Frust
Eins vorweg: Ich fahre seit Jahrzehnten Daimler, will auch in Zukunft eigentlich nichts anderes und habe sogar seit den 90ern Aktien der Firma. Über die Jahre hatte ich auch zwei sehr schwere Unfälle, bei denen mir so gut wie gar nichts passiert ist, meine besoffenen Gegner jedoch schwer verletzt wurden.
Also Daimler muß sein.
So, jetzt habe ich meine Auftragsnummer bekommen. Es wird also ein Mopf.
Ein analoges Cockpit gibt's leider nicht mehr. Schade, ich mochte es. Na ja, im 214 gibt's wohl auch kein Gaspedal mehr. Da sagt man dann bestimmt einfach nur wie Captain Picard:"Energie".
Weiß kostet plötzlich Aufpreis - lol...
Na gut, dann eben schwarz. Für ein schönes Grün hätte ich auch gern gezahlt. Aber bestimmt nicht für das, was im Moment möglich ist.
Klassischer Grill? Ja, ist möglich, jedoch nur mit anderer Innenausstattung. Roundabout 1,8 k teuer. Nein danke. Also Avantgarde. Na toll, LKW-Stern im Grill und "Powerdomes" auf der Haube. Bei einem DIESEL????? Pruuuuust....
Wenigstens Wurzelholz? Nö, auch nicht bestellbar für die Grundversion.
Aaaaber Festplattennavigation ist jetzt serienmäßig. Ähm, Festplatte? Wo irgendmöglich werden Festplatten gegen SSD's getauscht, aber hier kommt extra eine rein? Da hab ich doch bestimmt was falsch verstanden, oder?
Der Wagen wird von mir selbst bezahlt und daher eben nicht der vollausgestattete Herrenbeschleuniger für den verwöhnten Spesenritter von heute.
Aber ein wenig nett nach meinem Geschmack hätt ich ihn schon gern gehabt.
Ach ja. Mercedes Me hat die digitale Vorfreude abgeschaltet. Vielleicht besser so.
OK, hätte man vielleicht alles vorher wissen können. Ich jedenfalls wußte nicht, was die Mopf bringt.
Ich glaube, ich hätte mich anders entschieden, wenn mir das alles vorher bewußt gewesen wäre.
Beste Antwort im Thema
Das ist der Unterschied zwischen DE und USA.
In DE heißt es: oh Mann, dem seiner ist größer. Ich muss jetzt einen Grund finden, weshalb der den gar nicht verdient hat und ich benachteiligt bin. Der Dienstwagen ist da ein willkommener Grund. Wahlweise wird noch ein „Luisa Neubauer“ - Argument dazu addiert.
In den USA heißt es salopp auf Deutsch formuliert: hey cool, geile Karre. Freut mich für Dich, dass Du sowas fahren kannst. Darf ich mal eine Runde mitfahren?
132 Antworten
Ich kann dich gut verstehen. Nachdem am Jahresanfang oder kurz vorm Frühjahr einige Informationen zum Mopf durchgesickert sind, habe ich mich schnell entschlossen, meine erst für später geplante Bestellung vorzuziehen um noch einen Vormopf zu bekommen. Nun habe ich ihn seit Mai und bin echt happy damit. Gruß kf
Moin,
das was Du erlebt hast, ist nicht schön.
Wäre es dann nicht besser, wenn Du Dir dann ein "neuen" gebrauchten aus den letzten Monaten 2019/2020 suchst und dann diesen kaufst?
Ich zumindest bin durch mit Neuwagen. Du verlierst viel Geld in den ersten Monaten.
Gruß
Ich teile den Frust des TE. Allerdings habe ich mich bei der Bestellung dann doch nicht gewehrt und akzeptiere z.B. Aufpreis für Innenausstattung nur damit ich außerdem aufpreispflichtig den Stern oben auf der Motorhaube bestellen darf. Als Dienstwagenfahrer mache ich diesen Unsinn aber vermutlich leichtherziger mit als ein Privatkäufer - ohne dass ich mich selber als "Spesenritter" sehen würde. Auch wenn ich vieles an der Mopf für mich als Unsinn ansehe ist es vermutlich betriebswirtschaftlich für Daimler sinnvoll, auf diese Weise den Gewinn zu erhöhen auch wenn man damit einige Kunden vergrätzt. Und für mich bringt die Mopf in Summe trotzdem eine Verbesserung, trotz Frust.
