Frage zur Motortemperatur bei Minusgraden auf Langstrecke
Hallo zusammen,
Bin gerade aus dem winterurlaub gekommen. Bin im Allgäu bei -9 grad los. Und hatte auf den 450km in Richtung Taunus immer zwischen -2 und -7 Grad Außentemperatur.
Bin die ersten 50km echt lastarm gefahren, damit der Motor ordentlich warm werden kann. Dann bin ich im Schnitt 120-160 gefahren. Da ich ja keinerlei anzeigen habe, wollte ich fragen ob jemand weiß wie es technisch funktioniert, dass gerade Wasser und Öl bei den äußeren Bedingungen ihre Temperaturen halten?
Ach und noch was: Stimmt das wirklich, dass man bei bei kalter Witterung den Turbo eher hört als bei Wärme?
Habe den Eindruck, dass ich beim Gas geben oft ein ganz leichtes, wie soll ich es beschreiben, jaulen? Oder ähnlich höre.
Beste Grüße
Beste Antwort im Thema
Du kannst auch bei -20 Grad bei warmem Motor genauso fahren wie bei +20 Grad.
49 Antworten
Leider wird die Temperatur ja nicht mehr angezeigt. Um das doch hinzubekommen, kann man das "Geheimmenü" aufrufen oder sich einen OBD2-Stecker kaufen und ihn per App mit dem Smartphone koppeln. Ich habe letztes getan und damit eine sehr bequeme Lösung gefunden.
Zitat:
@_matic_ schrieb am 2. Januar 2017 um 20:15:34 Uhr:
Leider wird die Temperatur ja nicht mehr angezeigt. Um das doch hinzubekommen, kann man das "Geheimmenü" aufrufen oder sich einen OBD2-Stecker kaufen und ihn per App mit dem Smartphone koppeln. Ich habe letztes getan und damit eine sehr bequeme Lösung gefunden.
...und was nutzt dir diese Anzeige? Ändern kannst du daran doch nichts, und dauernd aufs Smartphone zu schauen lenkt nur ab.
Zitat:
...und was nutzt dir diese Anzeige? Ändern kannst du daran doch nichts, und dauernd aufs Smartphone zu schauen lenkt nur ab.
Ich sehe die Temperatur des Kühlmittels und weiß daher wann ich etwas stärker treten darf.
Handy ist am Lüftungsschlitz festgemacht, lenkt genauso ab wie die Uhr abzulesen oder ein Schild anzusehen.
Was nützt dir die Kühlmitteltemperatur ?! Diese weicht in der Warmlaufphase erheblich von der Öltemperatur ab.
Es geht beim Warmfahren weniger um die Temperatur der Flüssigkeiten, sondern um die verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten der Materiellen.
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Mir wäre die Öltemperatur auch deutlich lieber, aber man nimmt was man kriegt.
Ausdehnungskoeffizienten? Warum denn? Die sind doch immer gleich, also konstant.
In Motoren sind unterschiedlich Materialien verbaut ( Aluminium, Eisen , diverse Legierungen etc). Diese dehnen sich unterschiedlich aus .
Sicher, aber warum sind dann die Ausdehnungskoeffizienten wichtig? Wenn das so wäre müsste man ja gar nicht messen, sondern die Betriebspunkte in Abhängigkeit der Koeffizienten und nicht der Temperatur Kalibrieren. Oder nicht?
Zitat:
@RtTechnik schrieb am 1. Januar 2017 um 18:03:13 Uhr:
Kein Problem diese zu erreichen und diese zu halten. Bei einem Defekt im Thermomanagement würde der Motor locker selbst bei Temperaturen unter den Gefrierpunkt, überhitzen.
Der typische Defekt ist aber andersrum. Wenn der Thermostat nicht mehr richtig schliesst, bleibt die Motortemperatur stets zu niedrig. Ohne Anzeige fällt das nicht (bzw. erst zu spät) auf. Fehlermeldung gibt es keine.
@Ausdehnungskoeffizienten die Teile erwärmen sich sowieso aus verschiedensten Gründen ungleichmässig. Gerade der R6 ist sehr lang, da ist das besonders kritisch.
Also das mit dem Koeffizienten ist natürlich nicht so wichtig, wollte es nur nicht so direkt sagen.
Die Öl-Temperatur ist das wichtige! Abhängig von der Temperatur ist die Viskosität. Je wärmer das Öl, desto flüssiger ist es, desto besser ist die Schmierung und der Motor kann dann erst stärker belastet werden.
Wer das falsche Öl nimmt oder nicht warm fährt, fährt mit weniger Schmierung und schlechter Kühlung und uns kommt zur Beschädigung der Zylinderlaufbahn und damit zum Motorschaden.
