben von ricco68


Ich kann ihn nicht vom verstärkten Einsatz in Haushalt, Landwirtschaft und Industrie überzeugen und er mich nicht vom verstärkten Einsatz im Automobil.

Also doch nichts mit Entscheidung durch den Verbraucher (Marktwirtschaft), sondern Entscheidung durch den Staat (Steuerlenkungsfunktion)?

Mal abgesehen davon, dass LPG ungenutzt und absolut ressourcenfeindlich abgefackelt wird.

CNG (das wird für den Hausbrand eingesetzt) kommt beim privaten Kfz-Halter nicht an, das Thema erledigt sich bis auf kommunale Fahrzeuge vermutlich von selbst..

Wasserstoff hat noch jede Menge Probleme und kommt mit Sicherheit nicht so schnell auf den Markt.
LPG wird nenenswerte Marktanteile vorausgesetzt der Steuerschraube sicher nicht entgehen können.

Vh,

Alpia und Lindt sind Marken wie Shell und Aral.
Butter und Magarine sind unterschiedliche Produkte einer Produktgruppe wie LPG und Benzin.
Die Mehrwertsteuer (bei Lebensmitteln 7 %, ansonsten 16 %, also auch bei LPG).
Butter und Magarine deswegen als Beispiel, weil die vor grauen Urzeiten mal unterschiedlich besteuert wurden.
Fazit: Wir mögen nicht alles verstehen, aber es ist nun mal so.

Genauso willkürlich ist die Besteuerung nach Litern.
Diesel hat eine höhere Dichte als Benzin und hat damit neben der ohnehin niedirgeren Steuerlast (Landwirte und Spediteure) auch noch einen weiteren Vorteil.
LPG hat eine sehr viel geringere Dichte als Benzin und Diesel und ist bei der Abrechnung nach Litern somit benachteiligt.
Ist der Heizwert je Liter bei LPG also deutlich niedriger als bei Diesel, so ist er je Kilo deutlich höher als der von Diesel.
Das Minerölgesetz verwendet je nach Kraftstoff die Besteuerung nach liter, kg oder mwh (nicht mw/h wie fälschlich von mir geschrieben).
Nicht transparent - aber es ist nunmal so.

Die Vorsteuerpreise lagen je Liter im Juli 2005 laut Mineralölverband für 1 Liter bei:
Superbenzin 36,2 Cent
Diesel 39,2 Cent
Für LPG habe ich keine Quelle gefunden. In den NL bekommst Du LPG bereits ab 26,9 Cent den Liter, 30 Cent sind ein günstiger Preis.
Es sollte klar sein, dass LPG als Abfallstoff nur eingefangen und vermarktet werden muss und insoweit immer preiswerter als Benzin und Diesel sein wird. Auch hat es keine Additive zur Verbesserung der Kaltlaufeigenschaften.
Das wird sich erst ändern, wenn Du Benzin und Diesel verbrennst um genug LPG zu gewinnen. LPG fällt auch bei der Erdgasgewinnung an, so dass die Verbrennung von Benzin und Diesel wohl so schnell nicht ansteht. 😉
Deine Quellen sind also zumindest historisch überholt.
Auch hat man damals vermieden in BÄ je kg zu rechnen. 😉

Selbst wenn wir dahin kämen, dass alle Kraftstoffe in EUR je 100 km dieselben Kosten verursachen würden (also in mwh gemessen) würde ich noch mein LPG behalten.
Die Lebensdauer der Motoren liegt rund 2 bis 3 Mal höher als die von Benzinern.
LPG hat anders als Benzin keine aggresiven Kraftstoffzusätze um die Kaltlaufeigenschaften zu verbessern.
Da freut sich neben dem Motor die Umwelt!

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Alpia und Lindt sind Marken wie Shell und Aral.
Butter und Magarine sind unterschiedliche Produkte einer Produktgruppe wie LPG und Benzin.

Richtig, und deswegen sollten sie auch gleich betseuert werden!

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Die Mehrwertsteuer (bei Lebensmitteln 7 %, ansonsten 16 %, also auch bei LPG).
Butter und Magarine deswegen als Beispiel, weil die vor grauen Urzeiten mal unterschiedlich besteuert wurden.

Daß LPG auch zusätzlich der Mehrwertsteuer unterliegt ist ja wohl klar.

