ESP im Einsatz - faszinierend

Mercedes E-Klasse W211

Hallo zusammen,

am Samstag morgen gegen 10 Uhr war ich auf der A2 unterwegs von Hannover nach Bielefeld. Es war nicht viel Verkehr und so bin ich bequem 200-210 gefahren. Die Straße war feucht.

In einer etwas längeren Rechtskurve merke ich, dass ich schon nahe am Grenzbereich bin. Ich habe mich dann bemüht, die Radius etwas sanfter enden zu lassen.
Am Ende der Kurve ist das Heck aber dann doch ausgebrochen. Ich war noch am analysieren, wie's es wohl weiter geht, wie weit der ausbricht, da werde ich mit nem kleinen Ruck wieder gerade gerückt.

Natürlich war ich in erster Linie froh, dass alles gut ausgegangen war. Aber die Arbeit der ESP hat mich stark fasziniert.

Mein Auto hatte sich schon um mindestens 20° gedreht. Ich sag immer nur 20°, weil ich nicht übertreiben will. Wie viel es mehr waren, weiß ich nicht... Und dann noch die Geschwindigkeit von 200-210. Der Wagen war dann auch nur um eine halbe Spur verrutscht.

Ich möchte solche Situationen natürlich nicht bewusst provozieren. Ich habe aber mal erfahren, wie das Sicherheitssystem arbeitet. Und ich bin echt froh, dass ich so ein Auto fahre.

Beste Antwort im Thema

Ich kann nur mit dem Kopf schütteln!
Wenn Du dein Fahrzeug nicht im Griff hast (was durch deine Aussage und den ESP Eingriff ja wohl der Fall war), dann solltest Du LANGSAMER fahren!!!
Das Zauberwort heisst ANGEPASSTE FAHRWEISE!

Und wenn Dich die Funktionsweise von Sicherheitssystemen interessiert, mach ein Fahrsicherheitstraining!
DA kannst Du es gefahrlos erleben...

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Das ist einfach Erfahrung aus der Praxis, auch auf Fahrsicherheitstraining.

Zu Zeiten als der W124 (ohne ESP) aktuell war, war ich im Außendienst und fuhr so 50-60 Tkm im Jahr. Meine Kollegen fuhren auch soviel und die hatten teilweise einen solchen tollen Stern. Ich hatte den auch ein paar Mal als Mietwagen für ein paar tausend km. Von den 3 Kollegen in meinem direkten Umfeld gab es in den 8 Jahren, die ich den Job gemacht habe, keinen einzigen Sterntreiber, der nicht , teilweise auf fast schnurgeraden Strecken, einen schweren Unfall hatte (immer bei Nässe oder im Winter). Ich war in dieser Zeit immer mit einem Audi200 unterwegs und unfallfrei.

Dann kam ESP und 2007 hat mich das dann dazu gebracht, mir als Nachfolger zu meinem A6 auch mal eine solche Heckschleuder zuzulegen. Schon der erste Winter machte mir deutlich, dass das zwar dank ESP ein sicheres Auto ist aber so oft wie bei Glätte oder Nässe das ESP aktiv war, hatte ich das mit meinen Audis in mehr als einer Million km nie erlebt.

Beim Fahrsicherheitstraining auf einem Übungsgelände kann man das auch gezielt testen: Bei Nässe oder Glätte und in schnellen Kurven oder bei Ausweichmanövern, wird bei einem Hecktriebler sehr schnell das ESP aktiv während ein Fronttriebler in der Klasse sehr viel länger ohne Elektronik-Eingriff seine Bahn zieht. Die A6 und Audi200, mit denen ich damals unterwegs war, waren übrigens auch immer nur Fronttriebler und trotzdem sehr viel sicherer. Heute gibt es mit den irrsinnig gestiegenen PS-Zahlen kaum noch Fronttriebler mit attraktiver Motorisierung, weil das auch nicht unbedingt Sinn macht.

