ForumV-Klasse & Vito
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. V-Klasse
  6. V-Klasse & Vito
  7. Erfahrungsbericht: Wechsel vom V220CDI zum EQV

Erfahrungsbericht: Wechsel vom V220CDI zum EQV

Mercedes EQV 447
Themenstarteram 7. März 2023 um 19:38

Hallo zusammen,

Nachdem ich lange, lange überlegt habe, unseren Diesel-V durch ein Elektrofahrzeug zu ersetzen, hat mir ein Unfall mit wirtschaftlichem Totalschaden unseres 2016er V220 im April 2022 dann die Entscheidung erleichtert: Wir haben Ende Mai 22 einen EQV Avantgarde als Tageszulassung ohne Kilometer gekauft. KM-Stand heute knapp 14500km.

Wir nutzen das Auto im Alltag mit vielen Kurzstrecken als Pendelfahrzeug ins Büro und Kindertaxi zu Schule, Kita & Sport und auch für berufliche Fahrten im Umkreis von meist bis 150km, 3x im Jahr fahren wir in den Urlaub 660km one way.

Verbrauch

Aufgrund der vielen Kurzstrecken hatten wir beim V einen Durchschnittsverbrauch von 9,17L/100km über etwa 70.000km.

Der Wagen hatte auch regelmässig zu hohen Ölstand, sodass ich mindestens jährlich Öl gewechselt habe.

Der EQV liegt nach jetzt knapp 9,5 Monaten und 14.500km bei imsgesamt 30kwH/100km; Sommers zwischen 22-25kwh, Winterbetrieb 32-40kwH. Die Betriebskosten damit nach heutigem Stand mit der Mercedes Me charge-Karte (0,39€) ca. 11,7 €, beim Laden zuhause (0,28€) 8,60€/100Km zu etwa 16 € beim Diesel.

Der Stomverbrauch des EQV entspricht ungefähr 2,9L Diesel (!) (Laut rechneronline.de) und zeigt, wie effizient sich so ein Dickschiff mit E-Motor bewegen lässt. Besonders im Stadtverkehr ist der Energieverbrauch im Vergleich zum Verbrenner erheblich geringer durch die Energierückgewinnung beim Bremsen.

Langstrecke

Unsere erste längere Reise mit dem Auto haben wir in den Herbstferien auf unserer Standardstrecke absolviert. Mit dem Diesel haben wir es im Idealfall (Abends gefahren, Kids schliefen, Tank voll, keinStau) in 5h geschafft, regelmäßig aber mit Pausen zwischen 6 und 7 Stunden gebraucht. Auf der Hinfahrt mit dem EQV habe ich den Naviempfehlungen vertraut, das die Ladepausen aber viel zu früh kalkuliert, so dass wir dreimal für je etwa 25-50 Minuten Pause machen mussten. Bei Tempo 120-130 war der Durchschnittsverbrauch bei knapp über 30 Kwh, dh. alle 250km an die Säule. Die Reisezeit betrug etwa 8,5 Stunden. Auf der Rückfahrt bin ich mit zwei Ladestopps hingekommen und wir haben 8 Stunden gebraucht.

Im Winter bei 3 grad und Regen habe ich dann weil mit 6 Personen unterwegs noch eine Langstreckenfahrt unternommen, 500km an einem Tag, 250km hin, 250km zurück. Aufgrund des Wetters lag der Durchschnittsverbrauch dann bei 40 KwH, sodass ich auf der Strecke 3x laden musste, da ich am Zielort nicht aufladen konnte. Das hat nur wenig Spass gemacht.

Über die Langstreckentauglichkeit habe ich mir im Vorfeld am meisten Sorgen gemacht und muss klar sagen, dass das Auto m.M.n. für jeden, der regelmässig lange Strecken von über 300km fährt, nicht das richtige ist.

Für uns und unser Anforderungsprofil mit 2-3 wirklichen Langstrecken im Jahr passt es hingegen wider Erwarten insgesamt gut.

Kosten

Der Betrieb des Elektroautos ist ganz erheblich günstiger: Wartungen sind für vier Jahre inklusive, die Steuer entfällt, und man kann noch die Emissionsquote verkaufen (350€ im Jahr Einnahme) und auch die Spritkosten sind erheblich niedriger, siehe oben. über den Wertverlust können wir uns dann in drei bus vier Jahren unterhalten.

