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Fiat-Chrysler, Zwischenbilanz einer besonderen Ehe

Fiat
Themenstarteram 9. Februar 2012 um 3:03

Nachdem anfänglich schon viel über diese in meinen Augen doch eher ungewöhnliche Ehe gesprochen wurde, ist es - wie ich finde - Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Am Anfang war das Licht, heißt es zwar, im diesem Zusammenhang muss man diese „Weisheit“ allerdings in „Am Anfang war die Ungewissheit und der Zweifel“ abändern. Viele hielten es für unmöglich, dass die beiden Hersteller überhaupt auf einen gemeinsamen Nenner kommen, immerhin scheiterte schon ein so hoch angesehener Konzern wie Daimler daran.

Andere bezweifelten, dass sich nachhaltige Verbesserungen bei den Amerikanern einstellen würden, wenn sie von den eher für ihre saloppe Lebensweise bekannten Italienern geführt werden. Wieder andere sahen eine Verwässerung beider Marken emporsteigen, bei der jeder der beiden ihre Identität verlieren und sich über kurz oder lang als weder Fisch noch Fleisch auf vier Rädern wiedersehen würden.

Einige gingen auch davon aus, dass zwei „wenig Erfolgreiche“, die gemeinsame Sache machen, unterm Strich nicht unbedingt von großem Erfolg gekrönt sein dürften.

Wie auch immer, nach dem ersten vollen Jahr der Zusammenarbeit (2010), in dem sich logischerweise außer im Hintergrund noch relativ wenig getan hat, ist 2011 das erste Jahr mit sichtbaren Ergebnissen auf beiden Seiten, wenn auch (leider) mit unterschiedlichen Vorzeichen.

1.) Ergebnisse 2011:

Die Entwicklung der abgesetzten Fahrzeuge von Fiat und Chrysler sind auf den ersten Blick etwas verwirrend, denn: Während Chrysler kein einziges neues (wenn auch überarbeitete) und bis auf den 500er auch nur ein zusätzliches Modell offerierte, dafür aber auf Modelle wie den Caliber und den Nitro zumindest einen Teil des Jahres verzichten musste, konnten sie 2011 um beeindruckende 26% auf insgesamt 1.37 Mio. Stk. zulegen, das entspricht einem PLUS von ca. 283.000 Fahrzeugen.

Der 500er kam 2011 auf 26.000 Stk. in den USA, da sich das Aufbauen des „Händlernetzes“ als schwieriger erwies als man das angenommen bzw. geplant hatte (bis Februar hatte man nur knapp 30!).

Fiat hingegen konnte 2011 von solchen Entwicklungen nur träumen, und das, obwohl sie mit Freemont, Thema und GV einige zusätzliche „Trümpfe“ im Ärmel hatten. Klar, erwähnte Modelle waren – so überhaupt – nur einige Monate in 2011 verfügbar und konnten sich so kaum auswirken, aber selbst das berücksichtigend bleiben ja noch jede Menge eigener Fahrzeuge über, wie der Mitte 2011 eingeführte neue Lancia Y.

Da mir auch hier globale Zahlen fehlen, mir natürlich aber bekannt ist, dass Fiat in Brasilien sowohl im PKW- als auch Nutzfahrzeugsektor führt, wo sie sogar etwas zulegen konnten, kann ich hier nur die Europazahlen anführen, und die sind nicht besonders positiv.

Fiat verlor konzernweit gesehen in Europa in 2011 lt. ACEA ganze 12%. Das Interessante daran ist, dass Fiat mit über -17% selbst den größten „Verlustbringer“ stellt, da Lancia, obwohl als Sorgenkind angesehen, mit knapp -6% weniger an relativ Stückzahl verlor, und Jeep neben Alfa DIE „Zuleger“ darstellten (+62 bzw. +19%). Warum Alfa mit nur 2 Modellen zulegen kann, während Fiat mit ungleich mehr Modellen deutlich verliert, ist wohl eines der großen Fiat-Geheimnisse.

2.) Ergebnisse 2012 (Jänner):

Was kann es bei Chrysler Besseres geben, als wenn das neue Jahr dort weitermacht, wo das alte aufhörte?

Ganz einfach, wenn Chrysler noch mehr zulegt als davor. Allpar nennt es nicht ganz unberechtigt eine dramatische Steigerung!

