Fahren "am Limit" auf der Autobahn

Hallo ihr Motor-Talker,

ich habe mir mal ne Frage gestellt:
Situation: Man fährt mit einem neuen Fahrzeug (bspw. Skoda Octavia TDI) auf der BAB (z.B. A5) und dort in einem Bereich ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fährt und das bei Nacht, bei wenig Verkehr.
Man fährt Vollgas, holt also alles aus dem Auto, was die Kiste hergibt (ca. 220-230 lt. Tacho).
Die A5 besteht innerhalb der Kasseler Berge aus einer recht kurvenreichen Strecke.
Das Fahrzeug ist eben neu, Reifen sind top und der technische Zustand 1A. Die Straße ist trocken.

Teilweise ist es dann so, dass ich den Fuß vor einer Kurve vom Gas nehme, da ich mich dabei unwohl fühle.

Rein hypothetisch: Ist es möglich dauerhaft mit Vollgas über so eine Strecke zu fahren? Bzw.: Ab wann fliegt man wirklich ab? Fliegt man überhaupt ab?

LG

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von DonMega42


...und das bei Nacht, bei wenig Verkehr.

Deutlicher kann man wohl nicht beweisen, dass man nichts von dem verstanden hat, was der Fahrlehrer einem beigebracht hat.

Keine Sicht, aber Vollgas. Na hoffentlich rafft es nur dich dahin und du nimmst keine Unschuldigen mit.

Stichwort: Sichtfahrgebot.

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Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen



Zitat:

Original geschrieben von letzterlude


Und jetzt komm mir nicht mit "grober Fahrlässigkeit", dass kann man ausschließen lassen
Ich hatte es erwähnt: Das wird Dir der Anwalt ggf. auch der Richter erläutern, welche Dinge trotz "Verzicht auf die Einrede grober Fahrlässigkeit" nicht ausgeschlossen sind, weil es sich nicht um "grobe Fahrlässigkeit", sondern um das nicht ausschließbare "grobe Verschulden" handelt.

Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen



Zitat:

und ist bei mir ohnehin kein Thema, da wir (Familie) schon seit Generationen dort Kunde sind mit diversen Versicherungen (Fahrzeuge, Böötchen, Immobilien, etc.).

Hast Du mal 2 Sekunden die zugehörigen Zahlen auf Plausibilität / feuchter Traum überschlagen, bevor Du das geschrieben hast?

Du bist der Meinung, dass eine Versicherung ohne jede Pflicht mehrere zehntausend Euro leisten wird, weil Du im Jahr vielleicht dreitausend Euro Prämie bezahlst?

Oder anders herum: Du glaubst ernsthaft, dass Deine Versicherung Dich und Deine Familie die nächsten 8? Jahre komplett kostenlos versichern wird, ohne dass dafür ein Rechtsanspruch existiert?

Der Aufschlag auf die Realität wird bei einigen Leuten sehr hart ausfallen.

Wie wäre es wenn Du weiter in DEINER auf theoretischen Annahmen basierenden Welt lebst und daraus resultierende Annahmen nicht für allgemeingültig hälst...?

Mein Wissen diesbezüglich beruht auf den Erfahrungen(!) des realen Leben somit kann ich ziemlich genau sagen was meine Versicherung bereit ist zu zahlen und was nicht. Vermutlich u.a. auch weil ein jahrzehntelanges (genrationenübergreifendes) beiderseitiges Vertrauensverhältnis zum Außendienstbüro vor Ort besteht und nicht annonyme Callcenteraushilfen Schadensfälle nach Schema F abarbeiten...

Ob Du es nun glauben magst oder nicht, was mir ehrlich gesagt auch ziemlich gleich ist.

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude



Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen



gut, dafür schon

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude



Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen



gut, hier nutzt Dir der Anwalt, weil er Dir erklären kann, warum die nicht bezahlen
Na jetzt bin ich aber gespannt, warum Du meinst, dass meine(!) Versicherung da nicht zahlen würde...

Und jetzt komm mir nicht mit "grober Fahrlässigkeit", dass kann man ausschließen lassen und ist bei mir ohnehin kein Thema, da wir (Familie) schon seit Generationen dort Kunde sind mit diversen Versicherungen (Fahrzeuge, Böötchen, Immobilien, etc.).

Streitet euch nicht über die angemessene Geschwindigkeit, für Nachtfahrten auf der Autobahn.

