Fahrzeug gekauft,Gewährleistung - großes Problem
Hallo Zusammen :-)
Admin - keine Ahnung, ob ich hier richtig bin- zur Not bitte verschieben- Danke -)
Ich wende mich mit einem Problem mal an Euch mit der Frage, wie Ihr damit umgehen würdet. Ich habe meinen F -Pace seit Juli 2019 als Gebrauchten gekauft. Schon damals beim Kauf fiel mir der extrem vibrationsreiche Leerlauf auf, welcher selbst das Gaspedal,Motorhaube u.a. zum klingeln bringt. Mir wurde da gesagt, ich wäre vom 6 Zylinder verwöhnt und der Motor wäre auch kalt. Nunja - ich habs geglaubt und hab versucht, mich dran zu gewöhnen. Doch irgendwann hab ich mich nicht mehr damit abfinden wollen und hab mal bissel recherchiert, ob das bei diesem Motor normal wäre. Wo doch dieser Ingenium -Motor bei seiner Kontruktion direkt auf Optimierung des NVH-Verhaltens (Noise, Vibration, Harshness) zielen sollte. Auf der Suche nach Ursache dieser Vibrationen bin ich u.a. auch auf die von KfzPower in einem anderen Forum und hier in einem anderen Threat genannte Service-Aktion gestoßen und habe dazu meinen Händler angefragt. Das war im Dezember 2019 . Bis dahin bin ich knapp 8000 km mit dem Auto gefahren. Ende Dezember war dann Termin beim Händler, 2 Stunden später das Ergebniss: Turbolader defekt, Abgaskrümmer gerissen, Steuerkette gelängt.... Das bei einem Checkheftgepflegtem Langläufer ( knapp 100tkm innerhalb 3 Jahre ) . Nun gut , es gibt ja Gewährleistung und eine Garantieversicherung ( Baugruppenversicherung ) . Dachte ich. Der Händler ist nunmehr der Meinung, das er mir das Auto nur über die Garantieversicherung repariert. Hierbei bleibe ich auf einem Eigenanteil von knapp 3500 Euro sitzen, da die Versicherung nur zu 40 % Teilepreis und Arbeitslohn übernimmt. Die Übernahme dieses Eigenanteils habe ich abgelehnt und auf die Gewährlesitung verwiesen. Der Werkstattmeister konnte hierzu natürlich keine Aussage treffen - das muss mit der Geschäftsleitung geklärt werden. Vorsorglich hatten wir einen Reparaturtermin für Ende Januar ausgemacht, also gab es eine Zeit von 3 Wochen zur Klärung der Sachlage. Es kam zu keiner Klärung, es war quasi Funkstille. Am Vorabend des Reparaturtermins wurde mir immerhin mitgeteilt, das es immernoch keine Aussage hinsichtlich Kostenübernahme im Rahmen der Gewährleistung gibt und somit wurde der erste Reparaturtermin Mitte Januar gecancelt. Wenigstens war die Info darüber an mich löblich, denn ich wäre immerhin 250 km umsonst dort hin gefahren. Daraufhin habe ich nochmal per Mail auf meinen Standpunkt verwiesen mit einer Fristsetzung , zu der zumindest eine rechtsmittelfähige Aussage getroffen werden soll. Per Mail deswegen, weil der mir zugewiesene Ansprechpartner und hier Verkaufsleiter telefonisch nicht erreichbar war bzw. sich eventuell auch verleugnen lies. Immerhin hatte er innerhalb 10 Minuten auf meine Mail reagiert und wollte sich kurzfristig darum kümmern. Bis gestern war da nichts passiert, trotz meiner Fristsetzung. Also hab ich nochmals höflichst angefragt und heute kam dann eine Reaktion in Form eines Anrufs des Werkstattleiters. Er wurde vorgeschickt , um mir mitzuteilen, das es im Einklang mit der Geschäftsleitung ein Entgegenkommen von 15 % auf die Teile gebe. Auch das habe ich abgelehnt, weil ich der Meinung bin, das mein Fall ein glasklarer Fall für die Gewährleistung wäre. Der Werkstattleiter argumentierte , das dieser Fall hier nicht zutreffen würde, denn das Fahrzeug wurde ja mit TÜV/AU und Inspektion übergeben. Ich bin der Meinung, das damit noch lange kein Beweiss erbracht wurde, der das Ausbleiben von Mängeln zum Zeitpunkt der Übergabe bestätigt.. Ich denke, diesen Beweiss kann nur ein Fahrzeugcheck eines externen Prüfers liefern und nicht eine Werkstatt von einem, der die Gewährlesitung zu erbringen hat. Auserdem - eine Inspektion prüft doch nicht den intakten Zustand von Steuerkette,Turbolader und Krümmer. Zumal es bei diesen Bauteilen keine direkten Auffälligkeiten hinsichtlich Defekt gibt. Der Defekt wurde allein bei der Ursachenforschung hinsichtlich Vibrationen festgestellt.
