Erlebnisse eines Autoverkäufers
Erlebnisse aus dem Tagesgeschäft eines Autoverkäufers (z.B. Opel Renault, VW, eher weniger bei BMW)
Beides authentisch, Auspuffgeschichte im Opel AH, Wischergeschichte im VW AH, passiert……………….
Der alte „Lantzer“ Rentner über 70 kommt in den Ausstellungsraum, an einem normalen Wochentag, nicht an einem Ausstellungstag, oder an einem Tage der offenen Tür. Sie, wie issen dess, wieso geht das Auspuffröhrle nicht nach unten, das ist ja nicht gut für Hunde und die Kinder, wenn das Rohr so gerade abbläst.
Wieso geht der nicht ins nächste Lokal ein Pils trinken? Weil er Pkt. 12 Uhr im Möbelhaus für € 1,50 sein subventioniertes Putenschnitzel mit Pommes kaut und im Moment zeitlichen Leerlauf hat u. sich im Autohaus aufwärmt und am liebsten noch einen Kaffee hätte.
Geht das in einer Bank, in einer Anwaltskanzlei, beim Arzt? Dass ich als „Nicht-Kunde“, so genannter vermeintlicher Interessent, ohne Termin aufschlage und die Leute mit irgendwelchen Dingen nerve, die 8000 Ing., welche sehr lange an der TU studiert haben, angeblich falsch gemacht haben. Nö, geht nur im Autohandel, wie z.B. wieso muss ich erst die Motorhaube öffnen um die Wischer zu wechseln, oder warum müssen die erst in die senkrechte Stellung gefahren werden um sie zu wechseln. Ist ja schon ein gewaltiger Fortschritt, wenn das jemand weiß und nur nach dem wie fragt, da er dieses Auto ja fährt und nur zu faul ist die Betriebsanleitung zu lesen. Dann versteht man dass ja noch und hilft auch gerne. Aber der Rentner hat ja dieses Auto gar nicht, will es nicht und wird es nie kaufen, denn er hat ja nur in der Autobild gelesen, dass das mit den Wischern so ist, aber überlesen, oder es wurde nicht geschrieben, dass dies ein Diebstahlschutz der Wischer darstellt. Der Herr Rentner mit 74 Jahren sagt ja auch, dass sein jetziges Fahrzeug nur noch 3.000 Km im Jahr bewegt wird und er stellt es dann in 2-3 Jahren auf den Autofriedhof, da er eh nicht mehr gut sieht.
Wenn alle 3 Tage, solche Typen bei einem aufschlagen, dann fragt man sich zu Recht warum die nicht in Ihrem Altersheim Skat und Schach spielen, oder an dem angrenzenden Teich die Schwäne und Karpfen füttern, anstatt einem von „Stalingrad“ (symbolisch für alte Geschichten) erzählen.
Beste Antwort im Thema
Vorab, ich bin Autoverkäufer bei BMW!
Also, ich erzähle jetzt mal die Geschicht weiter.
Der Rentner, der wirklich gar kein Auto kaufen will, sondern sich nur die Zeit vertreiben will, erfährt in ca. 2833 Autohäusern, daß der Verkäufer keinen Bock hat auf solche Typen, die nur die Zeit stehlen.
Im 2834. Autohaus nimmt sich der Verkäufer die Zeit.
Der Rentner geht nach Hause, erzählt seinem Enkel von dem netten Verkäufer.
Zufällig sucht der Enkel gerade nach einem neuen Auto, weiß aber nicht wohin er gehen soll.
Jetzt die 100.000 € Frage: Wohin geht der Enkel?
Und die Frage von mir an den TE: Schon mal im Verkauf gearbeitet? Irgendeine Ahnung, warum unser Berufsstand einen schlechten Ruf hat?
Grüße
Loecki
... der genau wegen solchen "Kollegen" in diesen Beruf gewechselt ist und sehr viel Spaß daran hat!!!
74 Antworten
hallo miteinander,
ich bin der festen meinung, daß heutzutage jedes lustige geschichtchen hochgebauscht wird;
hätte der te den rentner als neutrum auftreten lassen, wäre wahrscheinlich unser loecki ins schmunzeln gekommen, oder?
auch wenn loecki für einige mitglieder übertreiben mag, hat er doch als vertriebsprofi seine motivation täglich auf dem butterbrot.
ehrlicherweise wird er zuhause die airforce-stories auch erzählen, wahrscheinlich mit mehr humor als airforce.....
ich grüsse alle, die sich zuerst z u h a u s e gedanken machen, bevor sie tausend andere n e r v e n
Meine Frage ist inzwischen wohl schon unter gegangen. Gibt es Erfahrungswerte bei den Autoverkäufern, ab welcher Anzahl von Beratungen jemand kauft? Als Beispiel 20 Beratungen im Schnitt für einen Verkauf?
