Erfahrungen G55 AMG Sauger

Mercedes G-Klasse W463

Moin zusammen,

ich möchte gerne einen G55 AMG Sauger mit 354PS kaufen. Trotz tagelanger Suche im Netz finde ich über den Wagen aber sehr wenig. Keine alten Tests, kaum Erfahrungsberichte. Über den Kompressor gibt es viel, keine Frage, auch über den M113-500er mit 296 PS natürlich, aber der G55-Sauger scheint ein Schattendasein zu führen.

Ich hatte den M273 in Cabrio und 5-Türer (toller Motor, auf 200 TKM keinerlei Probleme, zudem Sound und Ansprechverhalten astrein), den M176 im 463 und "463A", auch keine Probleme, aber viel weniger Strecke bisher.

Über den M113 habe ich viel Gutes gelesen und ich suche speziell nach einem CAN-Bus-freien G55. Ziel ist, einen robusten Kumpel zu haben, der unkompliziert ist und klassisches G-Gefühl vermittelt. Halbmondarmaturen möchte ich nicht, daher ist der Kompressor raus. Mich interessiert wirklich nur der G55 als Sauger.

Habt Ihr Erfahrungen damit? Wie ist der Motor bzgl. Haltbarkeit? Welche Schwachstellen gibt es? Spürt man einen deutlichen Unterschied zwischen dem als ja etwas gemütich geltenden 296PS-500er und dem 354PS-55er?

Ich bin für alle Erfahrungen zum 55er-Sauger dankbar!

28 Antworten

Zitat:

@AsiRider schrieb am 16. Februar 2022 um 21:23:36 Uhr:


Ich habe eine kurze Frage:
Gab es das Multifunktionslenkrad, wie der 55er vom Mobile.de-Angebot hat, bei CAN-BUS-freien Fahrzeugen? Meines Wissens nach kam das Lenkrad mit der Umstellung auf CAN-BUS (und die Multifunktionalität des Lenkrads wurde erst durch CAN-BUS realisierbar).

Das Lenkrad ist original. Gab es bei Modell 2000.
Menuführung, Lautstärke etc.

@RS3-Jockl

Kein Thema. Es ist eine der (leider einigen) Stellen, wo bei manchen (nicht bei allen!) G der Lack abblättert. Es kann aber auch sein, dass die Rinne in Ordnung ist und es nur auf dem Foto so komisch wirkt.

Bezüglich der Umstellung auf CAN-BUS sind meine Kenntnisse relativ oberflächlich, deshalb kam bei mir die Frage auf.

@571

Danke!

Moin zusammen,

G55 ist gekauft. War am Donnerstag bei der G-Garage in Weimar und habe ihn besichtigt. Michael Weimer, der Inhaber, ist ein super Fachmann und sehr sympathisch. Der G ist in einem technisch sehr guten Zustand, man sieht ihm aber natürlich seine 22 Jahre im Innenraum an manchen Stellen an. Überführung auf Achse von Weimar über 500km hat sehr gut geklappt. Verbrauch bei 120 auf der Bahn ca. 18-19 Liter, also gute vier mehr als bei meinem M273 G500 mit 7G. Ist mir aber wurscht.

Der Sound ist sehr angenehm - hörbar V8, aber kein Geboller. Straßenlage ist erstaunlich gut, fährt mit den 285ern sehr stabil. Die schwarzen Kotflügelverbreiterungen stammen tatsächlich noch aus Japan, irgendwer hat sie in der Vergangenheit angeklebt.

Der 55er Sauger hängt richtig gut am Gas. Wie von Euch beschrieben merkt man, dass das 5G-Getriebe ihn im Elan etwas einbremst. Vom Charakter her ist es ein souveräner Cruiser mit genug Reseven, um mal eben zu überholen. Und mit dem Armaturenbrett aus den 90ern gibt er richtiges Youngtimer-Feeling.

Bin sehr happy mit dem G.

Weiß einer von Euch, welches Radio original verbaut war damals (9/2000)? Habe weder in eBay noch in eBay Kleinanzeigen bisher einen originalen Prospekt gefunden.

Danke für Eure vielen Antworten bisher - waren mir eine echte Hilfe!

