Evoque MJ 2014 / Problem mit 9-Gang Automatik?

Land Rover Range Rover Evoque L538

Wir fahren gerade den neuen Evoque ein und ich habe das Gefühl, das Automatikgetriebe ist nicht richtig eingestellt. Nach dem Einlegen einer Fahrstufe (egal ob D oder R) rollt der Wagen im Standgas "zu schnell" los. Es fühlt sich so an, als ob der Wagen an einem Gummiband zu stark vorgespannt ist.

Habe in der Werkstatt den Fehlerspeicher auslesen lassen (kein Befund) und ein aktuelles Software-Update erhalten. Keine Veränderung.

Würde mich mal interessieren, ob es jemanden gibt, der ähnliche Erfahrungen macht?

Beste Antwort im Thema

Ob ich nett bin müssen andere beurteilen, ich bin aber auf jeden Fall kein Bayer.
Ich kann (darf?) aber etwas zum Thema beitragen da ich den 150PS Diesel in Verbindung mit dem 9HP fahre.
Ich habe kein Problem mit dem Schaltverhalten. Insbesondere seit dem letzten Update (Q450), mit dem die Gedenksekunde beim Anfahren deutlich verkürzt wurde, bin ich sehr zufrieden.
Den "Sprung" nach vorne kann ICH bei MEINEM nicht feststellen bzw. sehr gut mit dem Gasfuß dosieren.

Beim cruisen (mit leichtem Gasfuß) finde ich das Schaltverhalten einfach nur Sahne.
Bei forscherer Gangart kann dann aber schon der ein oder andere Übergang etwas ruppiger ausfallen.
Ich erkläre mir das damit, dass das 9HP bei starkem Beschleunigungswunsch des Fahrers mehrere Gänge auf einmal zurückschaltet. Gerade bei einem Diesel können die dabei auftretenden Drehmomentsprünge an der Antriebsachse enorm sein. Der Fahrer könnte das dann evtl. als "ruppiges Schaltverhalten" interpretieren.
Ich kann mir schon vorstellen, dass sich das gleiche Getriebe bei einem Benziner gerade in dieser Hinsicht "weicher" anfühlt, da die absoluten Drehmomentsprünge bei einem Benziner eben deutlich geringer ausfallen als bei einem Diesel.

Man könnte die Übergänge nun "verschleifen" indem wieder sequenziell ein Gang um den anderen zurückgeschaltet wird und die verbleibenden Übergänge zusätzlich durch gezielten Einsatz des Wandlers noch weiter glättet. Damit würde aber sehr viel an Fahrdynamik verlorengehen.

Wenn man sich ein wenig mit der Technik auseinandersetzt wird auch schnell klar, warum sich zwei der Schaltvorgänge "anders" anfühlen als die anderen ("anders" heißt hier NICHT "schlechter"😉.
Gerade bei diesen Übergängen findet der Kraftschluss jeweils mittels Klauenkupplung statt.

Versteht man die Arbeitsweise des Getriebes, versteht man m.E. auch das damit einhergehende Schaltverhalten.
Alles in allem gibt das für MICH ein stimmiges Bild.

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Eigentlich, so dachte ich, sollte das jedem klar sein der einen Evoque fährt. Wenn es da noch Erklärungsbedarf gibt....oh mein Gott.

Nunja, ich muß WA-ldecker insofern recht geben, daß sich "S" (SPORT) sehr gut für Ausflüge ins Gelände anbietet, weil man damit gezielt die Gänge fahren kann (auch über einen längeren Zeitraum), die man für die jeweilige Situation benötigt.
In "D" funktioniert Command Shift zwar auch, hier wird aber nach kurzer Zeit wieder in den normalen Drive Mode zurückgeschaltet - das könnte im Gelände eher kontraproduktiv sein.

Auch im "S"-Mode funktioniert das Ganze natürlich nur, solange keine max. oder min. Drehzahlen erreicht werden, bei denen das Getriebe dann doch automatisch schaltet um sich selbst und/oder Motor zu schützen.

Dass man im Gelände zusätzlich auf ein geeignetes TR-Programm zurückgreift, sollte sich eigentlich von selbst verstehen.

