Fragen zum Henni-Modul (CAN, StHz)
Guten Abend in die Runde,
ich habe ein Henni-Modul (siehe Bilder) günstig geschossen, habe jedoch keine Bedienungs-/Einbauanleitung finden können. Es geht mir insbesondere um die Belegung der Kabel, also was wo angeschlossen wird.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
Zum Hintergrund: Ich fahre einen W463 aus 2002, der sich viele Teile mit dem W203 teilt. Ich plane den Einbau einer Webasto Thermo Top C. Es hängt jedoch an der Ansteuerung der Innenraumlüftung. Dies führt zu meiner zweiten Frage:
Kann ich das Henni-Modul überhaupt verwenden oder gibt es Probleme mit den CAN-Befehlen? Kann bei Try & Error etwas Schaden nehmen? Die Klimabedienteile der beiden Modellreihen gleichen sich stark.
Für eure Unterstützung wäre ich sehr dankbar!
Viele Grüße
Immo
5 Antworten
Moin,
so weit ich weiß gab es die Firma 2021 noch, Suchmaschine könnte helfen (ich hab aber aktuell auch nichts gefunden).
Auch wenn die STH vom 203 im 463 verwendet wurde muss man berücksichtigen, dass für eine Änderung des Klimasteuergerätes (oder der CAN-Bus-Struktur) die Software für die Kommunikation mit dem Klimasteuergerät für Heizungen Teilenummern A209 500... und A203 500...zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt im Jahr 2003 geändert wurde. Für die Folgezeit gab es beim Benziner A203 500 36 98, die durch A203 500 47 98 ersetzt wurde.
So weit mir bekannt wäre eine Heizung der neueren Ausführung abwärtskompatibel, würde also auch in der älteren Umgebung funktionieren. Ob das für die emulierte Variante auch gilt weiß ich nicht.
Die Belegung der Kabeladern des Henni-Moduls ist aus dem Aufbau und der Farbwahl ableitbar.
Rot mit zweiter Farbe ist bei MB üblicherweise Dauerplus, die zweite Farbe kennzeichnet die Sicherung.
Braun ist Masse.
Die beiden miteinander verdrillten Adern sind CAN-Bus.
Beim 203 wäre beim Innenraum-CAN-Bus B das CAN-H braun/rot, das CAN-L braun.
Beim (schnelleren, von STH nicht benutzten) Motor-CAN-Bus C wäre CAN-H grün/weiß und CAN-L grün.
Danach wäre dann die weiße Ader das Startsignal "Klappen auf und Innenraumgebläse soll laufen". Hier käme das Signal vom Pin 4 des Steckers der Thermo-Top drauf. Das Modul erhält dann ab etwa 30°C Kühlflüssigkeitstemperatur von der laufenden Standheizung den Befehl, die Klimasteuerung entsprechend anzusteuern.
Hast Du die vorgesehene Standheizung schon?
Ich hätte geprüfte Geräte mit Gewähr auf Fubnktion und Einhaltung der Abschalttemperatur anzubieten. Eine Thermo Top, die Jahrzehnte alt ist heizt meist um bis zu 10°C höher auf als vorgesehen, das kostet durch die hohe Abkühlung am heißen Motor gegen Ende der Heizzeit vor allem unnötig elektrische Energie.
Gruß
Pendlerrad
Beschädigt werden kann nichts. Im schlimmsten Fall kann das SG eben nicht mit den anderen SG kommunizieren weil die CAN Botschaften nicht bekannt sind da andere Struktur oder der CAN Bus wird gestört. Das merkt man aber recht schnell. Wenn man dann das SG wieder stromlos macht oder vom Bus trennt läuft er wieder.
Guten Abend,
vielen Dank für eure umfangreiche Rückmeldung.
Ich habe soeben meinen Versuchsaufbau am Fahrzeug beendet. Es läuft! Die Luft strömt mäßig aus den oberen und unteren Lüftungsdüsen. Letztlich ist beim Henni-Modul das grüne Kabel CAN high und das schwarze Kabel CAN low.
Die Heizung habe ich bereits. Dennoch Danke für das Angebot. Lässt sich die Abschalttemperatur nicht über die Software ändern? Weichen mit zunehmendem Alter die vom Sensor gemessenen Werte von den tatsächlichen ab?
Viele Grüße
Immo
Moin,
ich kenne keinen Weg zur Änderung der Software einer TT-C. Habe auch nie gehört, das die verwendeten Prozessoren neu geflasht werden.
Der NTC ist in der äußeren Form ein besonderes Bauteil, dass ich auf üblichen Bezugsquellen nicht als Neuteil gefunden habe. Die Soll-Kennlinie entspricht aber einem üblichen NTC-Material.
Die Herausforderung besteht dann im Detail: Die temperaturabhängige Perle hängt nicht im zu messenden Medium, sie hat nur an einer Seite Kontakt zum heißen Gehäuse, dessen Temperatur gemessen werden soll.
Wenn die Empfindlichkeit des Messmaterials sinkt wird die Widerstandsänderung selbstverständlich geringer, das Ergebnis zu niedrig.
Aber auch die Kontaktfläche, die den Wärmeübergang vom Gehäuse der Heizung herstellt und ein mögliches Nachlassen der Wärmeleitfähigkeit des Umhüllungsmaterials hat einen Einfluss. Wenn hier weniger Wärme übertragen wird führt die über die Anschlussdrähte abgeführte Wärme zu einer tatsächlich niedrigeren Temperatur im Sensormaterial, auch das führt dann zu Messfehlern.
Deshalb liefert eine runde Standardperle (kleine Berührungsfläche) mit Kupfer- Anschlussdrähten (hohe Wärmeabfuhr) schon im Neuzustand keine genauen Messwerte, die Luft- und Platinentemperatur im Steuerraum beeinflusst die Abschalttemperatur.
Welcher Einfluss beim Original wieviel ausmacht weiß ich nicht, aber die Veränderung des NTC-Materials ist stark beteiligt. Es ist nach meiner Erfahrung unerheblich, ob die Heizung benutzt wurde oder viele Jahre unbenutzt gelagert war, ab einem gewissen Alter sind Messfehler bis zu 10°C zu erwarten.
Ich nutze für von mir aufbereitete TT-C und -E eine aufwändige Eigenkonstruktion. Die kleine Perle wird mit einer Keramikplatte verklebt, dadurch ist der Wärmekontakt mit der planen Aufnahmefläche am Gehäuse besser, dann kommen noch ein paar Details dazu, die für eine tatsächlich etwa gleiche Temperatur zwischen Gehäuse und Perle sorgen.
Gruß
Pendlerrad
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Moin Pendlerrad,
Danke für die interessante und umfangreiche Erklärung.
Mein Heizgerät ist wenig gelaufen, aber auch schon 20 Jahre alt. Ich werde interessehalber mal nachmessen, wie hoch das Wasser aufgeheizt wird.
Viele Grüße von Immo, der sich bei 34 Grad am Vormittag Gedanken über das Standheizen macht…