Ganzjahresroller zum Pendeln
Nachdem meine Frau und ich jetzt die meiste Zeit im Homeoffice arbeiten würde ich gerne eines unserer Autos verkaufen, da sie nur für´s Rumstehen einfach zu viel Geld kosten. Als Ersatz hab ich für den Arbeitsweg von 12 Kilometer Landstraße hin und zurück 2 mal in der Woche und ab und zu mal in die Stadt an einen Roller gedacht.
Ich habe zwar den Motorradführerschein, aber für einen 125 würde sprechen daß meine Frau den B-196 machen und ihn dann auch nutzen könnte. Ist aber erst mal zweitrangig da sie noch gar nicht weiß ob sie sich traut.
Sympatischer ist mir ein Roller mit Durchstieg, aber Wetterschutz, Zuverlässigkeit und Handling gehen vor. Wenn es ein Neufahrzeug würde wäre die Wahl im Moment zwischen dem Honda SH125i oder dem Piaggio Medley, wobei die Tendenz eher Richtung Medley geht weil da der Händler wesenlich näher wäre und mir der Stauraum für 2 Helme gut gefällt.
Bei einem Gebrauchten wird es schon schwieriger. Ab welchem Baujahr sind denn die o.g. Modelle zu empfehlen? Den SH125 gibt´s wohl seit 2005 mit Einspritzung und seit 2013 mit ABS, was mir als Ganzjahresfahrer wichtig wäre. Zu den Modellwechseln vom Medley hab ich noch gar nichts gefunden. Welche anderen Modelle kommen denn noch in Frage? In Beobachtung hab ich gerade:
-Aprilia Scarabeo 125
-Aprilia Scarabeo 150
-Piaggio Carnaby 125
-Honda S-Wing 125
-Piaggio Fly 125
-Honda SH125
-Yamaha XMAX 250
-Honda PCX125
-Honda SH300 (Preise in aufsteigender Reihenfolge)
Gefahren bn ich bis jetzt den Honda SH300 und zwei 125er Vespas, wobei mich der Windschutz beim Honda schon sehr überzeugt hat. Der war bei den Vespas nicht so gut. Klar daß die Honda im Vergleich natürlich schon deutlich besser gegangen ist, aber die 125er waren auch ok.
Freue mich auf eure Meinungen.
77 Antworten
Danke, dann werd ich noch ein bisschen weitersuchen.
Vielleicht ergibt sich ja sogar noch ein "Winterangebot"
Der Scarabeo hat leider auch nur italienische Papiere hab ich gerade gesehen. Weiß nicht wie aufwändig das ist, den umzuschreiben.
Es soll wirklich nur um´s Praktische gehen bei dem Roller. Zum Posen hab ich ja meinen Heinkel :-)
Bevor wir mit höher, schneller weiter am Ziel vorbeireden, das hier war die Nutzungsvorgabe:
Zitat:
@al_bo schrieb am 11. September 2021 um 18:51:54 Uhr:
..Arbeitsweg von 12 Kilometer Landstraße hin und zurück 2 mal in der Woche und ab und zu mal in die Stadt..
Dafür reicht alles zwischen 80 und 125 Kubik super aus. Gerade, wenn es auf der Straße glatter wird, finde ich ein leichtes Zweirad einfach angenehmer. Da sollte doch etwas zu machen sein in der 4000-Euro-Preisklasse.
Also hin, zum nächstgelegenen Händler (Piaggio, wenn ich das richtig verstehe) und gucken, was es in der Klasse kurzfristig an Neufahrzeugen lieferbar gibt.
Mal ein Update, was jetzt daraus geworden ist.
Ich hab mir jetzt einen Honda SH300 gekauft. Er ist aus 2019 und hat 10000 km drauf, ist sehr gepflegt und hat 3500,-€ gekostet.
Jetzt bin ich am überlegen wie ich ihn und mich winterfest mache. Korrisionsschutz, Scheibe, Rollerdecke, Handprotektoren, Griffheizung vs. beheizbare Handschuhe,...
Wenn ihr da Tipps habt, gerne.
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Rollerdecke müsste genau zum Modell passen, am Rahmen festgemacht werden.
Eine Universalschürze flattert bei schnelleren Fahrzeugen zum flattern, hinter dem Vorbau mit hoher Scheibe herrscht Unterdruck und sie würde Dir vor's Gesicht hochgeweht. Passiert schon bei meinem 110er Roller!
Ich ziehe lieber Regenkleidung oben drüber, verhindert durch Winddichtigkeit den Wärmeverlust durch übermäßigen Luftzug.
