Ganzjahresreifen bei meiner Jahresfahrleistung oder doch Winterreifen das ganze Jahr?

Ich habe mir im Juli einen neuen gebrauchten geholt.
Da er aber nur Sommerreifen hatte stehe ich nun vor der Frage zusätzlich Winterreifen oder Ganzjahresreifen oder doch sogar, wie ein bekannter mir gesagt hat, Winterreifen und die dass ganze Jahr über fahren?

Ich fahre im Jahr relativ wenig km., ca. 5.000 km. Außerdem eigentlich nur Stadt, ganz selten mal ein wenig über Land und vielleicht einmal im Jahr Autobahn ca. 500 km.
Ein Bekannter, der selbst KFZ Mechaniker ist, hat mir gesagt, dass ich bei diesem Fahrverhalten auch das ganze Jahr über auf Winterreifen fahren kann.

Ganzjahresreifen wären auch noch eine Alternative. Ich weiß, die sind nichts halbes und nichts ganzes, aber doch vielleicht ausreichend bei den wenigen km.

Ich würde dann die Sommerreifen runtermachen und die Winter- bzw. Ganzjahresreifen draufziehen lassen. Sonst würde ich ja noch einen Satz Stahlfelgen benötigen.

Was meint ihr? Winterreifen und die dass ganze Jahr über oder doch Ganzjahresreifen?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Autobahnbewohner schrieb am 1. November 2014 um 15:00:08 Uhr:


In einer schneereichen Gegend bzw. im Gebirge oder Mittelgebirgen ganzjährig WR, ansonsten Ganzjahresreifen.

Wegen der rund 60 Schneetage, die wir in Mittelgebirgen nur noch haben, rätst Du dazu, die ganze übrige Zeit des Jahres mit Winterreifen rumzugondeln? Winterreifen sind nur bei Schnee und Eis von Vorteil. An den meisten Tagen des Jahres handelst Du Dir mit WR längere Bremswege und höheren Verschleiß ein.

Warum man Winterreifen nicht im Sommer nutzen sollte

Zitat:

@jochmey schrieb am 1. November 2014 um 11:51:00 Uhr:


Die Test´s des ADAC, Bild usw. nach dem Motto „Vollbremsung bei Fahne unten“ sind doch wegen der Abhängigkeit zur Industrie (Werbung usw) getürkt.

Du meinst also, dass die regelmäßigen Sieger von Conti, Michelin, Goodyear oder Dunlop nur deshalb regelmäßig die vorderen Plätze belegen, weil die Tests "getürkt" sind? In Wahrheit könnten also statt dessen etwa Semperit oder gar Linglong die besseren Reifen haben, aber wir dürfen es nicht erfahren? Bestimmte Marken landen nur deshalb im Mittelfeld oder ganz hinten, weil die Testergebnisse gefälscht sind? Schließlich gibt es ja auch viele Nutzer, die einem ganz neutral und "ungetürkt" in diesem Forum berichten, dass China-Reifen sich gut fahren und eine Mehrausgabe weitgehend herausgeschmissenes Geld ist.

Als Privatmensch kann man nun mal nicht selbst etliche Reifen unter kontrollierten Bedingungen auf einer geeigneten Strecke austesten. Wenn man nicht die gleichen Reifen wie zuvor kauft, also eigene Erfahrungen hat, ist man weitgehend auf fremde Angaben angewiesen. Also auf Bekannte und Verwandte, Forenberichte, Reifenhändler, Zeitschriften-Tests. Wer von den Genannten ist denn in der Lage, einen Reifen wirklich beurteilen zu können?

Ich denke nicht, dass ein einzelner Test absolute Aussagekraft hat. Aber ich halte mehrere Tests, bei denen in etwa die gleichen Reifen vorne liegen, für eine bessere Quelle als Foristen-Berichte, in denen mir geraten wird, rund ums Jahr mit WR zu fahren oder in denen mir begeisterte China-Reifen-Käufer erzählen, dass man solche Billigreifen unbesorgt aufziehen kann, weil die fast so gut seien wie ein Goodyear oder Conti, aber leider aufgrund gefälschter Testergebnisse nie nach vorne kommen konnten. Würde ich einen Reifen kaufen, der in Tests bei ADAC, Auto Bild, ams und GTÜ durchweg auf den Plätzen 1 - 3 zu finden ist? Klar, würde ich.