Zitat:
Original geschrieben von kaod77
ich grüsse alle, die sich zuerst z u h a u s e gedanken machen, bevor sie tausend andere n e r v e n
Die Verkäufer können beruhigt in die Zukunft schauen: Bald wird jeder sich zuhause Gedanken machen und dann direkt im Internet bestellen.
Welche AUfgabe hat denn Deiner Meinung nach ein Verkaufsberater? Ist er lediglich dafür da, um die Verkündung des bestmöglichen Angebots etwas spannend zu machen?
IMHo leben Verkaufsberater genau von denen, die losziehen, ohne sich zuhause Gedanken zu machen.
da nicht jeder gleich kauft, ca. 2 pro 100 kontakte und ca. 1 pro 7-10 beratungen, abhängig von überzeugungskraft des verkäufers- entspricht einer statistik von
opel-autohäusern per 2001; verkaufsberater-kontakte ca. 12-15 pro tag, 17-20 verkäufe im monat.
beachte: kontakt entspricht nicht beratungsgespräch.
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[ehrlicherweise wird er zuhause die airforce-stories auch erzählen, wahrscheinlich mit mehr humor als airforce.....
ich grüsse alle, die sich zuerst z u h a u s e gedanken machen, bevor sie tausend andere n e r v e n
Es ist nicht gut, nach einem 10-11 Std. Tag die Familie zu Hause mit geschäftlichen Dingen zu belasten. Da kommen die Beziehung, die Harmonie, die Liebe und die Kinder zu kurz.
Zitat:
Die Verkäufer können beruhigt in die Zukunft schauen: Bald wird jeder sich zuhause Gedanken machen und dann direkt im Internet bestellen.
Eine bittere Wahrheit, die Verkäufer aber sicher nicht hören wollen. In Ländern wie China oder Brasilien wollen bereits über 2/3 ihr Auto lieber übers Internet kaufen! In Deutschland sind es ca. 1/3.
Das Einzige was den Verkauf übers Internet derzeit noch verhindert sind die Abkommen zwischen Herstellern und Händlern.
Ich persönlich würde übrigens auch lieber im Netz kaufen. Dann zahlt man halt für die Probefahrt X Cent pro km und gut ist.
Den Verkäufern sollte man aber nicht nur Vorwürfe machen. Es ist extrem schwierig sich in der breitgefächerten und stetig wechsenden Modellpalette der Herstellen super auszukennen. Außerdem dürfte es äußerst demotivierend sein, wenn Kunden nur noch über Preise reden und die Beratung bei Motor Talk erfolgt.
Fandest Du es auch ungerecht, als Kunden diese Transparenz noch nicht hatten und man ihnen viel einfacher überteuerte Autos aufschwätzen konnte?
Ja gut, der Händler, nahe der polnischen Grenze ging 2 Wochen später in die Insolvenz. Ich weiss ja nicht so genau was der Kunde, dann für einen MEHRWERT hatte.
Die meisten Verkäufer (und auch die Hersteller) sind doch selbst schuld, wenn sie nichts verkaufen und die Absatzzahlen einbrechen. Wer seinen potentiellen Kunden nicht zuhört, sie nicht ernstnimmt und sich auch nicht für die Wünsche der Kundschaft interessiert, braucht sich nicht zu wundern...
Und bei den jährlichen Preissteigerungen hält doch kein Gehalt mit.
Vielleicht sorgt die jetzige Krise dafür, dass sie wieder auf den Teppich zurückkehren und den Kunden nicht als notwendiges Übel sehen den man beraten und ihm ein Produkt liefern muss bevor man an die Kohle kommt.
Manchmal muss man halt 10 Leute beraten um beim 11. das Geschäft abzuschließen. Und wer weiß, vielleicht kaufen die 10 Leute doch irgendwann ein Auto. Dann ist es eine Investition in die Zukunft.
