Erster Motoroller

Guten Tag allerseits,

vielen Dank für die Aufnahme ins Forum. Ich bin 22 Jahre alt und Student. Leider bin ich nicht vom reichen Elternhaus und kann nur begrenzt arbeiten, aufgrund dessen suche ich eine günstige Transportmöglichkeit, einen Motoroller. Ich weder handwerklich noch technisch bewandert, daher möchte ich eure wertvolle Meinungen und Tipps zum ersten Rollerkauf.

Zuerst wollte ich einen gebrauchten kaufen im Raum Hamburg und Umgebung. Leider ist der Markt sehr überschaubar und wenig ansprechend. Mein Budget war bei 700 Euro.
Jetzt bin ich am überlegen, ob ich einen neuen china Roller für maximal 1300 kaufen sollte, gerade im Hinblick auf weniger Reparaturen, geringeres Risiko etc.

Könnt ihr mir motoroller 45 km/h für relativ wenig Geld empfehlen. Ich würde bei wenig Regen in der Woche ca. 100 km fahren.

Oder soll ich doch besser einen gebrauchten kaufen? Die meisten sind leider 2010 mit 13000 km für 600 Euro oder eher neuere von 2018 aber mit 30.000 km (Alles China Roller).

Was würdet ihr an meiner stelle tun?

Ich bin für jede Hilfe dankbar und weiß es wirklich zu schätzen.

Liebe Grüße

Max

78 Antworten

Zitat:

@garssen schrieb am 17. März 2022 um 16:23:43 Uhr:


Kurzfristig geht bei dem vor Ort Service schon mal gar nicht. Nicht wenige warteten mehrere Wochen bis jemand kam.
Wurde hier schon so oft thematisiert.

Und wo gibt es Händler die vor Ort sind und Chinaroller verkaufen?
Mit Chinaroller meine ich die absoluten Billigteile von denen hier die Rede ist.
Mittlerweile kommen ja auch fast alle renommierten Marken aus China.
Hier im Umkreis von 100Km keiner.

Den Jahresservice legt man sich z.B. auf Mitte Dezember und vereinbart den Termin mit der mobilen Werkstatt langfristig.

Das ist schon mal überhaupt kein Problem.

Bei kurzfristigen Defekten gibt es immer häufiger die Möglichkeit, auf mobile Motrradmechaniker zuzugreifen, die alles reparieren. Das kostet dann natürlich ungefähr den Preis, den auch eine Markenwerkstatt verlangt.
Wobei die Ersatzteile für die Chinaroller lachhaft billig sind.

Einen niedergelassenen Händler, der Chinaroller verkauft, kenne ich auch nicht. Es soll sie aber geben. Dies muss man in seiner Region eben eruieren.

Reifenwechsel machen Reifenhändler, die Motorradreifen anbieten.

Also alles kein Problem. Der niedergelassene Händler wird auch im Autobereich nach und nach abgelöst. Manche Marken verkaufen nur noch online und holen den Wagen für Service und Reparaturen ab.

Bei moderneren Fahrzeugen ist in den ersten paar Jahren sowieso kaum etwas zu tun.

die PX

Zitat:

@mrsing48 schrieb am 17. März 2022 um 20:39:13 Uhr:



Zitat:

@Bamako schrieb am 17. März 2022 um 19:50:07 Uhr:


Schonmal einen besessen? Das ist nicht mehr wie vor 15 Jahren...

Hängt alles davon ab, wie das Fahrzeug behandelt wird. Mit etwas Wertschätzung, Wartung und einem Stellplatz abseits der Bordsteinkante halten die auch viele Jahre.
Selbst wenn die Verkleidungen nach 10 Jahren einfach zu Staub zerfallen würden, wäre man immernoch günstiger unterwegs als mit einem Piaggio der 2,5x soviel kostet. Oder hält der Piaggio dann 25 Jahre? Ich glaube nicht.

Es geht eben auch ums Preis-Leistungsverhältnis, welches bei den Chinesen nunmal unschlagbar ist.

Selbstverständlich hat man bei einem Markenroller mehr Qualität in den Teilen, insbesondere der Verkleidung. Aber das bezahlt man auch doppelt und dreifach schon mit dem Markennamen mit. Ich sag nur Vespa...

Also meine Honda Bali (Zweitroller) ist jetzt fast 30 Jahre alt, hat über 30.000km (damals mit 8.000 km für 300 € erworben) runter, und alles was man der geben musste ist was Liebe und Aufmerksamkeit. Ich selber mache zwar alles selbst, aber die Wartungen halten sich da stark im Rahmen. Es sind eigentlich nur die Verbrauchsteile zu machen wie Bremsen, Auspuff entrosten/lackiern usw. Der Lack ist noch super. Nichts ist verblasst oder milchig. Noch immer sieht man dem Roller in jeder Sekunde an, dass das ein Markenroller ist.