Aus Privatkäufer-Sicht sind aber, wenn man an den Wiederverkauf denkt, digitales Cockpit und Powerdomes und Ambientegrill und Alu-anstatt-Holz eigentlich sogar eine gute Wahl...
Zitat:
@masterofsalsa schrieb am 17. Juli 2020 um 19:02:32 Uhr:
...
So, jetzt habe ich meine Auftragsnummer bekommen. Es wird also ein Mopf.
Ein analoges Cockpit gibt's leider nicht mehr. Schade, ich mochte es.
...
Der Wagen wird von mir selbst bezahlt und daher eben nicht der vollausgestattete Herrenbeschleuniger für den verwöhnten Spesenritter von heute.
...
Mein Frust ist immer dieses ewige Lamento der angeblich in den Po geschobenen Firmenwagen und das pathologische Dienstwagenfahrerbashing der Privatfahrer.
Ehrlich, ich gönne jedem seinen Wagen und ich fahre seit 1993 Dienstwagen verschiedener Marken.
Ab November 2020 dann zum erstenmal Mercedes, aber in jedem Forum kommt immer die olle Kammelle von den "Spesenrittern" das nervt mich mindestens so wie dich, dass du kein analoges Cockpit mehr ordern kannst, ich aber hätte es dir gegönnt.
Schon mal überlegt, dass es bei BMW, Audi, Mercedes und vielen anderen Hersteller düster aussehe ohne die Heerscharen an Dienstwagenberechtigten?
Diese machen dann letztlich auch die weitere Entwicklung von C, E, G Klasse , A4, A6, Q5, 3er, 5er, X5 usw. möglich, weil nur für sie ein Großteil der Jahresproduktion zugelassen werden können.
Und nebenbei gesagt, wir kriegen diese Fahrzeuge i.d.R. weil wir sie zur Ausübung unseres Jobs brauchen und logischerweise - arbeiten wir auch dafür und zahlen Steuern, auf Einkommen und den geldwerten Vorteil für die private Nutzung des PKW.
Just my two Cents
Gruß aus EN
"Schon mal überlegt, dass es bei BMW, Audi, Mercedes und vielen anderen Hersteller düster aussehe ohne die Heerscharen an Dienstwagenberechtigten?
Diese machen dann letztlich auch die weitere Entwicklung von C, E, G Klasse , A4, A6, Q5, 3er, 5er, X5 usw. möglich, weil nur für sie ein Großteil der Jahresproduktion zugelassen werden können."
Ein Großteil der Jahresproduktion der oberen Mittellklasse wird auf die hiesigen Dienstwagenberechtigten zugelassen? Was für eine steile These.
Von 2,238 Millionen gebauten Mercedes in 2017 waren 398000 E-Klassen. Insgesamt wurden in Deutschland aber nur 320000 Mercedes insgesamt verkauft. Tatsächlich wurden ca. 48000 E-Klassen in Deutschland zugelassen. Natürlich längst nicht alle als Firmenwagen.
Also bitte...........
Das ist der Unterschied zwischen DE und USA.
In DE heißt es: oh Mann, dem seiner ist größer. Ich muss jetzt einen Grund finden, weshalb der den gar nicht verdient hat und ich benachteiligt bin. Der Dienstwagen ist da ein willkommener Grund. Wahlweise wird noch ein „Luisa Neubauer“ - Argument dazu addiert.
In den USA heißt es salopp auf Deutsch formuliert: hey cool, geile Karre. Freut mich für Dich, dass Du sowas fahren kannst. Darf ich mal eine Runde mitfahren?
Zitat:
@masterofsalsa schrieb am 18. Juli 2020 um 00:18:58 Uhr:
"Schon mal überlegt, dass es bei BMW, Audi, Mercedes und vielen anderen Hersteller düster aussehe ohne die Heerscharen an Dienstwagenberechtigten?Diese machen dann letztlich auch die weitere Entwicklung von C, E, G Klasse , A4, A6, Q5, 3er, 5er, X5 usw. möglich, weil nur für sie ein Großteil der Jahresproduktion zugelassen werden können."
Ein Großteil der Jahresproduktion der oberen Mittellklasse wird auf die hiesigen Dienstwagenberechtigten zugelassen? Was für eine steile These.