Gefütterte Handprotektoren (Muffen) sind universell verwendbar, da einfach umsteckbar. Dann reichen auch normale Winterhandschuhe, in denen man noch etwas Gefühl (für den Blinker etc.) hat.
So bin ich 800km einfache Strecke bei-5°C auf dem Großroller gefahren oder 60km einfach bei -18°C auf einem 50er oder 2000er Pässe in der Schweiz zwischen Weihnachten und Neujahr mit meiner Enduro (-7°C im Tal) etc.
Aber auskühlen wird man mit rein passivem Schutz auf Dauer eben doch, nur halt langsamer.
Das ganze Elektrik-Zusatzzeug kostet deutlich mehr und ist imho eher für arktische Einsatzzwecke, wo man sich tagelang im Dauerfrostbereich befindet.
Aber Elektrik und Frost ist so eine Sache...
Dann gibt es auch noch temperierte Ganzkörperanzüge die an das Kühlwassersystem des Fahrzeugs angeschlossen werden. Ist eine abgespeckte Variante aus der Militärluftfahrt, wo die Anti-G-Anzüge sowieso mit Flüssigkeit und Pumpen die gleichmäßige Blutversorgung des Piloten sicherstellen müssen. Dann sind auch -60°C Aussentemperatur kein Problem, denn die Triebwerke laufen ja hoffentlich noch.
Extrem-Segelflieger, die es bei Rekorden auch mal in diese Höhen und Temperaturbereiche verschlagen kann (ja, auch im Sommer hat es dort -60°C), haben aber ein echtes Problem. Die müssen einfach hart im Nehmen sein und lachen nur über uns Weicheier.
55€ für Griffheizung ist die beste Investition. Die können morgens bei 17 Grad im Sommer laufen, ebenso bei Frost... Meine sind über 6 Jahre alt...
Zitat:
@Papstpower schrieb am 7. November 2021 um 10:24:39 Uhr:
55€ für Griffheizung ist die beste Investition. Die können morgens bei 17 Grad im Sommer laufen, ebenso bei Frost... Meine sind über 6 Jahre alt...
Hast Du auch Protektoren für die Hände, oder reicht die Griffheizung auch so? Ich stell mir vor, daß der Wind die Handoberseite sonst stark kühlt. Beheizte Handschuhe kosten zwar deutlich mehr, wärmen aber die Hand komplett.
Hab habe auch Protektoren. Die Wirkung sehe ich allerdings bei 0. Weder Windschutz noch Schutz bei Regen etc. deutlich verbessert.
Ich bin 2x mit Stulpen auf dem Roller gefahren. Das hilft, ist abartig hässlich und nicht diebstahlsicher.
Wer wirklich meint bei -10 Grad fahren zu müssen, muss schon sehr verzweifelt sein. Pinlock etc, alles kommt an seine Grenzen...
Zitat:
@Papstpower schrieb am 7. November 2021 um 11:09:35 Uhr:
Hab habe auch Protektoren. Die Wirkung sehe ich allerdings bei 0. Weder Windschutz noch Schutz bei Regen etc. deutlich verbessert.Ich bin 2x mit Stulpen auf dem Roller gefahren. Das hilft, ist abartig hässlich und nicht diebstahlsicher.
Wer wirklich meint bei -10 Grad fahren zu müssen, muss schon sehr verzweifelt sein. Pinlock etc, alles kommt an seine Grenzen...
Optik ist erst mal zweitrangig wenn es keine Dauerlösung ist.
Da wir uns in unserem Haushalt auf ein Auto verschlankt haben muß ich wohl ab und an auch bei Minusgraden auf den Roller ausweichen. Solange die Straßen nicht vereist sind oder es frisch geschneit hat sollte das schon gehen.
Neuschnee ist gar nicht so ein Problem, denn er ist griffig.
Alter Schnee, nach tagelangem mahlen abgenutzt zu grauen runden Körnern, bietet viel weniger Grip, ist schlimmer als Sand.
Aber wenn der Neuschnee so hoch ist, dass er ans Trittbrett heran reicht (am Alpenrand durchaus möglich), dann bekommt der Roller Auftrieb und die Bodenhaftung ist dahin.
Aber da habe ich auch schon Autos scheitern sehen, die mit ihrem tiefen Frontspoiler zum Schneeräumer geworden sind und der Schnee bald über die Motorhaube quillt.
