ForumFiat
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Fiat
  5. Fiat-Chrysler, Zwischenbilanz einer besonderen Ehe

Fiat-Chrysler, Zwischenbilanz einer besonderen Ehe

Fiat
Themenstarteram 9. Februar 2012 um 3:03

Nachdem anfänglich schon viel über diese in meinen Augen doch eher ungewöhnliche Ehe gesprochen wurde, ist es - wie ich finde - Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Am Anfang war das Licht, heißt es zwar, im diesem Zusammenhang muss man diese „Weisheit“ allerdings in „Am Anfang war die Ungewissheit und der Zweifel“ abändern. Viele hielten es für unmöglich, dass die beiden Hersteller überhaupt auf einen gemeinsamen Nenner kommen, immerhin scheiterte schon ein so hoch angesehener Konzern wie Daimler daran.

Andere bezweifelten, dass sich nachhaltige Verbesserungen bei den Amerikanern einstellen würden, wenn sie von den eher für ihre saloppe Lebensweise bekannten Italienern geführt werden. Wieder andere sahen eine Verwässerung beider Marken emporsteigen, bei der jeder der beiden ihre Identität verlieren und sich über kurz oder lang als weder Fisch noch Fleisch auf vier Rädern wiedersehen würden.

Einige gingen auch davon aus, dass zwei „wenig Erfolgreiche“, die gemeinsame Sache machen, unterm Strich nicht unbedingt von großem Erfolg gekrönt sein dürften.

Wie auch immer, nach dem ersten vollen Jahr der Zusammenarbeit (2010), in dem sich logischerweise außer im Hintergrund noch relativ wenig getan hat, ist 2011 das erste Jahr mit sichtbaren Ergebnissen auf beiden Seiten, wenn auch (leider) mit unterschiedlichen Vorzeichen.

1.) Ergebnisse 2011:

Die Entwicklung der abgesetzten Fahrzeuge von Fiat und Chrysler sind auf den ersten Blick etwas verwirrend, denn: Während Chrysler kein einziges neues (wenn auch überarbeitete) und bis auf den 500er auch nur ein zusätzliches Modell offerierte, dafür aber auf Modelle wie den Caliber und den Nitro zumindest einen Teil des Jahres verzichten musste, konnten sie 2011 um beeindruckende 26% auf insgesamt 1.37 Mio. Stk. zulegen, das entspricht einem PLUS von ca. 283.000 Fahrzeugen.

Der 500er kam 2011 auf 26.000 Stk. in den USA, da sich das Aufbauen des „Händlernetzes“ als schwieriger erwies als man das angenommen bzw. geplant hatte (bis Februar hatte man nur knapp 30!).

Fiat hingegen konnte 2011 von solchen Entwicklungen nur träumen, und das, obwohl sie mit Freemont, Thema und GV einige zusätzliche „Trümpfe“ im Ärmel hatten. Klar, erwähnte Modelle waren – so überhaupt – nur einige Monate in 2011 verfügbar und konnten sich so kaum auswirken, aber selbst das berücksichtigend bleiben ja noch jede Menge eigener Fahrzeuge über, wie der Mitte 2011 eingeführte neue Lancia Y.

Da mir auch hier globale Zahlen fehlen, mir natürlich aber bekannt ist, dass Fiat in Brasilien sowohl im PKW- als auch Nutzfahrzeugsektor führt, wo sie sogar etwas zulegen konnten, kann ich hier nur die Europazahlen anführen, und die sind nicht besonders positiv.

Fiat verlor konzernweit gesehen in Europa in 2011 lt. ACEA ganze 12%. Das Interessante daran ist, dass Fiat mit über -17% selbst den größten „Verlustbringer“ stellt, da Lancia, obwohl als Sorgenkind angesehen, mit knapp -6% weniger an relativ Stückzahl verlor, und Jeep neben Alfa DIE „Zuleger“ darstellten (+62 bzw. +19%). Warum Alfa mit nur 2 Modellen zulegen kann, während Fiat mit ungleich mehr Modellen deutlich verliert, ist wohl eines der großen Fiat-Geheimnisse.

2.) Ergebnisse 2012 (Jänner):

Was kann es bei Chrysler Besseres geben, als wenn das neue Jahr dort weitermacht, wo das alte aufhörte?

Ganz einfach, wenn Chrysler noch mehr zulegt als davor. Allpar nennt es nicht ganz unberechtigt eine dramatische Steigerung!

Um sagenhafte +33%, also ein Drittel, konnte Chrysler seinen Fahrzeugabsatz im Jänner 2012 gegenüber Jänner 2011 steigern (ca. 185.300 zu 139.800). Und das – wie gesagt – noch immer ohne neue Modelle und im Verhältnis zum Jänner 2011 sogar um 2 weniger!

Äußerst interessant dabei sind die Entwicklungen einiger Modelle, wie auch beim 500er. Im Jänner 2012 verkaufte sich der Kleine um über 6 Mal (!) öfter als ein Jahr davor (ca. 5.500 zu 900), als Cabrio fast so oft wie over all im Jahresmonat davor (ca. 700 zu 900), und das im Winter(!) und auch nicht weit weg vom VW Routan, der mit ca. 800 zu 1.500 deutlich Federn ließ.

Aber auch der Avenger (ca. 6.400 zu 3.500), der Journey (ca. 10.700 zu 7.800), der Ram 1.500 (ca. 22.000 zu 18.000) waren nicht zu bremsen.

Eine Extrapolation übers Jahr wäre hier wohl gleichsam verfrüht wie auch unrealistisch, aber bei einer durchaus realistischen Steigerung von zw. 20 und 25% im Jahr 2012 könnte auf insgesamt ca. 1.7 Mio. Fahrzeuge ausgebaut werden.

Und das sollte selbst den größten Kritikern und Zweckpessimisten die angenehme Stille des Schweigens auferlegen, zumal die neuen Modelle erst noch kommen.

Wie jede Medaille aber hat auch diese Ehe noch eine „dunkle“ Seite, und das ist nach wie vor Fiat in Europa. Da die Europazahlen stets erst um die Monatsmitte vorliegen, beziehe ich mich hier auf die aktuellen Fiat-Italien-Jännerzahlen, und die verheißen auch für eine globalere Betrachtung nicht wirklich Gutes. Fiat verlor im Jänner 2012 in Italien weiter an Boden, und büßte ca. 17% am Heimatmarkt ein (ca. 40.500 zu 48.800). Sicherlich, der Panda3 und der Punto2012 werden sich erst europaweit auswirken, aber ein Rückgang in dieser Region kann nicht nur darauf zurückgeführt werden. Zumal vom Freemont im Jänner 2012 ca. 6.300 Stk. produziert wurden (Allpar).

Ich erwähnte schon in einem anderen Faden zu diesem Thema, dass Fiat den Heimatmarkt keinesfalls zu lange vernachlässigen darf. Klar, durch die Konzentration auf die USA ging´s ne Zeit lang nicht anders, aber da muss Marchionne extrem aufpassen.

Ich denke, auch er sieht das nicht anders und hat deshalb die Allrad-Ableger vom 500L (baugleich mit Baby-Jeep) dem neuen Sedici (baugleich mit Alfa-SUV und Compass-/Patriot-Nfg.) hintangestellt.

3.) Weitere Schritte in und für 2012:

Da die diese Entscheidung alleine wohl keine Trendwende herbeiführen kann, muss Marchionne auch auf anderen Gebieten tätig werden. Jetzt heißt es, das Steuer herumzureißen und einen neuen Kurs einzuschlagen, einen allerdings, der danach möglichst wenige Korrekturen benötigt, immerhin hat er keine Zeit zu verlieren. Für 2014 strebt der Mann 6 Mio. Fahrzeuge per anno an, eine Zahl, die, wie er meint, über das weitere Bestehen eines Autoherstellers entscheiden sollte. Unter diesen 6 Mio. wird lt. seiner Meinung kein Hersteller alleine (Über-)Lebensfähig bleiben.

3.1) Neue Märkte für 2012:

Eine der schier unendlichen Baustellen auf der to-do-Liste des Hrn. Marchionne dürfte es zweifellos sein, nicht nur mehr Produkte dort zu bringen, wo man bereits eine der aktuellen Fiatmarken kauft, sondern, gerade für die Zukunft noch wesentlich wichtiger, neue Märkte zu bearbeiten.

In Russland, wo Fiat keineswegs unbekannt ist, wurde gerade ein neues Abkommen unterzeichnet, das den etwas seltsamen Namen „CJSC Chrysler Rus“ trägt. Wie hier zu lesen ist, beläuft sich dieses Abkommen auf den Vertrieb von Fiat, Fiat Prof., Chrysler und Dodge in Russland, das ab sofort in Kraft tritt. Ein zwar nur kleiner, aber ganz sicher wichtiger Schritt zum Ziel.

Darüber hinaus ist es auch kein Geheimnis, dass 2012 auch Alfas in China vertrieben werden. Fiat arbeitet hierzu mit Ghangzhou zusammen und lässt in Lizenz fertigen. Ein langfristig betrachtet ebenfalls wichtiger Schritt.