Würde ich einen Chinareifen kaufen, der von mehreren Leuten in einem Forum empfohlen wird? Sicher nicht, bis die Qualität durch Testergebnisse bestätigt ist. Bei den Reifentipps, die man in Foren liest, ist mindestens ebensoviel Skepsis angebracht wie bei den professionellen Tests. Deswegen würde bei 30 Grad im Sommer auch keine Winterreifen fahren, selbst wenn demnächst noch fünf bis zehn Leute das in diesem Thread als gute Lösung empfehlen.

MfG, Tazio1935

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Ein Winterreifen ist auf sommerlicher Straße zwar auch scheiße, aber bei weitem nicht so schlimm wie ein Sommerreifen oder Ganzjahresreifen auf Schnee.

Ganzjahresreifen kann man dort fahren, wo vom Wetter her eh das ganze Jahr über Herbst ist - unter der Bedingung, daß man bei Schnee und Eis das Auto stehen läßt.
Sobald klar ist, daß man auch nur einen einzigen Tag bei Schnee, Matsch oder Eis würde fahren müssen: eindeutig Winterreifen.
Natürlich wäre es besser, wenn man im Sommer auch Sommerreifen führe. Aber soo schlimm wie hier getan wird ist ein Winterreifen im Sommer auch nicht. Es kann ja auch im November oder im März schonmal 20 Grad haben - wer von den Sommerreifenaposteln zieht dann für ein oder zwei Tage seine Reifen um?

Von Ganzjahresreifen kann ich aus persönlicher erfahrung nur Abraten. Ich hatte dreimal Ganzjahresreifen auf einem Auto - einmal war ich mi dem Micra meiner Mutter unterwegs, die beiden anderen Male waren die Reifen auf neugekauften Autos drauf. Die waren ALLE Schrott. Ganzjahresreifen sind in der Tat das ganze Jahr gleich gut: sie sind im Sommer und im Winter gleich sch...e. Muttern fährt jetzt übrigens ganzjährig Michelin Alpin und wundert sich, wie gut Reifen doch sein können... (Daß Ganzjahresreifen doch doof sind hat sie eingesehen, als meine Eltern vom Ruhrgebiet nach Schweden gezogen sind. Sommerreifen, so hat sie beschlossen, lohnen sich für sie aufgrund der doch nur ein paar Wochen dauernden Sommers nicht. Sehen die Nachbarn auch so.)

Fazit: am besten wären Sommer- und Winterreifen - auch wenn der TE die dann regelmäßig aufgrund des Alters bei noch dreiviertelvollem Profil entsorgen müßte. Wenn das Geld zwickt würde ich persönlich bei der geringen Fahrleistung des TE lieber gute Winterreifen ganzjährig fahren.

PS: Selbst die Bundeswehr fährt auf den Leasingschlörren ganzjährig Winterreifen.
PPS: Gelegentlich fahre ich auch privat Winterreifen im Sommer "auf" - wenn klar ist, daß die vom Profil her den nächsten Winter nicht mehr überstehen würden. Vollgasorgien auf kochendem Asphalt im Hochsommer verkneife ich mir, aber abgesehen davon geht das schon. Es gibt da aber garvierende Unterschiede, Winterreifen ist nicht Winterreifen. Die Conti TS 810, die ich vor ewigen Jahren mal hatte waren bei so einer Aktion ziemlich fürchterlich. mit den Michelins dagegen hält sich die Schwammigkeit in Grenzen.

Hi,

die Frage ist was für GJR waren das 😉 Denn dort sind die Qualitätsunterschiede ganz enorm. Es gibt wirklich nur 3-4 wirklich gute GJR. Ich habe einen Winter die Hankook auf einem Frontkratzer gefahren. In dem Winter gab es durchaus einige harte Wintertage und ich hatte auch in der Bergigen (naja sagen wir eher hügeligen) region um Stuttgart keine Probleme.

Im Sommer hat man aber schon gemerkt das die Reifen ein Winterreifenprofil hatten,die waren in den Kurven einfach nicht so stabil. Mit Winterreifen hat man manchmal noch das Gefühl das würden die Reifen leicht schmieren das konnte ich mit den GJR nicht feststellen.

Gruß Tobias

Auf einem der gekauften w123 waren Toyo. Die hab ich nach der ersten nassen Kurve entsorgt. An den zweiten der bei Kauf eines Autos (diesmal ein Saab) drauf war kann ich mich nicht mehr genau erinnern, auf Mutterns Micra waren, wenn ich mich recht entsinne Goodyear.