Bei Chinaroller hört man oft von irgendwelchem murksigem Chinesium (Chinametall), was sich in rundgedrehten Schrauben, kaum einstellbaren Ventilen und schnell rostenden Rahmen äußert. Da so ein Roller auch eine investive Wertanlage darstellt, sollte man sich fragen in was man investiert. Auch Ersatzteile sind ein riesen Thema. Für die Bali bekomme ich alles neu vom Hondahändler (ZSF zB), und das auch nach fast 30 Jahren (!) oder für wenig Geld bei Ebay/Kleinanzeigen. Und auch die gebrauchten Teile sind oft noch in einem guten Zustand.

Am Ende darf man nicht vergessen, dass ein Roller ein Nutzgegenstand ist. Und die kauft man besser von einer guten Marke. Ich habe mit Honda zB ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.

So langsam muss ich mich wundern.

Ich schrieb ja von meinen Erfahrungen mit einem für 175 Eur gekauften, 10 Jahre alten, ungepflegten Znen Retro Cruiser Roller. Der schwarze Kunststoff der Verkleidung war natürlich billiger ausgeführt als der einer Vespa. Aber er sah, trotz jahrelangem Draußenparken, nach einer gründlichen Reinigung wieder einwandfrei aus.
Der Kunststoff hat bei allen Rollern nur die Funktion, gut auszusehen und Schmutz vom Fahrer fern zu halten. Da ist es nicht von Nachteil, ihn leicht auszuführen. Der Znen wiegt nur 120 Kg. Das sorgt für Agilität auch bei geringer Motorleistung. Zum Vergleich: der Honda Forza wiegt über 160 Kg.

Das chinesie Chrom ist deutlich schlechter als das italienische. Damit muss man leben oder man lackiert die Teile in Wunschfarbe nach, wenn die Galvenikschicht abgeblättert ist.

Der ausgeblichene unlackierte Kunststoff, der auch bei Honda nicht von Bosch ist, sondern eher von Sabic, by the way, der Honda, der die Balis schon nach 5 Jahren uralt aussehen ließ, ist bei Znen nicht zu finden.

Rost an dem äußerst stabil ausgeführten Rahmen gab es nicht.
Der Motor lief nach einem Öl- und LuFi - Wechsel einwandfrei. 10 Jahre alt, ca. 10.000 Km gelaufen.

Das Licht ist ein ganz normales, einfaches Motorradlicht, heute H7. Kein LED vorne, aber das braucht man bei einer 50er nun wirklich nicht. Noch nicht einmal bei einer 1.000er ist das unerlässlich. Meine XS hat H4 und das funktioniert ausreichend, auch für lange Strecken. Und das ist ein Reisemotorrad, kein kleiner Roller für die sowieso erleuchtete Stadt.

Ersatzteile muss man nicht gebraucht kaufen. Es gibt sie alle nagelneu und günstig, in ausreichender Qualität. Wir sprechen hier nicht von einem 100 PS Motorrad.
Die Ersatz-Bremspumpe für o.g. Chinaroller war qualitativ übrigens völlig i.O., passte und die Arbeit an den Bremssätteln (Belägewechsel, Entlüften) gestaltete sich ebenfalls wie bei allen anderen Moppeds die ich bislang in den Fingern hatte auch.

Wenn man einen kritikpunkt anbringen will, dass dass zum Wechsel des Hinterrades der Auspuff abgebaut werden muss. 4 Schrauben und etwas Gefummel.
Das nervt dann alle paar Jahre mal ein wenig. Wobei ich nicht weiß, wie das bei den anderen Plastikrollern aussieht. Vielleicht auch genauso.

Dass z.B. der von mir hier angeführte China-Retro-Roller ein Honda-Lizenzbau ist, ist vielleicht auch interessant.
Ein Freund von mir hat das Original von Honda als 50er. Qualitativ ist da kaum ein Unterschied feststellbar.
Beide habe ich mir sehr genau angesehen und für Reparaturen teilweise zerlegt, ich denke also, das bewerten zu können.

Heinkelbernd, damit hast du Recht. Sym und Kymco sind eigentlich der perfekte Mittelweg. Da beim TE aber Geld der kritische Faktor ist, (Ehm ok, bei wem nicht?) Kam es auf die Chinesen.
Einfach aus dem Grund, dass Gebrauchtroller immer ein großes Risiko sind.