Genau wie der Neustart Alfas in den USA ab 2103.

3.1) Neue Modelle für 2012:

Abgesehen von bereits bekannten Modellen Dodge Dart und Fiat 500L soll und wird es 2012 auch noch weitere Modelle geben. Ende des Jahres z.b. kommt der Panda 4x4, der zwar nicht grundsätzlich neu ist, aber den Erfolg des neuen Pandas, für den schon über 14.000 Bestellungen vorliegen, nutzen kann.

Deutlich davor aber schon wird der Freemont AWD, aber auch den Thema AWD erhältlich sein, wie auch sein Bruder, der 300er.

Darüber hinaus soll es 2 neue Kompakte geben, die aus chinesischer Fertigung stammen sollen. Beide basieren auf der CUSW (Dart) und sollen als Fiat-Stufenheck- (Bravo-Stufe) und Hatchback-Modell (Bravo) erscheinen. Laut Roadmap zwar nicht beide in 2012, aber Fiat muss hier wohl etwas flexibel sein.

Auch neu bzw. erneuert wurde der Siena, der speziell in Schwellenländern für ein Plus an Ansatz sorgen soll/kann.

3.3) Neue Modelle für 2013:

In 2013 geht´s bei Fiat-Chrysler so richtig rund.

Aus dem 500L wird der Lancia Musa, was abzusehen war, aber auch der Fiat 500XL als Multipla-Ersatz. Ebenfalls schon 2013 bei Lancia zu sehen könnte das Lancia Flavia Coupe sein.

Bei Fiat kommt der neue Sedici (CUSW = Alfa, Jeep), der Mini-500er (ca. 3.3m), der eventuell Topolino oder auch 500S bzw. 500XS heißen wird, der neue Bravo (CUSW), so er nicht schon 2012 erscheint (siehe oben), der darauf basierende Kombi (Bravo-Kombi) sowie Facelifts bei 500 und Qubo.

Alfa bringt (endlich) den 4C und den SUV.

Bei Chrysler gibt´s den 500L als PT-Cruiser-Nfg., der auch bei Dodge als Einstiegsmodell dienen soll, und den Chrysler 100 (=Dart, siehe Allpar).

Bei Jeep kommt der Nfg. von Compass/Patriot, die zusammengelegt und technisch mit dem Sedici/Alfa-SUV ident sein werden, sowie der davon abgeleitete D-SUV, der wahrscheinlich als Jeep Liberty erscheinen wird.

Noch nicht bekannt ist, wie weit die Rückstellung von 500L-Allrad = Baby-Jeep reichen wird. Eventuell schaffen sie es ja noch Ende 2013 in die Schauräume, ansonsten eben Anfang 2014.

 

Viel Neues und zumeist auch Gutes, aber:

Wie wird sich diese Ehe eurer Sicht nach entwickeln?

Wird Chrysler das Positive dieser Verbindung über die Jahre konservieren und sogar noch ausbauen können?

Kann auch Fiat in Europa daraus Kapital schlagen und sich wieder „sanieren“ oder ist mit weiteren Einbußen zu rechnen?

Wird das Ziel von 6 Mio. Einheiten bis 2014 erreicht werden oder wird Fiat dazu noch weitere Partner, wie z.b. Suzuki benötigen?

Und was sagen die anfänglichen Skeptiker zur bisherigen Entwicklung?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. Februar 2012 um 3:03

Nachdem anfänglich schon viel über diese in meinen Augen doch eher ungewöhnliche Ehe gesprochen wurde, ist es - wie ich finde - Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Am Anfang war das Licht, heißt es zwar, im diesem Zusammenhang muss man diese „Weisheit“ allerdings in „Am Anfang war die Ungewissheit und der Zweifel“ abändern. Viele hielten es für unmöglich, dass die beiden Hersteller überhaupt auf einen gemeinsamen Nenner kommen, immerhin scheiterte schon ein so hoch angesehener Konzern wie Daimler daran.

Andere bezweifelten, dass sich nachhaltige Verbesserungen bei den Amerikanern einstellen würden, wenn sie von den eher für ihre saloppe Lebensweise bekannten Italienern geführt werden. Wieder andere sahen eine Verwässerung beider Marken emporsteigen, bei der jeder der beiden ihre Identität verlieren und sich über kurz oder lang als weder Fisch noch Fleisch auf vier Rädern wiedersehen würden.

Einige gingen auch davon aus, dass zwei „wenig Erfolgreiche“, die gemeinsame Sache machen, unterm Strich nicht unbedingt von großem Erfolg gekrönt sein dürften.

Wie auch immer, nach dem ersten vollen Jahr der Zusammenarbeit (2010), in dem sich logischerweise außer im Hintergrund noch relativ wenig getan hat, ist 2011 das erste Jahr mit sichtbaren Ergebnissen auf beiden Seiten, wenn auch (leider) mit unterschiedlichen Vorzeichen.

1.) Ergebnisse 2011:

Die Entwicklung der abgesetzten Fahrzeuge von Fiat und Chrysler sind auf den ersten Blick etwas verwirrend, denn: Während Chrysler kein einziges neues (wenn auch überarbeitete) und bis auf den 500er auch nur ein zusätzliches Modell offerierte, dafür aber auf Modelle wie den Caliber und den Nitro zumindest einen Teil des Jahres verzichten musste, konnten sie 2011 um beeindruckende 26% auf insgesamt 1.37 Mio. Stk. zulegen, das entspricht einem PLUS von ca. 283.000 Fahrzeugen.

Der 500er kam 2011 auf 26.000 Stk. in den USA, da sich das Aufbauen des „Händlernetzes“ als schwieriger erwies als man das angenommen bzw. geplant hatte (bis Februar hatte man nur knapp 30!).

Fiat hingegen konnte 2011 von solchen Entwicklungen nur träumen, und das, obwohl sie mit Freemont, Thema und GV einige zusätzliche „Trümpfe“ im Ärmel hatten. Klar, erwähnte Modelle waren – so überhaupt – nur einige Monate in 2011 verfügbar und konnten sich so kaum auswirken, aber selbst das berücksichtigend bleiben ja noch jede Menge eigener Fahrzeuge über, wie der Mitte 2011 eingeführte neue Lancia Y.

Da mir auch hier globale Zahlen fehlen, mir natürlich aber bekannt ist, dass Fiat in Brasilien sowohl im PKW- als auch Nutzfahrzeugsektor führt, wo sie sogar etwas zulegen konnten, kann ich hier nur die Europazahlen anführen, und die sind nicht besonders positiv.

Fiat verlor konzernweit gesehen in Europa in 2011 lt. ACEA ganze 12%. Das Interessante daran ist, dass Fiat mit über -17% selbst den größten „Verlustbringer“ stellt, da Lancia, obwohl als Sorgenkind angesehen, mit knapp -6% weniger an relativ Stückzahl verlor, und Jeep neben Alfa DIE „Zuleger“ darstellten (+62 bzw. +19%). Warum Alfa mit nur 2 Modellen zulegen kann, während Fiat mit ungleich mehr Modellen deutlich verliert, ist wohl eines der großen Fiat-Geheimnisse.

2.) Ergebnisse 2012 (Jänner):

Was kann es bei Chrysler Besseres geben, als wenn das neue Jahr dort weitermacht, wo das alte aufhörte?

Ganz einfach, wenn Chrysler noch mehr zulegt als davor. Allpar nennt es nicht ganz unberechtigt eine dramatische Steigerung!

Um sagenhafte +33%, also ein Drittel, konnte Chrysler seinen Fahrzeugabsatz im Jänner 2012 gegenüber Jänner 2011 steigern (ca. 185.300 zu 139.800). Und das – wie gesagt – noch immer ohne neue Modelle und im Verhältnis zum Jänner 2011 sogar um 2 weniger!

Äußerst interessant dabei sind die Entwicklungen einiger Modelle, wie auch beim 500er. Im Jänner 2012 verkaufte sich der Kleine um über 6 Mal (!) öfter als ein Jahr davor (ca. 5.500 zu 900), als Cabrio fast so oft wie over all im Jahresmonat davor (ca. 700 zu 900), und das im Winter(!) und auch nicht weit weg vom VW Routan, der mit ca. 800 zu 1.500 deutlich Federn ließ.

Aber auch der Avenger (ca. 6.400 zu 3.500), der Journey (ca. 10.700 zu 7.800), der Ram 1.500 (ca. 22.000 zu 18.000) waren nicht zu bremsen.

Eine Extrapolation übers Jahr wäre hier wohl gleichsam verfrüht wie auch unrealistisch, aber bei einer durchaus realistischen Steigerung von zw. 20 und 25% im Jahr 2012 könnte auf insgesamt ca. 1.7 Mio. Fahrzeuge ausgebaut werden.

Und das sollte selbst den größten Kritikern und Zweckpessimisten die angenehme Stille des Schweigens auferlegen, zumal die neuen Modelle erst noch kommen.

