Fahrzeug erworben, hatte Unfallschäden, arglistige Täuschung?

Hallo Motor-Talk Community!

Ich brauche euren Rat oder vielleicht hat auch schon jemand ein ähnliches Problem gehabt und kann mir mit seiner Erfahrungweiterhelfen.

Ich habe bei einem Autohändler einen Audi A3 erworben.
Im Kaufvertrag wurde angegeben, dass er einen "Parkschaden" hatte - demnach ein Unfallfahrzeug ist. Der Schaden, laut Händler, bezieht sich lediglich auf Lackschäden an der hinteren rechten Tür und am hinteren rechten Stoßfänger. Dieser Schaden wurde bei VW/Audi repariert.

Ich habe nun den Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein vorab per Post bekommen. Das Auto steht momentan noch beim Händler.
Mit Brief und Schein bin ich zu meinem Freundlichen gegangen und habe gefragt, was er über meinen neuen in der Historie einsehen kann.

Er sagte mir nun, dass der A3 nicht nur eine Beschädigung an der hinteren rechten Tür und am hinteren rechten Stoßfänger hatte, sondern dass die Tür sogar ausgetauscht wurde und auch an der vorderen rechten Tür nachlackiert wurde.

Da scheint doch ein größerer Schaden, als ein Parkrempler stattgefunden zu haben oder?

Dazu kommt noch, dass er vorher bereits einen weiteren Unfall gegeben haben muss, da der vordere Stoßfänger und der Stoßfänger vorne links ebenfalls repariert bzw. nachlackiert worden sind.

Meine Frage ist: komme ich aus dem Kaufvertrag (den ich bereits Unterschrieben habe) wegen arglistiger Täuschung wieder raus? Ich habe den Vertrag mit dem Wissen unterschrieben, dass der Wagen einen Parkschaden hatte. Nicht dass er noch weitere bzw. schwerere Schäden hatte.
Hätte ich das erfahren, dann hätte ich dem Vertrag nicht zugestimmt.

Könnt ihr mir da bezüglich der Rechtslage weiterhelfen oder hatte jemand schon einmal eine ähnliche Situation?
Würdet ihr einen Rechtsanwalt einschalten?

Danke für eure Antworten!

Grüße,
Jan

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Jantrax schrieb am 26. November 2015 um 18:03:48 Uhr:


Wenn es ein Parkschaden sein sollte, dann kann ich mir nur vorstellen, dass da jemand mit 50 Sachen in die Seite gefahren ist um die Tür so zu zerstören, dass sie direkt getauscht werden musste ...

Nun, ich werde ihn morgen zur Rede stellen und versuchen den Preis neu zu verhandeln. Obwohl mir ein kompletter Rücktritt wirklich lieber wäre, ... aber wahrscheinlich lässt er sich auf keine der beiden Optionen ein.

Quark (sorry!). - Stell Dir einfach beispielhaft vor, jemand wollte mit 1 km/h und voll eingeschlagener Lenkung "gerade noch so" an Deinem Wagen vorbeirangieren - was leider nicht geklappt hat: Die Vordertür bekommt dabei einen Kratzer, die Hintere wird unglücklich nach innen gedrückt. Die Stoßstange kann ein ganz anderer Schadensfall gewesen sein. Schau halt noch einmal GANZ genau die B-Säule an. Wenn da ein Schaden zu erkennen ist, würde ich versuchen vom Vertrag zurückzutreten.

Wer sagt denn überhaupt, dass der Händler mehr wusste als er behauptet? Der Vorbesitzer hatte ja durchaus auch ein Interesse daran, den Schaden "kleinzureden".

Den Preis nachzuverhandeln ist sicher eine gute Idee. Zumindest käme es auf einen Versuch an. Auf einen juristischen Streitfall würde ich es aber nicht ankommen lassen, denn es wird schwer sein, dem Händler Vorsatz nachzuweisen und Du wusstest ja, dass es Vorschäden gab. Hättest also auch früher recherchieren können. Jetzt steht Deine Unterschrift auf dem Papier...

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Zitat:

@klamann15 schrieb am 26. November 2015 um 18:30:02 Uhr:


Kiesplatzhändler oder Markenhändler? 😁

Kiesplatz nicht direkt, gläserne Schauhalle ist vorhanden 😁

Aber es ist kein Namhafter Markenhändler, nein.

Zitat:

@Jantrax schrieb am 26. November 2015 um 18:03:48 Uhr:



Wenn es ein Parkschaden sein sollte, dann kann ich mir nur vorstellen, dass da jemand mit 50 Sachen in die Seite gefahren ist um die Tür so zu zerstören, dass sie direkt getauscht werden musste ...

Für einen Tausch statt einer Reparatur ist nun wirklich kein besonders heftiger Crash nötig. Irgend ein A!$%$! hat mir auf einem Parkplatz die linke hintere Tür zerkratzt und leicht eingedrückt. Da sogar der Türgriff getroffen wurde, scheint es eher ein LKW oder ähnliches gewesen zu sein. Mehr als ein paar kleinere Knicke im Blech und Kratzer, die aber nicht durch die Grundierung gehen, sind nicht zu sehen. Markenwerkstatt würde aber im Bereich des Seitenaufprallschutzes nichts ausbeulen und gleich die ganze Tür tauschen. Wäre der Verursacher bekannt, und der Schaden könnte durch dessen Versicherung abgewickelt werden, hätte ich vermutlich bereits eine neue Tür, der Wagen war aber trotzdem nie in einen echten Unfall verwickelt, sondern wirklich nur Opfer eines kleinen Parkplatzremplers.

Mir wäre es als Käufer sogar lieber, wenn da eine Markenwerkstatt einfach ein neues Originalteil eingesetzt hat, statt irgendwelcher kosmetischen Ausbeul- und Lackierversuche unbekannter Qualität, im schlimmsten Fall unter der Verwendung von Spachtelmasse.

Auch zum Tausch einer Stoßstange kommt es ganz schnell, dazu reichte an meinem vorigen Auto die ausparkende Nachbarstochter mit Papas BMW, der dummerweise eine Anhängerkupplung hatte.

Moin,

Mal so gesagt ... wieviele Handwerker hast du schon erlebt, die Ihren Job tatsächlich NICHT gut beherrscht haben? Ich kenne da einige - oder auch ... warum ist er selbstständig als Autohändler und nicht Lackierermeister?
Ein Lackierer kann erstmal nur Lackieren - er ist kein Unfallgutachter, Karosseriebauer und auch kein Fahrzeugbauer. Es gibt ja mehr als einen Grund ein Auto an manchen Stellen nachzulackieren. Erklärung und fertig. Wenn es glaubhaft ist - würdest du das Auto auseinanderbauen? Sprich - er kann ein böser Finger sein ... muss es aber nicht zwingend sein.

MfG Kester

Auf Anhieb sehe ich hier kein Problem. Eine Tür ist vom Materialpreis nicht so teuer und Spachtel hält kein hunderte male Zuschlagen aus, da ist bei einer eingedrückten Tür relativ schnell das Neuteil der sinnvollere Reparaturweg. Die vordere Tür muss dann einlackiert werden damit man keinen Farbunterschied sieht, da muss keine Beschädigung vorgelegen haben. Türgriffe werden aus dem Grund auch immer mit überlackiert.

Und reine Nachlackierungen sind im nachhinein kaum Nachvollziehbar. Waren da nur ein paar Kratzer war es kein Unfallschaden, aber da kann umgekehrt durchaus einer gewesen sein. Nachlackierungen kann es u.U. sogar schon im Werk gegeben haben.

Schwierig wenn es keine Bilder der Schäden gibt.

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