ESP nein danke!
Dient IMHO immer mehr dazu, durch elektronische Manipulation Schwächen des Fahrwerks zu übertünchen.
Begründung: etliche aktuelle Autos mit ESP sind im Falle des Ausfalls desselben in Grenzsituationen wesentlich "ekelhafter" als ihre Vorgänger, bei denen noch solide Ingenieurskunst beim Fahrwerk angesagt war.
72 Antworten
Bei diesen Beiträgen mit der Tendenz "Wer fahren kann braucht das nicht, is eh nur für Trottel im Straßenverkehr gut" möchte ich immer gerne mal wissen, woher diejenigen ihre umfassende Erfahrung mit Extremsituationen haben (Denke mal nicht dass jeder diverse Fahrsicherheitstrainings mitgemacht hat)...😁.
Denke mal die meisten Autofahrer kommen einfach zu selten in Extremsituationen, um diese dann auch routiniert und sicher beherrschen zu können, von daher ist ein gewisses Maß an Sicherheitsextras durchaus angebracht.
Zitat:
Original geschrieben von Bleifußindianer
Wer wie ein Opa fahren kann. Sportwagen sind für Spaß im Grenzbereich optimiert. So lange ich das Heck noch nicht spüre, weiß ich, daß noch "Luft" ist.
Gruß
esp greift eben schon bevor es zu spät ist....
und nicht jedes fahrzeug ist ein sportwagen und soll auch keines sein.
Zitat:
Original geschrieben von Ente23
...möchte ich immer gerne mal wissen, woher diejenigen ihre umfassende Erfahrung mit Extremsituationen haben (Denke mal nicht dass jeder diverse Fahrsicherheitstrainings mitgemacht hat)...
Ich schon! (Basistraining, Intensivtraining und Perfektionstraining I) 🙂
...und unzählige "praktische Beispiele" im Staßenverkehr - und das alles ohne ESP gemeistert. 😁
Ich fahre aber auch schon ein paar Jährchen Kart (und Gran Turismo 1-4 😉 *Schertz, nicht ernstnehmen und zitieren*) und habe dadurch auch die ein oder andere Erfahrung im und über dem Grenzbereich gesammelt.
Zitat:
Original geschrieben von Bleifußindianer
Wer wie ein Opa fahren kann. Sportwagen sind für Spaß im Grenzbereich optimiert. So lange ich das Heck noch nicht spüre, weiß ich, daß noch "Luft" ist.
Sicher und vernünftig fahren hat nichts mit "wie ein Opa fahren" zu tun. Nur weil ich mich nicht ständig im Grenzbereich bewege, heißt das noch lange nicht, dass ich ein schlechter oder unerfahrener Autofahrer bin. Ganz im Gegenteil, ich werde das ESP nur in wirklichen Extremsituationen brauchen und nicht, weil ich unvernünftig fahre. Leider sind ja auch oftmals junge Leute ohne Erfahrungen diejenigen, die gerne mal mit etwas zuviel Gas in eine Kurve gehen. Da ist ESP schon nicht verkehrt.
Versteh mich nicht falsch, ich finde es gut, wenn Leute sportlich fahren. Mit sportlich meine ich damit allerdings selbstsicher und nicht unverantwortlich. Walter Röhrl gibt in seinem Buch "Sicher und sportlich fahren" eine ganz gute Definition von sportlichem Autofahren.
Wer sein Fahrzeug in Extremsituationen auch ohne technische Helferlein schnell wieder unter Kontrolle bekommt, ist für mich ein guter Fahrer. Wenn er solche Situationen jedoch andauernd provoziert, sollte er sich überlegen, ob er sich nicht lieber ab und zu auf der Rennstrecke austobt, anstatt im Straßenverkehr andere zu gefährden.
Der Normalfahrer hat nun einmal zu wenig Erfahrungen mit Grenzsituationen. Zumal man bedenken sollte, dass ein Sportwagen auch ganz anders anspricht als ein schwerer Kombi mit Frontantrieb. Bei LKWs gibt es ja ebenfalls ESP. Ich glaube kaum, dass hier irgendein Brummifahrer sagen würde: Den Mist würd ich lieber ausschalten, sonst leidet mein Fahrspass drunter.