Wie jede Medaille aber hat auch diese Ehe noch eine „dunkle“ Seite, und das ist nach wie vor Fiat in Europa. Da die Europazahlen stets erst um die Monatsmitte vorliegen, beziehe ich mich hier auf die aktuellen Fiat-Italien-Jännerzahlen, und die verheißen auch für eine globalere Betrachtung nicht wirklich Gutes. Fiat verlor im Jänner 2012 in Italien weiter an Boden, und büßte ca. 17% am Heimatmarkt ein (ca. 40.500 zu 48.800). Sicherlich, der Panda3 und der Punto2012 werden sich erst europaweit auswirken, aber ein Rückgang in dieser Region kann nicht nur darauf zurückgeführt werden. Zumal vom Freemont im Jänner 2012 ca. 6.300 Stk. produziert wurden (Allpar).

Ich erwähnte schon in einem anderen Faden zu diesem Thema, dass Fiat den Heimatmarkt keinesfalls zu lange vernachlässigen darf. Klar, durch die Konzentration auf die USA ging´s ne Zeit lang nicht anders, aber da muss Marchionne extrem aufpassen.

Ich denke, auch er sieht das nicht anders und hat deshalb die Allrad-Ableger vom 500L (baugleich mit Baby-Jeep) dem neuen Sedici (baugleich mit Alfa-SUV und Compass-/Patriot-Nfg.) hintangestellt.

3.) Weitere Schritte in und für 2012:

Da die diese Entscheidung alleine wohl keine Trendwende herbeiführen kann, muss Marchionne auch auf anderen Gebieten tätig werden. Jetzt heißt es, das Steuer herumzureißen und einen neuen Kurs einzuschlagen, einen allerdings, der danach möglichst wenige Korrekturen benötigt, immerhin hat er keine Zeit zu verlieren. Für 2014 strebt der Mann 6 Mio. Fahrzeuge per anno an, eine Zahl, die, wie er meint, über das weitere Bestehen eines Autoherstellers entscheiden sollte. Unter diesen 6 Mio. wird lt. seiner Meinung kein Hersteller alleine (Über-)Lebensfähig bleiben.

3.1) Neue Märkte für 2012:

Eine der schier unendlichen Baustellen auf der to-do-Liste des Hrn. Marchionne dürfte es zweifellos sein, nicht nur mehr Produkte dort zu bringen, wo man bereits eine der aktuellen Fiatmarken kauft, sondern, gerade für die Zukunft noch wesentlich wichtiger, neue Märkte zu bearbeiten.

In Russland, wo Fiat keineswegs unbekannt ist, wurde gerade ein neues Abkommen unterzeichnet, das den etwas seltsamen Namen „CJSC Chrysler Rus“ trägt. Wie hier zu lesen ist, beläuft sich dieses Abkommen auf den Vertrieb von Fiat, Fiat Prof., Chrysler und Dodge in Russland, das ab sofort in Kraft tritt. Ein zwar nur kleiner, aber ganz sicher wichtiger Schritt zum Ziel.

Darüber hinaus ist es auch kein Geheimnis, dass 2012 auch Alfas in China vertrieben werden. Fiat arbeitet hierzu mit Ghangzhou zusammen und lässt in Lizenz fertigen. Ein langfristig betrachtet ebenfalls wichtiger Schritt.

Genau wie der Neustart Alfas in den USA ab 2103.

3.1) Neue Modelle für 2012:

Abgesehen von bereits bekannten Modellen Dodge Dart und Fiat 500L soll und wird es 2012 auch noch weitere Modelle geben. Ende des Jahres z.b. kommt der Panda 4x4, der zwar nicht grundsätzlich neu ist, aber den Erfolg des neuen Pandas, für den schon über 14.000 Bestellungen vorliegen, nutzen kann.

Deutlich davor aber schon wird der Freemont AWD, aber auch den Thema AWD erhältlich sein, wie auch sein Bruder, der 300er.

Darüber hinaus soll es 2 neue Kompakte geben, die aus chinesischer Fertigung stammen sollen. Beide basieren auf der CUSW (Dart) und sollen als Fiat-Stufenheck- (Bravo-Stufe) und Hatchback-Modell (Bravo) erscheinen. Laut Roadmap zwar nicht beide in 2012, aber Fiat muss hier wohl etwas flexibel sein.

Auch neu bzw. erneuert wurde der Siena, der speziell in Schwellenländern für ein Plus an Ansatz sorgen soll/kann.

3.3) Neue Modelle für 2013:

In 2013 geht´s bei Fiat-Chrysler so richtig rund.

Aus dem 500L wird der Lancia Musa, was abzusehen war, aber auch der Fiat 500XL als Multipla-Ersatz. Ebenfalls schon 2013 bei Lancia zu sehen könnte das Lancia Flavia Coupe sein.

Bei Fiat kommt der neue Sedici (CUSW = Alfa, Jeep), der Mini-500er (ca. 3.3m), der eventuell Topolino oder auch 500S bzw. 500XS heißen wird, der neue Bravo (CUSW), so er nicht schon 2012 erscheint (siehe oben), der darauf basierende Kombi (Bravo-Kombi) sowie Facelifts bei 500 und Qubo.

Alfa bringt (endlich) den 4C und den SUV.

Bei Chrysler gibt´s den 500L als PT-Cruiser-Nfg., der auch bei Dodge als Einstiegsmodell dienen soll, und den Chrysler 100 (=Dart, siehe Allpar).

Bei Jeep kommt der Nfg. von Compass/Patriot, die zusammengelegt und technisch mit dem Sedici/Alfa-SUV ident sein werden, sowie der davon abgeleitete D-SUV, der wahrscheinlich als Jeep Liberty erscheinen wird.

Noch nicht bekannt ist, wie weit die Rückstellung von 500L-Allrad = Baby-Jeep reichen wird. Eventuell schaffen sie es ja noch Ende 2013 in die Schauräume, ansonsten eben Anfang 2014.

 

Viel Neues und zumeist auch Gutes, aber:

Wie wird sich diese Ehe eurer Sicht nach entwickeln?

Wird Chrysler das Positive dieser Verbindung über die Jahre konservieren und sogar noch ausbauen können?

Kann auch Fiat in Europa daraus Kapital schlagen und sich wieder „sanieren“ oder ist mit weiteren Einbußen zu rechnen?

Wird das Ziel von 6 Mio. Einheiten bis 2014 erreicht werden oder wird Fiat dazu noch weitere Partner, wie z.b. Suzuki benötigen?

Und was sagen die anfänglichen Skeptiker zur bisherigen Entwicklung?

15 weitere Antworten
Ähnliche Themen
15 Antworten

nun was bezeichnest du als neues Modell....die Fahrzeuge sind teileweise grundlegend übererabeitet worden so das gesammte Packet stimmt. Die Fahrzeuge haben einen Techniklift und Innenraumlift bekommen. Ich denke mal das war aufwendiger als manches Facelift. Nun das FIAT in der Zeit kein neue Produkt gebraucht ist ja auch nicht ganz richtig. Der Doplo ist neu, der Ypsilon und die Giulietta.

 

Nun in Italien hat FIAT in diesem Monat eigentlich nur unwesentlich an Boden verloren zum Gesamtmarkt. Die Zulassungszahlen in Italien sind insgesammt drastisch eingebrochen im Januar.

 

Die FIAT Gruppen zeichnet im Januar in Deutschland, dank Lancia einen leichten Zuwachs. In Spanien holt man etwas auf der Markt hat dort 2,12% zugelegt. Fiat um 10,4%, Lancia um 118,9% und ALfa verliert 11,8%. Der britische Markt liegt stabil bei +0,03%. Fiat holt auch wieder etwas auf +16,0%, während hier Alfa um 9,6% nachgibt. Weis wie jemand wie die Dogde/Chrysler in GB laufen....da ja die Modellpalette dort nicht als Lancia laufen.

 

Persönlich denke ich das Marchionne die Ehe mit Chrysler geschickter macht als die DB damals. Die Marken kanabalisiert sich nicht gegenseitig und ergänzen sich.

 

Bei Fiat muss man dieses jahr mal abwarten. Der neue Panda ist ja neu am Start. Der Ypsilon läuft hervorragend. Sorgen macht mir Alfa. Anstelle den 159 weiter laufen zu lassen bis ein Modell erscheint die die Modellpalette sinnvoll erweitert.

 

Abgesehen davon....kann man auf die Roadmaps von FIAT nicht viel geben...wie es die Vergangenheit gezeigt hat. Solange nicht ein Modell in Testfahrten erwischt worden ist, ist bei FIAT Papier sehr geduldig.

 

Anzumerken ist das im Januar 2012 die Chrsyler Gruppe die stärkste Marke war in Kanada. Der  Erfolg der Marke ist im neuen Qualitätsbewustsein welches durch FIAT importiert wurde.

 

Abgesehen davon läuft die Verlobung von Ford und FIAT und Fiat und Suzuki auch nicht schlecht.

 

italo

@TE

Vielen Dank für die ausführliche Zusammenfassung! Besser als der Bericht neulich in der SZ :)!

Ich für meinen Teil denke, dass Fiat mit Herrn Marchionne auf dem richtigen Weg ist und die zahlreichen ökonomischen Fehlentscheidungen der Vergangenheit angehören!

Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass Fiat mittelfristig eine umfangreiche, attraktive Modellpalette anbietet und uns noch lange erhalten bleibt. Die Weichen sind imo richtig gestellt!

Themenstarteram 9. Februar 2012 um 22:39

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

nun was bezeichnest du als neues Modell....die Fahrzeuge sind teileweise grundlegend übererabeitet worden so das gesammte Packet stimmt. Die Fahrzeuge haben einen Techniklift und Innenraumlift bekommen. Ich denke mal das war aufwendiger als manches Facelift.

Ein neues Modell ist für mich z.b. der Dart. Alles, was an der bestehenden Palette verbessert wurde, kann damit ja nicht auf eine Stufe gestellt werden. Chrysler bringt jetzt z.b. eine Luxury-Serie des 300, die in etwa der Thema-Innenausstattung entspricht, das ist ja auch kein neues Modell.

Die Überarbeitung der Palette war aber natürlich dringend erforderlich, was Daimler da durch den Rotstift in den Innenräumen verbrochen hat, grenzte z.T. ja schon an Körperverletzung, etwas länger hinsehen und man hat Augenkrebs.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Nun das FIAT in der Zeit kein neue Produkt gebraucht ist ja auch nicht ganz richtig. Der Doplo ist neu, der Ypsilon und die Giulietta.

"Keine" ist diesem Zusammenhang, so ich das überhaupt schrieb, natürlich nicht wortwörtlich zu nehmen, vielmehr wurden einige geplante Modelle vorübergehend auf Eis gelegt, bis die technischen Details der neuen Modelle BEIDER Marken evaluiert bzw. aufeinander abgestimmt waren.

Der Doblo und die Giulietta übrigens kamen 2010 auf den Markt, d.h. sie wurden schon entwickelt, als eine Chrysler-Übernahme noch nicht abzusehen war. Das Finish war dann zwar im Zeitraum der Übernahme, aber die Produkte an sich waren bereits fertig. Daher sind die echten Neuen nach der Übernahme der Y, der Panda und jetzt der 500L. De Facto also 4 echte neue Modelle für 3 Marken in 2 Jahren, das kann nicht wirklich der Trend für eine erfolgreiche Zukunft sein, oder?

Aber das meinte ich auch gar nicht per se. Fiat fehlt, auch wenn sie in einigen Bereichen sehr eng gestaffelt sind, die Produkt-Breite. Kompaktkombis z.b. verkaufen sich nicht mehr so gut wie vor den Kompakt-Vans und –SUVs, aber sie verkaufen sich dennoch. Wohin geht der preisbewusste Kombikäufer also? Richtig, zu Opel, deren AstraST sehr gut läuft, zu Ford, zu Skoda, zu den Franzosen, zu Hyundai-Kia und bald auch zu Chevy, die einen Cruze-Kombi bringen werden.

Das wäre an sich egal, könnte Fiat das mit einem tollen SUV-Angebot auffangen, denn Tiguan, QQ oder Ix35 gehen wie geschnitten Brot, aber auch da müssen sie achselzuckend zusehen, wie die Kundschaft NUR aus Mangel an Möglichkeiten einfach abwandert. Ja, ich weiß, es gibt den Sedici, aber ehrlich, welchen Kunden, der einen Kompakt-SUV will, soll man denn damit wirklich zufrieden stellen? 2011 wurden nicht ohne Grund nur noch 14.800 Sedicis verkauft.

Und das waren nur einige Beispiele, das lässt sich aber abseits der Kleinst- und Kleinwagen fast beliebig fortsetzen. Cabrio ab 4m? Fehlanzeige, aber VW bietet gleich 3 an. Sportler bzw. Roadster bzw. sportliches Coupe? Fehlanzeige! Stinknormale Kompakt-Sedans? Fehlanzeige! Selbst bei den Vans konnte man eine Zeit lang nichts anbieten.

Ich nenne das wohl nicht zu Unrecht Fehler in der Produktplanung bzw. Kollateralschäden durch die Übernahme von Chrysler. Und ich denke, dass es da nicht viel schön zu reden gibt.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Nun in Italien hat FIAT in diesem Monat eigentlich nur unwesentlich an Boden verloren zum Gesamtmarkt. Die Zulassungszahlen in Italien sind insgesammt drastisch eingebrochen im Januar.

Es mag schon sein, dass Fiat in Italien in Relation nur wenig verloren hat, aber 1.) ist auch wenig verloren dennoch verloren und 2.) gilt ja auch das höhere Ziel von 6 Mio. Stk. bis 2014. Und da gilt es umso mehr, zuzulegen, in Europa, überall auf der Welt, aber eben auch in Italien.

VW, und ich bin wahrlich kein Fan der Wolfsburger, schafft das am laufenden Band, Jahr für Jahr, und zwar nahezu unabhängig der Produktqualität. Ein Grund dafür ist imho der, dass es dort einfach fast alles gibt, was 4 Räder hat.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Weis wie jemand wie die Dogde/Chrysler in GB laufen....da ja die Modellpalette dort nicht als Lancia laufen.

Zitat aus Italiaspeed von heute:

“The two Chrysler Group brands that remain in the UK and come under the control of Fiat Group Automobiles (FGA), Chrysler and Jeep, are only really nominal entrants on this market. In year-on-year terms both performed well as they have newer models in their respective ranges, although in volume terms they actually barely registered. The former sold 98 cars last month, that was up 75 percent year-on-year, while Jeep sold 158 of its trademark off roaders, up 97.50 percent.“

Also Chrysler +75% und Jeep +98%, wenn natürlich auf niedrigem Stk.-Level.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Persönlich denke ich das Marchionne die Ehe mit Chrysler geschickter macht als die DB damals. Die Marken kanabalisiert sich nicht gegenseitig und ergänzen sich.

Zweifellos. Und das langfristig bzw. nachhaltig auf eine vernünftige Basis zu stellen, erfordert ganz einfach jede Menge Zeit und Manpower. Daher ja auch das zwangsläufige „Vernachlässigen“ der Stamm-Marken. Das war von mir ja keineswegs als Vorwurf gemeint, sondern ist absolut nachvollziehbar und eben jetzt (also vor geraumer Zeit) erforderlich, auch wenn es einen schon etwas nerven kann.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Bei Fiat muss man dieses jahr mal abwarten. Der neue Panda ist ja neu am Start. Der Ypsilon läuft hervorragend. Sorgen macht mir Alfa. Anstelle den 159 weiter laufen zu lassen bis ein Modell erscheint die die Modellpalette sinnvoll erweitert.

Den 159er-Schritt versteht man auch nicht unbedingt, das stimmt, allerdings brauchte Fiat wohl die Fertigungskapazitäten für andere Modelle und wog beinhart ab. Und das ergab dann eben das Aus für den 159.

Natürlich werden der Panda, der 500L und der später folgende Panda 4x4 für „Aufwind“ sorgen, aber gerade für Resteuropa wesentlich wichtiger wären der Bravo-Kombi und mehr noch der größere Sedici, sowie bei Alfa die Giulia inkl. Kombi und das SUV.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Abgesehen davon....kann man auf die Roadmaps von FIAT nicht viel geben...wie es die Vergangenheit gezeigt hat. Solange nicht ein Modell in Testfahrten erwischt worden ist, ist bei FIAT Papier sehr geduldig.

Das würde ich jetzt so pauschal nicht sagen. Die Roadmaps sind keine Verpflichtung, sondern ein Planung, und das meistens über einige Jahre im voraus. Dass sich dabei einige Faktoren aber nicht so lange vorbestimmen lassen und sich anders entwickeln als gedacht, ist nur logisch.

Auch aktuell wurde der 500L-Allrad (=Baby-Jeep) nach hinten verschoben, um den Sedici und damit auch den Alfa-SUV und den Compass-/Patriot-Nfg. vorziehen zu können. Sowas ist für mich ganz normal und verständlich und hat auch gar nichts mit Nichteinhaltung zu tun. Besondere Umstände bestimmten diesen Schritt einfach, fertig.

Auch wenn der für Dezember 2012 geplante Panda 4x4 erst im Jänner 2013 kommt, ist das für mich keine Nichteinhaltung. Bei oberflächlicher Betrachtung kommt er 1 Jahr später, tatsächlich aber nur einige Tage.

Im Großen und Ganzen kann man durchaus behaupten, dass sich Fiat sehr wohl an die eigene Planung hält, zumindest soweit es die Umstände zulassen.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Anzumerken ist das im Januar 2012 die Chrsyler Gruppe die stärkste Marke war in Kanada. Der Erfolg der Marke ist im neuen Qualitätsbewustsein welches durch FIAT importiert wurde.

Ja, stimmt. Ich wollte das zwar auch noch oben einflechten, hab es dann auch wohl vergessen. Der "Lauf" von Chrylser ist schon gewaltig und man kann nur hoffen, dass das noch lange anhält.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Abgesehen davon läuft die Verlobung von Ford und FIAT und Fiat und Suzuki auch nicht schlecht.

