Erprobungsfahrzeug: Vor- oder Nachteile?

Opel Insignia B

Guten Tag,
Vergangene Woche habe ich einen Insignia aus 10/18 mit 9000km (ehem. Werkswagen von Opel) gekauft und warte derzeit auf die Übergabe.
Nun hat mich der Verkäufer des Opel-Partners darüber in Kenntnis gesetzt, dass es sich bei dem Wagen um ein Erprobungsfahrzeug handelt. Mir wurde erklärt, dass dieses Fahrzeug direkt nach Fertigstellung mit allerhand Messgeräten ausgestattet wurde, um im Zuge der Qualitätskontrolle alle Toleranzen zu prüfen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass dieses Fahrzeug nicht erst nach drei Jahren erstmals zum TÜV müsse, sondern bereits nach einem Jahr.

Habt ihr darüber hinaus besondere Kenntnis, ob der Status ehem. Erprobungsfahrzeug irgendeine Relevanz für mich hat?
Wurden diese Autos besonders "hart rangenommen"? Wirkt es sich (negativ) auf den Wiederverkaufswert aus? Hat die Kennzeichnung im Fahrzeugschein eine Bewandnis bei der Anmeldung oder Versicherung?
Oder kann man sich eher sogar glücklich schätzen, dass man ein Fahrzeug hat, welches auf "Herz und Nieren" geprüft wurde?

Wenn jemand hiermit bereits Erfahrungen gesammelt hat, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.

33 Antworten

Wenn das ganze Dir nicht deutliche preisliche Vorteile bietet würde ich es nicht tun. Da sind zuviele Fragezeichen.

Habe auch mal einen GTC als Erprobungsfahrzeug gehabt, war super, hat überhaupt keine Fehler oder sonstige Nachteile gehabt. Ich mußte sogar mit den TüV-Gutachten den ersten Brief für das Fahrzeug erstellen lassen, war aber auch kein Problem.
Bei den ersten "Nullserien-Fahrzeugen" werden immer allerhand Messungen vorgenommen, wenn die dann ohne Mängel und keine Nachteile für einen späteren Kunden darstellen, nachträglich als Verkaufsfähig deklariert.
Wenn der Preis stimmt würde ich den nehmen.

Zitat:

@Kingsgardener schrieb am 17. Februar 2020 um 22:41:58 Uhr:



Zitat:

@OpelInsigniaBiturbo schrieb am 17. Februar 2020 um 16:48:11 Uhr:


Hallo,

ich habe mir vor 4 Wochen einen Insignia GSI Diesel als ehemaliges Erprobungsfahrzeug gekauft. Ich konnte bis jetzt nichts negatives feststellen. Meistens sind diese Fahrzeuge immer sehr gut ausgestattet. Bei der Anmeldung haben nur einige Zulassungsstellen ihre Probleme da die Schlüsselnummern genullt sind. Es gibt von Opel aber Bescheinigungen dazu womit das alles ohne Probleme klappen sollte. Darin wird bestätigt, dass alles auf Serie zurück gebaut wurde.

Darf ich fragen wie der circa bepreist wurde?
Bei mir liegt der Listenpreis bei 40000€ und 25000€ hab ich dafür gelöhnt.
Bin durchaus der Ansicht, dass ein Erprobungsfahrzeug merklich günstiger im Verkauf sein muss...

Meiner ist ein Country Tourer. LP mit Überführung und den 18 Zoll Winterreifen irgendwas zwischen 49.000 und 50.000 Euro. Gekauft im November (1,5 Jahre alt) mit 16.500 km beim Opel Händler für 23.500 inkl. 5 Jahre "Light Garantie". Somit finde ich 25.000 zwar OK, aber nicht merklich günstiger! SORRY

Danke Dave, so sehe ich das auch. Mein Wagen wurde als Jahreswagen bepreist, hier stimmt der Preis durchaus für die Laufleistung.
Habe mit dem Händler heute meine Bedenken geteilt und warte nun auf Rückmeldung. Dieser hat veranlasst, dass gegenüber Opel nachverhandelt wird.
Ob und wie viel dadurch zu erwarten ist, soll ich im Laufe des Nachmittags erfahren.

Durch einen sehr wertvollen Kontakt und die Unterlagen von Händler, konnte ich bereits in Erfahrung bringen, dass mein Fahrzeug keine umbauten erlebte, sondern als reines Serienfahrzeug erprobt wurde. Außerdem hat der Händler mir zugesichert, dass die neu zu erteilende Zulassungsbescheinigungen keinen Hinweis mehr auf den Status "(ehem.) Erprobungsfahrzeug" ermöglichen werde.

Also bevor du dir Gedanken machst. Der Begriff "Erprobungsfahrzeug" sehr weit gestreut. Diese Fahrzeuge werden soweit ich weiß aus steuerlichen Gründen als Erprobungsfahrzeuge zugelassen und sind KFZ-Steuer befreit oder sowas. Dabei kann es sich aber auch um sogenannte "Poolfahrzeuge" handeln, welche die Mitarbeiter z.B. am Wochenende mit nach Hause nehmen können oder welche genutzt werden um z.B. zwischen Rüsselsheim und Dudenhofen hin und her zu fahren. An diesen Fahrzeugen muss rein gar nichts verändert worden sein. Die sind genauso wie die Leasingfahrzeuge die die Mitarbeiter nach 10 Monaten zurückgeben und die dann als Jahreswagen beim Händler landen.