Von daher sehe ich nichts schlechtes an ESP und finde es auch bei erfahrenen Fahrern unsinnig, es auszuschalten.
Ich möchte mal einen Fahrer sehen, der eine Vollbremsung auf nasser Fahrbahn aus Tempo 180 mit Ausweichmanöver genauso gut hinbekommt wie es durch ESP möglich ist. Das sind sicherlich nicht dieselben, die am Wochenende mit ihrem BMW durch die Kurven sliden.
ESP kann tatsächlich noch nicht in die Lenkung eingreifen. Es sorgt aber für eine größtmögliche Stabilität durch Einzelradabbremsung. Diese ist nämlich wiederrum der Elektronik vorbehalten. Man kann sich also ähnlich wie beim ABS auf den Teil konzentrieren, der weiterhin beim Fahrer liegt: Das Lenken. Und das fällt sicher einfacher, wenn man das Fahrzeug nicht auch noch am Ausbrechen hindern muss.
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Zitat:
Original geschrieben von Ente23
Denke mal die meisten Autofahrer kommen einfach zu selten in Extremsituationen, um diese dann auch routiniert und sicher beherrschen zu können, von daher ist ein gewisses Maß an Sicherheitsextras durchaus angebracht.
Niemand wird behaupten, dass ESP ein Auto unsicher macht (solange nicht gleichzeitig an der Fahrwerkskonstruktion gespart wird). Ist halt eine Kosten-/Nutzenrechnung.
Extremsituationen sind selten, völlig richtig. Wenn ich mit meinem ABS- und ESP-losen Auto in eine solche gerate, bemerke ich diese und weiß, was ich das nächste Mal anders machen muss.
Die Frage ist aber, ob der ESP-Durchschnittsfahrer eine Extremsituation - wenn das ESP eingreift - als solche wahrnimmt. Sonst könnte er denken: Völlig problemlose Sache, geht das nächste Mal noch 5 km/h schneller.
Das Sprichwort "aus Schaden wird man klug" wird durch ESP ausgehebelt.
Zitat:
Original geschrieben von ThaFUBU
du hast den winter vergeessen, wo dich esp auf 0 runterregelt beim anfahren auf eis
Bei entsprechender Abstimmung nicht (es gibt einen Zielkonflikt Traktion / Stabilität bei der ESP Abstimmung)
Falls das Standardprogramm zu sehr auf Stabilität abzielt kann es zu derartigen Situationen kommen.
Deswegen gibt es auch mitunter den angesprochenen Schalter der die Prioritäten zugunsten von mehr Traktion verschiebt, aber ASR NICHT abschaltet, auch wenn es die Beschriftung mitunter anders suggeriert (zumindest wäre es auch aus Sicht der Traktion nicht förderlich ASR abzudrehen)
Im Winter ist ASR sehr hilfreich bei einseitig glatter Fahrbahn - die Steigfähigkeit wird da enorm verbessert.
Ein Allradfahrzeug kommt ohne Elektronik / Sperren in einer mü Split Situation nicht vom Fleck, während ein Fahrzeug mit 2 Rad Antrieb dank ASR anfahren kann.
Zitat:
Original geschrieben von Düsentrieb77
Die Frage ist aber, ob der ESP-Durchschnittsfahrer eine Extremsituation - wenn das ESP eingreift - als solche wahrnimmt. Sonst könnte er denken: Völlig problemlose Sache, geht das nächste Mal noch 5 km/h schneller.
Die ganzen blinkenden Lämpchen im Cockpit sollten eigentlich Warnung genug sein - vorrausgesetzt, der Fahrer weiss, was das Blinken bedeutet.
Zitat:
Original geschrieben von Düsentrieb77
Die Frage ist aber, ob der ESP-Durchschnittsfahrer eine Extremsituation - wenn das ESP eingreift - als solche wahrnimmt. Sonst könnte er denken: Völlig problemlose Sache, geht das nächste Mal noch 5 km/h schneller.
Das Sprichwort "aus Schaden wird man klug" wird durch ESP ausgehebelt.