Mein Turbo-Elch, den ich bis vor kurzem hatte, war dafür das beste Beispiel. War zwar Understatement pur, aber wenn man die Leistung auch nur annähernd abforderte, kratzte der mit seinen 193 Pferden sofort auch bei trockener Fahrbahn mit den Hufen.

Hallo Klappohr A6 Fan
Dann müsste ja bei jedem Test in den punkten Fahrsicherheit, Fahrverhalten und Fahrdynamik, ein Audi A6 Frontantrieb gegnüber einem 5er BMW und einer E-Klasse klar überlegen sein. Dies konnte ich aber bisher bei keinem Test feststellen.

Hast Du schon einmal einen Test irgendwo gelesen oder gesehen, in dem die Fahrzeuge unter Extrembedingungen (z.B. mit 220 Sachen durch nasse Kurve oder plötzliche Eisfläche auf sonst trockener Straße oder Eisplatte in leichter Kurve) getestet werden.

Die werden sich davor hüten, solche Tests zu machen, da das Risiko einer Beschädigung viel zu groß ist. Außerdem hackt "eine Krähe der anderen kein Auge aus". Bei aller Konkurrenz haben die nicht unbedingt das große Interesse, die Heckschleudern total platt zu machen. Es würde dann auch nur wieder gestritten, inweiweit das praxisagerecht ist, denn in normalen Situationen sind auch die heutigen Heckschleudern dank ESP absolut sichere Autos und der normale Autofahrer wird in diese Extremsituationen extrem selten kommen.

Aber falls Du da eine Quelle hast: her damit!

Aber vielleicht wäre das ja mal was neues für Jeremy Clarkson: Welche Karre läßt sich am leichtesten schrotten?

Ich habe mich bewußt für einen Hecktriebler entschieden (ist mein erster Mit heckantrieb und ESP)
Meine Meinung: Natürlich ist ein Hecktriebler in Extremsituationen anspruchsvoller.
Dafür bin ich immer noch absolut vom Fahrgefühl in "normalen" Situationen angetan.
Wie etwas schnelleres Abbiegen an der kreuzung. meine Fronttriebler haben mir gnadenlos an der Vorderachse rumgezerrt
und recht schnell angefangen zu leiern.
Der 211er schiebt einfach um die Kreuzung rum. 😁

Ich hatte auch mal das ESP provoziert.
Große Kreuzung viel Platz kein anderes Auto in der Nähe also relativ gefahrlos.
Also regnerischer Tag beim Abbiegen Kickdown und hui ich war erstmal baff.
Das Heck kam und ich war definitiv nicht auf das was kam vorbereitet.

Entgegen meinem natürlichen Instinkt gegen zulenken hielt ich einfach das Lenkrad fest und dachte mir lass einfach das ESP
machen.
Ein kurzer Ruck der Wagen schüttelt sich ein wenig und rollt dann weiter als ob nichts gewesen wäre.

Eines weiß ich mit Sicherheit. Sobald hier der erste Schnee liegt such ich mir nen großen Platz und probiere
sehr genau wie mein Auto auf Schnee reagiert. Bzw. wie das ESP im Schnee reagiert.

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Vielleicht fährt die DTM und die anderen Rennserien ja bald auf frontgetriebenen Fahrzeugen? 😁

Auch wenn ich Klappohr nicht zustimme; bei Schnee fahre ich auch lieber W168 als S211...

Zitat:

Original geschrieben von frankynight


Vielleicht fährt die DTM und die anderen Rennserien ja bald auf frontgetriebenen Fahrzeugen? 😁

Vettel fährt doch mit Frontantrieb...

Mit Heckantrieb hätte er das Rennen NIE gewinnen können.. 😁

(bzw so weit nach vorne fahren können...)

ESP ist generell schon ein System welches ein Stück zusätzlicher Sicherheit in den Verkehr bringt.
Allerdings, und das zeigt sich wieder ganz klar.... nur im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten!