Von 2,238 Millionen gebauten Mercedes in 2017 waren 398000 E-Klassen. Insgesamt wurden in Deutschland aber nur 320000 Mercedes insgesamt verkauft. Tatsächlich wurden ca. 48000 E-Klassen in Deutschland zugelassen. Natürlich längst nicht alle als Firmenwagen.
Also bitte...........
Nicht alle das stimmt, aber 2/3 und das über alle Zulasssungsklassen hinweg.
Zitat KBA zur Zulassungstatistik des Dezembers bzw. das ganze Jahr 2019 (Fett) vom Januar 2020:
"Im Jahr 2019 wurden 65,5 Prozent (+8,1 %) der Neuwagen gewerblich und 34,5 Prozent (-0,4 %) privat zugelassen."
Quell KBA: Link
Edith sagt: "Sorry für OT"
BOT:
Es ist für alle ärgerlich, dass die Hersteller viele Modelle entfeinen um Margen zu verbessern, das gebe ich zu.
Andererseits nehmen wir von Fensterhebern, ZV, Klima, Automatik über ESP vieles mittlerweile als gegeben an, für das früher, wenn überhaupt verfügbar, nur gegen satte Aufschläge zu kriegen war.
Die Älteren unter uns werden sich beispielsweise an das Gekurbel bei Parkhaus ein- und ausfahrten noch gut erinnern 😉
Gruss aus EN
Gewerblich bedeutet aber nicht gleich Dienstwagen oder Firmenwagen.
Da gibt es noch Mietfahrzeuge, Taxen, Tageszulassungen, ...
Ich habe mal - eigentlich mehrfach - gelesen, dass gerade die E-Klasse in Deutschland zu mehr als 50% von Privatleuten erworben wird (Kauf/Leasing/Finanzierung), der gewerbliche Anteil liegt also unter 50%.
Selbst wenn JEDE EINZELNE von den knapp 50.000 pro Jahr in Deutschland zugelassenen E-Klassen gewerblich sein sollte, so ist dies bei bummelig 400.000 produzierten Exemplaren trotzdem eben nicht der Großteil, wie hier weiter oben behauptet wurde. DAS wollte ich damit klarmachen.
Just my 2 cents:
Es gibt eine Lösung für deinen Frust und die heißt schlicht Gebrauchtwagen. Obwohl ich als Gewerbetreibender jederzeit einen W213 bestellen und finanzieren könnte tue ich es nicht. Ich finde im Detail ist der Benz sein Geld schlicht nicht wert.
Als Privatperson ist ein Neuwagen vor allem ein finanzieller Supergau. Im Segment W124, 126, 211, 212 gibt es so tolle Fahrzeuge zwischen 5000 und 25000€. 124 und 126 sind wertig, wertstabil und teilweise heute schon kult. Gute 211 werden folgen, beim 212 hat Daimler bereits ordentlich den Rotstift angesetzt.
Ich würde die Neuwagenbestellung stornieren und bei mobile.de stöbern.
Grüße Christian
Hallo Christian,
ich hab mich seit Studienzeiten durch die diversesten Daimlerbaureihen geschraubt und geschweißt. Erst, weil kein Geld da war, später als Oldtimerhobby. Ich habe mit zunehmendem Alter immer weniger Bock drauf.
Klar, mit einer Zeitmaschine würde ich gern ins Jahr 95 zurückreisen und zwei volle E36T in Turmalin mit beigem Leder bestellen. Einen zum Fahren und einen zum Ablecken (übrigens ziemlich ernst gemeint).
Tja, leider hapert's aktuell noch an der Zeitmaschine....
