EQE Selbstbeschleunigung und Bremsen haben nicht funktioniert > Unfall

Mercedes EQE V295

Hey Leute,

wir haben einen MB EQE SUV in unserer Flotte, der leider am 28.04.25 einen Unfall hatte. Die Fahrerin, unsere Assistentin, fuhr, um die Räder zu wechseln, als das Auto plötzlich von selbst beschleunigte, während sie auf dem Hof drehen wollte und gleichzeitig haben die Bremsen versagt!

Sie krachte dann in einen Anhänger. Glücklicherweise befanden sich einige LKW-Reifen vor dem Anhänger, die das Fahrzeug etwas abbremsten, sonst wäre das Auto ein Cabrio gewesen und die Fahrerin wäre wahrscheinlich schwer verletzt worden. Sie hatte "nur" einen Schock und ihr Bein tat zwei Tage lang vom Bremsversuch weh.

Mercedes, oder besser gesagt Ingenieure aus Stuttgart, haben sich das Fahrzeug angesehen und alles überprüft. Wie zu erwarten war, konnte kein Fehler "gefunden" werden.

Es ist verrückt und gefährlich.

Vor diesem Vorfall hatten wir uns bereits über einige Softwareprobleme beschwert und waren dabei, das Auto zu wandeln, sozusagen ein "Montagsauto".

Es hatte bereits ein paar Wochen zuvor einen kleineren Unfall gegeben. Das Auto war vermeintlich ausgeschaltet und plötzlich fuhr es los und fuhr auf ein anderes Auto aus unserer Flotte auf. Damals glaubten wir noch, es sei ein menschlicher Fehler gewesen. Aber der Unfall im April zeigt, wie gefährlich das Fahrzeug sein kann. Was auch immer diese Selbstbeschleunigung auslöst und die Bremsen dann nicht mehr funktionieren lässt.

Mercedes weist alle Schuld von sich, möchte sich nicht ab Schaden beteiligen, will von Selbstbeschleunigung nichts wissen und die Wandlung wurde abgelehnt. Sie möchten nach Reparatur des Unfallschades nochmal die Möglichkeit bekommen die Softwarefehler die wir vor dem Unfall mehrfach bemängelt haben, versuchen zu beseitigen.

Gibt es vergleichbare Unfälle unter euch?

Im amerkanischen MB EQ-Forum gibt es diese Unfällt leider mehrfach. Daher suche ich diese auch aus Deutschland.

Dem Kraftfahrtbundesamt habe ich dies schon gemeldet.

https://www.mbeqclub.com/threads/accelerated-when-applied-brakes.2999/page-3?nested_view=1&sortby=oldest&tl=de#replies

Viele Grüße
Jannis

Unfallort
Schaden an der Front
95 Antworten
Zitat:
@mr.byrns schrieb am 12. August 2025 um 18:33:35 Uhr:
Bitte erst recherchieren.
Toyota hat sich tatsächlich außergerichtlich geeinigt und an Kunden rund eine 1 Milliarde geleistet. (Billion in Englisch)
Technisch wurde schlussendlich wohl alles ausgeschlossen außer Einzelfälle mit klemmenden Gaspedalen oder Fußmatten.
https://www.spiegel.de/auto/aktuell/unfallserie-bei-toyota-die-fahrer-waren-selbst-schuld-a-744595.html

Das habe ich natürlich schon getan, es hat mit verschiedenen Fahrzeugen schon passiert, und kann natürlich auch noch weiter passieren. Mercedes ist auch nicht wirklich bekannt für fehlerfreie SW -Lösungen in neuen Modellen, erst nach 3-4 Jahren werden die Problemen meistens behoben.