Wir reden doch von der heutigen Steuerpolitik, oder? Dann bringe auch bitte ein aktuelles Beispiel.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Genauso willkürlich ist die Besteuerung nach Litern.

Wie ich gezeigt habe läuft auch die unbestreitbar gerechte Besteuerung nach MJ auf dieselbe Besteuerung für alle Triebmittel heraus.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Diesel hat eine höhere Dichte als Benzin und hat damit neben der ohnehin niedirgeren Steuerlast (Landwirte und Spediteure) auch noch einen weiteren Vorteil.

Wir reden hier nicht von der (sicher unsinnigen) Bevorteilung von Diesel, sondern von der Bevorteilung von LPG.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


LPG hat eine sehr viel geringere Dichte als Benzin und Diesel und ist bei der Abrechnung nach Litern somit benachteiligt.

Ich habe nicht nach Litern abgerechnet.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Die Vorsteuerpreise lagen je Liter im Juli 2005 laut Mineralölverband für 1 Liter bei:
Superbenzin 36,2 Cent
Diesel 39,2 Cent
Für LPG habe ich keine Quelle gefunden. In den NL bekommst Du LPG bereits ab 26,9 Cent den Liter, 30 Cent sind ein günstiger Preis.

Du solltest Dir vielleicht einmal überlegen, daß Vorsteuerpreise etwas anderes sind, als Bereitstellungskosten. Erstere können in verschiedenen Ländern natürlich differieren.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Es sollte klar sein, dass LPG als Abfallstoff nur eingefangen und vermarktet werden muss und insoweit immer preiswerter als Benzin und Diesel sein wird.

Schon wieder die alte Leier! Ein anfallender "Abfallstoff" kann, wenn er dieselben Nutzungseigenschaften wie der Hauptstoff hat, gar nicht billiger sein, als der Hauptstoff. Das kann er nur, wenn seine Nachfrage aus politischen Gründen niedriger ist. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob auf der einen Seite Rohöl steht und auf der anderen Seite das fertige Produkt. Das nennt man Wettbewerb aus Ident-Quellen!

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Deine Quellen sind also zumindest historisch überholt.
Auch hat man damals vermieden in BÄ je kg zu rechnen. 😉

Jetzt darfst Du dreimal raten, warum es die Einheit Benzinäquvalent gibt. Sie stellt die Energieverhältnisse dar, die gerade unabhängig von Gewicht, Dichte und von mir aus Bindungswinkel ist. Daß die Einheit desselben wieder l ist kommt einfach daher, daß man nicht, nur weil die Minderheit der Treibstoffe in kg abgerechnet wird, nun Benzin auf einmal auch in kg mißt, sondern eben in Litern, wie sich das für Benzin gehört. Sollen wir jetzt alle in kg rechnen? Da kommt auch nichts anderes heraus, weil eben mit Energien gerechnet wird!

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Selbst wenn wir dahin kämen, dass alle Kraftstoffe in EUR je 100 km dieselben Kosten verursachen würden (also in mwh gemessen) würde ich noch mein LPG behalten.
Die Lebensdauer der Motoren liegt rund 2 bis 3 Mal höher als die von Benzinern.

Ach! Und das, wo wir doch zu 90% unsere Autos alle bei spätenstens bei 200 000 km verschrotten? Unschlüssig!

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


LPG hat anders als Benzin keine aggresiven Kraftstoffzusätze um die Kaltlaufeigenschaften zu verbessern.
Da freut sich neben dem Motor die Umwelt!

Ehrenhaft, Deine Prognose, wegen der Umwelt etwas aufzuwenden. Aber da wärst Du einer von wenigen.

Bier / Alkopops. Bei Zigaretten gibt es auch Beispiele unterschiedlicher Besteuerung aähnlicher Produkte. Das soll mal genügen.

Die Umsatzsteuer ist wie die Verbrauchssteuer eine Verkehrssteuer.
Verbrauchssteuern werden auf spezifische Produkte gelegt.
Entsprechend müsstest Du somit stets gegen Verbrauchssteuern sein, da diese nie ganze Produktgruppen, sondern immer nur einzelne Produkte betreffen.
Schokolade unterliegt in D nur der Umsatzsteuer, dagegen keiner Verbrauchssteuer im Sinne der offiziellen Definition.

