Fragen vor Kauf eines V60/V70
Hallo,
ich plane mir demnächst einen neuen Wagen zu beschaffen - es soll ein Volvo werden, entweder ein V60 oder V70 (bin da noch am überlegen), als Automatik ab BJ 2014 (136 oder 163 PS wäre mir egal).
Mein aktueller Wagen, ein Focus 2.0 TDCI mit Powershift (Doppelkupplung) war bisher sehr zuverlässig, was ich natürlich auch vom nächsten erwarte/hoffe. Problempunkte generell sind bei Diesel ja DPF, Turbo, Automatikgetriebe, Injektoren welche schnell mal ins Geld gehen...Um etwas vorbereitet bei der PKW-Suche loslegen zu können daher
meine Fragen an die Volvofahrer von Euch:
1. ich habe an meinem Focus einen sogenannten wartungsfreien DPF (cDPF). Ist dies bei Volvo ebenso oder gibt es da Intervalle in welchen Additive aufgefüllt werden müssen oder der DPF gar nach Laufzeit getauscht werden muss?
2. die 1.6er Focus hatten zeitweise Probleme mit den Turbos. Soweit ich weiss, hat oder hatte Volvo mal ebenso diese Motoren (PSA) verbaut gehabt. Gibt es da Motorisierungen beim V60/70 bei welchen vermehrte Turboprobleme bekannt sind und man diese deshalb meiden sollte?
3. Ist in den Volvos eine Wandlerautomatik verbaut (ZF oder Getrag oder volvoeigene) oder Doppelkupplung?
4. Gibt es typische Probleme/Macken bei V60/70 die man wissen sollte und bei einem Kauf bzw. Fahrzeugtest vor dem Kauf bedenken und prüfen sollte?
ich sag schon mal "Vielen Dank für Eure Hilfe" 🙂
19 Antworten
Ja, er hinkt leicht. 4 vs. 5 Zylinder, 1,9 Liter vs. 2,4, Schaltung vs. Automatik. Ich wollte damit nur andeuten, dass ein sogar besser motorisiertes Auto trotz Automatik und leicht höherem Gewicht nur unwesentlich mehr verbrauchen kann. Der sinnvollste Vergleich wäre natürlich, 2 identisch motorisierte Modelle mit Schaltung vs. Automatik heranzuziehen. Die früher oft gefürchteten Verbrauchszuschläge sind aber längst Geschichte und auf ein Minimum eingedampft und somit kein Argument mehr gegen eine Automatik.
Die Frage wäre eher, ob Benziner oder Diesel. Ich bevorzuge Benziner trotz des erhöhten Verbrauchs. Benziner sind leiser, laufen weicher und haben ein breiteres nutzbares Drehzahlband. Der Diesel tritt zwar mit mehr Drehmoment an, aber dieses ist in einem deutlich schmaleren Drehzahlbereich verfügbar, bevor geschaltet werden muss (oder die Automatik schaltet).
Im Winter werden die Benziner schneller warm (trotz des Zuheizers im Diesel), und um Sommer- und Winterdiesel muss man sich auch nicht kümmern. Sobald der DPF des Diesels zusetzt, wird es erst richtig teuer. Somit relativiert sich auch der Verbrauchsvorteil des Diesels.
Versteht mich nicht falsch: Ich hatte selbst zwei Diesel, aber der Verbrauchsvorteil hat sich gegen die Service-Kosten etc. nicht wirklich gerechnet.
Warum muss man sich um Winterdiesel kümmern? Wdnn man nur alle 3 Monate tankt vielleicht. Dann wäre ein Diesel aber sowieso die falsche Wahl.
Bei uns im Norden kümmern sich die Tankstellen um Winterdiesel 🙂
DPF: Muß regulär gar nicht, bzw. bei nur wenigen Motoren getauscht werden. Wenn der bei +/- 250.000 km wirklich mal mit Asche zugesetzt ist, kann man ihn bei div. Anbietern reinigen, bzw. gegen einen überholten tauschen lassen. Kosten: Aktuell bei einem bekannten Anbieter 388 Euro. Auf 250.000 km gegen die vielen 1000 Euro eingesparten Spritkosten ein Klacks.