”In January 2021, engineer Colin O'Flynn was able to induce unintended acceleration with a similar Toyota vehicle using electromagnetic fault injection (EMFI) on a test bench. He used an ECU and components from a wrecked 2005 Toyota Corolla. O'Flynn's experiments were conducted without access to the ECU source code, and without access to the confidential report by the Barr Group.[7]

In late May 2022, Ford issued a recall for the 2021 Ford Mustang Mach-E due to an unintended acceleration issue resulting from the powertrain control module functional safety software potentially failing to detect a software error, resulting in unintended acceleration, unintended deceleration, or a loss of drive power.[” 8]

Quelle https://en.m.wikipedia.org/wiki/Sudden_unintended_acceleration

SG,

Jukka

Zitat:
@jukkarin schrieb am 12. August 2025 um 15:59:04 Uhr:
Hallo,
es gibt sehr wohl sehr viele Fällen, mit fast 100 Todesopfern mit Toyota Fahrzeugen. Touota hat am Ende die Ursachen gefunden und Schadensersatz in Billionenhöhe bezahlen mussen.
Unmöglich ist es selten, dass etwas unerwartetes passiert, wenn komplexe technische und elektronische Systemen benutzt werden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Sudden_unintended_acceleration
SG
Jukka

Bitte nicht so reisserisch und in diesem Zusammenhang lückenhaft bis falsch behaupten. Dabei nehme ich nur den von Dir verlinkten Wiki-Eintrag:

  1. Er ist gekennzeichnet, dass er noch überarbeitet und validiert werden muss. Damit beginnt die Vorsicht, sich den Inhalt zu eigen machen.
  2. Toyota hat eine Milliarde gezahlt, davon den aller größten Betrag an Kunden, die über eine Sammelklage (USA-anderes Rechtssystem!) haben feststellen lassen, dass durch die Untersuchungen und die Kommunikation zu den Unfällen der Wert ihrer Wagen gesungen sei.
  3. Der Toyota-Schaden ist legendär als "Fussmatten-Problem". Das ist etwas physisches und hat gar nichts mit den hiesigen Schilderungen zu tun.
  4. Auch andere in dem Beitrag genannte Fehler sind oft eher physischer Natur (z.B. Mitsubishi oder Serena).
  5. In dem Bericht (hier deutsche Übersetzung) wird ein Zwischenfazit gezogen:
Bei plötzlichen, unbeabsichtigten Beschleunigungsvorfällen wird häufig angenommen, dass das Beschleunigungs- und Bremssystem eines Fahrzeugs gleichzeitig ausfällt. Zu den Faktoren des Beschleunigungssystems können gehören:
Falsche Pedalbetätigung 
Nicht reagierende (eingeklemmte) Pedale 
Elektronische Drosselklappensteuerung , Drosselklappensensorfehler oder Geschwindigkeitsregelungsfehler (siehe Drive by Wire ) 
Feststeckender Gashebel (unabhängig von der Pedalstellung) 
Kurzschließen von Zinnwhiskern 
Dieselmotoren laufen durch : Die Leistung eines Dieselmotors wird durch die zugeführte Kraftstoffmenge bestimmt. Übermäßiger Druck im Kurbelgehäuse kann Motorölnebel in den Ansaugkrümmer drücken, der wie Dieselkraftstoff verbrannt werden kann und so zu einem Durchgehen des Motors führt.
Ein-Pedal-Fahrmodus und fehlender Bremseinsatz beim Abbremsen und Rückwärtsfahren. 

Lediglich der letzte Ansatz kann bei auf ein BEV geschoben werden. Und das war bei den vorgenannten Schadensregulierungen nie der Fall. Das heißt nicht, dass das nicht ein Problem ist, aber ich bitte mit Vorsicht hier Meinungen oder Anschuldigungen in den Raum zu werfen, denen Quellen zu Grund liegen, die etwas anderes ausdrücken.

Naja, aber nur weil es auch physische Probleme gab, kann man nicht daraus ausschließen, dass es nicht jetzt oder in der Zukunft auch Software Probleme mit der beschleunigen geben könnte.

Im Gegenteil: Wir alle kennen die Phantom-Bremsungen, welche durch Software ausgelöst werden. Man sieht also, dass auch diese Systeme nicht problemlos laufen.

Solange also niemand belegbar die Software ausschließen kann, sollte man dies weiter untersuchen.

Zitat:
@holgor2000 schrieb am 13. August 2025 um 09:48:06 Uhr:
...
Im Gegenteil: Wir alle kennen die Phantom-Bremsungen, welche durch Software ausgelöst werden...

Was soll diese Aussage?

Nein, ich kenne keine einzige Phantom Bremsung bei meinem EQB. Seit über 3 Jahren und ca. 55.000km.