Wenn Du betriebliche Abläufe volkswirtschaftlich diskutieren willst, bitte.
Erstaunlich in den von Dir benannten Quellen sind die Schwankungsbreiten bei Benzin und Diesel um knapp 100 % von unten nach oben. LPG hat angeblich keine (0 Prozent).
Wie kommt es, was ist da (vorsätzlich) schief gelaufen?
Aufgrund Deiner Verwechslung von Umsatz- und Verbrauchssteuer vorsorglich die Frage:
Wie definierst Du bzw. die Quellen Bereitstellungskosten?

Ich bleibe beim betriebswirtschaftlichen Ansatz.
Die Leier mit dem Abfallstoff kann man so gesehen nicht oft genug wiederholen.
Man wird durch den zusätzlich Abverkauf die Kosten für Benzin und Diesel anteilig senken (durch mehr Kostenstellen), einen höheren Gewinn durch den Zusatzverkauf einfahren oder gewinneutral die Preise senken.
Der Mehraufwand muß natürlich kalkuliert werden, kann aber bei dieser Betrachtung vernachlässigt werden.
Eine bessere Nutzung vorhandener Rohstoffe stellt somit in einer idealtypischen Betrachtung immer einen Vorteil für die Beteiligten dar!
Die Umweltemissionen sind insgesamt wie gesagt rückläufig und durch die bessere Ausnutzung können die Rohstoffe länger genutzt werden.
Ich komme also nicht nur nicht zu einem angeblich unsinnigen Wettbewerb aus Ident-Quellen, sondern primär zu einer Effizienzerhöhung bei der Verwertung von Ressourcen.

Schlußendlich zur Lebensdauer von PKW.
Was spricht gegen eine Lebensdauer von über 200.000 km?
Busse und Lkws würden den Herstellern bei einer solch lächerlichen Lebensdauer um die Ohren gehauen werden!
Mal abgeshen von Kaltverformungen durch Unfälle sollten Autos heute locker 500.000 km schaffen können.

Ich find es wirklich gut, dass man in diesem Forum noch richtig diskutieren kann, aber meiner Meinung nach ist diese Diskussion etwas vom Thema abgekommen.

Wenn wir das ganze...

  • ...wirtschaftlich betrachten, sollten wir von vorne rein nicht darüber nachdenken, was, wer, wo, welche Steuervorteile hat oder nicht. Das bringt nichts darüber zu diskutieren, nicht hier.
  • ...politisch betrachten, sollten wir die Parteien aus dem Spiel lassen. Das alle (verzeiht den Ausdruck) Scheiße gebaut haben weiß jeder. Für mich wird auch hier das Thema verfehlt.

Aber alles was hier nieder geschrieben wurde, find ich verdammt interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Frage dieser Art eine solch immense Diskussion auslöst, die so facettenreich ist.

Macht immer wieder Spaß 😉

Über Steuer zu diskutieren, an welcher sie sinnvoll ist und nicht hat keinen Sinn. Der Staat hat dies in der Hand. Und wenn sich keiner der Herrschaften darum kümmert, wird es sich auch nie ändern. Deutschland ist Arm, was dies betrifft. Und jedes Wort, was darüber verloren wird zuviel, auch meine, die jetzt hier stehen. Wir haben den Anschluss an andere Nationen verpasst. Sei es Rente, Arbeitsmarkt oder LPG, ganz gleich was man anschneidet, es gibt immer etwas auszustezen. Und nur weil alle (mich nicht unbedingt ausgeschlossen) zu Feige sind, etwas zu ändern. Den Leuten da oben zu sagen ICH MACH DAS NICHT MIT. Ich für meinen Teil versuche mein Leben so zu lenken, dass ich mir keine Gedanken mehr darum machen muss, welches Auto ich fahre, oder was ich einkaufe. Ob ich nun tanke wenn der Sprit wieder 2 Cent billiger geworden ist oder nicht.

Mitgefühl bekommt man geschenkt, Neid mzss man sich erarbeiten. Ich bin für 2teres...
Und wenn ihr weiterhin euch das Mitgefühl hin und her schieben wollt. okay...euer Ding. Nicht meins..

MfG

Klaus

@klaus.

ja es hat Spass gemacht und war abwechslungsreich.

Zu Deiner ursprünglichen Überlegung.