Was ich hier so schon alles über gebrauchte gelesen habe, da bin ich doch froh, daß ich mir einen neuen Reisbomber geholt habe.
Wie gesagt, wenn man den Mobilen Service nicht in Anspruch nehmen muss, was allerdings fast immer zum erlöschen der Gewährleistung führt, halten sich die Unterhaltskosten in Grenzen. Außerdem sind die mittlerweile besser als ihr Ruf.
Zumindest hatte ich bisher mit meinem noch keine Probleme, hab allerdings auch nichts dranrumgebastelt, außer Lichtmäßig...
Der fährt seine zulässigen 25km/h und gut is....

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Zitat:

@Px200ELusso schrieb am 18. März 2022 um 04:39:53 Uhr:


Einen niedergelassenen Händler, der Chinaroller verkauft, kenne ich auch nicht. Es soll sie aber geben. Dies muss man in seiner Region eben eruieren.

Abgesehen von ATU und Baumarkt sollte jeder Händler die auch reparieren können. Ich habe damals einen ....gekauft, vertrieben in Europa über BTC. Dieser Händler hat die Roller auch gewartet und repariert. Hatte mit dem Roller nie Probleme, musste nur 1x Batterie tauschen weil ich sie im Winter nicht ausgebaut habe...selber schuld. Hätte den Roller noch immer, hätte ich nicht den B196 gemacht.

Vielleicht wäre ein gebrauchter Peugeot Kisbee eine Alternative. Ist zwar als Markenroller getarnter Chinaroller, aber optisch ganz gelungen und man kriegt genügend Ersatzteile, notfalls fährt man zum Fachhändler.

Man kann das so vergleichen: jemand hat 12.000€ zur Verfügung und will sich ein Auto kaufen. Nimmt er nun den gebrauchten Golf, der 7 Jahre alt ist und 120.000km gelaufen ist, oder nimmt er einen neuen Dacia?
Da spaltet es sich in zwei Lager: der eine sagt "lieber einen alten Golf, das ist Qualität und nur deutsche können Autos bauen" und der andere sagt "ich wäre doof, die alte Möhre für das Geld zu kaufen, neu ist neu".
Man muss nun natürlich auch noch zwischen geplanter Nutzungsdauer und Nutzungsintensität differenzieren.
Der TE will den Roller übers Studium nutzen, dabei aber einiges an km zurücklegen. Also viel km, wenig Zeit. Da spielt der China 4T gut mit, schon alleine was du gegenüber einem alten 2T an Sprit sparst, ist so manche Reperatur. Man kann durchaus von der Hälfte der Benzinkosten ausgehen!
Gerade bei viel Fahrstrecke ist der geringere Verschleiß beim 4T auch nicht unwichtig.

Und einige scheinen es noch nicht bemerkt zu haben und gehen von ihren
Kenntnissen aus 🙁
Max hat noch keine Erfahrung in Motortechnik, geschweige denn von der
Elektronik die in den moderneren Rollern nicht mehr wegzudenken ist.

Die Chance, dass er mit einem neuen Fahrzeug ein paar Jahre keinen Ärger
hat ist unumstritten höher als mit einem "unbekannten" Gebrauchten 😉
Vom Nutzungsausfall und anderen Scherereien spreche ich gar nicht 😰

Im Laufe der Jahre wird er bestimmt auch lernen eine Zündkerze zu prüfen/
zu tauschen, einen Ölwechsel durchzuführen, den Antriebsriemen zu wechseln
und sich nach und nach in die Technik einarbeiten 🙂
Aber erst benötigt er ein günstiges aber zuverlässiges Fahrzeug mit Garantie,
auch wenn der erste Kundendienst zum Garantieerhalt nötig ist und auch
etwas kosten wird.

Wenn für kompliziertere Schadensfälle auch noch eine Fachwerkstatt in
der Nähe ist, wäre dann optimal !

Wenn der TE Lust hat, neues Wissen zu erwerben, passt das doch. Wenn nicht, dann wäre das Fahrrad die optimalste Lösung - Studenten erhalten ja Ticket für den öffentlichen Nahverkehr (heißt bei uns NRW-Ticket). Im Winter kann man einen Roller ohnehin vergessen, wenn man nicht gerade von der besonders unempfindlichen Sorte ist. Soll ja auch solche geben.

Neues Wissen zu erwerben, finde ich gar nicht verkehrt. Problem wäre wenn ich dauernd am Roller hängen würde. Eine Zündkerze zu wechseln sollte ich bestimmt hinbekommen. Ich bin lernwillig und geduldig. Ich denke ein neuer chinaroller mit einem Händler der die ersten Inspektionen macht ist der beste Mittelweg. Zur Not habe ich meinen Vater der sich zwar nur mit Autos gut auskennt, aber vermutlich mit Hilfe einer video Anleitung im Notfall helfen könnte, falls ich zu blöd wäre.