Ähnliche Themen
Zitat:
@ppi schrieb am 13. August 2025 um 10:57:50 Uhr:
Was soll diese Aussage?

Siehe hier:

https://www.motor-talk.de/forum/von-phantombremsungen-und-beschleunigungen-t7349278.html?highlight=phantombremsung#post64388506

und

https://www.motor-talk.de/forum/phantombremsung-auch-beim-eqc-t7338133.html?highlight=phantombremsung#post64389525

und

https://www.motor-talk.de/forum/der-eqe-eine-abrechnung-t7509556.html?highlight=phantombremsung&page=1#post65962919

etc.

Es ist richtig, dass man die Software nie ausschließen sollte. Allerdings sind die im Artikel angeführten Schäden nicht auf Software zurückzuführen. Und - so wie ich es lese - die Softwarethemen sind bei Tesla (unklar und nicht belegt OPD) und bei Ford (freiwilliger Rückruf in Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde) nicht welche, die nachgewiesen zu Unfällen geführt haben.

Die Phantombremsungen hier in MT sind idR. Fälle wo es um "Systemgrenze" geht und nicht um gravierende Fehlverhalten, die zu Unfällen führen.

Nochmal: Software kann ein Problem sein, wie auch das Fahrpersonal. Wer auf einen einprügelt muss den Beweis dafür anführen.

Eine Phantombremsung ist eine Bremsung ohne ersichtlichen Grund.

Dergleichen hatte ich nie.

Ja, ich hatte schon mehrfach unerwartete Bremsungen und auch Beschleunigungen.

Die hatten aber immer einen Grund.

Zum Beispiel ein Geschwindigkeitsschild (60km/h) das für meine Spur (100km/h) erkannt wurde, obwohl es für die Abbiegespur (Baustelle) gelten sollte, aber von einem Bauarbeiter schlicht und ergreifend nicht in der von der Norm vorgesehenen und damit programmierten Richtung aufgestellt wurde ( nicht ausreichend auf die richtige Spur gedreht)

Oder ein direkter Sonnenstrahl in die Kamera blendet derart, das ein Schild nicht richtig erkennbar war. Kann ich übrigens zu einer bestimmten Uhrzeit in einer bestimmten Woche des Jahres bei gleichzeitigen Sonnenschein an einer Kurve zwischen Würzburg und Bad Mergentheim wiederholen.

Oder eine Reflexion des Sonnenlichts auf einer Warnbake an der Mittelinsel der Bushaltestelle in unserem Dorf,

Oder ein Vogel fliegt unmittelbar vor dem Sensor vorne vorbei.

Oder, oder ..

Wie gesagt, bei mir war in den vergangenen mehr als 3 Jahren EQB, tatsächlich immer ein Grund gegeben.

Frage an alle "Besserwisser":

Wie soll, egal welcher Autohersteller, das Beispiel mit unterschiedlicher Sonneneinstrahlung für alle Kurven, Tage und Uhrzeiten überall auf der Welt vermeiden/programmieren?

Geht (noch) nicht, und deshalb bleiben wir als Fahrer weiterhin grundsätzlich alleine juristisch verantwortlich.

Ich finde das auch gut, zeigt es halt auch, dass der Mensch immer noch intelligenter als die Computer und Software ist.

Das heißt natürlich nicht, dass es auch Einzelfälle geben kann in denen die Hard- und/oder Software "spinnt" und Schäden verursacht.

Aber eben nicht pauschal "Wir alle kennen die Phantom-Bremsungen, welche durch Software ausgelöst werden..."

Bei allem bleibt doch das voll auf die Bremse gelatscht wurde und der Wagen trotzdem beschleunigt haben soll.

Da die Bremse definitiv mechanisch und nicht mit Software über das Pedal bedient wird, ist meine Meinung klar die Fehlbedienung - sofern die Bremse kein Hydraulikleck hatte.

Hallo H Lunke,

Du hast vollkommen Recht!

