Erfahrungen mit Sportbatterien

Hat jemand Erfahrungen mit sog. leichten bzw. ultraleichten Sportakkus á la Lite-Blox oder Beltenick? Ich frage mich,

  • Kann man eine Lite-Blox auch nutzen, wenn man kein Smartphone nutzt?
  • Beltenick-Akkus haben eine Kapazität von bis zu max. 8Ah (zumindest was ich gefunden habe). Kenn ein solcher Akku einen 60-75AH Akku ersetzen?
  • Gibt es vergleichbare Produkte anderer Hersteller, mit denen jemand Erfahrungen gemacht hat?

Gruß

Jo

51 Antworten

Ich habe mal mit einem Zangenamperemeter den Startstrom gemessen. Mit der alten geschädigten EFB waren es ~265A und mit der LiFePO4 ~325A für ~1sec (ist ja ein Diesel).
Danach wird noch eine Weile mit ~100A entladen, bis das Laden beginnt, anfänglich auch mit ~100A.

Ich habe lange im Netz gesucht, eine Hochstrom-fähige LiFePO4 zu finden. Die können alle nur 200..300A ab, und das auch nur ganz kurz, meist sind da z.B. 1..3sec angegeben. Es gab auch welche, wo wenige Sekunden 400A abkönnen, aber die waren von den Einbaumaßen bereits zu groß: 34cm lang und hatten dann sogar mind. 100Ah (bei mir passen max. 31.5cm Länge rein, mit der Thermohülle ist die mit 28.5cm optimal).
Dauer-Entladestrom 100A ist bei den normalen LiFePO4 bereits am oder über Limit.
Diese Liontron mit 80Ah war echt die einzige wirklich Hochstrom-feste LiFePO4, wo ich gefunden habe.
Der Standardbatterie Formfaktor war auch Voraussetzung für mich.

Auf das Abenteuer so einer Batterie, welche da hart am Limit operiert und man jedesmal Angst haben muss, dass das interne BMS sie abschaltet, hatte ich keine Lust. Schließlich sollen die 300+A im Extremfall auch bei z.B. -20°C erbracht werden können.

Was mich ebenfalls von einer kleineren Batterie (welche ich Hochstrom-fähig aber auch nicht gefunden habe) abhalten würde, ist der bei hartem Frost doch starke Kapazitätsverlust, siehe z.B. hier: ~25..30% der Nominalkapazität bei -20°C. Da macht eine 30Ah Batterie nach ½h Standheizungsbetrieb wahrscheinlich bereits schlapp.

Bei LiFePO4 gibt es Starterbatterien und Pufferbatterien. Als Starterbatterien sind sie hochstromfähig mit bis über 1000A. Dafür haben die eine geringere Kapazität. Die Pufferbatterien sind auf große Kapazität ausgelegt. Dafür sind sie aber nicht hochstromfähig. Werden zB. als Zweitbatterie in Wohnmobile eingesetzt.

Die Kapazität läßt zwischen LiFePO4 und Bleibatterien nicht vergleichen. Eine LiFePO4 läßt sich weit tiefer entladen ohne zu schwächeln. Nutzbare Kapazität ist über 90%. Eine Bleibatterie hat da schon längst aufgegeben.
Im Auto braucht es also kein 100Ah LiFePO4.

Bei CS Batteries gibt es LiFePO4 Starterbatterien
https://cs-batteries.de/AUTO

Zitat:

@A-punkt schrieb am 8. März 2023 um 07:18:17 Uhr:


Bei CS Batteries gibt es LiFePO4 Starterbatterien
https://cs-batteries.de/AUTO

Ja, die hatte ich auch in Betracht gezogen.

Sie schneidet aber im Vergleich zur

Liontron

schlechter ab: nur 100A Dauer-Entladestrom (Liontron hat 400A) und sie ist trotz geringerer Kapazität 3cm größer (für mich inklusive Thermohülle zu groß).

Ich vermute sogar, beide Batterien haben einen gemeinsamen Ursprung und die von Liontron vertriebene ist aber die jüngere Entwicklungsstufe.

Niemand braucht in einem Verbrenner die 100A Dauerentladestrom. Wichtig ist Peak "wegen Anlasser" und das wars.

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Zitat:

@GaryK schrieb am 8. März 2023 um 11:54:56 Uhr:


Niemand braucht in einem Verbrenner die 100A Dauerentladestrom. Wichtig ist Peak "wegen Anlasser" und das wars.

Ich hatte testweise mal den Target-SOC auf 95% gesetzt, Ford hat ihn per Default auf 80%.

Damit fährst Du bei einem Smart-Charge System, wie es nicht nur Ford in den aktuellen Euro6 Fahrzeugen einsetzt Minuten lang ohne LiMa Unterstützung, bis der Target-SOC erreicht ist. Bei mir waren das permanent 100..110A konstant Entladestrom.
Zu dem Zeitpunkt war ich echt froh, mich für die Batterie mit den besseren Daten entschieden zu haben.

Bei Minusgraden ist es dasselbe, solange bis die Batterie-interne Temperatur eine Ladung zulässt, wird minutenlang mit 100..110A entladen, gemessen ohne! Betrieb der Frontscheibenheizung, Sitzheizung etc pp.

Zitat:

@GaryK schrieb am 7. März 2023 um 18:10:45 Uhr:


Warum nicht? Weil die LIMA samt Laderegler keinen substanziellen Unterschied sehen wird. Ich verstehe aber die 80A Variante nicht, mehr als 20-30 Ah hätte ich nie im Leben "investiert". Weil auch 20Ah genug Strom bringen, eine sehr niedrige Selbstentladung haben und auch mit ein paar Prozent Füllstand noch genug Saft hat um den Anlassen sauber durchzureissen.

Die LiMa "sieht" bereits bei lediglich etwas entladener LiFe den Unterschied, dass sie mit mehr Strom konfrontiert ist, der, gerade bei geringer Drehzahl (= kaum LiMa-Kühlung), zu einer erheblichen Erwärmung der LiMa führen kann.
Es gibt zu dem Thema anschauliche Videos.....

Der Starter ist gewöhnlich auf Blei-Starterbatterien bis zu einem bestimmten Kaltstartstromwert konzipiert.
Von Bosch gibt/gab es dazu Tabellen.
Der Standard-Startvorgang geschieht bei gleich großer LiFe mit höherer Spannung und demzufolge mit mehr Strom, als beim Standardstartvorgang mit einer vorgesehenen Blei-Starterbatterie.
Mehr Spannung und mehr Strom, führen u.a. auch zu einer deutlich erhöhten Verlustleistung, die den Starter thermisch mehr zu schaffen macht.

Eine z.b. 80Ah-Bleistarterbatterie durch eine 80Ah-LiFe zu ersetzen, ist daher keine besonders gute Idee.
Wenn schon unbedingt LiFe als Starterbatterie, dann deutlich kleiner. Dann leiden auch LiMa und Starter nicht.

Danke für eure Beiträge. Ich glaube, ich weiß, was ich jetzt mache: Ich bleibe bei meiner Standard-Bleibatterie.

Gruß

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