Zitat:

@eddy_mx schrieb am 18. März 2022 um 18:18:39 Uhr:


Wenn der TE Lust hat, neues Wissen zu erwerben, passt das doch. Wenn nicht, dann wäre das Fahrrad die optimalste Lösung - Studenten erhalten ja Ticket für den öffentlichen Nahverkehr (heißt bei uns NRW-Ticket). Im Winter kann man einen Roller ohnehin vergessen, wenn man nicht gerade von der besonders unempfindlichen Sorte ist. Soll ja auch solche geben.

Ich könnte mir für das kleine Budget auch nen Kymco Roller vorstellen. Toll ist ein Agility City mit 16 Zoll Räder, läuft sehr stabil geradeaus

Leider hatte ich bei 12tkm bereits nen Motorschaden, bzw so schlechte Kompression das der im Warmen einfach nicht mehr angesprungen ist. Aber kann man sehr günstig in Eigenregie reparieren.

Zitat:

@NewMember09 schrieb am 19. März 2022 um 13:12:15 Uhr:


Neues Wissen zu erwerben, finde ich gar nicht verkehrt. Problem wäre wenn ich dauernd am Roller hängen würde. Eine Zündkerze zu wechseln sollte ich bestimmt hinbekommen. Ich bin lernwillig und geduldig. Ich denke ein neuer chinaroller mit einem Händler der die ersten Inspektionen macht ist der beste Mittelweg. Zur Not habe ich meinen Vater der sich zwar nur mit Autos gut auskennt, aber vermutlich mit Hilfe einer video Anleitung im Notfall helfen könnte, falls ich zu blöd wäre.

Zitat:

@NewMember09 schrieb am 19. März 2022 um 13:12:15 Uhr:



Zitat:

@eddy_mx schrieb am 18. März 2022 um 18:18:39 Uhr:


Wenn der TE Lust hat, neues Wissen zu erwerben, passt das doch. Wenn nicht, dann wäre das Fahrrad die optimalste Lösung - Studenten erhalten ja Ticket für den öffentlichen Nahverkehr (heißt bei uns NRW-Ticket). Im Winter kann man einen Roller ohnehin vergessen, wenn man nicht gerade von der besonders unempfindlichen Sorte ist. Soll ja auch solche geben.

Als ich mit knapp 16 Jahren meine Vespa kaufte, damals ein 2 Jahre alter 2-Takter mit 80cc und aus Blech (s. Blog), wusste ich noch nicht einmal, wie man die Seitenhauben abnimmt. Heute kenne ich das Gefährt sehr gut.

Wenn der Herr Papa sich mit Autobasteln auskennt, kann er auch einiges an einem 4-T-Roller machen.

Was die Radgröße betrifft: ich bin einige 10.000 Km mit 10" Rädern auf der Vespa PX gefahren. Das geht auch mit den neuen Chinarollern wunderbar.

Daran würde ich die Kaufentscheidung nicht fest machen.
Mich hat bei der Familienkutsche auch icht interessiert, ob da nun 15" 205 oder 17" 235 dran sind. Das genaue Format weiß ich noch nicht einmal.

Kaufe dir so ein neues China-Teil, das dir optisch gefällt, von einem Händler der Vor-Ort-Service anbietet und habe deinen Spaß damit.
Wir sprechen hier von einem Gefährt, das so oder so ähnlich halb Südostasien transportiert und keine 1.500 Eur kostet. Da muss man sich nicht so einen wahnsinns Stress machen.

Meiner Meinung nach wäre der Kisbee 4T weiterhin der beste Kandidat - ich meine sogar, dass er der meistverkaufteste 50er-Roller der letzten Jahre wäre. Ist zwar China-Technik, aber man sieht es ihm nicht an und hat trotzdem das Löwen-Logo vorne, was doch ganz nett ist.

Zitat:

@eddy_mx schrieb am 20. März 2022 um 21:28:28 Uhr:


Meiner Meinung nach wäre der Kisbee 4T weiterhin der beste Kandidat - ich meine sogar, dass er der meistverkaufteste 50er-Roller der letzten Jahre wäre. Ist zwar China-Technik, aber man sieht es ihm nicht an und hat trotzdem das Löwen-Logo vorne, was doch ganz nett ist.

Wegen des Logos also für einen gebrauchten Roller den Neupreis eines technisch ähnlichen Gefährtes ohne das Logo bezahlen?

Warte kurz...

...nein.

Was wäre denn das baugleiche Modell vom Kisbee?

Natürlich muss es jeder selbst entscheiden, aber die Optik und das Logo spielen für mich schon eine Rolle. Davon abgesehen gibt es genügend Händler, welche einen klassischen Chinaroller gar nicht erst reparieren oder gar ankaufen wollen. Sowas sollte mitbedacht werden.

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