Bei dieser differenzierten Darstellung der Zusammenhänge darf ich bitte anmerken, dass das TR-Programm vorrangig die Geländeeigenschaften beim Fahrbetrieb beeinflusst, weniger das Fahrstufenprogramm "S" oder "D".
Die Ansprechintervalle / Bremseingriff-Frequenz, bei ABS und ASR - alles mit dem Ziel geringsten Radschlupf zu gewährleisten -, sind wesentlicher Bestandteil des TR-Programms; dann noch - wenn vorhanden -, die Dämpfersteuerung.
Ebenso steuert das Bergfahrtprogramm das Drehzahlband unabhängig vom Fahrstufenprogramm.

@Diplomatico: Naja, wird wohl davon abhängen, was der Einzelne unter "Ausflüge ins Gelände" versteht. Und zum CommandShift noch dies: Warum sollte ich den Aufpreis für eine Automatik denn bezahlen, wenn ich die Gänge eh lieber manuell wähle?

Gruss

Steuerkatze

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Hallo noch mal :-)

Sorry wenn ich mich unverständlich ausgedrückt habe!

Also zum einen die Erklärung mit dem "S" Command Shift habe ich von einem der Instruktoren im Experience Center Wülfrath bekommen und eigentlich sollten die wissen was sie sagen!
Zur Erläuterung wenn ich in "D" mit den Schaltwippen manuell schalte, schaltet das Getriebe nach einiger Zeit (je nach Fahrsituation) alleine wieder in "D" zurück und darüber hinaus auch selbstständig rauf bzw. runter wenn ich in Grenzbereiche (z.B. Drehzahl zu hoch) komme.
Fahre ich im "S" Modus und schalte manuell wechselt das Getriebe die Fahrstufe nicht mehr selbstständig!!!

Hoffe ich konnte deutlich machen was ich meine.

Mit schaltfreudigen Grüßen
aus Nordhessen

Ich gebe dir recht @Steuerkatze, auch ich habe mich aus Gründen der Bequemlichkeit für die Automatik entschieden. Trotzdem finde ich es gut, in manchen Situationen eben doch noch selbst Einfluß nehmen zu können.
Zugegebenermaßen kommt das im normalen Alltagsbetrieb eher selten bis gar nicht vor.

WA-ldecker hat hier aber von der Fahrt im Gelände geschrieben. Fahren im Gelände würde ich nicht als Alltagsbetrieb bezeichnen - zumindest nicht mit dem Evoque.

Und genau in dieser Situation KANN die richtige Wahl der Getriebemodus Vorteile bieten. Man hat mit Command-Shift in "S" eben einen weiteren Freiheitsgrad, den man nutzen kann oder eben auch nicht.

Klassische Situation: Du willst einen steilen Hang mit kritisch schlüpfrigem Untergrund hochfahren.
Unter Fahrern "richtiger" Geländewagen (also die mit Leiterrahmen, Schaltgetriebe, Untersetzung und Sperren...) kursiert für diesen Fall die goldene Regel, sich vor der Einfahrt in den Hang für einen Gang zu entscheiden, mit dem man der Meinung ist, bis ans obere Ende zu gelangen.
NEVER EVER wird bei einer solchen Situation IM Hang geschaltet!
Durch den Schaltvorgang kommt es zu einer Zugkraftunterbrechung, die unwillkürlich zu einem Stocken des Fahrzeugs führen kann.

So, nun frage ich mich, warum diese goldene Regel durch die Verwendung eines Automatikgetriebes ausgehebelt sein sollte.
Entscheidet sich die Automatik nach der Hälfte des Hanges für einen Schaltvorgang, herrschen die gleichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten vor.
Genau in dieser Situation KANN nun die Wahl des richtigen Getriebemodus (z.B. Command-Shift in "S": der Gang wird so lange gehalten, bis ICH sage, dass gut ist) den Unterschied zwischen hochkommen oder nicht ausmachen.

Nicht mehr und nicht weniger.

Wenn ich bei meinem Evoque in den "S-Modus" schalte, dann wird z.B. (mindestens) der 9. Gang nicht mehr genutzt und es wird allgemein später geschaltet. Und ja, zusätzlich bleibt der Wagen im manuellen Modus, wenn ich im S-Modus bin und die Schaltwippen nutze.

Also genau so, wie ich es von VW und BMW gewöhnt bin.

