Erste Fahrerlebnisse mit 440i GC Facelift 2017 ...

BMW 4er F36 (Gran Coupé)

Vorige Woche habe ich nun endlich meinen 440i abholen dürfen.
Als Erstes auseinandergerupft und eine GPS-Alarmanlage reingeschraubt. Dann am WE die erste große Tour über fast 2.000km Richtung Lausitz (deswegen die Alarmanlage).

Wie benimmt der sich im Vergleich zum Vorgänger E46, 328Ci?

  • Leistung ausreichend, mehr noch als der Vorgänger springt der beim Überholen vorbei, man hat aus jeder Ecke raus genug Leistung. Sound ist auch OK, die bessere Hälfte findet ihn im Leerlauf peinlich - da muss sie halt durch.
  • Man fährt deutlich entspannter. Im E46 war man, auch weil der total auf Sport ausgelegt war, immer im Rennmodus. Zitat meiner Tochter (damals 34) von der Rückbank: "ich will noch nicht sterben" 😁 😁Im 4er sind die Reserven so souverän, da zeigt man eben Highspeed-Dränglern mal, wo wirklich hinten in der Schlange ist, und fährt sonst gleichmäßig sein Tempo - ideal für lange Reisen. 200 merkt man gar nicht. Die Bezeichnung GC hat er sich verdient - entspannt große Strecken schnell reisen.
  • Die Sitze sind super, waren sie aber auch im E46 schon. Das Leder ist deutlich anfälliger, der Venetobeige-Fahrersitz ist nach den 2.000km schon schwarz von den Jeans. Tipp: Frauen mögen die Lordosenstütze. Tut ihr den Gefallen, der WAF ist hoch!
  • Automatik ist besser, sportlicher als beim E46, alles zackig, super schnell auf 100 und 200 durchgeschaltet, Klasse. Mehr als 200 hab ich noch nicht gemacht, Einfahren und so.
  • Man muss sich an den Turbomotor gewöhnen, der hat eine andere Charakteristik als der alte Sauger, man braucht vor dem Überholen auf der Landstraße nicht mehr den peinlichen AutomatikKickdown, der zieht eben einfach durch, ein bisschen wie Elektroauto
  • Das LED-Licht: sowas von toll, insbesondere die Fernlicht-Automatik
  • Verarbeitungs- und Materialqualität. Naja. Dank des Facelifts ist die Haptik innen besser als VorFacelift (hatte im Herbst einen Vorführwagen), aber manche Sachen sind nicht so dolle wie die Keder hinten an den Vordertüren, ungleichmäßige Motorhaubenauflage, die billigen Plastikabdeckungen im Motorraum. Aber wenigstens ist fast nichts abgefallen...außer der Abdeckung unter der Klimaanlage, die löste sich mitten auf der Autobahn. Insgesamt so einige Details, die dem Preis nicht angemessen sind. Nicht jetzt mit mir meckern - ich weiß, dass ein 5er besser verarbeitet ist, an meinem E34 ist bis heute alles super. Unbedingt zu empfeheln: das M-Lenkrad. Hatte ich schon im E46, ist nach wie vor das beste runde lLenkrad, das zu kriegen ist.
  • Windgeräusche: etwas enttäuschend, ich hätte da einen größeren Sprung zum E46 erwartet
  • Bedienung: Man muss sich an den Seitenwechsel der Tasten am Lenkrad gewöhnen. An den Tempomaten gewöhnt man sich schnell, jetzt kann der Fuß schön auf dem Pedal bleiben. iDrive hat man schnell intus, besonders mit dem HUD (das wohl am meisten empfehlenswerte Teil aus der Zusatzliste). Verkehrszeichenerkennung ist nicht so pralle, er fällt gut auf die Unsitte der Verkehrslenker rein, z. B. 30er Zonen vor Schulen einfach nicht aufzuheben. Dann bleibt das Schild auch eine ganze Weile im HUD, bis das SpeedLimit-Ding sich mit dem Navi abgesprochen hat. Ansonsten findet man alles gut wieder, gut ist auch der Tipp-Blinker, musste ich seinerzeit beim E46 nachrüsten.
  • Nicht so dolle: Kritikpunkt ist die Lenkung: trotz variabler Lenkung und adaptivem Fahrwerk habe ich ein paar Momente gehabt, wo ich dachte, ich verliere die Kontrolle. So bei einer knackigen Bodenwelle in einer schnellen Autobahnkurve. Das Ding hat null Kontakt zu den Rädern (wobei das Probefahrtauto damals noch schlechter war). Das muss man erstmal in seine Gene prügeln. Die Gefahr, in der Gewöhnungsphase mal das Lenkrad zu überreißen, weil der Radwiderstand in der Lenkung fehlt, ist am Anfang da. Das wird sicher, aber ich hätte trotzdem gern eine direkte Lenkung statt seelenlosem fly-by-wire. Fast 45 Jahre mit direktem Radkontakt bügelt man nicht über Nacht weg. Wenn man dann auch noch im Komfortmodus fährt, rührt sich auch im Hintern nicht viel, man hat schon ein wenig das Gefühl, man wird gefahren. Vielleicht hätten sie mal Walter Röhrl Tests fahren lassen sollen... oder bei den Computerspiele-Entwicklern mit ihren ForceBack-Lenkrädern nachfragen sollen.Und letzte Kritik: Warum der Tank jetzt kleiner ist, als beim alten Auto, frage ich mich. Die 5 Liter fehlen bestimmt irgendwann mal. Wobei, mein Kumpel hat eine aktuelle C-Klasse mit ganzen 42 Litern - WTF?