Nachteile EQV

Gegenüber der V Klasse hat der EQV eigentlich nur zwei Nachteile:

Man merkt das hohe Gewicht am Fahrwerk, es schaukelt besonders hinten deutlich mehr; und an den Bremsen, die waren beim Verbrenner besser, vmtl. auch ein Gewichtseffekt.

An beides habe ich mich aber schnell gewöhnt und vermisse den Diesel gar nicht mehr, die Vorteile, das geräuschlose Gleiten, die Effizienz und der kostengünstige Betrieb wiegen die Nachteile für mich absolut auf. Wir haben allerdings auch noch langstreckentaugliche Autos im Fuhrpark.

Grüße

Christopher

Ähnliche Themen
48 Antworten

Sehr guter Bericht.

Danke dafür.

Es ist sehr interessant so etwas aus direkter Nähe zu erfahren.

Das ist ein wirklich guter Erfahrungsbericht. Ehrlich, neutral.

Den Verbrauch kann man ja wirklich gut messen, mit der gemessenen Ladeenergie. Soweit Ok.

Nur die Umrechnung auf x.xl Oel ist m.E. fragwürdig.

Auf ca. 3l kommt man wenn man den Heizwert ansetzen würde.

Aus der Heizungstechnik kennt man den Heizwert von Öl / Diesel ( ca. 10..11kWh/l ) und den Brennwert ( ca. 12…13kWh/l ).

Mit der modernen Abgasrückführung heutiger Motoren würde ich zumindest den Brennwert ansetzen. Im Beispiel wären das ca. 2,3l. Toll, noch weniger … Stimmt aber nicht, denn für die Energie von 30kWh muss ich „nur“ 2,3l Diesel anstatt 3l beschaffen …

Ich bezweifle allerdings, dass man dies so rechnen kann. Für die Verbrennung wird Luft benötigt. Im Gegensatz zur Heizung ist der Druck im Motor aber viel, viel höher. Somit muss auch die Energieausbeute steigen.

Ich würde eher über die Wirkungsgrade gehen. Ein sehr guter Diesel hat an die 40%, ein guter Elektromotor an die 95%.

Realistisch (Batterie, Nebenaggregate etc. ) würde ich hier ca. 80% ansetzen, also grob Faktor 2.

Der EQV hat ein viel höheres Leergewicht (2,8t). Das macht sich in der Energiebilanz beim Beschleunigen negativ bemerkbar, in der Stadt mehr als auf Langstrecke mit konstanter Geschwindigkeit.

Aber letztendlich ist das alles akademisch …

Bei gleichen (!) Nutzungsprofil vorausgesetzt, nur ausschließlich den Verbrauch betrachtet, vergleicht man den „Verbrauch“ in kWh/Strecke mit l/Strecke und den jeweiligen Kosten.

Es ist aber wohl jeden klar, das sowohl der Strompreis als auch der Ölpreis von den „tatsächlichen“ Herstellungskosten quasi vollständig entkoppelt sind … ;-)

Der Vergleich kann also nur über die tatsächlichen Verbrauchskosten erfolgen. In die Energiebetrachtung zur Bewegung des Fahrzeugs gehen nur Masse, Luftwiderstand, Beschleunigung, Geschwindigkeit und die Reifenverluste ein.

Die tatsächliche Energiebilanz gemessen in kWh, speziell vom Dieselmotor ist m.E. nur mit hohen Rechenaufwand zu leisten. Da gibt es vermutlich 1000 Parameter. Der E-Motor hat es da einfach…

Für den Verbrennungsmotor mit fossilen Brennstoff tickt die Uhr. Keine Frage und das ist richtig so.

Schwere Fahrzeuge, lange Strecke sind aber auch nicht die E-Auto Domäne. Wasserstoff?

Und der Mini Cooper meiner Regierung als E-Auto würde 40.000€ kosten …

Auch von meiner Seite aus vielen Dank für die interessanten Infos.