Ich habe meinen neuen letzten Freitag bekommen
E220d 4-matic T-Modell
9 Monate alt, Erstbesitzer Mercedes Benz AG
Neupreis knapp 80.000 €
gekauft für 44.742,86 €
das sind 44% günstiger
Ich bin mit dem Preis zufrieden
gekauft bei Mercedes Bartmann in Pfungstadt
Mit der Bedienung / Einstelllung bin ich noch am lernen / kämpfen
fragt mal in in paar Wochen 😉
Also ich find auch nicht alles am Facelift gut. Vor allem die fehlende analoge Uhr und die optik des neuen Lenkrades. Aber im Gesamten ists für mich wieder definitiv einen schritt voran gegangen. Die exclusive line kostet doch auch schon eine weile Aufpreis und ist eine sonderausstattung, da die meisten den dicken stern bevorzugen, und dass Ausstattungen aneinander gekoppelt sind, vor allem bei exterieur und interieur line, ist auch total verständlich. Wir haben schon jetzt die Fahrzeuge mit den größten individuellsten Konfigurationsmöglichkeiten was die Produktion unglaublich komplex und teuer macht, wo beispielsweise Tesla mit gefühlt 3 farben, 2 innenräumen und zwei möglichen Sonderausstattungen einfach viel viel billiger produzieren kann. Der Aufwand, der hier betrieben wird ist dagegen extrem hoch. Das analoge cockpit hat in vor facelift schon absolut nicht mehr gepasst weil die tachos auf einem leeren display aufgebracht waren und die zeit zeigt eindeutig es geht richtung digitalität. Man hat auch gesehen der mix aus analog und einem einzelnen digitalen display sieht einfach nicht gut aus und verringert zusätzlich die funktionalität. Die digitale Anzeige ist einfach rein rational betrachtet besser, weil sie viel mehr Möglichkeiten bietet. Und von einem digitalen Tachos auf einen Verlust der Pedale zu schließen finde ich ist weit hergeholt. Auch die Menge an auswählbaren Zierelementen finde ich nicht kritisierbar. Wo außer bei rolls royce kann man aus noch mehr möglichkeiten wählen? Und auch hier ists wieder klar, dass manche Dinge nur in Kombination funktionieren.
Klar an vielen Stellen wird nun versucht Geld zu machen, es gab eben auch im ersten Quartal über eine Milliarde Euro Verlust im Konzern, das muss man sich auch mal vor Augen führen, und wenns den Automobilkonzernen hier nicht mehr gut geht, dann gehts nach absehbarer Zeit ganz Deutschland nicht mehr gut. Und aus dem Grund wird eben teilweise an vielen Ecken gespart und viel in Richtung Zukunft gedacht. Es wäre fatal hier um das ältere Klientel zufriedenzustellen nicht zukunftsversiert zu agieren, auch wenn das vielen Kunden lieber wäre. Das würde den Untergang von Daimler und co bedeuten.
Außerdem frage ich mich wieso man sich einen Neuwagen kaufen möchte in der oberen Mittelklasse, aber nicht bereit ist für zum Beispiel einen besseren Innenraum, an den der Haubenstern eben gekoppelt ist, oder eine andere Farbe einen Aufpreis zu zahlen. Da ergibt ein Jahreswagenkauf um ein vielfaches mehr sinn wenn so genau darauf geachtet wird nicht mehr auszugeben als absolut nötig ist und man eigentlich so gut wie keine Ausstattung möchte. Und das meine ich wirklich nicht böse, ganz im Gegenteil. Der einzige Vorteil den ich bei Neuwägen noch sehe ist die Möglichkeit das Fahrzeug mit all den Ausstattungsmöglichkeiten genau für sich zu konfigurieren. Das ist aber absolut nicht nötig wenn man wenig bis keine Ausstattung will. Und dann braucht man auch wirklich nicht einen riesen Wertverlust im ersten Jahr zu zahlen von dem man nichts hat.
Kauf dir doch einfach einen jungen gebraucht vor mopf, der relativ leer und günstig ist mit analogem tacho etc. Da sparst du einerseits massivst Geld und hast dann auch noch ein fahrzeug, welches dir besser gefällt. Scheint mir ganz klar hier die beste Option zu sein.
Ich persönlich bin zufrieden mit dem Mopf und habe mir letzte Woche einen w213 bestellt(leasing), der im Oktober kommen soll und auf den ich mich richtig freue, auch wenn sie an ein paar ecken mehr sparen und sicher ist vieles nicht gut und das Fahrzeug nicht annähernd perfekt. Das Design ist aber viel moderner, es gibt endlich mbux statt command und viele Sachen wie das HUD und die Fahrassistenten wurden verbessert und wie du merkst sind das eben fast alles neue technologische Dinge, die das Fahrzeug in der digitalen Welt viel besser macjen. Für mich also ein klarer Mehrwert gegenüber dem alten Modell, an dem ich ehrlich gesagt nur die Uhr vermisse. Mit dem neuen Lenkrad bin ich mir noch nicht sicher.
Ich hoffe, dass Daimler den Anschluss nicht verliert und weiterhin möglichst zukunftsversiert arbeitet, auch wenn sich einige dagegen sträuben. Denn entweder bauen sie high tech Fahrzeuge oder sie bauen in absehbarer zeit gar keine mehr.