Fazit nach den ersten Kilometern: Der 440i war eine gute Wahl, sehr entspannt zu fahren, immer genug Dampf, wenn man ihn braucht, sehr komfortabel, auch das ganze Connected Drive-Zeug. Nur die Lenkung, haua, haua, aber man gewöhnt sich an allem, auch am Dativ...

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Vorige Woche habe ich nun endlich meinen 440i abholen dürfen.
Als Erstes auseinandergerupft und eine GPS-Alarmanlage reingeschraubt. Dann am WE die erste große Tour über fast 2.000km Richtung Lausitz (deswegen die Alarmanlage).

Wie benimmt der sich im Vergleich zum Vorgänger E46, 328Ci?

  • Leistung ausreichend, mehr noch als der Vorgänger springt der beim Überholen vorbei, man hat aus jeder Ecke raus genug Leistung. Sound ist auch OK, die bessere Hälfte findet ihn im Leerlauf peinlich - da muss sie halt durch.
  • Man fährt deutlich entspannter. Im E46 war man, auch weil der total auf Sport ausgelegt war, immer im Rennmodus. Zitat meiner Tochter (damals 34) von der Rückbank: "ich will noch nicht sterben" 😁 😁Im 4er sind die Reserven so souverän, da zeigt man eben Highspeed-Dränglern mal, wo wirklich hinten in der Schlange ist, und fährt sonst gleichmäßig sein Tempo - ideal für lange Reisen. 200 merkt man gar nicht. Die Bezeichnung GC hat er sich verdient - entspannt große Strecken schnell reisen.
  • Die Sitze sind super, waren sie aber auch im E46 schon. Das Leder ist deutlich anfälliger, der Venetobeige-Fahrersitz ist nach den 2.000km schon schwarz von den Jeans. Tipp: Frauen mögen die Lordosenstütze. Tut ihr den Gefallen, der WAF ist hoch!
  • Automatik ist besser, sportlicher als beim E46, alles zackig, super schnell auf 100 und 200 durchgeschaltet, Klasse. Mehr als 200 hab ich noch nicht gemacht, Einfahren und so.
  • Man muss sich an den Turbomotor gewöhnen, der hat eine andere Charakteristik als der alte Sauger, man braucht vor dem Überholen auf der Landstraße nicht mehr den peinlichen AutomatikKickdown, der zieht eben einfach durch, ein bisschen wie Elektroauto
  • Das LED-Licht: sowas von toll, insbesondere die Fernlicht-Automatik
  • Verarbeitungs- und Materialqualität. Naja. Dank des Facelifts ist die Haptik innen besser als VorFacelift (hatte im Herbst einen Vorführwagen), aber manche Sachen sind nicht so dolle wie die Keder hinten an den Vordertüren, ungleichmäßige Motorhaubenauflage, die billigen Plastikabdeckungen im Motorraum. Aber wenigstens ist fast nichts abgefallen...außer der Abdeckung unter der Klimaanlage, die löste sich mitten auf der Autobahn. Insgesamt so einige Details, die dem Preis nicht angemessen sind. Nicht jetzt mit mir meckern - ich weiß, dass ein 5er besser verarbeitet ist, an meinem E34 ist bis heute alles super. Unbedingt zu empfeheln: das M-Lenkrad. Hatte ich schon im E46, ist nach wie vor das beste runde lLenkrad, das zu kriegen ist.