Warum sollte LR den S-Modus so nennen, wenn er nicht der "Sportmodus" ist, was gleichzusetzen mit höheren Drehzahlen ist? Die Engländer sind vielleicht manchmal etwas seltsam, aber Bezeichnungen und Abkürzungen können die eigentlich ganz gut, kurz und prägnant (im Gegensatz zur deutschen Endloswortgenerierung) ...

Der Vollständigkeit halber nachgetragen, hab ich die Funktion der Schaltwippen in Programm "D" ganz abgeschaltet weil ich die Wippen immer mal versehentlich berührte, was mich einfach irritierte.
Will ich "wippen" stell ich auf "S", oder fahre mit "roter Tachobeleuchtung 😎 und gut ist.

Zitat:

@Diplomatico schrieb am 19. März 2015 um 12:34:01 Uhr:


... WA-ldecker hat hier aber von der Fahrt im Gelände geschrieben. Fahren im Gelände würde ich nicht als Alltagsbetrieb bezeichnen - zumindest nicht mit dem Evoque.

Und genau in dieser Situation KANN die richtige Wahl der Getriebemodus Vorteile bieten. Man hat mit Command-Shift in "S" eben einen weiteren Freiheitsgrad, den man nutzen kann oder eben auch nicht.

Klassische Situation: Du willst einen steilen Hang mit kritisch schlüpfrigem Untergrund hochfahren.
Unter Fahrern "richtiger" Geländewagen (also die mit Leiterrahmen, Schaltgetriebe, Untersetzung und Sperren...) kursiert für diesen Fall die goldene Regel, sich vor der Einfahrt in den Hang für einen Gang zu entscheiden, mit dem man der Meinung ist, bis ans obere Ende zu gelangen.
NEVER EVER wird bei einer solchen Situation IM Hang geschaltet!
Durch den Schaltvorgang kommt es zu einer Zugkraftunterbrechung, die unwillkürlich zu einem Stocken des Fahrzeugs führen kann.

So, nun frage ich mich, warum diese goldene Regel durch die Verwendung eines Automatikgetriebes ausgehebelt sein sollte.
Entscheidet sich die Automatik nach der Hälfte des Hanges für einen Schaltvorgang, herrschen die gleichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten vor.
Genau in dieser Situation KANN nun die Wahl des richtigen Getriebemodus (z.B. Command-Shift in "S": der Gang wird so lange gehalten, bis ICH sage, dass gut ist) den Unterschied zwischen hochkommen oder nicht ausmachen.

Dass der Geländebetrieb nicht als Normalfall bezeichnet werden kann, ist wohl unbestritten. Ebenso stimme ich dir zu, dass jegliche Zugkraftunterbrechung am Hang für das erfolgreiche Erklimmen oder Durchfahren hinderlich sein kann.

Interessant ist jedoch die Tatsache, dass es offensichtlich unterschiedliche Ansichten unter den Instruktoren der Experience Center gibt.

Während in Wülfrath - siehe dazu auch der Hinweis von WA-ldecker - bevorzugt mit der CommandShift-Einstellung gefahren wird, instruiert man sowohl in Solihull (GB) als auch in Seelisberg (CH) das Geländefahren mit den verschiedenen Terrain-Response-Einstellungen. Begründet wird dies damit, dass durch die Wahl des richtigen Fahrprogrammes Motordrehzahl, Dämpfer- und Lenkradeinstellung dem zu befahrenden Untergrund optimal angepasst würden und der Fahrer sich darauf konzentrieren könne, mit genügend Druck aufs Gaspedal ein Steckenbleiben zu verhindern.

Möglicherweise wird sich dieser „Glaubenskrieg“ unter den Instruktoren aber schon bald von selbst erledigt haben, denn mit dem MY 2016 sollen ja die Offroad-Fähigkeiten des Evoque weiter verbessert werden. Die PR-Abteilung von JLR schreibt dazu:

In der Modellgeneration 2016 wird das kompakte Premium-SUV noch leistungsfähiger. Denn Einzug in den Evoque hält das von Land Rover entwickelte System "All-Terrain Progress Control" (ATPC) - die Innovation erhielt bereits in den grösseren Markenbrüdern Range Rover und Range Rover Sport viel Beifall.
Mithilfe von All-Terrain Progress Control lassen sich kritische Passagen, etwa auf besonders rutschigem Untergrund, sicher bewältigen. Denn ähnlich wie eine konventionelle Geschwindigkeitsregelung lässt ATPC die Einstellung eines bestimmten Tempos zu und hält dieses dann selbsttätig ein. Zur Verfügung steht hier der Geschwindigkeitsbereich zwischen 1,8 und 30 km/h und die Möglichkeit, zwischen Vor- und Rückwärtsfahrt zu wählen.