G55
Armaturenbrett
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Herzlichen G-lückwunsch und allzeit knitterfreie Fahrt mit dem Würfel. Habe das "Siegerfoto" auf Facebook schon gesehen. Top!

Anbei ein paar Bilder von Innenraum aus der Zeit einschließlich Radio (eines ist vom Classic). Quellen sind original MB-Broschüren.

Zum Radio:
Ein typisches Radio aus der Zeit ist das Mercedes-Benz Radio "Audio 30" von Becker (Mercedes-Benz Teilenummer: A 208 820 08 86). Das müsste das Gerät sein, was auf dem Bild vom G Classic verbaut ist. Das ist für die Ausführung mit Multifunktionslenkrad und Tachodisplay (CAN-Bus) gedacht.

G500 I
G500 II
G500 Classic

@RS3-Jockl

Gratuliere und allzeit gute Fahrt!

Einige Anmerkungen, die evtl. für den ein- oder anderen interessant sind, da sie nicht in den üblichen Büchern zu finden sind (meist Kopien von Pressetexten, etwas umformuliert und mit Testberichten neu verbunden).

Der M113 Motor mit 296 PS erwies sich im Lauf der Jahre als der ganz große Wurf im G. Stabil in allen Lastzuständen, Temperaturfest, ultra zuverlässig. Er war die Basis für den G55 und später wurde auf diesen Motor der Kompressor mit 507 PS aufgebaut und auch dieser ist absolut problemlos. Einzigartig in dieser Leistungsklasse. 3-Ventile, Doppelzündung, neuer Kat und zur Vermeidung einer Nockenwellenverstellung wurde ein Schaltsaugrohr eingebaut. Einfach, hocheffizient, zuverlässig und der Motor hat ab Leerlauf sofort „Biss“ da das Drehmoment bereits hier optimiert ist.

Das dazu passende Getriebe ist wohl das beste, das jemals in einen G eingebaut wurde. Hochbelastbar, ultra-zuverlässig, Best-of-Best. Dazu passten alle Peripherieteile, das war eine Zeit, in der noch Teile vom Besten verbaut wurden. Die 7-Gang Versionen waren bei weitem nicht mehr so laststabil, überhitzten weil der Einkauf und das Preisdumping in den Teilen auch hier seine Spuren hinterliess. Auch die Lichtmaschinen haben sich geändert, früher nur für den G, gekapselt, wasserdicht und teuer, später Massenware, offen, undicht, billig, aus der C-Klasse, dito Armaturen, Schalter, Lüftergebläse …
Im Baujahr 1998-2000 war das Getriebe selbstlernend, d.h. es hat in bestimmten KM-Abständen (ich meine 20km oder 30km) quasi das Verhalten des Fahrers abgefragt und gespeichert. War er ökonomisch unterwegs, keine hohen Drehzahlen, wenig Schaltung, kein Kick Down, so wurde dies zur Steigerung des Fahrkomforts gespeichert und der Fahrer bekam den Fahrzustand, der ihm zusagte. Nur, lahm bleibt lahm, wenn man denn mal wissen wollte, zu was man(n) einen Motor mit 296 PS (oder mehr) hat und nicht einen mit 100, ging die nächsten 20km nicht viel, weil die abgelegte Info eben auf schleichen lautete. Umgekehrt, wenn ein sportlicher Fahrer drin sitzt, viele unterschiedliche Lastzustände produziert, merkt sich das Getriebe dies genauso und der Wagen läuft DEUTLICH agiler, da spürbar schneller zurückgeschaltet wird, bzw. auch ein niedrigerer Gang länger gehalten wird. So gesehen, jedem das Seine. Ich fand’s gut. Ab 2001 war das nicht mehr so, hier war für jeden Gang eine Art Schaltfenster in dem das Getriebe ohne Verzögerung erkannte, was der Fahrer will und steuerte so selbständig jeden einzeln Gang anhand der Gaspedalstellung. Ist auch prima. Und diese Modelle waren ca. 1,5l sparsamer als die 1998-2000 Serie. Aber, eigentlich egal.