Der Umstand, mit welcher Geschwindigkeit man nachts unterwegs ist, wenn eine Palette auf der Fahrbahn liegt, ist imho relativ egal. Auch bei niedriger Geschwindigkeit ist ein Crash häufig unvermeidbar.

Vor einiger Zeit fuhr ich nachts in der Schweiz in Fahrtrichtung Basel mit dem vorgegebenen TL 100 km/h

mit ca. 50 Meter Abstand hinter einem Porsche, als dieser plötzlich mit einen scharfen Schlenker nach links auf die Überholspur zog.

Bevor ich überhaupt reagieren konnte, sah ich auf meiner Fahrspur einen dunklen kistenförmiger Gegenstand mit ca. 1,2 x 0,8 x 0,8 m Abmessung. Trotz sofortigem Brems- und Ausweichmanöver

erwartete ich wegen der bedrohlichen Abmessungen einen mordsmäßigen Crash, der jedoch unerwartet sanft erfolgte.

Wie sich herausstellte war das Hindernis ein Ballen Steinwolle, den ein LKW kurz zuvor dort verloren hatte und den ich mit dem Auto noch ca. 30 Meter vor mir her schob.

Der LKW stand ca. 500 Meter weiter. Der LKW-Fahrer hat den Ballen danach geborgen und sich bei mir bedankt, dass er 60 Meter weniger dafür laufen musste. Mein PKW war dabei unbeschädigt geblieben.

du warst also zu unaufmerksam oder zu schnell für die Sichtweite oder hattest zu wenig Abstand...
Suchs dir aus.

Dein Vordermann konnte immerhin ausweichen und es war ein stationäres Hindernis.

Ich würde sagen es war ein Abstandsfehler. Und etwas Unaufmerksamkeit.

Der Mindestabstand ist auch nur ein Mindestabstand.
UND der ist darauf ausgelegt, daß dein Vordermann bremst und du in seinem Anhalteweg quasi mitbremst.
Nicht für stationäre Hindernisse die plötzlich unter dem Vordermann auftauchen. Oder ungebremste Kaltverformung des Vordermanns am Stauende.

Nächstes mal mehr Abstand. Ich würde empfehlen 4 Sekunden. ("defensive driving"😉.

-----------------
Und bei weniger Geschwindigkeit wärs vermutlich auch nicht passiert... 😉

Zitat:

Original geschrieben von rigide


Auch bei niedriger Geschwindigkeit ist ein Crash häufig unvermeidbar.

Liegt aber dann nicht an der Missachtung des Sichtfahrgebots, sondern an anderen, unfallursächlichen Umständen.

Das Einhalten des Sichtfahrgebots ist keine Sache, die sämtlichst mögliche und unmögliche Unfälle vermeidet, aber es vermeidet Unfälle, die auf das alleinige Missachten des Sichtfahrgebots begründet sind.

Da die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb geschlossener Ortschaften keine RvL-Unfälle vermeidet, kann man diese Limitierung aufheben.
Wäre die gleiche Argumentationskette.

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Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen



Da die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb geschlossener Ortschaften keine RvL-Unfälle vermeidet, kann man diese Limitierung aufheben.
Wäre die gleiche Argumentationskette.

Diese Kette hat allerdings noch ein paar mehr Glieder.

Wenige Schulwege führen über die Autobahn, generell findet man da eher weniger Radfahrer und Fußgänger sowie extrem langsame VT.

Insofern wäre die Argumentation in dem einen Punkt richtig, träfe für andere aber nicht zu.

Zitat:

Original geschrieben von BMWRider


Diese Kette hat allerdings noch ein paar mehr Glieder.

Natürlich,

mit dem Weglassen einiger Glieder bleibt eine Argumentation nicht mehr sauber, aber das wird doch aus gewissen Gründen in vielen Fällen vielleicht auch ganz bewusst so gemacht um "Unsinnigkeiten" zu beweisen.

Ob das nun die beschriebene Situation hier war, auf die ich eingegangen bin, oder in dem geschlossenen aTL-Thread, wo von einigen Leuten immer der bemerkenswerte Hinweis gekommen ist, dass viel mehr Unfälle in geschwindigkeits-limitierten Bereichen als in den unbegrenzten Bereichen passieren.