Zum Schmieren: ja, das tun sie. Der Michelin Alpin schmiert bei Temperaturen >25°C etwas (nicht soooo wild, aber wenn man den Vergleich zu einem Michelin Sommerreifen hat doch merkbar), der Conti damals war was das anging geradezu absurd. Ich hatte übrigens auch schon (ebenfalls bei Kauf des Autos drauf... selber aussuchen würde ich sowas nie) Sommerreifen, die im Sommer noch schlechter waren als die Michelin Alpin. 🙄
Ein gut abgehangener Semperit zum Beispiel ist ein Sommerreifen und trotzdem im Sommer doof. Kein Grip trocken und naß erst recht nicht...

PS: was ich übrigens NIE im Sommer würde fahren wollen (auch wenn die Nachbarn das so tun) sind Winterreifen in Skandinavien-Spezifikation. Ich hatte mir für den w123 mal Gislaved kommen lassen (damals wohnte ich in der Eifel und war auf dem Weg zum Dienst oft noch vor den Räumfahrzeugen unterwegs, und wie toll der w123 verschneite Steigungen hochkommt wissen wir ja). Aburdes Profil und auf Schnee und Eis großartig - aber wehe, die Straße war trocken... selbst bei winterlichen Temperaturen wurde es dann sehr schmierig. Michelin Alpin dagegen fahre ich ohne Bedenken auch im Sommer. Michelin X-ice bin ich noch nie gefahren, würde mir das aber im Sommer auch eher verkneifen.

....

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Zitat:

Original geschrieben von aero84


Ganzjahresreifen kann man dort fahren, wo vom Wetter her eh das ganze Jahr über Herbst ist - unter der Bedingung, daß man bei Schnee und Eis das Auto stehen läßt.

Sobald klar ist, daß man auch nur einen einzigen Tag bei Schnee, Matsch oder Eis würde fahren müssen: eindeutig Winterreifen.

Was hältst Du denn von folgenden Einschätzungen und Ergebnissen zu Ganzjahresreifen? Alles nicht wahr? Die erste Aussage stammt von einem Fahrer aus der Schweiz, Graubünden.

Zitat:

Fahre den Ganzjahresreifen Goodyear Eagle-Vector EV-2. Mein Fahrzeug ist der C5 V6, Jg. 2001, Automat.
Wohne in den Alpen (60 km nördlich von St. Moritz) im tiefsten Gebirge. Hatte diesen strengen Winter überhaupt keine Probleme wegen schlechter Traktion, etc. Musste nie Ketten montieren. Kann den Reifen nur empfehlen. Laufeigenschaften: total ruhig (folgt keinen Spurrillen, wie das der Vorreifen Michelin machte). (Link)

Die Auto Bild beim Ganzjahresreifentest 2008:

Zitat:

Die guten Traktionswerte des Winterreifens erreichen die Ganzjahresreifen erwartungsgemaß nicht, aber selbst mit den Tabellenletzten von Pirelli und Vredestein lässt sich noch jede Steigung bei festgefahrener Schneedecke problemlos erklimmen.

Zu Deiner Aussage passt auch nicht, dass der Goodyear-GJR beim ADAC besser abgeschnitten hat als die reinen Winterreifen von Michelin, Nokian, Semperit, Uniroyal, Vredestein, Hankook und Kumho, und das in einem Winterreifentest.

Im Ganzjahresreifentest der Auto Bild von 2013 hat der Uniroyal-GJR den mitgetesteten Winterreifen auf Schnee und Eis mehrfach abgehängt, sie Anhang.

Ein paar Bremswege auf Schnee aus dem aktuellen 2014-Ganzjahresreifentest der Auto Bild:

Referenzreifen Sommer - Ergebnis Schneebremstest: 57,6 Meter.

Pirelli Cinturato AllSeason - Ergebnis Schneebremstest: 30,0 Meter.

Dunlop SP Sport 01 A/S - Ergebnis Schneebremstest: 28,0 Meter.

Goodyear Vector 4Seasons - Ergebnis Schneebremstest: 27,8 Meter.

Vredestein Quatrac Lite - Ergebnis Schneebremstest: 27,7 Meter.

Hankook Optimo 4S H730 - Ergebnis Schneebremstest: 27,5 Meter.

Referenzreifen Winter - Ergebnis Schneebremstest: 27,0 Meter.

Kumho Solus HA31 - Ergebnis Schneebremstest: 26,7 Meter

Nexen N'Priz 4S - Ergebnis Schneebremstest: 26,5 Meter.