Ich gönne mir meistens zum Anfang des Winters, bei Glätte nachts auf einen großen Parkplatz zu fahren
um mal ein paar Brems und Ausweichübungen bei Glätte zu versuchen... nur um wieder ein bissel Gefühl zu bekommen....
Interessant wie sich das ESP dabei verhält....

Aber wehe man provoziert es so weit, dass es über die Grenzen der Physik geht.... dann steigt es gleich mal ganz aus
udn man kommt ganz böse ans rudern... zumindest war das bei meinem 208er so... mit dem 211er werde ich erst diesen Winter
schauen gehen... natürlich auch nur Nachts auf leerem, abgelegenem Parkplatz.... möchte ja niemanden stören oder gefährden.

Mal ein kleines Beispiel nebenher:
Ein Bekannter von mir fuhr auf feuchter Strasse mit etwas zu zügigem Tempo eine langgezogene Linkskurve.... ESP regelt ja...
Er kam nur ganz kurz auf Strassenbahnschienen.... deutliche Veränderung des Reibwertes.... ESP war überfordert... und er auch...
Sein Auto im Anschluß Totalschaden.... (Personenschaden keiner!!!)

Wie schon öfter in diesem Fred geschrieben... nur im Rahmen der Physik...

VG, Bernd

@Klappohr: Es gibt durchaus Tests, die verschiedene Antriebskonzepte bei Schnee und Nässe gegenüberstellen. Interessanterweise waren bei Nässe in den meisten Fällen die 2WD ihren 4WD-Brüdern überlegen. Du spielst nun aber auf Frontantrieb gegen Hinterradantrieb an. In gewissen Grenzen hast Du zunächst recht, denn:

Die Hinterachse ist die Spurführende Achse. Verliert diese die Seitenführung bricht der Wagen aus. Deshalb sollte man auch immer hinten die besseren Reifen haben. Beaufschlagt man diese Räder nun mit einer Antriebskraft, so kann es passieren, dass sie trotz höheren möglichen Seitenführungskräften gegenüber den Vorderrädern den Halt verlieren. Die Folge wäre ein Leistungsübersteuern. Genau dieses Verhalten kann man bei Nässe bei vielen Sportwagen beobachten (z.B. Corvette).

Was aber unterscheidet nun unsere 0815-Daimler von einer Corvette? Die Auslegung des ESP. Hier wird rigoros eingeregelt - bei kleinstem Schlupf erfolgt ein Eingriff. Beim 211er MoPf kannst du selbst mit fast 400PS im Schnee mit Kickdown fahren, ohne dass das System überfordert ist und das Heck anfängt auszukeilen. Das ist mit alten System (wie das im Omega) nicht mehr vergleichbar. Der Bremsdruck ist hier nämlich sofort da und muss nicht erst aufgebaut werden. Die Regelung erfolgt unmerklich (zumindest bei Saugmotoren - aufgeladene Motoren sind aufgrund des Turbolags schwieriger einzuregeln).

Unter dem Strich behaupte ich, dass mit den Fahrzeugen heute gleiche Kurvengeschwindigkeiten möglich sind und aufgrund der Elektronik Fahrfehler in etwa gleichwertig ausgeglichen werden können. In etwa nur, weil die Frontkratzer die deutlich schlechtere Gewichtsverteilung haben und dadurch eben genau das Gegenteil eintritt von dem, was Du behauptest: Das Heck von meinem Ex-Vectra 3.2 V6 war derart leicht, dass Bremsungen in Autobahnkurven bei 230++ km/h zur echten Mutprobe wurden. Ganz anders der Daimler mit Kombiheck und Airmatic-DC. Der zuckt nicht mal.

Fazit: Bei guter Regelelektronik droht heute kein Leistungsübersteuern mehr. Allerdings kann der Auftrieb bei hohem Tempo an der Hinterachse das Heck leichter werden lassen, so dass es bei allen Fahrzeugen zu Übersteuertendenzen kommen kann. Diese Verhalten habe ich vor allem bei Fronttrieblern mit großen Motoren beobachten müssen.