Immer sehr eigentümliche Argumentationen, die zwar nicht falsch sind, aber aufgrund irgendwelcher Unsauberkeiten ganz zufällig in eine komische Richtung führen.

Die Einhaltung des Sichtfahrgebots wird nicht unwichtig, weil es auch andere Ursachen für Unfälle gibt.

Richtig. Außerdem gehts "uns" ja nicht um jeden Unfall, da können wir gleich daheimbleiben. 😉
Aber wir haben eben keine Angst, daß uns nen Blumentopf auf den Kopf fällt...

Sondern wir sagen (nahezu) jeder Unfall mit einem stationären Hindernis wäre zu vermeiden.
Stationär! Sich bewegende Wildschweine oder Fahrzeuge oder gerade abstürzende Hubschrauber sind manchmal nicht zu vermeiden. Liegt in der Natur der Sache.
Aber tote Wildschweine, stehende Fahrzeuge, bereits abgestürzte Hubschrauber - alles zu vermeiden.

Und wir sind sehr erstaunt darüber, daß hier einige (vorsätzlich) Unfälle billigend in Kauf nehmen.
Vor allem in der geschlossenen Abteilung wars immer "das ist doch sooooo selten".
Natürlich mags 1000x gutgehen - aber das 1001. Mal?
Genauso könnte man sagen, wozu Kondome bei wechselnden Partnern? 1000x gehts gut... 😉

Nur interessant, hier im Thema hat jetzt sogar jemand mein "was ist wenn jemand ungebremst über ein Hindernis drüberfahren kann (na gut hier wars ungebremst ausweichen) und du nicht?" 😁
Das geht allerdings schon fast über Sichtfahrgebot hinaus...

Ich denke nachts sollte man es schon etwas ruhiger angehen lassen.

Von wegen richtiges Auto. Ein Bekannter war nachts mit Tempo 250 unterwegs. Igendwann ist rechts ein Fahrzeug aufgetaucht und kurz bevor er überholen wollte ist der auf einmal auf die linke Spur. Der Bekannte also auf die rechte und dann hat er gesehen weshalb der rüber ist. Die besagt Europallette. Die hat er dann mal mit locker 200 mitgenommen hat er erzählt. Ich würde sagen zum Glück das er das richtige Auto hatte. Einen Audi A8 V12 TDI. Den Wagen soll es trotzdem ganz schön mitgenommen haben. Ich möchte nicht wissen was mein Corsa dazu sagt wenn ich mit 200 eine Europlatte überfahre.

Gruß Zyclon

Zitat:

Original geschrieben von Zyclon


Ich denke nachts sollte man es schon etwas ruhiger angehen lassen.

Von wegen richtiges Auto. Ein Bekannter war nachts mit Tempo 250 unterwegs. Igendwann ist rechts ein Fahrzeug aufgetaucht und kurz bevor er überholen wollte ist der auf einmal auf die linke Spur. Der Bekannte also auf die rechte und dann hat er gesehen weshalb der rüber ist. Die besagt Europallette. Die hat er dann mal mit locker 200 mitgenommen hat er erzählt. Ich würde sagen zum Glück das er das richtige Auto hatte. Einen Audi A8 V12 TDI. Den Wagen soll es trotzdem ganz schön mitgenommen haben. Ich möchte nicht wissen was mein Corsa dazu sagt wenn ich mit 200 eine Europlatte überfahre.

Gruß Zyclon

Ja, nachts sollte man es ruhiger angehen lassen, stimme ich zu. Was dein Corsa dazu gesagt hätte im geschilderten Fall, möchte ich lieber nicht wissen unabhängig ob er die 200km/h erreicht oder nicht, denn vermutlich wäre das wohl das "Aus" für euch beide gewesen.

Gruß
Meggs
P.S. Nachts ist das "Limit" wohl deutlich niedriger egal welches Auto. (Hab früher auch das Limit deutlich überschritten, aber halt dabei "Glück" gehabt )

Zitat:

Original geschrieben von DonMega42


Hallo ihr Motor-Talker,

ich habe mir mal ne Frage gestellt:
Situation: Man fährt mit einem neuen Fahrzeug (bspw. Skoda Octavia TDI) auf der BAB (z.B. A5) und dort in einem Bereich ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fährt und das bei Nacht, bei wenig Verkehr.
Man fährt Vollgas, holt also alles aus dem Auto, was die Kiste hergibt (ca. 220-230 lt. Tacho).
Die A5 besteht innerhalb der Kasseler Berge aus einer recht kurvenreichen Strecke.
Das Fahrzeug ist eben neu, Reifen sind top und der technische Zustand 1A. Die Straße ist trocken.