Uniroyal AllSeasonExpert - Ergebnis Schneebremstest: 26,3 Meter.

Die klare Überlegenheit des Winterreifens gegenüber den Ganzjahresreifen sehe ich bei diesen Ergebnissen nicht. Ist doch eher so, dass ein guter GJR einem Winterreifen aus dem Mittelfeld im Winter mindestens gleichwertig ist, wenn nicht sogar besser. Im Sommer ist der GJR ohnehin besser. Fahre selbst Goodyear-GJR seit mehr als zehn Jahren auf Front- und Hecktrieblern, keine Probleme. Mein Vater fährt den Vredestein Quatrac, keine Probleme.

MfG, Tazio1935

Ab-2013-gjr-traktion
Ab-2013-gjr-bremsweg

Ich entnehme dem verlinkten Test, daß bis auf je einen alle Ganzjahresreifen in jeder der beiden Disziplinen schlechter waren als der Winterreifen. (Welcher Winterreifen? Auch da gibt es gravierende Unterschiede). Insofern kann es durchaus sein, daß einer der wenigen guten Ganzjahresreifen besser sein kann als ein schlechter Winterreifen und mit den meisten Winterreifen so halbwegs mithalten kann. Ich persönlich bin aber noch keinen guten Ganzjahresreifen gefahren. (Ich pflege gute Sommer- und Winterreifen zu kaufen und bin seit einigen Enttäuschungen aus dem Conti-Konzern jetzt seit geraumer Zeit mit Michelin sehr glücklich - hatte da an Winterreifen vom Alpin über den A2 und A3 bis zum A4 schon alles gehabt.)
Ganz im Gegenteil waren alle Ganzjahresreifen, die ich bis jetzt selber erfahren "durfte", egal ob an Privatfahrzeugen oder an Mietwagen oder Dienstwagen recht enttäuschend (und da waren durchaus auch Goodyear dabei).

Ich fahre aber auch relativ viel, und das durchaus mal nach Bayern oder durch das eine eine oder andere Mittelgebirge und auch regelmäßig nach Schweden (meine Eltern wohnen in einer "saltfria kommun", d.h. es wird nicht gesalzen, nur Spit gestreut. Im Winter hat man dort also überall eine geschlossene Schnee- oder Eisdecke...). Daher ist mir neben der Schneetauglichkeit auch sehr wichtig daß der Reifen seine performance relativ lange behält. (Dehalb mag ich auch keine Contis mehr: die sind im Neuzustand immer absolut großartig, aber nach 20.000 kann ich die wegwerfen, weil sie schlagartig, also binnen eines Wochenende jeden Grip verlieren, während ich die Michelins ohne bedenken bis zur Profilgrenze runterfahre). Was ich an Ganzjahresreifen selber fahren "durfte" war natürlich nie flammneu... und wenn die ähnlich schnell abbauen wie die Contis kann das mein Empfinden durchaus beinflußt haben.
Aber das wäre dann für mich auch ein Ausschlußgrund.

PS: Worauf wir uns aber sicher einigen können: mit einem Satz guter Ganzjahresreifen ist man sicher besser bedient, als wenn man sich Sommer- und Winterreifen kauft, das Geld dort dann aber nur für Chinakracher reicht.
Wer beispielsweise im Rheinland wohnt und Schnee nur aus den Erzählungen seiner Großeltern kennt, der mag meinetwegen auch gerne auf Winterrreifen verzichten (solange er, wenn dann wirklich der Schnee fällt, das Auto auch stehen läßt) und nicht auf den Gedanken kommt, in die Eifel oder den Westerwald zu fahren.

Zitat:

Original geschrieben von aero84


Ich fahre aber auch relativ viel,

Es ist ja auch nicht so, dass GJR für jeden die optimale Lösung sind. Wer viele Kilometer runterreißt, für den empfiehlt sich der Wechsel von SR-/WR-Reifen sicherlich eher, und vor allem Michelin ist für hohe Laufleistung bekannt. Daher nichts für ungut. Aber GJR generell für nicht wintertauglich zu erklären hat mit der Realität wenig zu tun. Die besseren Ganzjahresreifen können im Winter mit etlichen Winterreifen mithalten, einige sind sogar tauglicher, und damit meine ich nicht nur die Billig-China-Kracher unter den WR als Vergleichsobjekt. Ob ich nun einen recht ordentlichen Winter- und Sommerreifen nehme oder einen Top-GJR, das macht für Otto Normalfahrer kaum einen Unterschied. Unser Nachbar hat jahrelang WR-/SR-Reifen von Barum gefahren, und ich bezweifle, dass er damit besser unterwegs war als mich mit meinen Goodyear Vector GJR.