Völlig richtig. Es besteht immer die Gefahr, dass durch mehr Sicherheit riskanter gefahren wird. Das ändert aber nichts an der klaren Statistik zur Unfallvermeidung durch ESP. Ich weiß nicht, wie andere Autohersteller es handhaben. Bei VW leuchtet bei ASR/ESP-Eingriff ein Kontrolllämpchen (ok, ich selbst hab bisher nur das ASR erlebt). Wenn man nicht gerade auf den Tacho schaut (was man in Ausnahmesituationen wohl eher selten tut) nimmt man höchstens ein Flackern wahr. Vielleicht wäre es hilfreich, das ganze durch ein längeres leuchten ("Hallo, das war gerade ganz schön knapp"😉 oder einen akustischen Ton (wobei der natürlich in einer Ausnahmesituation eher mehr Stress verursacht) verdeutlicht wird. Immerhin ist auf lange Sicht niemandem geholfen, wenn ein Sicherheitssystem eingreift und der Fahrer darin keine Grenzen erkennt. Er steigt in ein anderes Auto ohne ESP und da gehts dann eben mal schief...
Gibt ja auch bei Autos mit ABS noch uninformierte Leute, die meinen ihr Auto sei kaputt, weil das Bremspedal ruckelt. Wobei bei einer Vollbremsung ja wohl hoffentlich jeder die Grenzsituation (= volle Bremskraft) erkennt.
Was ich auch nicht schlecht finde, ist das System von Renault, bei dem in Grenzsituationen (wie z.B. Vollbremsung mit ABS-Regelung) die Warnblinkanlage angeht. Darurch ist nicht nur der Fahrer selber gewarnt, sondern auch noch die anderen Verkehrsteilnehmer.
Zitat:
Original geschrieben von Farmah
Was ich auch nicht schlecht finde, ist das System von Renault, bei dem in Grenzsituationen (wie z.B. Vollbremsung mit ABS-Regelung) die Warnblinkanlage angeht. Darurch ist nicht nur der Fahrer selber gewarnt, sondern auch noch die anderen Verkehrsteilnehmer.
Finde ich aus sehr innovativ. Eine Studie hat gezeigt, dass das erste, was ein Fahrer nach einer Gefahrenbremsung sucht der Schalter für die Warnblinkanlage ist. Und gerade an einem kritischen Stauende (wo eine Gefahrenbremsung notwendig ist) ist jede Sekunde wichtig, um den folgenden Verkehr zu warnen. Trifft natürlich genauso auf alle anderen Situationen zu, wo dies der Fall ist.
Wenn die Autohersteller jetzt noch eine generell zentrale Position für den Schalter finden würden, wäre vielen geholfen. Beim Lupo beispielsweise ist der Schalte genau in der Mitte des Amaturenbretts oben, also sofort auffindbar und gut zu erreichen. Beim Passat hingegen ist er auf der rechten Seite neben dem Radio "versteckt", oftmals noch hinter der optional erhältlichen Handy-Halterung.
Zitat:
Original geschrieben von Stefan Payne
Grundsätzlich stimme ich dir ja zu, im Prinzip hab ich auch nichts gegen ESP, das Problem ist eben, das es heutzutage gern mal missbraucht wird, um wirklich rollende Sondermüll aka rollende Särge fahrbar zu machen, das hasse ich an ESP...
So dürfte das der Threaderöffner wohl gemeint haben.
Und ich möchte ja den aktuellen Passat (den meine Halbschwester gerade von der Firma gestellt bekam) nicht gerade als "rollenden Sarg" bezeichnen, aber mit genau so einem hatte ich gerade vor einer Stunde "live" das Erlebnis "ESP weg":
Es stellte sich heraus, daß wohl im Werk bei der Bestückung des Sicherungskastens (bzw. beim Befüllen der Bestückungsmaschine) massiv Scheiße gebaut wurde, es waren an mehreren Plätzen extrem unterdimensionierte Sicherungen drin, und davon haben gleich mehrere schlappgemacht.
Genug Ersatz passender war nicht mehr da, also erstmal rein was rein ging, um den Wagen erstmal fahrbereit zu bekommen) zum Freundlchen, kurzes Stück Autobahn, und an der Ausfahrt schiebt mir die Kiste doch glatt extrem über'n Arsch, und das bei staubtrockener Fahrbahn!