Um sagenhafte +33%, also ein Drittel, konnte Chrysler seinen Fahrzeugabsatz im Jänner 2012 gegenüber Jänner 2011 steigern (ca. 185.300 zu 139.800). Und das – wie gesagt – noch immer ohne neue Modelle und im Verhältnis zum Jänner 2011 sogar um 2 weniger!

Äußerst interessant dabei sind die Entwicklungen einiger Modelle, wie auch beim 500er. Im Jänner 2012 verkaufte sich der Kleine um über 6 Mal (!) öfter als ein Jahr davor (ca. 5.500 zu 900), als Cabrio fast so oft wie over all im Jahresmonat davor (ca. 700 zu 900), und das im Winter(!) und auch nicht weit weg vom VW Routan, der mit ca. 800 zu 1.500 deutlich Federn ließ.

Aber auch der Avenger (ca. 6.400 zu 3.500), der Journey (ca. 10.700 zu 7.800), der Ram 1.500 (ca. 22.000 zu 18.000) waren nicht zu bremsen.

Eine Extrapolation übers Jahr wäre hier wohl gleichsam verfrüht wie auch unrealistisch, aber bei einer durchaus realistischen Steigerung von zw. 20 und 25% im Jahr 2012 könnte auf insgesamt ca. 1.7 Mio. Fahrzeuge ausgebaut werden.

Und das sollte selbst den größten Kritikern und Zweckpessimisten die angenehme Stille des Schweigens auferlegen, zumal die neuen Modelle erst noch kommen.

Wie jede Medaille aber hat auch diese Ehe noch eine „dunkle“ Seite, und das ist nach wie vor Fiat in Europa. Da die Europazahlen stets erst um die Monatsmitte vorliegen, beziehe ich mich hier auf die aktuellen Fiat-Italien-Jännerzahlen, und die verheißen auch für eine globalere Betrachtung nicht wirklich Gutes. Fiat verlor im Jänner 2012 in Italien weiter an Boden, und büßte ca. 17% am Heimatmarkt ein (ca. 40.500 zu 48.800). Sicherlich, der Panda3 und der Punto2012 werden sich erst europaweit auswirken, aber ein Rückgang in dieser Region kann nicht nur darauf zurückgeführt werden. Zumal vom Freemont im Jänner 2012 ca. 6.300 Stk. produziert wurden (Allpar).

Ich erwähnte schon in einem anderen Faden zu diesem Thema, dass Fiat den Heimatmarkt keinesfalls zu lange vernachlässigen darf. Klar, durch die Konzentration auf die USA ging´s ne Zeit lang nicht anders, aber da muss Marchionne extrem aufpassen.

Ich denke, auch er sieht das nicht anders und hat deshalb die Allrad-Ableger vom 500L (baugleich mit Baby-Jeep) dem neuen Sedici (baugleich mit Alfa-SUV und Compass-/Patriot-Nfg.) hintangestellt.

3.) Weitere Schritte in und für 2012:

Da die diese Entscheidung alleine wohl keine Trendwende herbeiführen kann, muss Marchionne auch auf anderen Gebieten tätig werden. Jetzt heißt es, das Steuer herumzureißen und einen neuen Kurs einzuschlagen, einen allerdings, der danach möglichst wenige Korrekturen benötigt, immerhin hat er keine Zeit zu verlieren. Für 2014 strebt der Mann 6 Mio. Fahrzeuge per anno an, eine Zahl, die, wie er meint, über das weitere Bestehen eines Autoherstellers entscheiden sollte. Unter diesen 6 Mio. wird lt. seiner Meinung kein Hersteller alleine (Über-)Lebensfähig bleiben.

3.1) Neue Märkte für 2012:

Eine der schier unendlichen Baustellen auf der to-do-Liste des Hrn. Marchionne dürfte es zweifellos sein, nicht nur mehr Produkte dort zu bringen, wo man bereits eine der aktuellen Fiatmarken kauft, sondern, gerade für die Zukunft noch wesentlich wichtiger, neue Märkte zu bearbeiten.

In Russland, wo Fiat keineswegs unbekannt ist, wurde gerade ein neues Abkommen unterzeichnet, das den etwas seltsamen Namen „CJSC Chrysler Rus“ trägt. Wie hier zu lesen ist, beläuft sich dieses Abkommen auf den Vertrieb von Fiat, Fiat Prof., Chrysler und Dodge in Russland, das ab sofort in Kraft tritt. Ein zwar nur kleiner, aber ganz sicher wichtiger Schritt zum Ziel.