Jein. Der Ka-Deal ist ok und wird wohl auf den kommenden Mazda1 ausgeweitet, aber die Zusammenarbeit mit Suzuki abseits der Motoren könnte durchaus besser aussehen. Der neue Sedici wird nichts mehr mit Suzuki zu tun haben, also gibt es keine modellbezogene Verbindung mehr. Einzig das Lizenzabkommen zur Fertigung des 1.3L-Diesels wurde erst kürzlich ausgeweitet.

Ich halte das für sehr schade, da Suzuki ein sehr wichtiger (Allianz-)Partner für Fiat sein könnte. Aber vielleicht kommt da ja noch was, wenn sie VW erst mal los sind :)

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

1.) Ergebnisse 2011:

... Während Chrysler kein einziges neues (wenn auch überarbeitete) offerierte ...

Du vergisst, dass Chrysler ab dem 2. Halbjahr 2010 insgesamt 16 neue oder überarbeitete Modelle eingeführt hat, die dann 2011 volle Wirkung gezeigt haben. Die Überarbeitungen waren z. T. erheblich, andere Marken sprechen da von einer völlig neuen Generation (Gruß an alle Golf VI Vb Fahrer). Mit dem 300 und dem Jeep GC kamen außerdem Neuentwicklung, auch wenn Stylingmerkmale der Vorgänger aufgegriffen wurden.

Themenstarteram 12. Februar 2012 um 2:13

Zitat:

Original geschrieben von mfr

Du vergisst, dass Chrysler ab dem 2. Halbjahr 2010 insgesamt 16 neue oder überarbeitete Modelle eingeführt hat, die dann 2011 volle Wirkung gezeigt haben. Die Überarbeitungen waren z. T. erheblich, andere Marken sprechen da von einer völlig neuen Generation (Gruß an alle Golf VI Vb Fahrer). Mit dem 300 und dem Jeep GC kamen außerdem Neuentwicklung, auch wenn Stylingmerkmale der Vorgänger aufgegriffen wurden.

Ich hab das zwar schon im Post an Italo001 beantwortet, aber gut, sei´s drum.

Ein neues Modell ist für mich der Dogde Dart, nicht jedoch ein überarbeiteter 300er oder sonst ein Modell. Auch der Jeep GC WK2 ist per se als neues Modell anzusehen, das stimmt. Der Grund, weshalb ich den oben nicht erwähnte, ist allerdings simpel, er kam genau 1 Jahr nach Unterzeichnung des Abkommens. Also kann er nicht gänzlich neu in der Zeit der Koop bzw. Übernahme entwickelt worden sein.

Wie gerade du als - in meinen Augen - Fiat-Profi wissen müsstest, dauert es etwas länger, ein neues Auto von einem „weißen Blatt Papier“ (ich weiß, machen die EDV-basiert) beginnend zur Serienreife zu bringen, bei einigen dauert alleine der Feinschliff inkl. Testfahrten schon in etwa 1 Jahr.

Der aktuelle Bravo z.b. ist mit 15 Monaten meines Wissen der am schnellsten EVER entwickelte Wagen, und das nicht nur, weil es eben vorwiegend rein EDV-mäßig basierte, sondern auch, weil bei dessen Basis, dem Stilo, genau bekannt war, was UNBEDINGT geändert werden musste. Immerhin war der nicht nur kein Kassenschlager und in einigen Punkten auch mehr als ein Problemkind, auch die Optik des 5-Türers kam nicht wirklich an.

Warum gerade Chrysler nach all ihren Problemen hier noch schneller und besser sein soll, würde mich mal brennend interessieren…aber egal.

Die Überarbeitungen bleiben natürlich bestehen und diese waren teilweise auch recht umfassend. Aber auch, wenn andere Hersteller das schon als „all new“ deklarieren, sind es dennoch keine neuen Modelle per Definition.

Überarbeitete Modelle per se sind noch lange kein Garant für Erfolge. Umso erstaunlicher und beeindruckender sind jene von Chrylser und ganz besonders von Jeep, die in 2011 weltweit um sagenhafte 41% zulegen konnten.

Aber auch dabei nochmal, sei´s drum.

Denn was mich aktuell schon sehr enttäuscht, ist außer der Diskussion, ob es nun neue Modelle oder doch keine solchen gegeben hat, vielmehr die Tatsache, dass es abgesehen von einer Handvoll usern von Zig Tausenden von solchen schlicht niemanden zu interessieren scheint, was aus dieser „Zusammenarbeit“ wurde bzw. weiterhin wird.

Wenn ich mir bisherige Themen so ansehe, dann wird mir klar, dass es in einem „Mein Fiat ist voll schei$$e, ich habe 50L getankt und nach 600km Autobahnvollgas ging nichts mehr“ oder „Wie sollen die blöden Amis Fiat helfen, weltweit zuzulegen?“ oder „Was will Fiat mit dem Ami-Dreck?“ oder Ähnlichem wohl mehr an Teilnahme und Diskussionsumfang erreicht hätte (Hinweis: einige verwendeten Ausdrücke dienen hier ausschließlich zur Veranschaulichung und sind nicht Bestandteil meines üblichen Sprachgebrauchs).

Es ist wohl mein Fehler, wenn ich davon ausging, dass es nach den bisherigen Threads über die Zusammenarbeit/Übernahme selbst („ich mag sie“ und „ich mag sie nicht“) noch weiteres Interesse an diesem Thema bestehen würde. Und ist es wohl auch mein Fehler, wenn ich erwartete, dass man sich mit dem eigentlich sehr umfangreichen und weitverzweigten Thema auch nur ein wenig auseinander zu setzen bereit ist.

Auch habe ich erkannt, dass an der Behauptung „Lass das Volk aufbegehren, denn dann ist es zufrieden“ wohl weit mehr dran ist, als man das vermutet hätte. „Solange die Meute was zum Lästern hat, sind alle glücklich“ trifft sichtlich noch immer ins Herz der Wahrheit.

Wen interessieren schon Details? Wen Entwicklungen“ Wer will sich schon darüber nachdenken, was gut sein könnte, und was schlecht? Und wen interessieren Erfolge am „anderen Ende der Welt“? Solange wir Dagegen sein können, leben wir noch…

Ehrlich gesagt ist mir jetzt schleierhaft, wie ich annehmen konnte, ein Skeptiker der Fiat-Chrysler-Sache würde sich zu einem „schau an, hätte ich nicht gedacht“ hinreißen lassen. Auch ein „toll, aber das geht sicher noch etwas besser“ oder ein „wenn Alfa endlich wieder in den USA verkauft, werden sie´s schaffen“ eines Befürworters rückt nun in weite Ferne.

Ebenso, wie eine etwas intensivere Betrachtung der Geschichte und einer

Äußerung wie „Fiat liegt voll auf Kurs, noch dies und jenes Modell und der Erfolg wird sich wie von selbst einstellen“ oder ein „ich würde lieber A statt B bringen, das ginge besser“ oder ein „der neue Sedici bzw. Alfa-SUV ist sowas von überfällig“ zum aktuellen Zeitpunkt eher meiner Fantasie entspringt als der Tastatur eines Lästerers, Skeptikers, Befürworters, Sympathisanten oder Fans.

Wie auch immer, ich habe in dem Thread eine Menge gelernt, und eine Seite davon ist, dass man Fiat lieber mit Negativem assoziiert als mit Erfolgen. Mit fragwürdigen Kooperationen und Übernahmen, die – wie schon im Vorfeld ersichtlich - zum Scheitern verurteilt sind und mit völlig deplatzierten, erfolglosen und anfälligen Modellen. Und erzählt mir jetzt nichts von den läääääängst überholten Vorurteilen, denn DAS - und nichts anderes – ist/sind hier die Lüge!

Ich danke allen Mitwirkenden für diese ganz besondere Form einer „Diskussion“.

Schauen wir einfach mal, wie es in 3 Jahren mit der ,,Ehe'' ausschaut und was sie dann draus gemacht haben. Dürfte interessant werden.

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

Fiat hingegen konnte 2011 von solchen Entwicklungen nur träumen, und das, obwohl sie mit Freemont, Thema und GV einige zusätzliche „Trümpfe“ im Ärmel hatten. Klar, erwähnte Modelle waren – so überhaupt – nur einige Monate in 2011 verfügbar und konnten sich so kaum auswirken, aber selbst das berücksichtigend bleiben ja noch jede Menge eigener Fahrzeuge über, wie der Mitte 2011 eingeführte neue Lancia Y.

Thema und Voyager sind auf grund der Positionierung und Einpreisung wohl eher Ergänzung als Verstärkung. Hier Stückzahlen zu erwarten, halte ich für fragwürdig. Zumal es hier um Zulassungszahlen geht, wie viele davon nun tatsächlich verkauft wurden, weiss kein Mensch...

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

Aber das meinte ich auch gar nicht per se. Fiat fehlt, auch wenn sie in einigen Bereichen sehr eng gestaffelt sind, die Produkt-Breite. Kompaktkombis z.b. verkaufen sich nicht mehr so gut wie vor den Kompakt-Vans und –SUVs, aber sie verkaufen sich dennoch. Wohin geht der preisbewusste Kombikäufer also? Richtig, zu Opel, deren AstraST sehr gut läuft, zu Ford, zu Skoda, zu den Franzosen, zu Hyundai-Kia und bald auch zu Chevy, die einen bringen werden.

