Führerschein Klasse A für 200er Vespa Roller

Hallo zusammen,

ich würde gerne einen Motorrad Führerschein der Klasse A machen.
Eigentlich will ich kein Motorrad fahren, ich will mir nur einen Jugendtraum erfüllen
und mir irgendwann mal eine alte Vespa PX 200 kaufen um im Sommer damit kleine Fahrten zu machen.

Jetzt werde ihr bestimmt sagen, dann mach doch nicht direkt den großen Klasse A, aber ich habe mir die Preise mal angeschaut, selbst wenn ich nur einen 125er Schein machen würde um eine 125er Vespa zu fahren, bin ich auch fast 1000€ los und die Klasse A kostet gerade mal ca. 300€ mehr.

Im Moment kann ich es mir absolut nicht vorstellen außer einem Vespa Roller auch was anderes zu fahren, aber wenn meine Kinder mal "Erwachsen" sind, könnte ich es mir gut vorstellen eine "Blubbermaschine" (so nenne ich die Bikes, die nicht schnell sind, sondern einfach nur cool aussehen und krach machen) zu fahren. Darum halt jetzt direkt den großen Schein um in Zukunft dann nicht nochmal was neu machen zu müssen.

Ehrlich gesagt, habe ich etwas muffensausen vor dem Führerschein, da ich da ja auch Autobahnfahrten etc. mit etwas höherer Geschwindigkeit haben werde. Bin nicht so der Geschwindigkeitstyp und habe ehrlich gesagt da auch ein bisschen Angst vor.

Ach ja, zu meiner Person, ich bin fast 40 Jahre alt und habe seit meinen 18. einen Autoführerschein. Bin damals auch Mofa und auch 50er Roller gefahren.

Wollte einfach mal eure Meinung als Erfahrene Motorradfahrer dazu hören.

Danke und Gruß
Vespafan200

48 Antworten

Zitat:

@eddnedd schrieb am 13. März 2016 um 02:53:38 Uhr:


Zu der Vespa an sich:
Die Vorteile/Eigenschaften sind allgemein bekannt.

Das würde ich nicht unterschreiben. Ich denke es ist den wenigsten heutigen Fahrern klar, daß eine alte Vespa mit Handschaltung im Vergleich zu den modernen Rollern (auch den Blechrollern von Piaaggio) grottenschlecht zu fahren ist.

Zunächst beweisen die alten Roller auf jedem Meter, daß man physikalisch mit einem Einspurfahrzeug nicht geradeaus fahren kann. Es ist eine Aneinanderreihung von Kurven. Beim Moped merkt man das nicht, bei der alten Vespa jedoch sehr. Oder kürzer: Ja, sehr handlich, aber die meisten Fahrer schaffen es nicht einmal, ein paar Meter einhändig zu fahren. Die Empfindlichkeit gegen Seitenwind und Fahrbahnschäden kommt u. a. daher und ist auf der anderen Seite auch eine der Ursachen für den nicht vorhandenen Geradeauslauf.

Komfort ist auch eher nicht vorhanden. Abgesehen vom Regenschutz. Fährt man nicht zu weit durch den Regen, können Jeans, Slipper und weiße Socken bei der Ankunft in der Disco tatsächlich noch trocken sein. Das war in den 80ern, in der großen Zeit der PX wichtig! Regenkombi? Pfff... brauchte man nicht. Eine Regenjacke überm Jacket reichte.

Und dann die Bremsen: Man könnte sie als Ausrollhilfe bezeichnen. Alles, was man in der Fahrschule lernt, kann man komplett vergessen. So von wegen 80 % der Bremsleistung wird über das Vorderrad erbracht. Pustekuchen. Bei der klassischen PX ist es eher umgekehrt. Weshalb man mit nachgerüsteter oder bei den ganz späten Exemplaren sogar serienmäßiger Scheibenbremse vorne nur leichter dosieren kann, wirklich besser bremsen kann man nicht.

Die hakelige Handschaltung erfordert auch Gewöhnung.

Der Verbrauch ist gemessen an den Fahrleistungen irre hoch (ich hatte eine 1100er Kawasaki mit 92 kW, also 125 Pferdchen, die hat nicht mehr geschluckt als die 12 PS starke 200er), hinzu kommt noch das Zweitaktöl. Die ab den Lusssos serienmäßige Getrenntschmierung funktioniert mit Serienmotoren gut, wer am Motor etwas macht, tankt aber eh Gemisch. So oder so ist es aufwendiger und teurer.

Man lenkt auch nicht mit dem ganzen Körper wie beim Moped, die Gewichtsverlagerung verlagert nur das Gewicht, leitet aber keine Kurve ein. Die Fahrtechnik ist extrem anders als beim Moped.

Man kann es simpel sagen: Technologisch ist die handgeschaltete Vespa auf dem Stand der Technik von vor 50 Jahren.

Aaaaaaaaabeeeeeerr....... - das macht sie doch aus! So eine klassische Vespa ist kein Motorrad und will und soll das auch gar nicht sein. Es macht einfach einen unglaublichen Spaß, eine alte Blechvespa zu fahren. Ich kann das jedem nur empfehlen.

Kommen wir zum Thread-Thema: Für eine PX mit ab Werk maximal 9/12 kW/PS oder einen anderen alten Blechroller braucht man je nach Hubraum die Fahrerlaubnis der Klasse A/A2, zum Teil auch nur A1 oder AM, aber einen solchen Roller zu fahren lernt man in der Fahrschule nicht. Null. Daß man ein Einspurfahrzeug bewegt ist so ziemlich die einzige Gemeinsamkeit.

Je nach Alter A oder A2 oder A für Trikes sind also die richtigen Führerscheine für Leute, die eine Vespa fahren wollen. Weil sie das mit den Führerscheinen dürfen. Lernen müssen sie es nach dem Führerscheinerwerb sowieso noch.

Gruß Michael

Lassen wir doch erst mal wieder den TE nach 6 Monaten wieder zu Wort kommen? 🙂

Grüße, Martin

Im letzten Juni angemeldet, ein Thema eingestellt und dann verschwunden.
Dürfte ne Eintagsfliege gewesen sein.

Zweitagsfliege. 18. und 19. Juni 2015. Was natürlich ungefähr 9 Monate und keine 6 her ist!

Den zweiten meiner heutigen Postings habe ich deshalb auch nicht für den TE geschrieben, sondern für alle anderen hier, die den Thread per Suche finden. Vespen sind halt noch immer schön und interessant, oder nicht?

Gruß Michael

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