Darüber hinaus ist es auch kein Geheimnis, dass 2012 auch Alfas in China vertrieben werden. Fiat arbeitet hierzu mit Ghangzhou zusammen und lässt in Lizenz fertigen. Ein langfristig betrachtet ebenfalls wichtiger Schritt.

Genau wie der Neustart Alfas in den USA ab 2103.

3.1) Neue Modelle für 2012:

Abgesehen von bereits bekannten Modellen Dodge Dart und Fiat 500L soll und wird es 2012 auch noch weitere Modelle geben. Ende des Jahres z.b. kommt der Panda 4x4, der zwar nicht grundsätzlich neu ist, aber den Erfolg des neuen Pandas, für den schon über 14.000 Bestellungen vorliegen, nutzen kann.

Deutlich davor aber schon wird der Freemont AWD, aber auch den Thema AWD erhältlich sein, wie auch sein Bruder, der 300er.

Darüber hinaus soll es 2 neue Kompakte geben, die aus chinesischer Fertigung stammen sollen. Beide basieren auf der CUSW (Dart) und sollen als Fiat-Stufenheck- (Bravo-Stufe) und Hatchback-Modell (Bravo) erscheinen. Laut Roadmap zwar nicht beide in 2012, aber Fiat muss hier wohl etwas flexibel sein.

Auch neu bzw. erneuert wurde der Siena, der speziell in Schwellenländern für ein Plus an Ansatz sorgen soll/kann.

3.3) Neue Modelle für 2013:

In 2013 geht´s bei Fiat-Chrysler so richtig rund.

Aus dem 500L wird der Lancia Musa, was abzusehen war, aber auch der Fiat 500XL als Multipla-Ersatz. Ebenfalls schon 2013 bei Lancia zu sehen könnte das Lancia Flavia Coupe sein.

Bei Fiat kommt der neue Sedici (CUSW = Alfa, Jeep), der Mini-500er (ca. 3.3m), der eventuell Topolino oder auch 500S bzw. 500XS heißen wird, der neue Bravo (CUSW), so er nicht schon 2012 erscheint (siehe oben), der darauf basierende Kombi (Bravo-Kombi) sowie Facelifts bei 500 und Qubo.

Alfa bringt (endlich) den 4C und den SUV.

Bei Chrysler gibt´s den 500L als PT-Cruiser-Nfg., der auch bei Dodge als Einstiegsmodell dienen soll, und den Chrysler 100 (=Dart, siehe Allpar).

Bei Jeep kommt der Nfg. von Compass/Patriot, die zusammengelegt und technisch mit dem Sedici/Alfa-SUV ident sein werden, sowie der davon abgeleitete D-SUV, der wahrscheinlich als Jeep Liberty erscheinen wird.

Noch nicht bekannt ist, wie weit die Rückstellung von 500L-Allrad = Baby-Jeep reichen wird. Eventuell schaffen sie es ja noch Ende 2013 in die Schauräume, ansonsten eben Anfang 2014.

 

Viel Neues und zumeist auch Gutes, aber:

Wie wird sich diese Ehe eurer Sicht nach entwickeln?

Wird Chrysler das Positive dieser Verbindung über die Jahre konservieren und sogar noch ausbauen können?

Kann auch Fiat in Europa daraus Kapital schlagen und sich wieder „sanieren“ oder ist mit weiteren Einbußen zu rechnen?

Wird das Ziel von 6 Mio. Einheiten bis 2014 erreicht werden oder wird Fiat dazu noch weitere Partner, wie z.b. Suzuki benötigen?

Und was sagen die anfänglichen Skeptiker zur bisherigen Entwicklung?

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Themenstarteram 9. Februar 2012 um 3:03

Nachdem anfänglich schon viel über diese in meinen Augen doch eher ungewöhnliche Ehe gesprochen wurde, ist es - wie ich finde - Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Am Anfang war das Licht, heißt es zwar, im diesem Zusammenhang muss man diese „Weisheit“ allerdings in „Am Anfang war die Ungewissheit und der Zweifel“ abändern. Viele hielten es für unmöglich, dass die beiden Hersteller überhaupt auf einen gemeinsamen Nenner kommen, immerhin scheiterte schon ein so hoch angesehener Konzern wie Daimler daran.