Während dieser telefonischen Diskussion mit dem Werkstattleiter , die ich als doch angenehm und sachlich empfand, kam dann versehentlich zur Sprache- das dieses 15 % Entgegenkommen eine freiwillige Leistung des Werkstattleiters wäre- es ist ein Entgegenkommen seinerseits und daher offensichtlich nicht in Absprache mit der Geschäftsleitung. Von diesen Entscheidungsträgern fühle ich mich mittlerweile nun ziemlich hingehalten. Und verarscht. Verarscht zum einen , weil mir durch diesen Händler ( allerdings andere Filiale ) vor dem Jaguar F-Pace ein Jaguar XF verkauft wurde mit einer Eigenschaft ( hier aktives Fahrwerk ), welches das Fahrzeug aber nicht aufwies. Darum wurde der Kauf auch gewandelt und im Zuge dessen mir der F-Pace angeboten.
Verarscht zum anderen ,weil man mir erzählte, das zum Beispiel die Steuerkettenlängung per Auslesen des Fehlerspeichers festgestellt worden wäre. Ist das so ? Keine Ahnung. Interessant ist nur, das ich heute selbst den Fehlerspeicher mal ausgelesen habe. Und er sagt - Null Fehler. Und er sagt- Fahrstrecke seit letztem Reset : 10480 km. Wenn aber im Dezember , während der Schadensfeststellung dieser Fehler ausgelesen worden sein soll, der auf die gelängte Steuerkette hinweissen soll- müsste dieser Fehler entweder noch im Fehlerspeicher drinstehen .Oder, wenn er gelöscht wurde - müsste bei der genannten Fahrstrecke seit Reset eine andere km Angabe drinstehen- denn die 10480 km sind die seit Kauf des Fahrzeugs bis heute.
Ich stehe nun also da- wollte mir über ein renomiertes und großes Autohaus einfach nur den Traum eines Jaguars erfüllen . Bin einmal hart gelandet ( Jaguar XF ) und wurde dank eines sehr rührigen Verkäufers wirklich gut aufgefangen- um mir nun solch ein Theater anzutun....
Fehler passieren , niemand checkt bis zur letzten Schraube ein Fahrzeug - das heisst, ich mache niemanden direkt verantwortlich, denn man kann eigentlich alles regeln. Aber den Kunden, mich - mit diesem Eigenanteil stehen zu lassen bei dieser ,für mich glasklaren ,Rechtslage - das ist schon heavy. Was wäre denn, es gäbe keine Garantieversicherung, dann bleibt im Gewährleistungsfall alles am Händler hängen. Ich biete denen doch schon an, sämtliche Möglichkeiten über die Garantieversicherung zu regeln, welche ich bezahlt habe bei Kauf des Fahrzeugs.
Ich raffe es einfach nicht.