Gruss

Steuerkatze

Ja klar, das Eine (Verwendung von Command-Shift) schließt das Andere (Verwendung von TR) ja nicht aus!
Mit Hilfe der TR-Programme wird das Fahrverhalten (Arbeitsweise von Traktionskontrolle, Haldex-Kupplung, Lenkung und ggf. Fahrwerk, die Leistungsentfaltung des Motors und die Schaltcharakteristik des Getriebes) auf den jeweiligen Untergrund optimiert.
TR weiß jedoch nur bedingt welches "Hindernis" gerade vor dir liegt, das es zu bewältigen gilt.
Das Getriebe wird mit TR zwar in der Schaltcharakteristik verändert, dennoch schaltet es irgendwann - und nach Murphy gerade im ungünstigsten Augenblick.
Durch die Wahl von Command-Shift in "S" bleiben alle durch TR vorgewählten Geländeparameter erhalten - mit dem einzigsten Unterschied, dass der Fahrer bestimmt ob und wenn ja, wann geschaltet wird (...solange man nicht die äußersten Drehzahlgrenzen erreicht).
Wie bereits geschrieben, ist das eine zusätzliche Option, von der man zumindest wissen sollte.
Ob man sie situationsbedingt nutzt oder nicht bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.

Einer meiner Fahrsicherheistinstruktoren hat in der Vergangenheit mal eine sehr saloppe Bemerkung gemacht:
"Beim Fahren gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich bin Herr über Blech oder aber Blech ist Herr über Depp"
Will heißen: Man sollte sich nicht immer und überall blind durch die elektronischen Helferlein bevormunden lassen.

Mittlerweile sind wir aber doch (trotz Terrain Response) sehr weit vom eigentlichen Thema des TE abgedriftet.

Wenn ich schon bei einem Fachgespräch auf derart hohem Niveau Zeuge sein darf, will ich mich doch mit einer kleinen Geschichte artig bedanken:

"Es saßen drei lust'ge Gesellen
vor einem großmächtigen Fass
und prüften als Kenner des Weines,
mit kundiger Zunge das Nass.

Da sprach von den Dreien der Erste,
„Ich habe es so gleich entdeckt,
dass der Wein, trotz seiner Güte,
ein wenig doch nach Leder schmeckt.“

Da sprach von den Dreien der Zweite,
„Der Wein ist feurig und gut,
doch schmeckt er nach Eisen ein wenig,
wie es mich bedünken tut.“

Der Dritte drauf lachend erhebet
sein Glas und erwidert mit Stolz
„Nicht Eisen noch Leder, nicht Eisen noch Leder,
es schmecket der Wein hmm hmm,
es schmecket der Wein hmm hmm.
Nur ein wenig, ein wenig, ein wenig, ein wenig,
Es schmecket der Wein nur ein wenig nach Holz.“

Dann tranken sie still, die Gesellen,
das Fass bis zum Grunde aus.
Und als das Fass sie gewendet
und als sie das Fass sie gewendet,
da fiel was zum Spundloch hinaus.

Es war ein hölzernes Klötzchen,
daran ein ledernes Band.
An dem Band ein eisernes Schlösschen,
das hatten die Kenner erkannt,
das hatten die Kenner, die Kenner,
das hatten die Kenner erkannt.
Das hatten die Kenner, die Kenner erkannt."

Ok, @Diplomatico, belassen wir es dabei und genehmigen uns dafür einen Schluck des von @autogene so wortreich beschriebenen "Nass".

entspannter Gruss

Steuerkatze

Nun - dem will ich mich nicht widersetzen @Steuerkatze.
Die Kenner, die Kenner, werden anhand meines Benutzernamens erkennen, daß ich mich mit einem feinen Tropfen hmm hmm, sehr gut arrangieren kann.
Naja, am dichten haperts vielleicht noch ein wenig...

Seeeehr entspannter Gruß zurück und Dank an @autogene an die feinsinnige Abrundung

Diplomatico

Wohl bekomm's ;-)

WA-ldecker

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