Umbauen kann ich Dir nur empfehlen.
Nehme eine vollsequentielle Anlage und baue die in Deinen Wagen ein. Du fährst dann für ca. 60 Cent im Bundesmittel plus 20 % Prozent Mehrverbrauch und ca. 0,3 bis 0,5 l Startbenzin. auf 100 km.
Umgerechnet auf den Benzinliter bezahlst Du dann ca. 80 Cent.
Nach 50.000 km absolut sollte sich die Anlage amortisiert haben, ab da geht das Sparen los.
Die ölwechsel werden weniger häufig stattfinden müssen, der Motor wird wesentlich länger halten.
Das alles ist nicht schön gerechnet, sondern hat Reserven.
Die meisten Umbauer bieten sogar eine Kreditvermittlung an, d.h. Du kannst bei 24 bis 36 Monaten Laufzeit sogar noch Liquidität gewinnen. (Ersparnis>Rate).

Ich gehe bei meinem Wagen von einer Gesamtersparnis von über 10.000 EUR auf 200.000 km aus.
Umgebaut habe ich Anfang des Jahres bei 1,12 EUR für Superplus, jetzt kostet das hier 1,30 EUR.
LPG kostet mich hier 48 Cent/Liter. Der Anstieg von 46 auf 48 Cent hat mich nicht erschüttert, die Kalkulation hat sich durch die 18 Cent Steigerung für Benzin schon deutlich zu meinen Gunsten verschoben. 😉

Gas vs Steuern

Hallo Klaus,
Du bist ziemlcih dessillusioniert, oder täuscht das? Dieses tolle Land hat doch mehr verdient, als sang und klanglos unterzugehen? Was madcruiser, ricoh und Alpia hier diskutiert haben, auch wenn es schon ins Dozieren geht, fand ich sehr interessant! Aber was Deine Meinung über Politik und deren Statisten angeht, wiederspreche ich. Die haben garnichts zu sagen: Siehe Konsenz Ex Kommunistin Ulla Schmidt und Seehofer, trotzdem an der Pharmaindustrie und den Krankenkassen gescheitert! Die Macht ist woanders! Und wenn in so einem unverdächtigem Forum aufeinmal ein hochrangiger Dialog von erfahrenen Experten entsteht und auch noch jung mit alt, dann begeistert mich das.
Ich hoffe, meine Argumente können Dich überzeugen,

Beste Grüße

Marten Welge

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Bier / Alkopops. Bei Zigaretten gibt es auch Beispiele unterschiedlicher Besteuerung aähnlicher Produkte. Das soll mal genügen.

Auch wenn Alkopops ein deutlich unterschiedlichen Verbrauchswert haben als Bier, ist es, wie Du richtig bemerkst, müßig darüber zu diskutieren.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Die Umsatzsteuer ist wie die Verbrauchssteuer eine Verkehrssteuer.
Verbrauchssteuern werden auf spezifische Produkte gelegt.
Entsprechend müsstest Du somit stets gegen Verbrauchssteuern sein, da diese nie ganze Produktgruppen, sondern immer nur einzelne Produkte betreffen.

Natürlich werden verbrauchssteuern auf spezifisches Verbrauchsgut erhoben. Das ist ja auch im Sinne einer Lenkung in Ordnung. Warum allerdings ein spezieller Treibstoff so extrem anders besteuert wird ist unverständlich. Aber offensichtlich soll ja gerade hier eine Lenkung erzeilt werden. Ich bin natürlich gegen eine Lenkung an sich nicht. Man darf aber durchaus unterschiedlicher Meinung über deren Richtigkeit im Einzelfall sein, oder?

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Wenn Du betriebliche Abläufe volkswirtschaftlich diskutieren willst, bitte.
Erstaunlich in den von Dir benannten Quellen sind die Schwankungsbreiten bei Benzin und Diesel um knapp 100 % von unten nach oben. LPG hat angeblich keine (0 Prozent).
Wie kommt es, was ist da (vorsätzlich) schief gelaufen?
Aufgrund Deiner Verwechslung von Umsatz- und Verbrauchssteuer vorsorglich die Frage:
Wie definierst Du bzw. die Quellen Bereitstellungskosten?