Andere bezweifelten, dass sich nachhaltige Verbesserungen bei den Amerikanern einstellen würden, wenn sie von den eher für ihre saloppe Lebensweise bekannten Italienern geführt werden. Wieder andere sahen eine Verwässerung beider Marken emporsteigen, bei der jeder der beiden ihre Identität verlieren und sich über kurz oder lang als weder Fisch noch Fleisch auf vier Rädern wiedersehen würden.

Einige gingen auch davon aus, dass zwei „wenig Erfolgreiche“, die gemeinsame Sache machen, unterm Strich nicht unbedingt von großem Erfolg gekrönt sein dürften.

Wie auch immer, nach dem ersten vollen Jahr der Zusammenarbeit (2010), in dem sich logischerweise außer im Hintergrund noch relativ wenig getan hat, ist 2011 das erste Jahr mit sichtbaren Ergebnissen auf beiden Seiten, wenn auch (leider) mit unterschiedlichen Vorzeichen.

1.) Ergebnisse 2011:

Die Entwicklung der abgesetzten Fahrzeuge von Fiat und Chrysler sind auf den ersten Blick etwas verwirrend, denn: Während Chrysler kein einziges neues (wenn auch überarbeitete) und bis auf den 500er auch nur ein zusätzliches Modell offerierte, dafür aber auf Modelle wie den Caliber und den Nitro zumindest einen Teil des Jahres verzichten musste, konnten sie 2011 um beeindruckende 26% auf insgesamt 1.37 Mio. Stk. zulegen, das entspricht einem PLUS von ca. 283.000 Fahrzeugen.

Der 500er kam 2011 auf 26.000 Stk. in den USA, da sich das Aufbauen des „Händlernetzes“ als schwieriger erwies als man das angenommen bzw. geplant hatte (bis Februar hatte man nur knapp 30!).

Fiat hingegen konnte 2011 von solchen Entwicklungen nur träumen, und das, obwohl sie mit Freemont, Thema und GV einige zusätzliche „Trümpfe“ im Ärmel hatten. Klar, erwähnte Modelle waren – so überhaupt – nur einige Monate in 2011 verfügbar und konnten sich so kaum auswirken, aber selbst das berücksichtigend bleiben ja noch jede Menge eigener Fahrzeuge über, wie der Mitte 2011 eingeführte neue Lancia Y.

Da mir auch hier globale Zahlen fehlen, mir natürlich aber bekannt ist, dass Fiat in Brasilien sowohl im PKW- als auch Nutzfahrzeugsektor führt, wo sie sogar etwas zulegen konnten, kann ich hier nur die Europazahlen anführen, und die sind nicht besonders positiv.

Fiat verlor konzernweit gesehen in Europa in 2011 lt. ACEA ganze 12%. Das Interessante daran ist, dass Fiat mit über -17% selbst den größten „Verlustbringer“ stellt, da Lancia, obwohl als Sorgenkind angesehen, mit knapp -6% weniger an relativ Stückzahl verlor, und Jeep neben Alfa DIE „Zuleger“ darstellten (+62 bzw. +19%). Warum Alfa mit nur 2 Modellen zulegen kann, während Fiat mit ungleich mehr Modellen deutlich verliert, ist wohl eines der großen Fiat-Geheimnisse.

2.) Ergebnisse 2012 (Jänner):

Was kann es bei Chrysler Besseres geben, als wenn das neue Jahr dort weitermacht, wo das alte aufhörte?

Ganz einfach, wenn Chrysler noch mehr zulegt als davor. Allpar nennt es nicht ganz unberechtigt eine dramatische Steigerung!

Um sagenhafte +33%, also ein Drittel, konnte Chrysler seinen Fahrzeugabsatz im Jänner 2012 gegenüber Jänner 2011 steigern (ca. 185.300 zu 139.800). Und das – wie gesagt – noch immer ohne neue Modelle und im Verhältnis zum Jänner 2011 sogar um 2 weniger!

Äußerst interessant dabei sind die Entwicklungen einiger Modelle, wie auch beim 500er. Im Jänner 2012 verkaufte sich der Kleine um über 6 Mal (!) öfter als ein Jahr davor (ca. 5.500 zu 900), als Cabrio fast so oft wie over all im Jahresmonat davor (ca. 700 zu 900), und das im Winter(!) und auch nicht weit weg vom VW Routan, der mit ca. 800 zu 1.500 deutlich Federn ließ.

Aber auch der Avenger (ca. 6.400 zu 3.500), der Journey (ca. 10.700 zu 7.800), der Ram 1.500 (ca. 22.000 zu 18.000) waren nicht zu bremsen.

