Fahrschul-Motorrad zum zweiten Mal umgeschmissen

Hallo zusammen,

Ich bin blutige Anfängerin als Motorradfahrerin, ehrlich gesagt bin ich auch schon Jahre nicht mal mehr Fahrrad gefahren... jetzt hab ich mich mit 25 Jahren für den Direkteinstieg A entschieden und eigentlich total darauf gefreut.

Nach ein paar Stunden auf der 125er, die recht gut liefen, hab ich die Große Z650 dann direkt in der ersten Stunde umgeschmissen. Hatte zu wenig Körperspannung bei der Gefahrenbremsung und konnte sie dann nicht mehr halten...
Naja weiter geht's dachte ich. Heute dann Doppelstunde Überland. Lief soweit ganz gut, war schon voll froh und hat Spaß gemacht... und dann in einer langgezogenen Kurze bergauf hatte ich einen Blickfehler. Zu weit nach außen geschaut und natürlich auch dahin aus der Kurvee gefahren. Konnte sie noch abbremsen, sodass sie quasi nur langsam und leicht umfiel. Aber toll ist das für die Gefühlslage natürlich nicht ?? Jetzt bin ich zwar einerseits motiviert es besser zu machen aber natürlich in der Freude auch total gedämpft...

Wie ging es euch am Anfang? Hattet ihr auch Umfaller, Startprobleme, etc. und es ging dann doch alles gut bis zur Prüfung?

LG Jessi

81 Antworten

@tourio hat's ja schon erwähnt...

Blickführung. Wenn die nicht sitzt, dann bringt einem das ganze Gedöns mit der "korrekten Linienwahl" auch nix.

Die Blickführung ist das A und O.

Ein Instruktor beim Fahrdynamiktraining hatte da mal einen guten Tipp:
Man sollte sich nicht(!):"Ich darf nicht auf den Baum/den Strassenrand/die Leitplanke schauen!" denken.
Denn dann schaut man unbewusst doch hin, weil man halt gerade genau daran denkt.

Besser ist es sich zu sagen: "Ich muss(!) in die Kurve schauen."

Dazu muss man sich auch klar machen, dass man wirklich weit voraus schauen muss. Im Prinzip so weit es geht. Was ein paar Meter vorm Motorrad passiert ist komplett uninteressant. Darauf kann man (je nach Tempo) eh nicht reagieren.

Wenn die Blickführung sitzt, ist man auch in der Lage die Linie zu korrigieren, in dem Fall sollte das Hauptziel sein erstmal auf der eigenen Straßenseite zu bleiben.

Und bezüglich Lenkimpuls reicht es doch zu wissen, dass man auf gleichen Seite den Lenker "drücken" muss, in die das Motorrad kippen soll.
Das ganze theoretische Geschwafel drumherum ist doch beim fahren völlig uninteressant.

Ich guck immer Gegend ... bleib trotzdem auf der Straße... mach ich was falsch? *lach*

Manchmal reicht es schon wenn man den Kopf nach Links oder Rechts neigt und schon folgt der ganze Körper.

Zitat:

@AndreasDU schrieb am 16. April 2022 um 20:22:38 Uhr:


Ich guck immer Gegend ... bleib trotzdem auf der Straße... mach ich was falsch? *lach*

Einfach beim Trike, das kippt nicht um

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Zitat:

@AndreasDU schrieb am 16. April 2022 um 20:22:38 Uhr:


Ich guck immer Gegend ... bleib trotzdem auf der Straße... mach ich was falsch? *lach*

Ja, Du bist kein Anfänger mehr.

Zitat:

@jmlif schrieb am 16. April 2022 um 20:23:31 Uhr:


Manchmal reicht es schon wenn man den Kopf nach Links oder Rechts neigt und schon folgt der ganze Körper.

Ja, wenn der Wasserkopf zu schwer wird.

Nein, so: https://youtu.be/OlyV6KIMmjs

Gruß Michael

Ja ja ihr habt ja so viel Ahnung wie ne Kuh vom Algebra, war mir klar das sau dumme Argumente kommen.