Zitat:
@al_bo schrieb am 7. November 2021 um 09:02:03 Uhr:
Jetzt bin ich am überlegen wie ich ihn und mich winterfest mache. Korrisionsschutz, Scheibe, Rollerdecke, Handprotektoren, Griffheizung vs. beheizbare Handschuhe,...
Wenn ihr da Tipps habt, gerne.
Rainlegs! In Verbindung mit einer Regenjacke wird man während der Fahrt und an der Ampel nicht nass. Oft werden die Oberschenkel nass, da hilft das sogenannte "Rainlegs". Kostet wenig, benötigt wenig Stauraum und ist schnell angezogen. War meine erste Investition samt Regenjacke.
Für den kalten Winter braucht man aber mehr.
EDIT: wenn ich so manche Beiträge lese, ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen, meinen Roller durch den ganzen Winter zu fahren. Meine größte Sorge ist, man rutscht weg, bei ganz viel Pech in den Gegenverkehr oder der Hintermann erledigt den Rest. Hut ab vor den Winterbikern, ihr habt meinen ganzen Respekt! Aber ich werde es mal den Winter versuchen bei um die 0° C den Roller zu bewegen, was mir mein Gefühl dann vermittelt.
Es gibt meiner Meinung nach zwei "Arten" von Vollidioten...
Der erste fährt im Hochsommer mit Badelatschen, Shorts und T-Shirt, natürlich ohne Handschuhe...
Der zweite fährt im Winter bei Neuschnee, Altschnee, bei frisch fallenden Schnee, Glatteis oder überfrierende Nässe, sowie im Hagel...
Wenn Minusgrade und Trocken fahre ich auch mit der richtigen Kleidung!
Das Bundesamt für Statistik hat schöne Zeitreihen über Unfälle aufgedröselt nach Monaten usw.
Man sieht dort ganz eindeutig, dass Motorradfahren im Winter relativ sicher ist!
Auch wenn jemand glaubt, dass es ungefährlicher sei, bei Sonnenschein und trockenem Wetter mit 130km/h gegen einen Baum zu fahren als mit 30km/h auf Schnee auszurutschen.
Ich fahre auch Husqvarna Motorrad und gelegentlich abseits des Asphalts. Kleine Rutscher gehören halt dazu. Ob im Schlamm oder auf Schnee ist mir eigentlich egal. Ist beides nicht so hart wie Asphalt, Holz oder Metall.
Zitat:
Der erste fährt im Hochsommer mit Badelatschen, Shorts und T-Shirt, natürlich ohne Handschuhe...
Siehste! 😉
Das macht im Winter eigentlich keiner, da hat jeder ein bißchen mehr als Badehose an. Deswegen ist der Winter sicherer!
Und vor allem fährt man auf Schnee langsamer. Auch deswegen ist der Winter sicherer!
(Jetzt kommt aber bestimmt jemand, der mit der ungeheuerlich großen (Dach-)Lawinengefahr in Berlin oder Hamburg argumentiert.... 😉 )
Es ist völlig sinnfrei, mehr Sicherheit mit mehr Kleidung zu erklären...
Ich als Berliner möchte nicht den mit nur 30 km/h stürzenden Zweiradfahrer im Winter vor mir haben wollen.
Wenn der dann unter meinem Auto liegt werde ich ihm deine Worte predigen, das er ja Glück hat, dick bekleidet und nicht zu schnell gewesen zu sein...
Wenn der Zweiradfahrer an der Ampel im Kriech-Tempo anfährt und mittels ausgestreckter Beine in Stützradmanier losfährt oder mit 5 km/h mittels 2Rad/2Fuß stützend abbiegt, ist das nicht im Sinne des Erfinders und bekommt von mir die Hupe!
Zitat:
@andirel schrieb am 7. November 2021 um 23:01:09 Uhr:
Es ist völlig sinnfrei, mehr Sicherheit mit mehr Kleidung zu erklären...
Protektorenkleidung völlig sinnlos, na klar.
Zitat:
Wenn der dann unter meinem Auto liegt werde ich ihm deine Worte predigen, das er ja Glück hat, dick bekleidet und nicht zu schnell gewesen zu sein...
Sicherheitsabstand gilt nicht für Autofahrer - oder nur nicht für Berliner?
Zitat:
Wenn der Zweiradfahrer an der Ampel im Kriech-Tempo anfährt und mittels ausgestreckter Beine in Stützradmanier losfährt oder mit 5 km/h mittels 2Rad/2Fuß stützend abbiegt, ist das nicht im Sinne des Erfinders und bekommt von mir die Hupe!
Was nicht im Sinne der StVO ist und ein Bußgeld nach sich ziehen müsste.