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Fahrzeug richtig runterbremsen

Hallo, hoffe bin hier im richtigen Teil des Forums gelandet.

Bin jetzt ca. 500 km mit meinem neu gekauften Golf 6 gefahren und gewöhne mich so langsam an das Auto.
Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht, da meine vorherigen Fahrerfahrungen sich fast ausschließlich auf die Fahrschule vor einem Jahr bestanden und ich in dieser Zeitspanne praktisch nicht mehr gefahren bin. Im Endeffekt habe ich zum Glück nicht wirklich etwas verlernt, jedoch ergibt sich mir beim Fahren eine Frage: Wie Bremse ich das Auto herunter mit dem geringsten Verschleiß.

Ich weiß, dass es sehr viele Diskussionen gibt, jedoch bin ich nicht wirklich schlau aus diesen geworden.

In der Fahrschule hat mir mein Fahrlehrer beigebracht, vorausschauend zu fahren, sodass man die Bremse praktisch gar nicht mehr braucht.
Dies galt für die Ampel genauso wie für den Ortseingang: Sobald man das Ortsschild sieht, vom Gas gehen und ausrollen lassen.

In der Praxis jedoch lässt man das Fahrzeug nicht vollständig ausrollen, hat man direkt jemanden an der Stoßstange kleben.

Mit dem eigenen Auto gehe ich im 5. Gang auf etwa 2000-2500 U/min runter, und schalte dann in den vierten, komme somit bei etwa 3000-3500 Umdrehungen raus.
So komme ich deutlich schneller auf 50kmh als wenn ich den Wagen im 5. Gang auf die Geschwindigkeit abbremse.
Die Kupplung lasse ich nicht direkt gehen, sondern lasse sie vorsichtig gehen, ohne sie zu sehr schleifen zu lassen, aber so, dass es nicht unangenehm ruckelt.

Nun Frage ich mich, wie schädlich es denn tatsächlich für die Kupplung, bzw. für Getriebe und Motor ist? Oder liegt bei meiner Fahrweise noch alles im grünen Bereich?

Ich habe gelesen, dass empfohlen wird Zwischengas zu geben?

Oder ist die beste Lösung tatsächlich etwas runterzubremsen, um eine gute Drehzahl für den 4. Gang zu erzielen?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@OneAlex schrieb am 2. November 2019 um 00:51:10 Uhr:


Wie Bremse ich das Auto herunter mit dem geringsten Verschleiß.

Im Zweifel: mit der Bremse.. Die hat die günstigsten Verschleissteile, die auch am leichtesten zu wechseln sind. Zudem führt zu geringe/seltene Nutzung der Bremse oft zu Korrosion an den hinteren Bremsscheiben und damit vorzeitigem Wechselbedarf.

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Zitat:

@OneAlex schrieb am 2. November 2019 um 00:51:10 Uhr:


...
In der Fahrschule hat mir mein Fahrlehrer beigebracht, vorausschauend zu fahren, sodass man die Bremse praktisch gar nicht mehr braucht.
Dies galt für die Ampel genauso wie für den Ortseingang: Sobald man das Ortsschild sieht, vom Gas gehen und ausrollen lassen.
...

...genau so gehts, so eine Fahrweise ist nicht nur verschleißarm sondern auch Kraftstoffsparend... jeder Bremsvorgang bedeutet nämlich auch kinetische Energie zu vernichten, die man vorher mit teuer Kraftstoff erzeugt hat.

Allerdings, das wurde hier auch schon genannt... die Gänge nach unten durchschalten würde ich auch nicht. Kupplungen sind teuer und beschissen zu erneuern... dann lieber die Bremse, da sind die Kosten für Beläge und notfalls auch Scheiben niedriger... und das halbe Auto muß man dafür auch nicht zerlegen.

Motorbremse d.h. vom Gas gehen und ausrollen lassen trotzdem ja... aber nicht extra die Gänge nach unten durchschalten... allerdings ist gut, wenn man diese Prozedur für den Notfall kennt und anwenden kann. Ich hatte es einmal mit dem Pritschenbus einer Baufirma zu tun... Totalausfall der Bremse, den hab ich dann mit Gänge runterschalten bis in den 1. und Abbremsen mit der Kupplung gestoppt - und ich gebs zu vorsichtig auch noch die paar km wieder nach Hause gefahren.