Bevor ich mir den Mercedes gekauft hatte fuhr ich einen Audi A4, Frontkratzer. Nach einer langgezogenen Linkskurve brach mir das Auto auf der Geraden mit 130 km/h hinten aus und küsste die Leitplanplanke 3 mal ohne das es den Airbag auslöste. Es war Mai, die Fahrbahn nass aber keine Pfützen. Soviel zum Thema Frontkratzer...Hätte noch ein paar Bilder.

Zitat:

... so bin ich bequem 200-210 gefahren. Die Straße war feucht ...

sagt doch eigentlich alles

Zitat:

Original geschrieben von corrosion



Zitat:

... so bin ich bequem 200-210 gefahren. Die Straße war feucht ...

sagt doch eigentlich alles

Wer will das noch alles schreiben? Am Besten jetzt sofort schreiben. Sonst kommt jeden Tag einmal von einem User:

Zitat:

... so bin ich bequem 200-210 gefahren. Die Straße war feucht ...

sagt doch eigentlich alles

Ich denke es reicht mit dieser Wiederholung. Und einsichtig habe ich mich ja auch schon gezeigt.

Komm, einer geht noch...

Zitat:

... so bin ich bequem 200-210 gefahren. Die Straße war feucht ...

sagt doch eigentlich alles

Aber ist damit jetzt auch alles gesagt?

Zitat:

Original geschrieben von DareCare


Bevor ich mir den Mercedes gekauft hatte fuhr ich einen Audi A4, Frontkratzer. Nach einer langgezogenen Linkskurve brach mir das Auto auf der Geraden mit 130 km/h hinten aus und küsste die Leitplanplanke 3 mal ohne das es den Airbag auslöste. Es war Mai, die Fahrbahn nass aber keine Pfützen. Soviel zum Thema Frontkratzer...Hätte noch ein paar Bilder.

Die Frontkratzer haben halt das Problem, dass Motor und Getriebe bestenfalls auf der Vorderachse sitzen - im schlechtesten Fall

vor

der Vorderachse. Damit gibt es natürlich irrwitzige Gewichtsverteilungen. Anders beim Standardantrieb. Hier sitzt auf der Hinterachse das Differential. Zwischen den Achsen liegt das Getriebe. Der Motor sitzt, je nach Einbaulage auf oder hinter der Vorderachse. Damit hat man eine viel schwerere Hinterachse und damit etwas mehr Traktion auf derselben. Kommt beim Fronttriebler noch Auftrieb hinzu, kann es tatsächlich bei einigen Konstruktionen eng werden. Grundsätzlich hatte ich das leichte Heck beim Bremsen oder sehr schnellen Kurven bislang vor allem bei Fahrzeugen mit Vorderradantrieb.

Bei einem A3 kam mir das Heck herum, als ich beim Abbiegen
mit lauer Geschwindigkeit bremsen musste. Sehr überraschend,
schiebt der Frontler doch sonst in Kurven schön geradeaus.

Ich finde dieses undynamische Untersteuern egelhaft, noch
schlimmer wird bei manchen Fahrzeugtypen die Neigung,
zusätzlich zum Übersteuern zu wechseln. Wunderbar
schwammig. Das letzte mal, dass mir unvermittelt das
Heck herumkam, beim Schalten der Automatik in einer
Abbiegung, war beim 190E. Der wurde gelegentlich zickig,
aber unproblematisch. Auch beim 124er war das schon
kein Thema mehr. Wie manche auf ihren Frontler
stehen können ... scharrende Räder, steife Lenkung
um Antriebseinflüsse zu unterdrücken, die trotzdem
spürbar sind, Untersteuern. Audi bekommt das aber
zugegebener Maßen gut in den Griff, relativ. Im Ende
geht es um Kostengründe, sind die Gefahren eines Hecklers
alter Schule doch Schnee von gestern 😉

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