Wie Du sicherlich bemerkt hast sind die Quellen vielzählig. Nur von einer Studie (MIT 2002) gibt es Aussagen zum LPG. Ganz nebenbei handelt es sich hierbei um eine äußerst LPG-freundliche Studie. Die Schwankungsbreiten sind keine der einzelnen Studien, sondern der Studien untereinander (ich wollte nichts herauspicken).

Bereitstellungskosten sind Herstellungskosten plus Transportkosten zum ersten Abnehmer.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Ich bleibe beim betriebswirtschaftlichen Ansatz.
Die Leier mit dem Abfallstoff kann man so gesehen nicht oft genug wiederholen.
Man wird durch den zusätzlich Abverkauf die Kosten für Benzin und Diesel anteilig senken (durch mehr Kostenstellen), einen höheren Gewinn durch den Zusatzverkauf einfahren oder gewinneutral die Preise senken.
Der Mehraufwand muß natürlich kalkuliert werden, kann aber bei dieser Betrachtung vernachlässigt werden.
Eine bessere Nutzung vorhandener Rohstoffe stellt somit in einer idealtypischen Betrachtung immer einen Vorteil für die Beteiligten dar!

Da stimme ich doch vollständig mit Dir überein. Das ist aber nur solang richtig, und die Besteuerung damit sinnvoll, solang es ein Abfallprodukt ist. Für den Einsatz als Massentreibstoff (wenn also die Nachfrage über die Abfallmenge hinausgeht - und nur dann wäre es eine echter Alternativkraftstoff) kann es gerade wegen der Abhängigkeit zum Öl nicht werden, ohne daß es noch deutlich teuerer als Benzin wird. Und da Du ja völlig uneigennützig auch noch für das in Zukunft sicher knappe LPG wirbst, verdirbst Du Dir selbst den Vorteil, den Du gerade inne hast.

Aber ich will gern mitwerben, denn wie Du immer wieder richtig sagst, wird das Zeug ja teilweise einfach an der frischen Luft verbrannt. Es ist also im Rahmen der geringen Mengen, die vorhanden sind, ökologisch hervorragend!

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Ich komme also nicht nur nicht zu einem angeblich unsinnigen Wettbewerb aus Ident-Quellen, sondern primär zu einer Effizienzerhöhung bei der Verwertung von Ressourcen.

Ich habe doch nicht behauptet, der Ident-Quellen-Wettbewerb sei unsinnig. Er ist völlig normal und hat nichts Schlechtes. Ich werfe ja mein Eiweiß auch nicht weg, wenn im Rezept steht, man brauche ein Eigelb.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Schlußendlich zur Lebensdauer von PKW.
Was spricht gegen eine Lebensdauer von über 200.000 km?
Busse und Lkws würden den Herstellern bei einer solch lächerlichen Lebensdauer um die Ohren gehauen werden!
Mal abgeshen von Kaltverformungen durch Unfälle sollten Autos heute locker 500.000 km schaffen können.

Was dagegen spricht? Daß man sie für den Normalverbraucher nicht braucht. Seit Jahrzehnten entwickeln die Japaner erfolgreich Technologie, die gerade bis zum Garantieende funktioniert, oder bis zu einem vorausberechneten "Wegwerf"-Zeitpunkt.

Natürlich wird die höhere Lebensdauer niemanden auffressen, aber sie nützt auch fast niemandem etwas.

Für gewerbliche Fahrzeuge ist das sehr sinnvoll, aber wir reden doch vom Einbau in Privatfahrzeuge.

Zum Benzinäquivalent fällt mir gerade noch ein, obwohl der Spruch (ein Murphysches Gesetz) hier wirklich nicht zutrifft:

Physikalische Größen werden immer in den unmöglichsten Einheiten angegeben: z.B. Geschwindigkeiten in Angström pro Woche. :-)

Dann gehen wir bei den Bereitstellungskosten von einem einheitlichen Begriff aus. Den zu ermitteln ist allerdings ohne zuverlässige Quellen schwer.

Ich habe hier der Einfachheit Brutto minus USt minus Mineralölsteuer gerechnet.
Damit sind alle Kosten drin.

LPG hat rund 9,5 Cent Minerölsteuer pro Liter.
Je nach Verkaufspreis (40 bis 78 Cent/l) sind in Deutschland noch 6 bis 12 Cent USt im Endpreis enthalten.
Ich komme somit auf einen Vorsteuerpreis von 24 bis 56 Cent/l, der Durchschnittspreis beträgt 57,1 Cent/l brutto und damit 39 Cent netto je Liter.