Winterdiesel: Wurde schon gesagt. Ich fahre seit 1992 Dieselfahrzeuge und hatte noch nie versulzten Diesel, der mir einen Motorstart nicht ermöglichte. Selbst nicht bei -19 Grad auf der schwäbischen Alb.
Abwärme: Klar, ein Benzinmotor wird schneller warm, was für den Motor selbst sicher gesünder ist. Jedoch haben Diesel seit vielen Jahren Zuheizer. Bei meinem kommt nach 300-400 Metern Fahrt warme Luft aus den Düsen. Mein verflossener 94er Golf III TDI war allerdings wirklich übel. Im Winter bin ich auf den ersten 10 km Fahrt fast erfroren und bei -10 Grad abwärts gefror die Atemluft an der Scheibe, bevor auch nur ein Hauch warme Luft aus den Düsen kam.
Charakteristik: Mir liegt sattes Drehmoment im unteren Bereich eher als Kraft bei hohen Drehzahlen. Bei mir spielt sich alles zwischen Leerlaufdrehzahl und max. 2800 U/Min ab. Das hinterläßt nach meinem Geschmack einen gelassenen Eindruck. Mein alter Saab 900 Turbo macht Spaß über Drehzahl, aber als Alltagsauto bei 20.000 km p.a. möchte ich sowas dann doch nicht.
Haltbarkeit: Aktuelle Diesel (z.B. Volvo-VEA) müssen erst noch zeigen, ob sie 300.000 km ohne Murren durchhalten. Das müssen neue Downsizing-Benziner aber auch. Dass das schiefgehen kann, zeigt VW seit ein paar Jahren eindrucksvoll mit den mistigen 1,2-2,0 TSI/TFSI.
So hat halt jeder seine Vorlieben. Ich mag die Charakteristik von Dieselmotoren. Würde sich ein Benziner mit 420 NM und einer 1,8 Tonnen-Karosse auch mit 7 Litern im Schnitt und 850-1000 km Reichweite fahren lassen, könnte ich mich vielleicht auch dafür erwärmen.
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Zitat:
@heretic77 schrieb am 4. September 2015 um 09:44:50 Uhr:
also erst mal vielen Dank an alle für die hilfreichen (und beruhigenden) Antworten 🙂in der Frage V60 oder V70 tendiere ich eher zum V70. Vom Preis her sind beide ja nahezu gleich. Die Kosten für Versicherung und der Verbrauch ist beim V70 etwas höher. Aber wenn ich den V70 bei mir im Flachland, meist Überlandfahrten unterwegs bin sollten die 7l (so der Schnitt bei Spritmonitor) o.k. sein.
Letztlich wird die Probefahrt aber zeigen ob es tatsächlich ein V70 wird oder ob ich nach der Fahrt mit einem V60 dann doch eher zu diesem greife.
Die 136 PS-Version sollte mir dann schon reichen - aber auch das werden die Probefahrten zeigen. Derzeit bin ich mit 110PS unterwegs und fühle mich nicht untermotorisiert, also sollten für mich 136 PS zumindest im V60 ausreichend sein.
Aisin werden, glaube ich ja auch in Hyundai/Kia verbaut...egal, wenn es funktioniert und vor Allem haltbar ist, dann o.k. Leider führt dies dann aber wohl auch zu einem höheren Verbrauch (mit Doppelkupplung ist man ja meist etwas sparsamer unterwegs)...
Die Bodengruppe von V60 und V70 sind identisch, daher und wegen der sich nur wenig unterscheidenden Abmessungen bei Radstand, Breite und Höhe, sind bei ähnlich schwer. Die Fahrleistungen sind entsprechend bei beiden Fahrzeugen mit dem 136 PS D3 nicht besonders dynamisch, was aber natürlich jeder für sich entscheiden muss.
Aisin-AW gehört zum Toyota Konzern und ist der grösste Hersteller von Automatikgetrieben und Navigationssystemen der Welt, die werden in unzähligen europäischen Fahrzeugen verbaut, so auch in Porsches.