Eine Extrapolation übers Jahr wäre hier wohl gleichsam verfrüht wie auch unrealistisch, aber bei einer durchaus realistischen Steigerung von zw. 20 und 25% im Jahr 2012 könnte auf insgesamt ca. 1.7 Mio. Fahrzeuge ausgebaut werden.

Und das sollte selbst den größten Kritikern und Zweckpessimisten die angenehme Stille des Schweigens auferlegen, zumal die neuen Modelle erst noch kommen.

Wie jede Medaille aber hat auch diese Ehe noch eine „dunkle“ Seite, und das ist nach wie vor Fiat in Europa. Da die Europazahlen stets erst um die Monatsmitte vorliegen, beziehe ich mich hier auf die aktuellen Fiat-Italien-Jännerzahlen, und die verheißen auch für eine globalere Betrachtung nicht wirklich Gutes. Fiat verlor im Jänner 2012 in Italien weiter an Boden, und büßte ca. 17% am Heimatmarkt ein (ca. 40.500 zu 48.800). Sicherlich, der Panda3 und der Punto2012 werden sich erst europaweit auswirken, aber ein Rückgang in dieser Region kann nicht nur darauf zurückgeführt werden. Zumal vom Freemont im Jänner 2012 ca. 6.300 Stk. produziert wurden (Allpar).

Ich erwähnte schon in einem anderen Faden zu diesem Thema, dass Fiat den Heimatmarkt keinesfalls zu lange vernachlässigen darf. Klar, durch die Konzentration auf die USA ging´s ne Zeit lang nicht anders, aber da muss Marchionne extrem aufpassen.

Ich denke, auch er sieht das nicht anders und hat deshalb die Allrad-Ableger vom 500L (baugleich mit Baby-Jeep) dem neuen Sedici (baugleich mit Alfa-SUV und Compass-/Patriot-Nfg.) hintangestellt.

3.) Weitere Schritte in und für 2012:

Da die diese Entscheidung alleine wohl keine Trendwende herbeiführen kann, muss Marchionne auch auf anderen Gebieten tätig werden. Jetzt heißt es, das Steuer herumzureißen und einen neuen Kurs einzuschlagen, einen allerdings, der danach möglichst wenige Korrekturen benötigt, immerhin hat er keine Zeit zu verlieren. Für 2014 strebt der Mann 6 Mio. Fahrzeuge per anno an, eine Zahl, die, wie er meint, über das weitere Bestehen eines Autoherstellers entscheiden sollte. Unter diesen 6 Mio. wird lt. seiner Meinung kein Hersteller alleine (Über-)Lebensfähig bleiben.

3.1) Neue Märkte für 2012:

Eine der schier unendlichen Baustellen auf der to-do-Liste des Hrn. Marchionne dürfte es zweifellos sein, nicht nur mehr Produkte dort zu bringen, wo man bereits eine der aktuellen Fiatmarken kauft, sondern, gerade für die Zukunft noch wesentlich wichtiger, neue Märkte zu bearbeiten.

In Russland, wo Fiat keineswegs unbekannt ist, wurde gerade ein neues Abkommen unterzeichnet, das den etwas seltsamen Namen „CJSC Chrysler Rus“ trägt. Wie hier zu lesen ist, beläuft sich dieses Abkommen auf den Vertrieb von Fiat, Fiat Prof., Chrysler und Dodge in Russland, das ab sofort in Kraft tritt. Ein zwar nur kleiner, aber ganz sicher wichtiger Schritt zum Ziel.

Darüber hinaus ist es auch kein Geheimnis, dass 2012 auch Alfas in China vertrieben werden. Fiat arbeitet hierzu mit Ghangzhou zusammen und lässt in Lizenz fertigen. Ein langfristig betrachtet ebenfalls wichtiger Schritt.

Genau wie der Neustart Alfas in den USA ab 2103.

3.1) Neue Modelle für 2012:

Abgesehen von bereits bekannten Modellen Dodge Dart und Fiat 500L soll und wird es 2012 auch noch weitere Modelle geben. Ende des Jahres z.b. kommt der Panda 4x4, der zwar nicht grundsätzlich neu ist, aber den Erfolg des neuen Pandas, für den schon über 14.000 Bestellungen vorliegen, nutzen kann.

Deutlich davor aber schon wird der Freemont AWD, aber auch den Thema AWD erhältlich sein, wie auch sein Bruder, der 300er.