Ich bezog mich auf den Wasserkopf, den Vulkanistor ansprach. Das mit Deinem Kopf unterstütze ich, denn das ist genau das, was man als Blickführung kennt. Es sind ja auch nicht die Augen, die das Motorrad steuern, oder? ;-) Man kann es allgemeiner sagen: Wenn wir uns etwas zuwenden - was meist mit Kopf UND Augen passiert - dann fahren wir ganz unbewusst automatisch dorthin, indem wir Arme, Beine, Po und Oberkörper entsprechend ein klein wenig bewegen. Aber wir machen das nicht bewußt, weshalb das eben auch das ist, was ich weiter oben schon schrieb: Der Bauch lenkt besser als der Kopf. Auch wenn es in Wahrheit wohl hauptsächlich unser Gleichgewichtssinn ist, den wir ohne darüber nachzudenken bemühen. Richtiger wäre zu sagen, dass wir unbewußt und nicht bewußt lenken. Tatsächlich passiert das auch im Kopf, aber man spricht halt auch in anderen Zusammenhängen vom Bauchgefühl.

Irgendwie liegen hier alle ein bisschen richtig. Man kann es unterschiedlich beschreiben, aber im Grunde ist es immer dasselbe.

Gruß Michael

Dann Entschuldige das ich das miss verstanden habe, mein Fahrschullehrer war 72 und der hat mir genau diesen Tipp gegeben und nach 50 Jahren Berufserfahrung konnte ich seinen Tipps immer vertrauen.

Und es bestätigt sich ja auch Fahrt al gerade aus und neigt den Kopf zum Kurven inneren ............

Da muss ich Michael recht geben. Zu "bewusste" Fahrweise führt ebenfalls zu eckigem Fahren.
Beispiel Lenkimpuls. Natürlich gebe ich den, wenn ich um die Kurve fahre. Nur eben unbewusst. Ab und zu achte ich mal darauf und stelle fest, dass der sogar recht kräftig sein kann. Wenn ich den allerdings bewusst gebe, fahre ich ziemlich eckig um die Kurven.

Fahre ich einfach nach Gefühl, geht's deutlich geschmeidiger. Kommt wahrscheinlich einfach mit den Jahren und Erfahrung.

Freue mich übrigens auf das Kopfkino einiger, die mich jetzt fast senkrecht und die Gegenfahrbahn schneidend durch die Gegend eiern sehen 🙂

Wir sind uns da alle einig das zum Motorradfahren auch Gefühl gehört , aber manche sind da echt Talent befreit.
Ich für meinen Teil hab so viel Gefühl das ich sogar mein Fahrwerk selbst einstelle das es perfekt für mich passt .

Was ja mit Federn und passender Ölmenge so wie der Viskosität doch schon ne Kunst ist.

Das Wissen um den Lenkimpuls ist vor allem dann hilfreich, wenn man starke Schlenker, wie beim ausweichen, machen muss.

Ansonsten hat man das ja schon als Kind beim Radfahren intuitiv gemacht.

Zitat:

@WorldEater666 schrieb am 18. April 2022 um 13:43:55 Uhr:


Das Wissen um den Lenkimpuls ist vor allem dann hilfreich, wenn man starke Schlenker, wie beim ausweichen, machen muss.

Ansonsten hat man das ja schon als Kind beim Radfahren intuitiv gemacht.

Das Thema "intuitiv" hatten wir oben schon. Der eigentliche Fehler ist aber ein anderer: Viele projizieren ihre eigene Herangehensweise, ihr eigenes (Fahr-)Gefühl auf andere und sind daher der Meinung, dass diese es dann genau so machen sollten. Aber es gibt nun mal ebenso Gefühl-Fahrer, wie technische ("verkopfte"?) Fahrer.
Generell erscheint es mir daher sinnvoller und besser, jemandem ein Thema in der Breite, mit allen Aspekten, darzustellen und den Betroffenen dann seine eigenen Erfahrungen, Rückschlüsse und Lerneffekte draus zu ziehen zu lassen.

Tja, witzig wie immer: während sich die alten Säcke ihre Halbweisheiten um die Ohren jagen, hat sich die TE schon längst vom Acker gemacht. 😁

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