Ich habe das Thema mit den Kompaktkombis einmal ähnlich gesehen. Betrachtet man aber, wie viele dieser Fahrzeuge zumindest in Deutschland gewerblich zugelassen werden, glaube ich nicht mehr, dass Fiat solch ein Fahrzeug fehlt. Fiat tut gut daran, die Palette in den für Privatkäufern interessanten Bereichen breit auszufächern und die Finger vom Flottengeschäft zu lassen.

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

Das wäre an sich egal, könnte Fiat das mit einem tollen SUV-Angebot auffangen, denn Tiguan, QQ oder Ix35 gehen wie geschnitten Brot, aber auch da müssen sie achselzuckend zusehen, wie die Kundschaft NUR aus Mangel an Möglichkeiten einfach abwandert. Ja, ich weiß, es gibt den Sedici, aber ehrlich, welchen Kunden, der einen Kompakt-SUV will, soll man denn damit wirklich zufrieden stellen? 2011 wurden nicht ohne Grund nur noch 14.800 Sedicis verkauft.

Solange die 14.800 Sedicis mit einem Plus verkauft wurden, ist doch alles gut. Generell darf man nicht vergessen, dass sich Fiat durch viele Fehlentscheidungen, die in den Neunzigern getroffen wurden, fast in den Ruin getrieben hat. Als Entscheidungen bezüglich des SUV-Hypes zu treffen waren, war kein Geld da.

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

Ich nenne das wohl nicht zu Unrecht Fehler in der Produktplanung bzw. Kollateralschäden durch die Übernahme von Chrysler. Und ich denke, dass es da nicht viel schön zu reden gibt.

Nein, die Fehler wurden in den Neunzigern gemacht und das zieht sich bis heute. Es ist schlicht und ergreifend kein Geld da, um alle Baustellen gleichzeitig zu bearbeiten. Man kann froh sein, dass Fiat trotz Fastpleite mit Panda, Punto und den Transporter immer mehr oder weniger konkurrenzfähige Modelle am Markt hatte.

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

Es mag schon sein, dass Fiat in Italien in Relation nur wenig verloren hat, aber 1.) ist auch wenig verloren dennoch verloren und 2.) gilt ja auch das höhere Ziel von 6 Mio. Stk. bis 2014. Und da gilt es umso mehr, zuzulegen, in Europa, überall auf der Welt, aber eben auch in Italien.

warum geht es hier immer nur um Zulassungszahlen!? Wichtig ist, was verkauft wird und wie viel man damit verdient. Außerdem hat Fiat derzeit einen wichtigen Modellwechsel und eine Produktüberarbeitung bei einem wichtigen Modell zu verkraften.

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

VW, und ich bin wahrlich kein Fan der Wolfsburger, schafft das am laufenden Band, Jahr für Jahr, und zwar nahezu unabhängig der Produktqualität. Ein Grund dafür ist imho der, dass es dort einfach fast alles gibt, was 4 Räder hat.

Mit dem Unterschied, dass VW über das nötige Geld verfügt, alle Entscheidungen notfalls sofort umsetzen zu können. Das Fiat nun mal nicht- da kann man nun kritisieren wie man will...

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

Den 159er-Schritt versteht man auch nicht unbedingt, das stimmt, allerdings brauchte Fiat wohl die Fertigungskapazitäten für andere Modelle und wog beinhart ab. Und das ergab dann eben das Aus für den 159.

Es ist zwar schade, dass die Mittelklasse fehlt, aber ich trauer dem 159 nicht nach. Lieber Ende mit Schrecken, als das Ding verlustbringend am Leben zu erhalten. Wenn er Geld gebracht hätte, wäre er nicht eingestellt worden.

Zitat:

Original geschrieben von Volvolinsky

Jein. Der Ka-Deal ist ok und wird wohl auf den kommenden Mazda1 ausgeweitet, aber die Zusammenarbeit mit Suzuki abseits der Motoren könnte durchaus besser aussehen. Der neue Sedici wird nichts mehr mit Suzuki zu tun haben, also gibt es keine modellbezogene Verbindung mehr. Einzig das Lizenzabkommen zur Fertigung des 1.3L-Diesels wurde erst kürzlich ausgeweitet.

Ich halte das für sehr schade, da Suzuki ein sehr wichtiger (Allianz-)Partner für Fiat sein könnte. Aber vielleicht kommt da ja noch was, wenn sie VW erst mal los sind :)

Ich halte eine Zusammenarbeit mit Suzuki auch für vielversprechend. Die wissen, wie man Fahrzeuge und Produktion kostendeckend und effizient gestaltet. Auch eine Zusammenarbeit mit Mazda könnte erfolgreich sein.

Letztendlich wird man sehen, ob das ganze erfolgreich ist. Fiat/Chrysler muss erst einmal eine Wirtschaftskrise überstehen, damit sich zeigt, ob das ganze Ding Hand und Fuss hat oder nur auf tönernen Füßen steht.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Der Ypsilon läuft hervorragend.

Wo läuft der Ypsilon denn hervorragend? In D sieht man jedenfalls bisher keinen...

Zitat:

Original geschrieben von AutoFan04

Zitat:

Original geschrieben von Italo001

Der Ypsilon läuft hervorragend.

Wo läuft der Ypsilon denn hervorragend? In D sieht man jedenfalls bisher keinen...

Bei der Marktstärke von Lancia in Deutschland wird das auch eine Weile brauchen in Italien ist das Modell mit Marktführer.

 

Der Lancia Ypsilion hat im Januar 161 Stück zugelassen.  Das enspricht in Deutschland ein Marktanteil von etwa 45% innerhalb von Lancia. Lancia wird immer ein Nischenprodukt bleiben hier in Deutschland. Damit man die Marke stärker durch die Modelle auf sich aufmerksam macht müssen sie die 5 fache Menge hier verkaufen.

 

italo

161 im Januar? Das ist ja ne Menge! :D

Zitat:

Original geschrieben von Cleandevil

161 im Januar? Das ist ja ne Menge! :D

Für Lancia in Deutschland schon und....wenn sonst monatlich in etwas die gleichen Zahlen standen für die gesamte Produktpalette von Lancia (ohne Chrysler) in Deutschland.

 

In Italien liegt der Ypsilon auf Platz 5 der Jahrestatistik 2011 ( inklusive mit dem Alten Modell). Im Januar 2012 liegt er auf Platz 3 der Januarstatistik über alle Klassen hinweg.

 

italo

@Volvolinsky

 

Ich weiß nicht was du willst. Die Meisten beschäftigen sich hier schon länger mit dem Thema FIAT.

 

Im Augeblick stimmt es bei FIAT an allen Ecken und Kanten noch nicht. Seid Jahren werde Produktionspläne ect nicht eingehalten.

 

Fiat ist immer noch ein Pleitekandidat. Die Kreditwürdigkeit ist erst einmal wieder runtergesetzt worden.

 

Viele Fähige Leute haben das angeschlagene Schiff Richtung VW verlassen. Oben Herrscht ein "Despot" der Zahlen.

 

FIAt/Chrysler ist noch nicht gerettet. In Europa hinkt FIAT dem Markt hinterher. Für einige mag es ein genialer Schachzug sein die Modellreihen länger laufen zu lassen oder durch Streichung große Lücken zu hinterlassen. Z.B. Gestrichen wurde Croma, Multipla und Ulysse. Lückenfüller soll der Freemont sein. Bei Lancia wurde der Phedra durch den Voyager ersetzt und durch weitere Chryslermodelle aufgefüllt. Was ich bei dem Voyager gesehen habe sind die Einstiegspreise jenseitz von Gut und Böse.

 

Das Gleich gilt auch für den Freemont, der liegt einfach in einer anderen Preisbereich und die Unterhaltung liegt deutlich über die gestrichende FIAT-Modelle.

 

FIAT verdient zwar zur zeit Geld, aber nur deswegen weil neue Modelle verschoben wurden. Signore M Jammert ja schon wer denn die neuen Modelle in Europa kaufen sollten....Das hindert aber nicht den Wettbewerb neue Modelle auf den Markt zu bringen.

 

Ein Herrn Marchionne hilft es auch nicht, wenn er seine Händler verliert, die Pleite gehen oder sich dem Wettbwerb zu ordnen.

 

Dir amerikanischen Händler machen Herrn Marchionne auch Probleme in dem sie z.B. den Verkauf der 500 nicht so förden wie erst gedacht. Aber das liegt auch an Herrn Marchionne der die Zusage für den Eintritt von Alfa in den Amerikanischen Markt verschoben hat. Und das geht schon über Jahre hinweg. Eigentlich wollte man im Letzten Jahr jeweils 300.000 Alfas und Lancias (ohne Chrysler) weltweit verkaufen.

 

Daher ist man in den Zielen die man in der Vergangenheit ohne Chrysler oder auch mit Chrysler definiert hat meilenweit entfernt. Daher kann ich die Entwicklung nicht beruteilen ob sie positiv oder negativ ist oder gar nur ein kurzes Strohfeuer ist. FIAT/Chrysler würden wohl jetzt derzeit einer weiteren abflauen der Autokonjunktur nicht überleben.