Wie würdet Ihr Euch verhalten? Wie seht Ihr diese Situation? Bin ich eventuell auf dem Holzweg, weil ich irgendwas falsch verstehe ?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@StephanRE schrieb am 30. Januar 2020 um 15:13:33 Uhr:
...und genau diese Dinge kann ein Rechtsanwalt klären. vielleicht gibt es ein Schlupfloch für den TE. schließlich ist die Werkstatt 250 km weg und es geht darum ob es überhaubt ein Garantiefall ist. Dann bekommt die Werkstatt die Nachbesserungsmöglichkeit.Aber genau da liegt eben das Problem: Ist es ein Garantiefall oder nicht. Auf die Lange Bank schieben kann man es nämlich nicht.
Und erneut schafft dieser User es nicht Garantie und Sachmängelhaftung auseinander zu halten und zieht die falschen schlüsse...
64 Antworten
Zitat:
[dann bzgl der betroffenen Baugruppe nicht von weiterlaufen der Gewährleistung am Fahrzeugkauf sondern von voller Gewährleistung über die Reperatur, sprich 2 Jahre auch wenn hier nach
6 Monaten wieder Beweislastumkehr stattfindet).
Und wieder den Begriff in der falschen Deutung genutzt.
Bitte nicht, das bringt doch nur Verwirrung.
Moin,
Wenn deine Argumentation nicht so traurig wäre und die letzten 25 Jahre Verbraucherschutz ad absurdum führen würde, müsste man fast lachen. Sorry - aber nein im Ernst. Ich weiß nicht wo du diese Überzeugung herholst.
1.) Der VK ist nicht ein Hinterhofhändler mit denen du offenbar regelmäßig zu tun hast. Es handelt sich um einen offiziellen Jaguarhändler, der einem Qualitätsmanagementsystem unterliegt. Das schließt Schmu zwar nicht aus, da der Händler aber auch ein gewisses Interesse hat, seinen Vertrag nicht zu verlieren - ist dieses Verhalten unwahrscheinlich.
2.) Postulieren wir Mal den von dir angedachten besonders bösen Fall - der baut den letzten Mist ein. Gegenfrage - wieso sollte der dann auf einmal bei einer Zuzahlung seriös werden? Da steht keine reale Logik hinter.
Ergo muss das Fazit deiner eigenen Argumente eigentlich sein - es ist keine gute Idee, die 1500€ zuzuzahlen.
3.) Ich erinnere mich da an eine Vielzahl an 100tkm Tests verschiedenster Medien. Auch diese laufen in den fraglichen 2-4 Jahren ab. Die Ergebnisse sind bekannt - daher nehme ich an, dass du das nicht ganz ernst meinst.
4.) Die Defekte lassen sich ganz einfach erklären. Wurde im Eröffnungspost bereits genannt. Die ersten Motoren der neuen Baureihe hatten genau dies als Kinderkrankheiten. Darüber ist der TE ja darauf gekommen, dass der Händler bzgl. Seiner Einordnung des Laufcharakters daneben lag.
Dennoch ist das alles Latte - denn die Rechtslage ist hier irrsinnig simpel. Der Händler hat nicht geliefert wozu er verpflichtet war. Der Händler hat seinen Vertragsteil von vornherein nicht erfüllt. Es gibt keinerlei Grund, eine nicht geleistete Leistung doppelt zu bezahlen. Und genau darum und um nix anderes geht es hier. Der Käufer verbessert sich nicht, er hat ja noch immer nicht bekommen, was er eigentlich bezahlt hat. Er hat quasi ein defektes Auto verkauft und will nun doppelt dran verdienen.
Achja, es geht dabei nicht um Fairness? Drehen wir die Sache um. Was macht der Händler, wenn ich ihn anstatt der vereinbarten Leistung von sagen wir 20t€ nur 19300€ überweise und als Begründung angebe - die 700€ habe ich abgezogen, weil ich ja soweit zu dir fahren musste? Ich überweis dir die 700€ natürlich, wenn du mit dafür nen Satz Allufelgen nachträglich schenkst? Na? Was wird der Händler wohl machen???