MfG, Tazio1935

Barum? Ganz sicher nicht! :-)

Meine Abneigung gegen Ganzjahresreifen entstammt eben den persönlichen Erfahrungen - und den Beobachtungen der letzten Jahre. Alle Autos, ich in Berlin aus Parklücken- oder Straßenrandschnee ziehen oder schieben mußte hatten Ganzjahresreifen drauf. (Es waren zwei, statistisch sagt das also noch nicht soooo viel aus). Und im direkten Vergleich der von mir erfahrenen Ganzjahresreifen (vornehmlich Goodyear) mit dem Michelin Alpin waren die Ganzjahresreifen auf Schnee, Eis oder Matsch haushoch unterlegen. Schlechte Winterreifen (Barum) hatte ich genau einmal auf einem Auto (ich war jung und wußte es nicht besser) und dann nie wieder, insofern fehlt mir der direkte Vergleich zwischen schlechtem Winter- und gutem Ganzjahresreifen.

Mein Vater fuhr früher im Ruhrgebiet auch nur Ganzjahresreifen, aber seit er in Schweden lebt hat er sich auch ganz schnell Winterreifen angewöhnt (auch den habe ich zu Michelin bekehrt).

Wie schon gesagt: Ganzjahresreifen sind im Sommer schlechter als Sommerreifen und im richtigen Winter einem guten Winterreifen unterlegen. In einem typischen fünf-Grad-plus-und-Nieselregen-Winter im Reinland wird man mit einem guten Ganzjahresreifen sicher keine Probleme bekommen - so lange es eben bei fünf Grad und Nieselregen bleibt. Andersherum ist auch bei "richtigen" Winter- und Sommerreifen so viel schlimmer Schund auf dem Markt, daß man ohne Probleme auch Reifen finden kann, die einem guten Ganzjahresreifen deutlich unterlegen sind.
Da ich ggf auch bei widrigsten Witterungsbedingungen fahren muß kommen für mich auch nur Reifen in Frage, die damit klarkommen. Für wen diese Extrembedingungen nur statistische Anomalien darstellen, wer an diesen Tagen das Fahren vermeiden kann und wer so wenig fährt, daß er bei Sommer- und Winterrädern die Reifen wegen Überalterung wegschmeißen würde, für den mag ein guter Ganzjahresreifen eine Alternative sein.

Mit der Fahrleistung des TE würde ich gute Winterreifen kaufen (bin da ziemlich Michelin-fixiert...) und die ganzjährig fahren. Wohnt der TE in einer der typischen fünf-Grad-Winter-Gegenden Deutschlands und kann bei wirklich miesem Wetter das Auto stehen lassen ist er mit guten Ganzjahresreifen besser bedient.

Ist halt wie so immer Abwägungssache. Ich halte Winterreifen im Sommer für weniger gefährlich als bei einem Wintereinbruch mit so-lal-la Ganzjahresreifen überrascht zu werden. Wer bei schlimmen Wintereinbrüchen nicht fahren muß, für den wird die Abwägung anders aussehen.

Hi,

du kannst Schweden ja auch nicht wirklich mit Deutschland vergleichen 😉 In Schweden hast du im Sommer wahrscheinlich auch mit Winterreifen weniger Probleme schlicht und einfach weil es selten oder überhaupt über 30° hat. Von den Asphalttemperaturen ganz zu schweigen.

Wer mit seinem Hecktriebler regelmäßig zum Wintersport in die Alpen fährt,der sollte natürlich keine GJR kaufen auch wenn er wenig fährt. Aber in den meisten deutschen Regionen ist es mit dem Schnee doch eher selten ein großes problem. Selbst München ist da,zumindest im Stadtgebiet kein großes Problem.

Gruß Tobias

Solange die Straßen geräumt sind...

Zitat:

Original geschrieben von aero84


Mein Vater fuhr früher im Ruhrgebiet auch nur Ganzjahresreifen, aber seit er in Schweden lebt hat er sich auch ganz schnell Winterreifen angewöhnt

Klar, kommt halt immer auf die Nutzung, den Einsatzort und das Auto an. Zum Beispiel würde ich auch mit zunehmender Reifenbreite immer weniger zu GJR neigen, und in Sportwagengrößen wird es mit der Auswahl dann ohnehin schwierig.