 

Positiv kann ich für FIAT nur sagen das man in vielen Märkten besser in das Jahr gestartet ist als im letzten Jahr. Leider hat man die Marktführerschaft im Januar an GM verloren in Brasilien die haben über 30% zugelegt.

 

italo

Themenstarteram 19. Februar 2012 um 5:09

Zitat:

Original geschrieben von synallagma

Thema und Voyager sind auf grund der Positionierung und Einpreisung wohl eher Ergänzung als Verstärkung. Hier Stückzahlen zu erwarten, halte ich für fragwürdig. Zumal es hier um Zulassungszahlen geht, wie viele davon nun tatsächlich verkauft wurden, weiss kein Mensch...

Natürlich werden Thema und GV die Lancia-Zahlen europaweit nicht explodieren lassen, das ist schon klar, aber gerade den Thema halte ich dabei für ein recht „heißes Eisen“. Schon der 300er verkaufte sich in Relation betrachtet (also als Ami in EU) so schlecht nicht und wo sonst gibt´s um das Geld eine elegante Reiselimo mit Hinterrad- oder Allrad-Antrieb und mit V6-Diesel.

Da könnten schon einige Stück zusammenkommen, sicherlich, in Regionen, über die man bei MB und BMW lachen würde, aber für Lancia eben wichtige und wertvolle zusätzliche Absätze.

Und nicht zu vergessen der positive „Abstrahlungseffekt“ auf die kleineren Lancias, denn wenn man´s genau nimmt, verhält es sich mit all den RSs, Ms, AMGs und dergleichen nicht wesentlich anders. Genau solche Modelle transportieren die Emotionen, gekauft werden dann zumeist die massentauglichen Modelle.

Zitat:

Original geschrieben von synallagma

Ich habe das Thema mit den Kompaktkombis einmal ähnlich gesehen. Betrachtet man aber, wie viele dieser Fahrzeuge zumindest in Deutschland gewerblich zugelassen werden, glaube ich nicht mehr, dass Fiat solch ein Fahrzeug fehlt. Fiat tut gut daran, die Palette in den für Privatkäufern interessanten Bereichen breit auszufächern und die Finger vom Flottengeschäft zu lassen.

Das Kompakt-Kombi-Thema wurde ja nur stellvertretend genannt, weil das eben eines der wichtigsten Segmente in Europa darstellt, die Kompaktklasse, nicht der Kombi per se wohlgemerkt. Dazu nannte ich auch andere Bereiche, wo es nicht wesentlich anders aussieht, wie Sportler, Cabrios, SUVs oder dergleichen.

Und wenn man in der Kompaktklasse erfolgreich sein will, ist es eben erforderlich, so vielseitig wie möglich bzw. so umfangreich wie erforderlich aufgestellt zu sein. Hat man keinen Kompakt-Kombi im Programm, kann das aber mit vernünftigen Alternativen auffangen, dann ist´s ebenfalls OK.

Das macht z.b. Toyota mit dem Verso und dem RAV4 auch nicht anders, Nissan bietet nach dem Tiida-Aus überhaupt nur noch den QQ in der Kompaktklasse an, allerdings gehört der weltweit gesehen noch immer zu den Top3. In meinen Augen reicht´s halt nicht, in diesem Segment nur den Doblo anzubieten, wenn es um „Kompakte mit Raum“ geht, und das als einziges Modell für gleich 3 Marken.

Deine Anmerkung zum „Flottengeschäft verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht ganz. Einige Zeilen weiter unten erwähnst du, dass Fiat sich auch WEGEN ihren Bemühungen im Nutzfahrzeugbereich über Wasser halten konnte, aber gegen einen gewerblich genutzten Kombi hast du Einwände.

Was genau spricht denn dagegen? Wurde denn nicht auch der Marea oft in diesem Bereich eingesetzt? Und wem hat´s geschadet?

Ich sehe GERADE den gewerblichen Bereich als einen Pluspunkt bei Fiat. Denn mal ehrlich, was bringt es, einerseits das Nutzfahrzeug-Portfolio bis hinunter zum Panda-Van auszubauen, und auf der Seite auf den „Erfolg“ gewerblicher Kombis zu verzichten, während sich ein Astra ST (zB) sehr gut verkauft.

Das macht doch keinen Sinn.

Zitat:

Original geschrieben von synallagma

Solange die 14.800 Sedicis mit einem Plus verkauft wurden, ist doch alles gut. Generell darf man nicht vergessen, dass sich Fiat durch viele Fehlentscheidungen, die in den Neunzigern getroffen wurden, fast in den Ruin getrieben hat. Als Entscheidungen bezüglich des SUV-Hypes zu treffen waren, war kein Geld da.

Ob sich der Sedici intern rechnet, weiß ich nicht. Da man aber nun dessen Nachfolger vorzieht bzw. den 500L-Allrad und den Baby-Jeep zurückstellt, kann man schon davon ausgehen, dass Fiat vom SUV-Kuchen ein etwas größeres Stück abhaben will bzw. sich mit einem neuen Modell mehr Absatz und damit auch Kohle (Rendite) erwartet.

Die Fehlentscheidungen hat es zweifellos gegeben, aber nicht nur in den 90igern und leider auch bei sehr wichtigen Modellen bzw. Segmenten. Eine Sache, die mir bis heute nicht in den Kopf will, ist der Thesis, der mit wohl exorbitanten Entwicklungskosten das „Go“ erhielt, während der 500er um Haaresbreite fast nicht das Licht der Welt erblickt hätte.

Wer von den beiden mehr Image und Geld nach "Fiat" zu holen vermochte, selbst wenn man den Thesis um Ecken öfter verkauft hätte, kann sich jeder selbst ausrechnen. Das ist imho eines der Tritte in „the balls“ von Fiat, aber so richtig mit Anlauf.

Zitat:

Original geschrieben von synallagma

Nein, die Fehler wurden in den Neunzigern gemacht und das zieht sich bis heute. Es ist schlicht und ergreifend kein Geld da, um alle Baustellen gleichzeitig zu bearbeiten. Man kann froh sein, dass Fiat trotz Fastpleite mit Panda, Punto und den Transporter immer mehr oder weniger konkurrenzfähige Modelle am Markt hatte.

Klar ist mit "voller Hose" leicht stinken, diesen Sachverhalt bei Fiat bezweifelt ja auch niemand ernsthaft. Allerdings bin ich der Meinung, dass es auch andere Möglichkeiten gegeben hätte bzw. gibt. Ein Blick zu PSA, die 2011 in Europa auch deutliche Rückgänge erfahren haben, obwohl sie die Palette stetig ausbauten, zeigt, dass man auch mit „Fremd“-Produkten leben kann.

Ohne Mitsubishi gäb´s weder die E-Wagen, noch die SUVs in 2 Größen. Wer sagt denn, dass man sich bei Fiat nicht mit Suzuki auf einen Vitara-Ableger hätte einigen können? Oder mit Ford auf einen Kuga-Ableger? Bei beiden Herstellern gab es Möglichkeiten, das durch entsprechende Gegenlieferungen zu kompensieren. Da wäre nicht mal wirklich Geld geflossen.

Eine solche Lösung würde ich z.b. einer gänzlich ohne SUV-Alternativen vorziehen.

Zitat:

Original geschrieben von synallagma

warum geht es hier immer nur um Zulassungszahlen!? Wichtig ist, was verkauft wird und wie viel man damit verdient. Außerdem hat Fiat derzeit einen wichtigen Modellwechsel und eine Produktüberarbeitung bei einem wichtigen Modell zu verkraften.

Nun ja, aus 2 Gründen. Erstens bietet Fiat vorrangig im niederen Preissegment an, und da kann man, so man die Modelle nicht kaputtspart, eben nur Leben, wenn auch die Stückzahl stimmt, und zweitens kommt das von Marchionne himself, der die Meinung vertritt, dass ein Hersteller unter 6 Mio. Stk. in Zukunft nicht alleine lebensfähig sein wird. Daher ja auch sein Ziel, diesen Wert bis 2014 unbedingt erreichen zu wollen. Und da er die Margen seiner Produkte wohl recht gut kennen dürfte, wird da wohl was dran sein.

Zitat:

Original geschrieben von synallagma

Es ist zwar schade, dass die Mittelklasse fehlt, aber ich trauer dem 159 nicht nach. Lieber Ende mit Schrecken, als das Ding verlustbringend am Leben zu erhalten. Wenn er Geld gebracht hätte, wäre er nicht eingestellt worden.

Das stimmt schon, aber man sollte dabei nicht vergessen, dass das Image einer auf nur noch 2 Modelle reduzierten Marke langfristig auch nicht unbedingt besser wird. Und nicht nur das, durch den Wegfall der 159-Modelle nimmt man für alle 3 Marken die Alternative einer Limo bzw. eines Kombis. Auch das ist dem Ansehen nicht unbedingt förderlich.

Zitat:

Original geschrieben von synallagma

Letztendlich wird man sehen, ob das ganze erfolgreich ist. Fiat/Chrysler muss erst einmal eine Wirtschaftskrise überstehen, damit sich zeigt, ob das ganze Ding Hand und Fuss hat oder nur auf tönernen Füßen steht.