LG Kester
Moin,
Sorry - Grad vergessen. Ich bin übrigens nicht grundsätzlich dagegen, für eine bessere Leistung etwas zu zahlen. Keines Wegs. Nur stimmen hier einfach die Voraussetzungen dafür nicht. Das Auto war von Anfang an Defekt und der Händler einfach nicht transparent, fair und meines Erachtens auch nicht ehrlich (alternativ die Person auch völlig inkompetent). Sprich - der Käufer würde grundsätzlich nicht fair behandelt, sondern der Händler hat schlicht auf Kosten des Kunden zu zocken probiert. Und das kann man einfach nicht unterstützen.
Wenn Teile wirklich unerwartet bei einem akzeptablen km Stand den Geist aufgeben, alle von Anfang an fair waren - DANN kann man auch Deals unter Freunden schließen.
LG Kester
Zitat:
@Rotherbach schrieb am 5. Februar 2020 um 16:27:24 Uhr:
Der Händler hat nicht geliefert wozu er verpflichtet war. Der Händler hat seinen Vertragsteil von vornherein nicht erfüllt. Es gibt keinerlei Grund, eine nicht geleistete Leistung doppelt zu bezahlen. Und genau darum und um nix anderes geht es hier. Der Käufer verbessert sich nicht, er hat ja noch immer nicht bekommen, was er eigentlich bezahlt hat.
Exakt so ist es. Mehr braucht man da nicht zu sagen. Verstehe nicht, warum es so schwer ist, das zu verstehen.
Wenn der TE nun sagt, meine Lebenszeit ist mir zu Schade um meine Rechte vor Gericht erfolgreich durchzusetzen und deswegen verschenke ich lieber die 1.500€, dann ist das jedoch ebenso in Ordnung.
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Zitat:
@guruhu schrieb am 5. Februar 2020 um 10:53:51 Uhr:
Dann nimm halt alten und frischen Käse, ist mir auch egal. Wobei der Schaiblettenkäse, im Gegensatz zu Turboladern, ewig haltbar ist 😉Nein, die Teile sind eben nicht weitab von jeder erwartbaren Lebensdauer. Sie haben schon 100k im runter. Da kann ein Turbo, wenn auch nicht die Regel, schon mal Hops gehen.
Natürlich ist das Auto nicht end of Life. Juristisch hat es aber schon 50% davon erreicht. (Man müsste jetzt schauen wie der FPace einzuordnen wäre).Deine merkantile Wertminderung ist „Phantasie“. Alleine schon, da solche Reparaturen überhaupt nicht angegeben werden müssen. Außer es gäbe dann einen AT Motor. Und, ob du es glaubst oder nicht, der wird objektiv nicht selten als Wertsteigerung angesetzt.
Deine Aussagen spiegeln ggf. deine subjektive Wahrnehmung wieder (zum Teil auch meine, ich hätte dann auch Abstand genommen), juristisch aber mehr als schwammig und ohne Substanz.
Der Händler könnte jetzt einen ca. 100tkm Krümmer, eine ca. 100tkm Steuerkette und einen ca. 100tkm Turbo einbauen. Oder, wenn technisch möglich, die Altteile sogar Schweißen, Kürzen und Dengeln, dass es wieder hält. Der Kunde müsste das hinnehmen, wenn ein durchschnittlich erwartbarer Zustand dadurch hergestellt wird.Die Sachen haben dann jeweils 100tkm ihrer Lebenserwartung hinter sich. Und der TE würde entsprechend früher wieder für Ersatz sorgen müssen.
Zahlt er jetzt zu, erkauft er sich dadurch u.U. 100tkm mehr Lebensdauer der Teile.
irgendwie ist das auch meine Intention gewesen, das Angebot anzunehmen.