 

Es ich sehr spannend finden würde und davon redet noch keiner, was ist mit den Batterien. Wie lange halten sie oder sollen sie halten und was entstehen dann für Kosten?! Ich glaube wenn die gewechselt werden müssen gehts richtig ins Geld?!

 

Vielleicht hat dazu ja auch jemand mal Infos….

 

Danne

Ja und die Langstrecke ist eben das Hauptproblem.

Ein guter Freund fährt mir Kind und Kegel tagsüber einem EQB mit 7 sitzen.

Aber in der Urlaub und alles, was weiter wie 500km ist, setzt er sich in seinem Vito Diesel.

 

Beide antriebsvarianten haben ihre daseinsberechtigung.

 

Man muss es sich halt leisten können.

Es kommt wirklich auf den Einsatzzweck an, für uns ist eine EQV keine Alternative, denn die V-Klasse ist unser Langstrecken Fahrzeug und wird 2-3 Mal im Monat genutzt, wobei die Tagesstrecken dann so um die 800km sind und der Tag eben nicht nur aus fahren und Laden bestehen soll.

 

Die angegeben Stromkosten von 28ct zu Hause sind bei uns 34ct und steigend und bei Ionity kostet laden inzwischen 79ct was bei 30kw Verbrauch dann etwa 24€ sind und damit deutlich mehr als die 14€ Diesel (7,8l bei 1,7€) unserer V-Klasse.

 

Beim Thema Umwelt sollte jedem E-Fahrer eigentlich klar sein egal was man an Ökostrom kauft es ist und bleibt deutscher Strommix und der ist eben nicht nur öko.

 

Kohlestrom + CO2 Zertifikat beibt für die Umwelt dreckiger Kohlestrom egal für wie grün man ihn verkauft.

Themenstarteram 8. März 2023 um 7:07

Guten Morgen zusammen,

danke für euer Feedback. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass die Eier legende Wollmilchsau ein V300 DE mit einem Dieselhybrid und einem schön grossen Akku mit <70km Reichweite gewesen wäre. Ich hab ja für Langstrecken noch den E-DE, den fahre ich innerstädtisch auch nur elektrisch, hab damit keine dieseltypischen Kurzstreckenprobleme, bin aber uneingeschränkt Langstreckentauglich. Also für die nächste Generation V-Klasse mein Wunsch, oder Ladegeschwindigkeit von 300kw und ein min. 50% grösserer Akku. Bis dahin sind wir mit dem EQV bestimmt weiter happy.

Zitat:

@kato940 schrieb am 8. März 2023 um 08:07:36 Uhr:

[...] dass die Eier legende Wollmilchsau ein V300 DE mit einem Dieselhybrid und einem schön grossen Akku mit <70km Reichweite gewesen wäre. [...]

Leider Platz- und gewichts-technisch nicht so einfach.

Für mich war das einer der beiden Gründe auf den GLE Diesel-Hybrid zu wechseln. Ist aber natürlich ein anderes Fahrzeug.

Schöner Bericht, kann ich so bestätigen (Umstieg vom V220 Bj. 2017 auf den EQV Bj 2021).

Zitat:

Auf der Hinfahrt mit dem EQV habe ich den Naviempfehlungen vertraut, das die Ladepausen aber viel zu früh kalkuliert,

Das nervt mich auch. Als Workaround (bei der Autobahnfahrt) schalte ich die Routenführung ein paar Kilometer vor Erreichen der Ladesäule aus und danach lasse ich die Route neu berechnen, dass passt dann. Aber komfortabel ist anders.

Ich habe allerdings einen geringeren Verbrauch, auch überwiegend Stadtfahrten, 3-4x längere Strecken/Jahr. Beim V220 waren es nach 4 Jahren exakt 8l/100 Km, beim EQV sind es im Schnitt 28 kWh (Sommer 25, Winter 31 kWh, immer vor dem Wechsel auf Sommer/Winterreifen gemessen).

Für mich eindeutig die bessere Wahl, den alten Diesel vermisse ich nicht.

Wenn ich hier immer die Abgesänge auf den „alten Diesel“ lese, muss ich schmunzeln. Wir werden das Thema in 3 -4 Jahren nochmals mit den EQV Eignern diskutieren, wenn die reellen Restwerte bekannt sind. Bis dahin viel Spaß mit den Kurzstrecken V-Klassen.