Wichtig ist die Motorbremse als Dauerbremse z.B. bei längeren Fahrten im Gefälle... das ist das mit dem Gang, den man auch beim rauffahren wählen würde und dann den Motor bremsen lassen.
Ich sag mal so, bergab den Gang rein, der soviel Bremswirkung bringt, dass das Fahrzeug nicht schneller wird... ggf. mit der Betriebsbremse einbremsen -nicht dauerbremsen, sonst überhitzt dir die Bremse- und kleineren Gang wählen.

Retarder haben PKWs ja (leider) nicht... aber das sind echte verschleißfreie Dauerbremsen.
Nutzt man den extremst bei jeder Gelegenheit, fährt dazu entsprechend vorausschauend, dann ist die Betreibsbremse excht nur noch eine Notbremse... und bleibt auf lange Zeit ungenutzt im Werkszustand. Ich hab das vor Jahren mal mit einer Zugmaschine, die ich im November 2010 neu ab Werk mit 6-stufigem Retarder bekommen hab gemacht... war aber auch keine langsame Schleicherei, sondern fast immer Vollgas, wie man an der Durchschnittsgeschwindigkeit sehen kann.

Bei 2500 runterschalten ist viel zu hochtourig und alle Gänge beim Verzögern runterzuschalten ist unnötig. Besser ist Gas weg und Eingekuppelt lassen bis 1000 U/min, dann entweder Kupplung treten und ausrollen lassen oder im korrekten Gang für den Ort (bei 50 4. Gang) rollen lassen bei wenig Gas. Wenn beschleunigt werden muss, in den 3. zurückschalten.

Ich bleibe beim Verzögern eigentlich immer im jeweiligen Gang und trete dann entweder die Kupplung wenn ich ganz stehen bleiben will oder Schalte direkt in den Gang, in dem ich weiter fahren will.

Es gibt da mehrere Aspekte:

1. technischer Aspekt:
habe bei meiner "weichen" Fahrweise ohne Zwischengas (Verbrauch/Ökobilanz!) noch kein Getriebe/Kupplung kaputt gemacht, wobei ich bisher immer Gebrauchtwagen als letzter Halter gefahren bin. Was anderes ist das bei meinen Motorrädern, da fahre ich vorzugsweise mit Zwischengas, sind aber auch andere Getriebe und hat fahrtechnische und Sicherheitsgründe. Bei Annäherung an "Hindernisse" jeder Art schalte ich so runter, dass eine möglichst lange Ausrollstrecke in Kombination Benzinersparnis/Zeitersparnis zustandekommt. Bremsen tu ich erst im letzten Augenblick, falls nötig.

2. Verbrauchs- und Umweltaspekt:
Rollen ist besser als Stop-and-Go. Jedes Bremsen kostet Energie und zwar beim späteren Anfahren. Das setzt aber ein gewisses Fahrkönnen (z. B. Kurvenfahren) und ein geschultes Auge für Abstand und Geschwindigkeit voraus. Erlebe oft, dass mir vor einer Kurve die Leute trotz max. erlaubter V in den Kofferraum kriechen, nach der Kurve dann plötzlich 30 Meter hinter mir sind, um dann wieder Vollgas zu geben...

3. verkehrstechnischer Aspekt:
da widerspreche ich einigen Leuten hier mit Sicherheit. Wir bewegen uns im öffentlichen Verkehrsraum und sollten "kollegial" fahren, d. h. andere nicht unnötig ausbremsen. Was nützt es der Umweltbilanz, wenn ich gemütlich und umweltschonend zur Abbiegespur ausrolle, während ich dabei andere ausbremse und sich an der Ampel dann eine Schlange bildet, die Abgase produziert? Nicht umsonst heißen bestimmte Verkehrsbereiche "Verzögerungsstreifen" o. ä. Gerade bei hohem Verkehraufkommen in der Stadt sollten Staubereiche zügig "leergefahren" und nicht durch gemütliches Ausrollen provoziert werden. Hierbei musst Du aber von Situation zu Situation entscheiden, hier gibt es keine allgemeine Regel. Also schauen, wie die Verkehrssituation ist, wie z. B. die Ampel geschaltet ist, wie stark das Verkehrsaufkommen ist und wie sich Reststrecke und eigene Geschwindigkeit zueinander verhalten.

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Die Motorbremswirkung wird gerne vernachlässigt beim PKW.

Das heißt es ist vollkommen okay, runter zu schalten und den Motor höher drehen zu lassen. Das darf man sogar bis kurz vor dem roten Bereich. Unter 2 Voraussetzungen: Drehzahlangleich über das Gaspedal und zügiges einkuppeln.