Darüber hinaus soll es 2 neue Kompakte geben, die aus chinesischer Fertigung stammen sollen. Beide basieren auf der CUSW (Dart) und sollen als Fiat-Stufenheck- (Bravo-Stufe) und Hatchback-Modell (Bravo) erscheinen. Laut Roadmap zwar nicht beide in 2012, aber Fiat muss hier wohl etwas flexibel sein.

Auch neu bzw. erneuert wurde der Siena, der speziell in Schwellenländern für ein Plus an Ansatz sorgen soll/kann.

3.3) Neue Modelle für 2013:

In 2013 geht´s bei Fiat-Chrysler so richtig rund.

Aus dem 500L wird der Lancia Musa, was abzusehen war, aber auch der Fiat 500XL als Multipla-Ersatz. Ebenfalls schon 2013 bei Lancia zu sehen könnte das Lancia Flavia Coupe sein.

Bei Fiat kommt der neue Sedici (CUSW = Alfa, Jeep), der Mini-500er (ca. 3.3m), der eventuell Topolino oder auch 500S bzw. 500XS heißen wird, der neue Bravo (CUSW), so er nicht schon 2012 erscheint (siehe oben), der darauf basierende Kombi (Bravo-Kombi) sowie Facelifts bei 500 und Qubo.

Alfa bringt (endlich) den 4C und den SUV.

Bei Chrysler gibt´s den 500L als PT-Cruiser-Nfg., der auch bei Dodge als Einstiegsmodell dienen soll, und den Chrysler 100 (=Dart, siehe Allpar).

Bei Jeep kommt der Nfg. von Compass/Patriot, die zusammengelegt und technisch mit dem Sedici/Alfa-SUV ident sein werden, sowie der davon abgeleitete D-SUV, der wahrscheinlich als Jeep Liberty erscheinen wird.

Noch nicht bekannt ist, wie weit die Rückstellung von 500L-Allrad = Baby-Jeep reichen wird. Eventuell schaffen sie es ja noch Ende 2013 in die Schauräume, ansonsten eben Anfang 2014.

 

Viel Neues und zumeist auch Gutes, aber:

Wie wird sich diese Ehe eurer Sicht nach entwickeln?

Wird Chrysler das Positive dieser Verbindung über die Jahre konservieren und sogar noch ausbauen können?

Kann auch Fiat in Europa daraus Kapital schlagen und sich wieder „sanieren“ oder ist mit weiteren Einbußen zu rechnen?

Wird das Ziel von 6 Mio. Einheiten bis 2014 erreicht werden oder wird Fiat dazu noch weitere Partner, wie z.b. Suzuki benötigen?

Und was sagen die anfänglichen Skeptiker zur bisherigen Entwicklung?

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@Volvolinsky

 

Ich habe was von Unterhalt geschrieben. Und nicht von Anschaffung. Ein Freemont kann in den Unterhaltkosten nicht mit einem Multipla sich messen. Und auch nicht mit einer Croma. Du musst dir einfach mal die Reifen anschauen, Bremsanlage ect.

 

Eine Anschaffung eines Autos hört nicht mit dem Kaufpreis auf.

 

Eine 'Bravo Limosine wird genau so ein Schattendasein führen wie dein Linea Limosine. Es gibt wenige Hersteller die in der Klasse eine Limosine erfolgreich anbieten können.

 

Was nutzt Aussagen es kann...es gibt derzeit nichts. Das nicht einhalten von Produktionspläne macht sich aber erheblich im Augenblick bemerkbar. Die Händler verkaufen weniger Autos. Und ich sehe das für die Händler schon dramatisch.

 

Der 500 xl den Platz einehmen kann weiß ich nicht da ich nicht weiß das da genau kommt. Der Multipla war schon nicht schlecht ein Auto für Großfamilien für eigentlich kleines Geld. Das kann ein 500 nicht sein. Da es für den ein Lifestileaufschlag gibt.

 

Was ich sage, trotzdem das der Europaische Markt so schwach ist hindert es die anderen Automobilhersteller nicht daran neue Modelle zu Präsentieren. Da Fiat da nicht mitgezogen hat erher sein Portofolio verringert. Man verlierte Kunden durch die gestrichene Modelle und das wird verstärkt das Portofolio derzeit überaltert ist im Gegensatz zu dem Wettbewerb.

 

Das war jetzt das Letzte was ich hierzu schreibe.

 

italo 

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