-Oh, oh... EIn solch hohes Maß an Frustration habe ich bis jetzt noch nie in einem einzigen Post gelesen. Bei DER inneren Einstellung wundert es mich nicht, wenn du (trotz vielleicht guter Zahlen) unzufrieden bist. Aber lass dir eines von jemandem sagen, der auch im Verkauf arbeitet: Bei einer so negativen Grundeinstellung kann man über kurz oder lang keinen Erfolg mehr haben, weil die eigene Frustration selbst durch kleine Rückschläge ("Schon wieder so einer..."😉 immer größer werden wird. Und das merken viel mehr Kunden als du glaubst. Ein Verkäufer mit negativer Grundhaltung hat nunmal schlechte Karten.
Ich möchte doch nur den vielen zu Hause auf der Couch sitzenden Armleuchtern die bereits schon alle Autohäuser durch haben, klar machen, dass eine Versicherung und eine Waschmaschine eben keine Emotionen ausstrahlen.
Oder hat sich schon einmal jemand einen Vers.-Makler nur so zum quatschen nach Hause bestellt und ist danach zum Elektrohandel gegangen um sich zu zum Spass an der Freude eine Waschmaschine vorführen zu lassen.
Der Autoverkäufer sitzt eben auf dem Präsentierteller, jederzeit nett, freundlich und hilfsbereit.
Für die o.g. Probanten gibt es ja den Autosalon in Genf, Frankfurt und Paris. Da dürfen, sollen und können Sie sich dann alle unendlich lange auf dem Porsche, Ferrari, Bentley und Lamborghini Stand herum drücken.
Zitat:
Original geschrieben von airforce1
-Oh, oh... EIn solch hohes Maß an Frustration habe ich bis jetzt noch nie in einem einzigen Post gelesen. Bei DER inneren Einstellung wundert es mich nicht, wenn du (trotz vielleicht guter Zahlen) unzufrieden bist. Aber lass dir eines von jemandem sagen, der auch im Verkauf arbeitet: Bei einer so negativen Grundeinstellung kann man über kurz oder lang keinen Erfolg mehr haben, weil die eigene Frustration selbst durch kleine Rückschläge ("Schon wieder so einer..."😉 immer größer werden wird. Und das merken viel mehr Kunden als du glaubst. Ein Verkäufer mit negativer Grundhaltung hat nunmal schlechte Karten.Ich möchte doch nur den vielen zu Hause auf der Couch sitzenden Armleuchtern die bereits schon alle Autohäuser durch haben, klar machen, dass eine Versicherung und eine Waschmaschine eben keine Emotionen ausstrahlen.
Oder hat sich schon einmal jemand einen Vers.-Makler nur so zum quatschen nach Hause bestellt und ist danach zum Elektrohandel gegangen um sich zu zum Spass an der Freude eine Waschmaschine vorführen zu lassen.Der Autoverkäufer sitzt eben auf dem Präsentierteller, jederzeit nett, freundlich und hilfsbereit.
Blödsinn. Jeder Vertriebler hat "Kunden", die trotz mehrerer Termine keinen Abschluss machen. Egal, welche Branche. Und insbesondere auch im Bereich Versicherungen.
Der Auto-Verkäufer hat natürlich mehr Laufkundschaft, aber das ist doch ein riesen VORTEIL ggü. allen anderen, kein Nachteil!!!!
Wem die potentiellen Kunden von alleine in die Arme laufen und sich dann noch darüber beschwert, hat den falschen Job.
Kenne es von der NL HH so, dass es extra Ladenverkäufer bzw. Laden"schichten" gibt, d.h. nicht jeder VK sitzt den ganzen Tag im Schauraum. Wie es bei Euch ist, weiß ich natürlich nicht.
Übrigens hab ich Deine Rolle immer noch nicht ganz verstanden... bist Du selbst Verkäufer (wo?) oder warst Du einfach Zeuge der Gespräche?
Zitat:
Original geschrieben von Da..Ko
Außerdem dürfte es äußerst demotivierend sein, wenn Kunden nur noch über Preise reden und die Beratung bei Motor Talk erfolgt.
Da haben wir aber die Ei/Henne-Problematik.
Ich bin der Meinung, dass ein Forum wie dieses nur deshalb so großen Zuspruch hat, weil es beim Händler Defizite gibt...