Bei Superbenzin liegt der Preis aktuell im Mittel bei 1,29 EUR, davon 65 Cent Mineralölsteuer und 18 Cent USt. Verbleiben Netto 46 Cent/l.
Diesel 1,12 EUR minus 47 Cent MÖSt und 17 Cent Ust = 48 Cent/l.

LPG hat eine Marktschwankung von 32 Cent/l auf den Nettopreis.
Benzin /Diesel dagegen nur von 16 Cent/l netto.
Hätte LPG einen ähnlichen Marktdruck, so läge der LPG Nettopreis bei 24 bis 40 Cent/l, Marktmittel 32 Cent.

Damit ist deutlich aufgezeigt wie die Verhältnisse derzeit vor Steuern sind. Würde dann noch ein Steuergerechtigkeit nach Heizwert eingeführt, so müsste die Dieselsteuer 9 Prozent über Benzin liegen, LPG dagegen 28 Prozent preiswerter sein.
Steuerneutral im Aufkommen wäre derzeit ein Preis von:
Benzin 54 Cent/l (statt 65 Cent/l)
Diesel 59 Cent/l (statt 47/Cent/l)
LPG 39 Cent/l (statt 10 Cent/l)

Tankstellenpreise dann:
Super: 1,18 EUR/l
Diesel: 1,34 EUR/l
LPG: 0,88 Cent/l (mit Marktdruck 0,81 Cent/l)

Umweltaspekte wären dabei noch nicht berücksichtigt, man könnte die noch moderat und ebenfalls Steueraufkommensneutral einfließen lassen, z.B. Benzin/Diesel je 5 Cent/l hoch, LPG 10 Cent/l runter.

Tankstellenpreise dann:
Super: 1,23 EUR/l
Diesel: 1,40 EUR/l
LPG: 0,77 Cent/l (mit Marktdruck 0,64 Cent/l)

Soweit meine Überlegung.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Ich komme somit auf einen Vorsteuerpreis von 24 bis 56 Cent/l, der Durchschnittspreis beträgt 57,1 Cent/l brutto und damit 39 Cent netto je Liter.

Ich bestreite doch nicht, daß man beim derzeitigen Absatz von LPG, dieses zu einem niedrigeren Preis verkauft, als das Hauptprodukt.

Entscheidend ist doch dabei, daß der LPG Preis aufgrund der geringen Nachfrage so gering ist, und nicht etwa, weil es so kostengünstig zu fördern wäre. Denn es ist ja von der Hauptrohstoffförderung abhängig.

Ganz praktisch: Die Förderung pro Tag liegt bei dem und dem Betriebskostenpreis und alle Rohstoffe, die daraus gewonnen werden, werden unter der Voraussetzung der gleichen Güte (in unserem Fall muß also der Preis nach Brennenergie verglichen werden) zum identischen Preis angeboten. Beide Rohstoffe kosten also dasselbe.

Bloß weil LPG nur in wenigen Fahrzeugen eingesetzt wird und damit einfach zu wenig nachgefragt wird, ist es zwar marktpreislich günstiger, denn es zu verfeuern ist eben noch unwirtschaftlicher für den Betreiber, aber nicht in der Herstellung. Deswegen macht es keinen Sinn die Bereitstellungskosten daraus zu ermitteln, daß man die Tankstellenpreise zurückrechnet. Es sollte Dir ja im übrigen schon dadurch klar werden, daß da etwas nicht stimmen kann, da Du innerhalb von 50 Zeilen angeblich eine Studiensammlung, die mehrere hunderttausend Euro gekostet hat, widerlegen möchtest.

Hier also das Gegenbeispiel: Würde Benzin geringer nachgefragt, als es hergestellt würde; läge also die Fördermenge von LPG vorn, dann böte man Benzin deutlich günstiger an, weil es unter der Herstellungsmengenschwelle nachgefragt wird.

Es liegt also kein Herstellungsvorteil für LPG vor. Sein Vorteil liegt lediglich in der momentan niedrigen Nachfrage, wie ich es auch schon früher beschrieb. genau das zeigen die angemerkten Studien.

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