Teilweise ist es dann so, dass ich den Fuß vor einer Kurve vom Gas nehme, da ich mich dabei unwohl fühle.

Rein hypothetisch: Ist es möglich dauerhaft mit Vollgas über so eine Strecke zu fahren? Bzw.: Ab wann fliegt man wirklich ab? Fliegt man überhaupt ab?

LG

Rein hypothetisch ist es eventuell möglich, rein praktisch ist es unmöglich. A7 Kasseler Berge - ich hab mal 2 Jahre dort gelegentlich und zwangsweise einen Notarztwagen besetzen müssen. Rekord waren 47 unfallbeteiligte Fahrzeuge, nachdem ein Möchtegern-Vettel seinen PKW am hellichten Tag ohne Fremdeinwirkung in die Leitplanken setzte und die anderen Könner in das Wrack hineinbretterten. Waren natürlich weder Unvermögen noch überhöhte Geschwindigkeit, sondern ungünstige Sonnenwinde und unvermögende 170-km/h-Schleicher, die den selbstbestimmten Bürger bösartig in den Dreck zwangen......

Zitat:

Original geschrieben von twindance


...nachdem ein Möchtegern-Vettel seinen PKW am hellichten Tag ohne Fremdeinwirkung in die Leitplanken setzte und die anderen Könner in das Wrack hineinbretterten.

Ich orakel mal die Reaktionen:

Zitat:

Original geschrieben von MT-Spezialagenten/Deutschen "Machern"


Einzelfall, der nicht vermeidbar war. Hätte auch ein Ufo sein können. Das Leben ist ein Risiko. Dann kann man gleich Limit 10 einführen. Ich habs im Griff. Hab 10 Fahrsicherheitstrainings. Ich seh dunklen Rauch der eine Brücke einhüllt schon aus 5km Entfernung. Das Glück ist mit den Vertretern Tüchtigen, [hier beliebiges anderes Argument warum man gottgleich ist einfügen].

Unverbesserlicher Menschenfreund wer hier noch glaubt mit Vernunft weiterzukommen 🙁

Das Orakel redet aber wohl eher vom nachts über die AB brettern.

Fakt ist wohl, dass es etwas zwischen schwarz und weiß gibt. Bei kurvenreichen und bergigen ABs volles Rohr zu brettern ist dämlich und ein Glücksspiel, keine Frage. Das heisst aber nicht, dass 200km/h und mehr auf der schnurgeraden und menschenleeren AB am Arsch der Heide ebenso ubkalkulierbar wären.
Strecke und Verkehr angepasst fahren ist das Motto

Zitat:

Original geschrieben von BMWRider


Das Orakel redet aber wohl eher vom nachts über die AB brettern.

Ne, ne. Das sind alles Universalargumente, die alle so oder in ähnlicher Form im V+S immer wieder kommen, wenn es darum geht zu tatsächlich vorhandene Risiken Stellung nehmen zu müssen.

Leugnen von Risiken, bis die Schwarte kracht. Alles Ufo-Geschichten. Egal ob Tag oder Nacht.

Stimmt schon. Andererseits werden auch oft genug Risiken herangezogen, bei denen die Wahrscheinlichkeit des Realitätwerdens ungefähr der eines 5ers im Lotto entspricht.
Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Zitat:

Original geschrieben von BMWRider


Andererseits werden auch oft genug Risiken herangezogen, bei denen die Wahrscheinlichkeit des Realitätwerdens ungefähr der eines 5ers im Lotto entspricht.

Jedes Risiko ist erstmal für einen selber minimal. Auch eine in Rauch gehüllte Brücke. Und trotzdem denken die Pendler auf der A57 vermutlich heute anders darüber.

Oder wie groß ist die Chance für dich oder mich auf einen Geisterfahrer zu treffen. Vermutlich sogar geringer als ein 6er plus SZ. Und trotzdem liest man von solchen Horrorunfällen die für die Betroffenen sehr real sind.

Sich dann hier hinzustellen und zu leugnen, dass es sowas gibt ist schon bedenklich.

Aber wer weis schon was die Wahrheit und wo die Mitte ist?

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