Zitat:
Original geschrieben von airforce1
-Oh, oh... EIn solch hohes Maß an Frustration habe ich bis jetzt noch nie in einem einzigen Post gelesen. Bei DER inneren Einstellung wundert es mich nicht, wenn du (trotz vielleicht guter Zahlen) unzufrieden bist. Aber lass dir eines von jemandem sagen, der auch im Verkauf arbeitet: Bei einer so negativen Grundeinstellung kann man über kurz oder lang keinen Erfolg mehr haben, weil die eigene Frustration selbst durch kleine Rückschläge ("Schon wieder so einer..."😉 immer größer werden wird. Und das merken viel mehr Kunden als du glaubst. Ein Verkäufer mit negativer Grundhaltung hat nunmal schlechte Karten.Ich möchte doch nur den vielen zu Hause auf der Couch sitzenden Armleuchtern die bereits schon alle Autohäuser durch haben, klar machen, dass eine Versicherung und eine Waschmaschine eben keine Emotionen ausstrahlen.
Oder hat sich schon einmal jemand einen Vers.-Makler nur so zum quatschen nach Hause bestellt und ist danach zum Elektrohandel gegangen um sich zu zum Spass an der Freude eine Waschmaschine vorführen zu lassen.Der Autoverkäufer sitzt eben auf dem Präsentierteller, jederzeit nett, freundlich und hilfsbereit.
Für die o.g. Probanten gibt es ja den Autosalon in Genf, Frankfurt und Paris. Da dürfen, sollen und können Sie sich dann alle unendlich lange auf dem Porsche, Ferrari, Bentley und Lamborghini Stand herum drücken.
Sorry ... aber hast du schon mal ernsthaft darüber nachgedacht eventuell den Job zu wechseln? Am Besten irgendwas im Keller ohne Fenster und Kontakt zu anderen Menschen?
An einem Verkäufer wie dich möchte ich nie geraten ...
Geil das artet ja hier voll aus*g*
Ich komm grad aus meinem Versicherungsbusiness nach Hause und geniesse 30 min. Feierabend vor dem Schlafen. Morgen werde ich früher ins Büro wollen- damit ich dann ins Büro komme- wenn ausdrücklich KEINE KUNDEN da sind und KEIN TELEFON klingeln kann, weil noch der AB ran geht.
Momentan ist ja wieder mal KFZ-Wechselgeschäft und weil meine reizende Versicherung unter die Rechnungen schreibt, dass sich der Kunde gern an den Betreuer wenden kann, sehen wir momentan überhaupt kein Land. Tarifumstellungen am Fliessband, zwischendurch Aussendiensttermine und keine Zeit mal auch nur einen nötigen Handschlag zu machen- schliesslich müssen die Anträge ja auch noch weggefaxt werden- sonst war alles umsonst*g* für den Kunden...
Und dennoch weiss ich wofür ich das mache und warum ich mich nicht über Kunden aufrege...
Ich hatte um 20 uhr eine Kundin, die wollte nach intensiver Internetsuche bei uns eine KFZ-vers. abschliessen.
Bei ihrer Versicherung hat sie über 600 € bezahlen sollen- ihre Internetrecherche brachte bei uns einen Beitrag von 315 €.
Bei ihrer Versicherung wurde sie nur betreut, wenn die 5-Jahres-verträge verlängert werden sollten... Zwischendurch kein Service- das gepaart mit hohem Preis...
Nach 1 Stunde Beratung war die KFZ nochmal 30 € günstiger und sie wird sämtliche Versicherungen bei der XXX kündigen und bei uns neu abschliessen. Da zahlt es sich aus, dass ich wegen jeder noch so pissigen KFz-versicherung sackfreundlich und engagiert bin...
So funktioniert das verdrängungsgeschäft im Verkauf. Egal ob Autos, Versicherungen oder Waschmaschinen...
ES IST DER SERVICE GEPAART MIT EINEM FAIREN PREIS UND FAIRER BERATUNG ! ! ! ! ! ! !
das merkt der Kunde und wer nachhaltig dabei Erfolg haben will, wird sich danach richten müssen. Ich habe noch nie nach Empfehlungskunden gefragt(wie es im Strukturvertrieb üblich ist) und dennoch werd ich empfohlen. Genauso hat mein BMW-Verkäufer aus einem Verkauf noch einen zweiten gemacht. Hätte ich meiner Mum nicht so von ihm vorgeschwärmt, wäre sie bei ihrem VK geblieben und hätte den 5. BMW gekauft.
Der alte elanfreie VK hat meine Mum als Kunden verloren- der junge VK von mir hat das Rennen gemacht. Ohne Empfehlung wäre das nie drin!
Ist es denn so schwer, prinzipiell immer höflich und gut gelaunt zu sein?
Man muss es nur vom Kunden- wenn man sich umdreht darf man gern seine Sorgen, Ärger oder sonstwas haben- das ist nur menschlich!
Ciao Oli