Und as bei deutlich weniger als bei dem Tempo, mit dem ich die Ausfahrt in meinem "Interceptor" (ein Audi 100/C4 5-Zylinder TDI von 1991) selbst beim heftigsten Sauwetter noch locker nehme,
Auch sonst reagiert der Wagen verglichen mit meinem extrem unausgewogen in Kurven.
Keine Spur mehr von dem leichten Untersteuern, das man eigentlich von einem Fronttriebler erwarten sollte, er fuhr sich eher so wie der BMW von meinen Ollen, wenn dessen Kofferraum bis zum Bersten voll ist.
Zitat:
Original geschrieben von Farmah
Was ich auch nicht schlecht finde, ist das System von Renault, bei dem in Grenzsituationen (wie z.B. Vollbremsung mit ABS-Regelung) die Warnblinkanlage angeht. Darurch ist nicht nur der Fahrer selber gewarnt, sondern auch noch die anderen Verkehrsteilnehmer.
Das geht auch anders. Beim E46 mit LED Rückleuchten wird bei einer Vollbremsung die rot leuchtende Fläche größer. Beim 1er leuchten die oberen roten Leuchten mit. Also insgesamt 5 Bremsleuchten.
Gruß
Ercan
Zitat:
möchte ich immer gerne mal wissen, woher diejenigen ihre umfassende Erfahrung mit Extremsituationen haben (Denke mal nicht dass jeder diverse Fahrsicherheitstrainings mitgemacht hat)...
Natürlich nicht, bin überzeugter Autodidakt. Gerade heute wieder: Es hat geregnet, die Straße ist naß und schmierig. Also ESP aus und mit 40 Sachen in Kurve. Als das Heck kam, hab ich's halt wieder eingefangen. Im Winter gelernt ist halt im Winter gelernt. 🙂
Und um eventuellen Kommentaren besorgter Mitbürger entgegen zu treten:
Der Rutscher war provoziert. Ich mache es nur bei geringen Geschindigkeiten. Ich mache es nur, wenn kein Gegenverkehr kommt. Ich mache es nicht mit Limousinen. (weiß nicht, ob ich so nen Dickschiff kontrollieren kann)
Zitat:
Die ganzen blinkenden Lämpchen im Cockpit sollten eigentlich Warnung genug sein - vorrausgesetzt, der Fahrer weiss, was das Blinken bedeutet.
Mein Bruder nimmt meinen Autoschlüssel, um zum Bäcker zu fahren. (ich wäre gelaufen) Als er zurück kommt, fragt er: "Warum blinkt denn da ne gelbe Lampe, wenn man Gas gibt?"
HERR! GIB HIRN!
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von C20NE-Cruiser
Das geht auch anders. Beim E46 mit LED Rückleuchten wird bei einer Vollbremsung die rot leuchtende Fläche größer. Beim 1er leuchten die oberen roten Leuchten mit. Also insgesamt 5 Bremsleuchten.
Sicherlich kein schlechter Ansatz, aber wenn ich nachts auf der Autobahn einige hundert Meter vor mir die Bremsleuchten aufleuchten sehe, merke ich da erstmal keine Unterschied. Wenn sofort die Warnblinkanlage angeht, weiß ich allerdings Bescheid.
Zitat:
Original geschrieben von Bleifußindianer
Und um eventuellen Kommentaren besorgter Mitbürger entgegen zu treten:
Der Rutscher war provoziert. Ich mache es nur bei geringen Geschindigkeiten. Ich mache es nur, wenn kein Gegenverkehr kommt. Ich mache es nicht mit Limousinen. (weiß nicht, ob ich so nen Dickschiff kontrollieren kann)
Du gehörst da zum Glück noch zu der umsichtigen Sorte. Letztes Jahr stand ich mit ungefähr 30 Leuten an einer Bushaltestelle, als ein alter 3er BMW (es waren zumindest alle Klischees bedient) um die Kurve geslided kam. Wär das schiefgegangen, wär er in ner ziemlichen Menschentraube gelandet. Und ja, die Fahrbahn war nass.