Soweit würde ich gar nicht gehen. Solange die beiden (finanziell gesehen) noch nicht mal vernünftig (stabil) gehen können, sollte man sie nicht in extrem belastende Rennen schicken (finanziellen Belastungen aussetzen). Hier werden noch einige Jahre vergehen, bis unterm Strich beide Hersteller soweit zusammen gewachsen sind, dass sie in einem Maße voneinander profitieren und finanziell gesunden, dass sie nicht schon beim ersten Windstoß (finanzielle bzw. weltwirtschaftliche Änderungen) umfallen.

Themenstarteram 19. Februar 2012 um 7:37

Zitat:

Original geschrieben von italo001

Ich weiß nicht was du willst. Die Meisten beschäftigen sich hier schon länger mit dem Thema FIAT.

Nicht falsch verstehen, aber wo genau liegt die Relevanz für dieses Thema/ diese Diskussion, dass sich die meisten hier schon länger mit dem Thema Fiat beschäftigen?

Ein Austausch über ein Thema, gelegentlich auch Diskussion genannt, besteht nun mal aus Meinungen, Einschätzungen und Argumenten aus zumeist 2 Lagern. Der Faktor Zeit kommt dabei höchstens indirekt vor, und das auch nur in Form von umfangreichem Wissen. Wobei auch das kein Garant ist.

Interessant im Zusammenhang mit dieser Aussage ist auch, dass es hier keine „die meisten“ zu geben scheint. WENN für so viele die Entwicklung von Fiat doch so interessant zu sein scheint, dass sie sich damit seit langer (über längere) Zeit beschäftigen, dann frage ich mich unter Betrachtung der aktiven Teilnahme an diesem Thema ernsthaft, WO genau nun diese VIELEN denn so sind?

Auch was ich will, sollte eigentlich recht einfach verständlich sein. Ich freue mich über jeden Erfolg von Fiat, und das soll hier auch nicht anders verstanden werden, nur bin ich eben auch kritisch und hinterfrage einige Dinge. Aus Interesse, nicht aus Schadenfreude.

Zitat:

Original geschrieben von italo001

Im Augeblick stimmt es bei FIAT an allen Ecken und Kanten noch nicht. Seid Jahren werde Produktionspläne ect nicht eingehalten.

Na ja, an allen Ecke und Enden würde ich jetzt nicht unbedingt sagen. Einige Ecken sind´s imho schon und daran wird ja gearbeitet. Hoffentlich mit dem nötigen Erfolg.

 

Die Verfehlung bzw. Nichteinhaltung der Produktionspläne wird sehr gerne von dir gebracht, das fällt mit schon auf, allerdings sehe ich das nicht so extrem wie du. Plane mal dein Leben 5 Jahre im voraus, und du wirst sehen, dass das einfach nicht so ohne weiteres klappt, ohne Anpassungen vorzunehmen.

Und so arg weit weg vom Plansoll ist Fiat im Bereich des Portfolios auch wieder nicht. Aktuell wurde neben dem Tausch von Sedici und 500L-Allrad gerade der 4C auf Ende 2012 vorgezogen.

Es ist also nicht so, dass man NUR verschiebt und auflässt.

Zitat:

Original geschrieben von italo001

FIAt/Chrysler ist noch nicht gerettet. In Europa hinkt FIAT dem Markt hinterher. Für einige mag es ein genialer Schachzug sein die Modellreihen länger laufen zu lassen oder durch Streichung große Lücken zu hinterlassen. Z.B. Gestrichen wurde Croma, Multipla und Ulysse. Lückenfüller soll der Freemont sein. Bei Lancia wurde der Phedra durch den Voyager ersetzt und durch weitere Chryslermodelle aufgefüllt. Was ich bei dem Voyager gesehen habe sind die Einstiegspreise jenseitz von Gut und Böse.

Nun, der Croma mag als Namen gestrichen sein, was imho noch längst nicht für die Ewigkeit gelten dürfte, aber als Modell gesehen ist das keineswegs der Fall. Der Bravo-Sedan bzw. der Bravo-Kombi kann mit Dart-ähnlichen Abmessungen von ca. 4.7m durchaus als Ersatz für den auch nicht gerade erfolgreichen Croma dienen.

Der Multipla ist ebenfalls maximal als Name verschwunden, der 500XL wird seinen Platz einnehmen und somit diese Lücke füllen. Und ob man den Freemont nun für einen würdigen Nachfolger des Ulysse hält oder nicht, aber hier gilt nun mal das gleiche wie beim 159. Hätte er sich besser verkauft, wäre er noch im Programm. PSA wird die beiden Vans übrigens durch gestreckte Kompakte ersetzen, bei Peugeot wird´s ein aufgepumpter 5008.

 

Hier scheint also ein allgemeines Umdenken vorzuherrschen. Den GV würde ich ebenfalls nicht überbewerten, denn schon die nächste Version wird flexibler, also auch als kurze Ami-Version für den Europamarkt verfügbar sein. Spätestens dann werden auch die Preise wieder passen.

Zitat:

Original geschrieben von italo001

Das Gleich gilt auch für den Freemont, der liegt einfach in einer anderen Preisbereich und die Unterhaltung liegt deutlich über die gestrichende FIAT-Modelle.

Den Freemont gibt´s ab 25k, und mir wäre kein anderes Modell bekannt, das bei der Größe, den Sitzplätzen, den offerierten Motoren und der Ausstattung viel billiger wäre, abgesehen von einem Orlando vielleicht. Also wenn beim Freemont was passt, dann ja wohl Preis-/Leistung.

Zitat:

Original geschrieben von italo001

FIAT verdient zwar zur zeit Geld, aber nur deswegen weil neue Modelle verschoben wurn den. Signore M Jammert ja schon wer denn die neuen Modelle in Europa kaufen sollten....Das hindert aber nicht den Wettbewerb neue Modelle auf den Markt zu bringen.

Sorry, aber das check ich jetzt nicht wirklich. Du fragst mich, was ich will, weil ich auch Kritik übe, und schreibst selbst so´n Zeug.

Was hast du andauernd mit deinen verschobenen Modellen?

Welche sind es denn, die um sooo viel nach hintern verlegt wurden?

Gut, der Punto muss noch ein Jahr durchhalten, bekam dafür aber auch ein FL. Für alle anderen für 2012 neu angedachten Modelle erlaube ich mir noch kein Urteil, weil wir aktuell gerade Beginn 2012 haben. Hier wäre etwas Geduld wohl mehr.

Zitat:

Original geschrieben von italo001

Dir amerikanischen Händler machen Herrn Marchionne auch Probleme in dem sie z.B. den Verkauf der 500 nicht so förden wie erst gedacht. Aber das liegt auch an Herrn Marchionne der die Zusage für den Eintritt von Alfa in den Amerikanischen Markt verschoben hat. Und das geht schon über Jahre hinweg.

Mal schön der Reihe nach. Der 500 hatte 2011 Probleme, weil es einerseits einfach länger dauerte, das Händlernetz aufzubauen (im Februar waren es kaum 30), und andererseits, weil der Markt für ein Auto wie der 500 speziell in den USA auch erst „erarbeitet“ werden muss.

In ganz 2011 wurden 26.000 Exemplare vom 500er verkauft, im Jänner 2012 aber schon ca. 5.500! Also wenn die Entwicklung (hochgerechnet zw. 60 und 70.000!) nicht passt, dann weiß ich echt nicht mehr.

Der Alfa-Einstieg ist imho nach wie vor für 2013 geplant. Mir stehen keine anderen Infos diesbezüglich zur Verfügung, wenn du welche hast, bitte verlinken.

Und da der 4C ja nun schon 2012 in Europa kommt, und auch in dem Bericht nochmal vom Alfa-USA-Einstieg in 2013 gesprochen wird, bin ich eher guter Hoffnung als skeptisch.

Zitat:

Original geschrieben von italo001

Positiv kann ich für FIAT nur sagen das man in vielen Märkten besser in das Jahr gestartet ist als im letzten Jahr. Leider hat man die Marktführerschaft im Januar an GM verloren in Brasilien die haben über 30% zugelegt.

Ja, aber in Europa gleich die nächste Klatsche. Laut ACEA schaut der Jänner mit -16% bei einer Marktentwicklung von -7% recht nüchtern aus.

Interessanterweise konnte sogar Lancia mit +8% Alfa mit -27% überholen, und das liegt sicherlich nicht nur am Y alleine. Und da Marchionne das auch weiß, wurde der Plan eben etwas umgestellt, und der 4C sowie der SUV vorgezogen.

Fiat (Marke) -19% und Jeep +54% seien nur der Vollständigkeit halber auch noch erwähnt.

Aber genau das ist es, was ich meinte, als ich dir auf den Rückgang in Italien antwortete, ein sinkender Markt alleine erklärt noch keine Rückgänge, und schon gar nicht, wenn man eigentlich zulegen will, soll und muss.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Fiat
  5. Fiat-Chrysler, Zwischenbilanz einer besonderen Ehe