Da wir ja keine Vergaser mehr fahren, sparen wir damit 100% Kraftstoff (Schubabschaltung) und Bremse.
Als "Sparbremser" sollte man seine hintere Bremsscheibe aber im Blick behalten. Die vergammelt sonst vor lauter Untätigkeit.

Ich seh es bei mir immer die Serpentinen runter, wer es kann mit der Motorbremse und wer nicht. Dauerbremsende PKW und LKW mit qualmenden Bremsen am Auflieger... Aua!

Zitat:

@Bamako schrieb am 3. November 2019 um 10:20:10 Uhr:


sparen wir damit 100% Kraftstoff (Schubabschaltung)

Aber nur für die Zeitspanne und Strecke des Rollenlassens und diese ist bei starker Motorbremswirkung natürlich viel größer als sonst.

Um ehrlich zu sein, setzt die Schubabschaltung ja auch beim normalen bremsen ein, solange man dabei nicht die Kupplung durchtritt. Das war ein faux-pas!

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 2. November 2019 um 11:22:46 Uhr:


Zeitlich ist es am effektivsten, wenn man die Geschwindigkeit konstant hält und zum Anhalten im Regelbereich des ABS/ESP maximal verzögert.

😁 du übertreibst vielleicht ein bisschen, aber das rollen lassen in der Stadt sehe ich tatsächlich kritisch, denn es kostet Zeit und Platz. Man sollte es nicht übertreiben und/oder checken, ob andere Verkehrsteilnehmer damit zu längerem Warten gezwungen werden oder sich bspw Ampelschlangen damit nicht extrem verlängern.

Zitat:

@Bamako schrieb am 3. November 2019 um 10:20:10 Uhr:


Die Motorbremswirkung wird gerne vernachlässigt beim PKW.

Das heißt es ist vollkommen okay, runter zu schalten und den Motor höher drehen zu lassen. Das darf man sogar bis kurz vor dem roten Bereich. Unter 2 Voraussetzungen: Drehzahlangleich über das Gaspedal und zügiges einkuppeln.

Da wir ja keine Vergaser mehr fahren, sparen wir damit 100% Kraftstoff (Schubabschaltung) und Bremse.

Hm, hm. Runterschalten, das noch bei höheren Drehzahlen, verkürzt aber den Bremsweg mittels Motor.

Ergo, ich, der nicht runterschaltet, nehme vorm Ortseingangschild demzuvolge schon 50 bis knapp 100m eher den Fuß vom Gas, habe eine entsprechend längere Ausrollstecke mit NULL Verbrauch, was dann unterm Strich noch sparsamer ist. 😉

Zitat:

@Deti4000 schrieb am 3. November 2019 um 10:25:47 Uhr:


Aber nur für die Zeitspanne und Strecke des Rollenlassens und diese ist bei starker Motorbremswirkung natürlich viel größer als sonst.

Das sollte natürlich "viel kleiner" heißen, sonst ergibt es keinen Sinn.

Spar nicht zu viel an der Bremse, die gammelt dir hinten nur weg. 😉

Gruß Metalhead

Ich unterscheide beim Ausrollen vor einer Ampel auch zwischen innerorts und außerorts.
Innerorts rolle ich zügiger ran, außerorts hängt es von den Gegebenheiten ab (Verkehrsfluss - Verkehrsdichte - steht schon einer an der Ampel - gibt es eine Induktionsschleife - oder einen "Bewegungsmelder" usw.)
Ich lasse den Wagen auf jeden Fall nicht im Leerlauf rollen.
Es sind Situationen denkbar, bei denen man einer Gefahr auch durch Beschleunigen entgehen kann; das Kuppeln und Schalten würde dann unnötig Zeit kosten.

In Ort rein, ausrollen lassen und schalten vor Leerlaufdrehzahl bzw. Ruckeln anfängt.

Vor Ampel ausrollen lassen, Gang raus, den Rest mit der Bremse. Immer je nach Situation, will ja kein Hindernis sein.

So wie früher in der Fahrschule die Gänge runterschalten mache ich nicht mehr. Bremse billiger wie Getriebereparatur 🙂.

Hintere Bremsen gammen bei mir nicht, da teilweise Trommelbremsen vorhanden sind ... reichen vollkommen aus.

Auch Trommelbremsen können vergammeln...

Jo hatte ich am damaligen Polo 9n3 meiner Freundin... Und nachdem ich das auch an meiner hinteren Scheibenbremse am Golf hatte weiß ich, dass man das gesparte Geld für Benzin und Bremsbeläge beim vorausschauenden Fahren eben in eine Werkstatt trägt 😁

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