In Skandinavien sind Winterreifen sicher die beste Wahl, keine Frage, aber der neue Uniroyal-GJR hat laut Testergebnissen ebenfalls sehr gute Wintereigenschaften. Vredestein-Ganzjahresreifen sind dagegen eher sommerlich abgestimmt und für den harten Wintereinsatz weniger geeignet, reichen für hierzulande rund ums Jahr aber völlig. Wenn man wirklich was gegen GJR sagen will, dann fallen mir zuerst die etwas längeren Bremswege im Sommer ein. Das Argument gilt aber in verschärftem Maße auch für die Winterreifennutzung im Sommer, und es gibt ja einige, die Winterreifen im Sommer für eine gute Lösung halten.

MfG, Tazio1935

Ich möchte da mal eben die neue Stiftung Warentest 10/2014 ins Spiel bringen. Dort wurden Winterreifen getestet. Ebenso 4 Ganzjahresreifen.. Zitat zu den Ganzjahresreifen: "Von den vier getesteten Ganzjahresreifen ist kein Modell zu empfehlen." Zitat Ende. Am Besten schnitt dort noch der Falken EuroAll Season AS200 ab, auf den weiteren Plätzen folgen Vredestein Quatrac Lite, Kumho Solus HA31 und Uniroyal AllSeasonExpert. Die GJR von Goodyear und Hankook wurden nicht mitgetestet, weil die jeweils neuen Modelle wohl erst 2015 auf den Markt kommen.

Zitat:

Original geschrieben von BladeEye


"Von den vier getesteten Ganzjahresreifen ist kein Modell zu empfehlen."

Warum?

Haben sie künstliche Aromen drin gefunden? 😉

Ich hab jetzt hier nicht alle Antworten gelesen, aber ich kann nur davon abraten, die Winterreifen das ganze Jahr über zu fahren.
Ich hab das selbst mit den Goodyear UltraGrip 8 gemacht und die waren danach wirklich schrott.
Anfangs waren die Reifen bei Schnee, Nässe und Trockenheit ganz gut, aber nach einem Sommer war das Verhalten bei Nässe einfach nur noch schlecht. Der Wagen hat bei Autobahnausfahrten und leichten Kurven häufig untersteuert und auch beim Anfahren konnte ich mit meinem 45PS starken Corsa die Reifen ordentlich durchdrehen lassen.
Leider gabs letztes Jahr hier keinen Schnee und ich konnte die Reifen dadurch kein zweites Mal im Schnee testen. Ich geh aber stark davon aus, dass das Fahrverhalten sehr bescheiden gewesen wäre.
Laufleistung lag übrigens bei ca. 15.000km

Bei meinem Meriva sind seit Dezember 2013 Goodyear Vector 4 Seasons drauf, die mittlerweile schon 20.000km gelaufen haben und deren Verhalten ist bei Nässe und Trockenheit noch immer top, Schnee konnte ich bis jetzt nicht testen.

Zitat:

Original geschrieben von BladeEye


Ich möchte da mal eben die neue Stiftung Warentest 10/2014 ins Spiel bringen. Dort wurden Winterreifen getestet. Ebenso 4 Ganzjahresreifen.. Zitat zu den Ganzjahresreifen: "Von den vier getesteten Ganzjahresreifen ist kein Modell zu empfehlen." Zitat Ende. Am Besten schnitt dort noch der Falken EuroAll Season AS200 ab, auf den weiteren Plätzen folgen Vredestein Quatrac Lite, Kumho Solus HA31 und Uniroyal AllSeasonExpert. Die GJR von Goodyear und Hankook wurden nicht mitgetestet, weil die jeweils neuen Modelle wohl erst 2015 auf den Markt kommen.

Ich lese den Test so, daß der Uniroyal auf Schnee, Eis und nasser Fahrbahn wohl ganz brauchbar sein muß, aber wegen der Trocken-Performance (die vergleicht der ADAC mit Sommerreifen, die anderen Disziplinen mit Winterreifen) abgewertet wird. Der hat also anscheinend genau dieselben Probleme wie ein echter Winterreifen im Sommer. (Er sieht ja auch auf den Bildern wie ein Winterreifen aus.)

Fazit: der einzige Ganzjahresreifen, der im Winter was taugen könnte, wird vom ADAC als nicht "empfehlenswert" eingestuft, weil er sich im Sommer wie ein Winterreifen benimmt.

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