Zitat:

@MB213AMG schrieb am 18. März 2023 um 13:36:03 Uhr:

(...) in 3 -4 Jahren nochmals mit den EQV Eignern diskutieren, wenn die reellen Restwerte bekannt sind. (...)

Was bedeutet "reeller Restwert"? Vielleicht anders gefragt: Wie unterscheidet sich der "normale" Restwert von einem "reellen" Restwert?

Zitat:

@kato940 schrieb am 8. März 2023 um 08:07:36 Uhr:

[...] dass die Eier legende Wollmilchsau ein V300 DE mit einem Dieselhybrid und einem schön grossen Akku mit <70km Reichweite gewesen wäre. [...]

Das hatte ich auch so gesehn und erhofft: für die Fahrt zur Arbeit, zum Einkaufen, für die täglichen Fahrten geeignet, täglich über die PV Anlage aufgeladen und dennoch damit möglich entspannt in Kroatien Urlaub zu machen...

Themenstarteram 18. März 2023 um 13:43

Zitat:

@Heckflosse60 schrieb am 18. März 2023 um 14:18:56 Uhr:

Zitat:

@kato940 schrieb am 8. März 2023 um 08:07:36 Uhr:

[...] dass die Eier legende Wollmilchsau ein V300 DE mit einem Dieselhybrid und einem schön grossen Akku mit <70km Reichweite gewesen wäre. [...]

Das hatte ich auch so gesehn und erhofft: für die Fahrt zur Arbeit, zum Einkaufen, für die täglichen Fahrten geeignet, täglich über die PV Anlage aufgeladen und dennoch damit möglich entspannt in Kroatien Urlaub zu machen...

Ja exakt. Vielleicht bei der nächsten Generation, wer weiss. Ich hab grad heute überlegt, ob wir die 1200km nach Italien im Sommer mit dem Dieselkombi fahren (vermutlich) oder ob wir es mit dem EQV probieren. Nach googlemaps Fahrzeit konventionell 11 std. 10 min, mit dem EQV noch 3,5 Stunden Ladezeiten (im Idealfall - sofort verfügbare und funtkionstüchtige Säulen vorausgesetzt) on top. Mal schauen.

Ansonsten genieße ich das lautlose fahren total, hab erst gestern gedacht wie g*** das eigentlich ist. Momentan bei den wärmeren Temperaturen kommt er wieder mit 22-24kwh/100km gut hin.

Themenstarteram 18. März 2023 um 13:48

Zitat:

@MB213AMG schrieb am 18. März 2023 um 13:36:03 Uhr:

Wenn ich hier immer die Abgesänge auf den „alten Diesel“ lese, muss ich schmunzeln. Wir werden das Thema in 3 -4 Jahren nochmals mit den EQV Eignern diskutieren, wenn die reellen Restwerte bekannt sind. Bis dahin viel Spaß mit den Kurzstrecken V-Klassen.

Ich wollte hier meine Erfahrungen berichten und nix abgesingen. Ich kann hier entsprechend auch keinen Abgesang erkennen. Beide Konzepte haben ihre klaren Vor- und Nachteile.

Was das Thema Restwert betrifft, wird das sicher spannend, da bin ich bei Dir. Ich persönlich das über eine Plus3Finanzierung mit festem Rückkaufpreis abgesichert, das federt das Risiko ab.

Zitat:

@MB213AMG schrieb am 18. März 2023 um 13:36:03 Uhr:

Wenn ich hier immer die Abgesänge auf den „alten Diesel“ lese, muss ich schmunzeln. Wir werden das Thema in 3 -4 Jahren nochmals mit den EQV Eignern diskutieren, wenn die reellen Restwerte bekannt sind. Bis dahin viel Spaß mit den Kurzstrecken V-Klassen.

Und nicht zu vergessen, wenn in 6 bis 7 Jahren dazu noch die Akkus ausgetauscht werden müssen, weil platt...

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. V-Klasse
  6. V-Klasse & Vito
  7. Erfahrungsbericht: Wechsel vom V220CDI zum EQV