Daher ist es sehr wichtig zu wissen ab wann der Motor warm gefahren ist! Daher ist also die Temperaturanzeige wichtig.
Ich schaue auf den Tageskilometerzähler, dann weiß ich, dass nach den ersten ca. 6km das Motoröl warm genug ist. Auch wenn dann der Motor für z. B. 2 Stunden abgestellt ist, bleibt noch genügend Wärme, um unbeschadet weiter zu fahren. Das sind meine Erfahrungen, die ich mit mehreren "Messungen" mittels umständlichem Geheimmenü gemacht habe. Bei Anfangstemperaturen zwischen -2° und +5°C ergaben sich stets die gleichen Werte mit unerheblichen Schwankungen.
P.S.
Dass die unterschiedlichen Materialien im Motor unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten haben ist klar. Dabei ist es aber doch unerheblich wie unterschiedlich schnell sie sich ausdehnen oder schrumpfen. Vielleicht spielt da die Wärmeleitfähigkeit bei unterschiedlicher Materialdicke eine Rolle. Einen solchen Effekt halte ich aber irrelevant im Vergleich zur Temperaturabhängigkeit des Schmieröls.
Zitat:
@dannmalzu schrieb am 3. Januar 2017 um 10:52:40 Uhr:
Ich schaue auf den Tageskilometerzähler, dann weiß ich, dass nach den ersten ca. 6km das Motoröl warm genug ist.
Beim Benziner!
Mein Diesel braucht (ermittelt mit derselben Methode) bei kalten Temperaturen und ruhigem Gasfuß bis zu 20 km Überland, um auf Temperatur zu kommen! (Und damit sind oft nichtmal 80° gemeint).
Auch die Benziner brauchen teilweise eine ganze Weile. Unser N20 20i braucht im Winter mindestens 15-20min. Mein alter M57 30d hat noch viel länger gebraucht.
Kilometerangaben machen eh wenig Sinn, eher schon die Zeit.
In jedem Fall ist eine öltemperaturanzeige sehr sinnvoll, da weiss man Bescheid. Sehr, sehr schade, dass BMW dem F20 keine solche Anzeige spendiert hat.
Zitat:
@dannmalzu schrieb am 3. Januar 2017 um 10:52:40 Uhr:
P.S.
Dass die unterschiedlichen Materialien im Motor unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten haben ist klar. Dabei ist es aber doch unerheblich wie unterschiedlich schnell sie sich ausdehnen oder schrumpfen. Vielleicht spielt da die Wärmeleitfähigkeit bei unterschiedlicher Materialdicke eine Rolle. Einen solchen Effekt halte ich aber irrelevant im Vergleich zur Temperaturabhängigkeit des Schmieröls.
Nein. Im Motor werden Materialpaarungen verwende. Beispiel: Kolben (AlCu Verbindung) gegenüber Aluminium Zylinderkopf und Grauguss Zylinder. Dazwischen eine Zylinderkopfdichtung, die gegen starke Verformung und hohen Temperaturgradient auch nicht auf Dauer resistent ist. Das kann bei zu hoher Belastung, aus der Kaltlaufphase heraus, zu Mischreibung bis zum klassischen Kolbenfresser führen.
Heute wird über moderner werdende Legierungsbestandteile, dieses Phänomen weitgehend reduziert. Die Physik lässt sich dennoch nicht außer Kraft setzen.
Das Öl und dessen Temperaturverhalten, im Zusammenhang mit der Viskosität, spielt natürlich auch eine Rolle.
Unsere aktuellen Öle decken Temperaturdifferenzen aber eigentlich sehr gut ab.
Ich gehe halt davon aus, dass mein Motoröl ab 40°C ausreichend schmierfähig ist, und das habe ich erfahrungsgemäß, bei moderater Belastung des Motors, nach den ersten 4-6km erreicht. Unter moderater Belastung verstehe ich 30-50km/h und einen "sanften" Gasfuß. So gesehen kann man das auch in Zeit umrechnen. Um das Öl dann auf über 100°C zu bringen braucht es in der Tat 20km.
Zitat:
@RtTechnik schrieb am 03. Jan. 2017 um 11:17:13 Uhr:
Grauguss Zylinder.
Im Prinzip hast du mit deinen Ausführungen recht, allerdings gibt's bei BMW schon seit geraumer Zeit keine Grauguß Zylinder mehr - das sind alles Alu-Blöcke oder z.T. sogar Al-Mg-Kombinationen (gewesen) 😉.
Andere Hersteller haben Grauguß aber durchaus noch im Einsatz.