Natürlich gibt es auch noch Erprobungsfahrzeuge in denen beispielsweise Sensoren verbaut wurden. Ich erinnere mich dran, dass mein Vater manchmal am Wochenende Austos dabei hatte, da hingen Drahtspiralen aus der Decke. Damit wurde die Temperatur in den verschiedenen Zonen des Innenraums gemessen um die Klimaanlage und die Luftverteilung zu messen/einzustellen. Im Handschuhfach lag dann ein Kabelstrang mit Steckern für diverse Messgeräte usw. Die waren natürlich nur unter der Woche bei den Messfahrten dran.

Ich glaube aber nicht, dass so ein Fahrzeug danach zum Händler geht. Ich würde mir daher keine Gedanken machen und die Autos werden auch nicht besonderst hart beansprucht. Ich denke nicht, dass ein Erprobungsfahrzeug führ das Fahrwerk/Steifigkeit im Handel landet.

Also mach dir keine Sorgen.

Zitat:

Immerhin kann man davon ausgehen, dass die Ex Opel Fahrzeuge top in Ordnung sind, die werden vor dem Verkauf extra noch einmal komplett überprüft und durchgetestet.

Nö, da kommt ein Dekra Gutachter, schaut in seine Schwacke Liste, macht einen Ausdruck und fertig.
Gekauft wie gesehen, früher wurden noch Lackschäden teuer extern nachlakiert, heute wird einem das als Wertminderung angerechnet.

Kurze Zusammenfassung/Update :

Auf meine (schriftlich per Mail) geäußerten Bedenken und dem Vermerk, dass ich mir vorbehalte das Fahrzeug auf übermäßigen Verschleiß extern und unabhängig zu prüfen... Kam der Vorschlag, vom Kauf zurückzutreten.

Das unschöne Magengefühl in Bezug auf die unbekannte Vergangenheit als Erprobungsfahrzeug, aber auch die "kalten Füße" des Händlers, haben dazu geführt, dass ich der Rückabwicklung zugestimmt habe.

Auch wenn ich im Verlauf dieser Aktion immer wieder Misstrauen verspürte, muss ich sagen, dass der Händler sich durchweg bemüht und kooperativ/zielorientiert gezeigt hat. Gleichwohl wurde der werte Herr nicht unbegründet "Verkaufs- und Betriebsleiter"... Der weiß schon wie man verkauft. In diesem Fall scheint er sogar zu wissen, wann man lieber nicht verkauft.

In meinen Augen alles richtig gemacht.
Selbst wenn das Fahrzeug super in Schuss ist, hast du immer dieses Gedanken und Zweifel im Kopf.
Ich hatte letztens auch schon einen Kaufvertrag für ein anderes Auto (Nissan X-Trail) unterschrieben, dem Händler aber noch nicht zurück gegeben. Kurz vor dem Abschicken habe ich mich dann entschieden, es doch nicht zu tun und das Auto somit nicht zu kaufen. Irgendwie hat mir das mein Bauchgefühl gesagt, weil die Chemie mit dem Verkäufer nicht gestimmt hat und ich auch erst im Kaufvertrag gelesen habe, dass es ein Ex-Mietwagen war.
Auch andere Händler haben gute Autos.

Ich glaube auch, dass du richtig gehandelt hast. Vor allem wenn du dir nicht sicher bist bei dem Fahrzeug, dann kommt auch nicht richtig Freude damit auf.
Suche einfach weiter. Die Insignias ab Baujahr 2019 gibt es ja mehrere. Vor allem der Preis hat mich nicht beeindruckt. Zu diesem Preis findest du sicherlich einen Alternativ-Insignia

Denke auch das es die richtige Entscheidung war. Selbst wenn mir dem Auto alle I.O. gewesen wäre am ende, hättest du immer dieses komische Bauchgefühl dabei. Viel Erfolg bei der Weitersuche!

Preisvorteile haben eben ihre Berechtigung.
Wobei ich mich frage was schlimmer ist, ein Werkstestwagen oder ein Rückläufer von Sixt etc. ?

Zitat:

@-Pitt schrieb am 21. Februar 2020 um 11:17:45 Uhr:


Preisvorteile haben eben ihre Berechtigung.

Mir wurden maximal 500€ von Opel in Aussicht gestellt, sollte (!) es überhaupt einen Nachlass geben.

Zitat:

@Kingsgardener schrieb am 21. Februar 2020 um 11:37:36 Uhr:



Zitat:

@-Pitt schrieb am 21. Februar 2020 um 11:17:45 Uhr:


Preisvorteile haben eben ihre Berechtigung.

Mir wurden maximal 500€ von Opel in Aussicht gestellt, sollte (!) es überhaupt einen Nachlass geben.

Maximal von welcher Ausgangslage?

Die Dinger kosten sicherlich nicht den normalen Gebrauchtwagenpreis.

Das ist einfach ein sehr schlechter Preis gewesen. Für 25K und insofern man nicht zwingend das Auto in rot möchte, gibt es alternative top Wägen in Mobile.

Stimmt!

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