Reifengrößen
Tja, der letzte G ohne ESP, ETS etc. Er hatte verschiedene Reifengrößen einprogrammiert, max. ist 235-85-16, das entspricht auch 265-75-16, DER Fernreisereifen. Mit der jeweiligen Aktivierung stimmte da auch wieder die ABS Taktung, die Getriebeschaltpunkte etc. Auch konnte der Wagen mit 285-75-16 gefahren werden, da stimmten zwar die Taktungen nicht mehr aber auf Fernreise war das egal. Da dreht man ja recht selten den Motor in den Drehzahlbegrenzer und mit den 285 Reifen dauerte das dann auch recht lange... Es gab ja kein Notlaufprogramm aufgrund der gelieferten Daten. Das kam dann ab Modell 2001. Diese Größe war später nicht mehr nutzbar, da die Radsensoren bemerkten, dass die Umdrehungen nicht stimmten, die Schaltpunkte auch nicht, ESP, ETS, Kat und andere Programme "falsche" Werte bekamen. Resultat war, es gab keinen Abgleich, dafür laufend Fehlermeldungen in den Speicher, wenn dieser voll war kam der Notlauf und damit war dann Feierabend. Spannend, wenn man fern einer MB Station mit STAR Diagnose zum Löschen ist. Obwohl, auch eine Art Abenteuer.
Diese G500 Serie mit dem M113 Motor (ab 1998) war vermutlich das beste Paket, das es es jemals gab, denn wenn man morgens den Entschluss gefasst hat, übermorgen in die hinterste Mongolei fahren zu wollen, musste man lediglich die Stoßdämpfer tauschen gegen bessere (MB Schlechtwegepaket), 265-75-16 Reifen drauf, Getriebe anpassen und ..... abfahren. Ohne MB Service, ohne Computer, ohne Netz mit doppelten Boden und egal wieviel tausend km es durch unwirtlichste Gegenden ging, diese Variante meisterte alles.
Tja, was kam dann?
Dann kam modern

Herzlichen G-lückwunsch auch von mir, allzeit gute Fahrt.

@HDZ822 Perfekt - danke für Bilder und Tip. Dann werde ich mal den Markt sondieren...

@571 Erst einmal vielen Dank für diesen wieder einmal sehr profunden Beitrag. Gedacht habe ich das schon oft, jetzt schreib ich's auch. Genau das, was Du beschreibst, ist der Grund dafür, warum ich mich für einen M113 zwischen 98 und 2000 entschieden habe. Dass es nun ein 55er geworden ist, war eigentlich Zufall. Es ist genau dieses Guter-Kumpel-Gefühl, das ich gesucht habe. Dass das Getriebe in den Zeitraum selbstlernend gewesen ist, wusste ich nicht. Ein super Tip!

Wie bereits geschrieben, es war ein G 500 (oder früher G320 zu G36 AMG), der nach Fertigstellung zu AMG transportiert wurde, um dort die gewünschten Optionen einzubauen. Also vorerst, Motor und Fahrwerk.
Alles andere blieb so wie es war., d.h. Felgen, Auspuff, Leder etc. war einzeln. Damals gab es auch Räder in 255/55-18 !, 265/60-18, 285/60-18. Auch hat AMG für den G55 lang ein Schiebedach aus Glas angeboten…
Ich kenne keinen offiziellen G55 Prospekt, die Kundenwünsche hat das Autohaus mit AMG synchronisiert. Ich meine, AMG war damals eigenständig.
Der 260 oder 280 kmh Tacho ist mir erst ab Modell 2001 bekannt. Kann sein, dass AMG die getauscht hat, sie waren sehr selten zu sehen.

Falls hilfreich...
Bei meinem G500 von 03.2000 war ein BE 3100 verbaut

Danke für den Hinweis! Habe mir jetzt ein Mercedes APS Navi-Radio bestellt, wie es auf dem ersten Bild ist, das @HDZ822 oben gepostet hatte.

@RS3-Jockl

Hallo,
ist es dein G55 Sauger ,der gerade auf Kleinanzeigen zum Verkauf steht ?

Gerade bei #Kleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?
https://www.kleinanzeigen.de/.../2829461971-216-16355?...

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