  • Windgeräusche: etwas enttäuschend, ich hätte da einen größeren Sprung zum E46 erwartet
  • Bedienung: Man muss sich an den Seitenwechsel der Tasten am Lenkrad gewöhnen. An den Tempomaten gewöhnt man sich schnell, jetzt kann der Fuß schön auf dem Pedal bleiben. iDrive hat man schnell intus, besonders mit dem HUD (das wohl am meisten empfehlenswerte Teil aus der Zusatzliste). Verkehrszeichenerkennung ist nicht so pralle, er fällt gut auf die Unsitte der Verkehrslenker rein, z. B. 30er Zonen vor Schulen einfach nicht aufzuheben. Dann bleibt das Schild auch eine ganze Weile im HUD, bis das SpeedLimit-Ding sich mit dem Navi abgesprochen hat. Ansonsten findet man alles gut wieder, gut ist auch der Tipp-Blinker, musste ich seinerzeit beim E46 nachrüsten.
  • Nicht so dolle: Kritikpunkt ist die Lenkung: trotz variabler Lenkung und adaptivem Fahrwerk habe ich ein paar Momente gehabt, wo ich dachte, ich verliere die Kontrolle. So bei einer knackigen Bodenwelle in einer schnellen Autobahnkurve. Das Ding hat null Kontakt zu den Rädern (wobei das Probefahrtauto damals noch schlechter war). Das muss man erstmal in seine Gene prügeln. Die Gefahr, in der Gewöhnungsphase mal das Lenkrad zu überreißen, weil der Radwiderstand in der Lenkung fehlt, ist am Anfang da. Das wird sicher, aber ich hätte trotzdem gern eine direkte Lenkung statt seelenlosem fly-by-wire. Fast 45 Jahre mit direktem Radkontakt bügelt man nicht über Nacht weg. Wenn man dann auch noch im Komfortmodus fährt, rührt sich auch im Hintern nicht viel, man hat schon ein wenig das Gefühl, man wird gefahren. Vielleicht hätten sie mal Walter Röhrl Tests fahren lassen sollen... oder bei den Computerspiele-Entwicklern mit ihren ForceBack-Lenkrädern nachfragen sollen.Und letzte Kritik: Warum der Tank jetzt kleiner ist, als beim alten Auto, frage ich mich. Die 5 Liter fehlen bestimmt irgendwann mal. Wobei, mein Kumpel hat eine aktuelle C-Klasse mit ganzen 42 Litern - WTF?

Fazit nach den ersten Kilometern: Der 440i war eine gute Wahl, sehr entspannt zu fahren, immer genug Dampf, wenn man ihn braucht, sehr komfortabel, auch das ganze Connected Drive-Zeug. Nur die Lenkung, haua, haua, aber man gewöhnt sich an allem, auch am Dativ...

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Ja, soagr die Reifengrößen sind die gleichen.

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