Hier ist eine hydraulische Bremse von Bosch verbaut. Selbst wenn die Software einen Bug haben sollte oder gar die komplette Elektrik ausfällt, funktioniert die Bremse, da das Pedal mechanisch auf die Hydraulik drückt und die Bremse bremst

Bei allen EQ's ist auch keine Neuentwicklung einer Bremse verbaut, diese Art ist zichfach verbaut und die gibt es auch in anderen Modellen oder Herstellern und auch bei den Verbrennern.

Es gibt mittlerweile on Box Bremssysteme, da beherrscht die Software die Bremse, weil das Pedal nicht mehr mechanisch die Bremse bedient, sondern auf einen Simulator drückt.

Der neue CLA hat ein solches System verbaut, hat den Vorteil das bei der Rekoboration die Bremse entkoppelt ist und man hat immer das gleiche Bremsgefühl (nicht schwammig) .

Gruß

Ralf

Es sind Ferien.

Hallo, Dein Fall interessiert mich sehr. Ich hatte das gleiche Geschehen mit meinem EQB 300, als ich bremsen wollte raste er nach vorne... das Auto ist derzeit bei Mercedes... ich befürchte auch hier werden sie versuchen mir einzureden, dass es mein Fehler war. Wie ist euer Fall ausgegangen?

Es wurde Gott sei Dank niemand verletzt, aber das Garagentor und Auto ist beschädigt. Auch bei mir gab es einige Tage zuvor das gleiche Ereignis auf einem Parkplatz, da habe ich aber nicht am Auto gezweifelt, sondern habe den Fehler bei mir gesucht.

Viele Grüße

Isabella

Es gibt im Moment wieder mal eine Klage in USA gegen VW. Thema: ungewollte und überraschende Beschleunigung des Fahrzeuges. Und ich könnte mir vorstellen, dass der "Fehler" hier in etwa dem in USA bei VW entsprechen könnte:

"Somit könne unbemerkt die adaptive Geschwindigkeitsregelung aktiviert werden, was ein plötzliches ungewolltes Beschleunigen hervorrufen könne. Der Klageschrift zufolge reiche "eine leichte Berührung mit den Fingern oder der Hand aus, um das Fahrzeugsystem wieder auf die zuletzt eingestellte Geschwindigkeit des Tempomats zu bringen."

und das mehrfach:

"Im vom Kläger geschilderten Fall beschleunigte der VW ID.4 ungewollt beim Einfahren in die Garage, wodurch sowohl deren Tor als auch die Front des Elektro-SUV beschädigt wurden. Die Klägerin erlebte zwei ähnliche Situationen jeweils beim Einparken. Einmal konnte sie rechtzeitig bremsen, ein anderes Mal fuhr das Auto gegen einen Baum."

Ich glaube tatsächlich mehr an unbeabsichtigte oder Fehlbedienung als an einen tatsächlichen technischen Mangel.

Ich fahre den EQB seit fast einem Jahr und bin damit 15 Tkm gefahren. Davor ein Jahr die A250 Plug-In Limousine mit gleichem Lenkrad. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht mein Fehler war... auch die Verwechselung von Gas und Bremse ist nicht möglich, wenn dann andersrum, dass man statt Gas die Bremse drückt, weil man z.B. schalten wollen würde. Das ist mir vor 10 Jahren öfter passiert als ich von Schalt auf Automatikgetriebe gewechselt habe.

Es ist sehr wohl ein Unterschied, ob das Fahrzeug zum Beispiel für den Fahrer unerwartet beschleunigt und er nur sehr wenig Zeit hat dies durch Bremsen zu korrigieren, wobei automatische Systeme wie Distronic deaktiviert werden

oder

ob ein Fahrzeug angeblich ohne Grund "Vollgas" beschleunigt und dann dazu noch die Hydraulische Zweikreisbremse völlig versagt und kein Bremsen mehr möglich gewesen sein soll.

Wobei gilt: Bei praktisch jedem straßenzugelassenen Serienfahrzeug ist die maximale Bremsleistung in der Regel mindestens doppelt bis drei mal so hoch wie die Antriebsleistung.

Von daher: plötzlich und ohne Grund Vollgas plus totales Bremsenversagen: Das ist dermaßen unwahrscheinlich bis technisch unmöglich - da würde ich das Fahrzeug zur Beweissicherung sicher stellen lassen einen unabhängigen vereidigten Sachverständigen nehmen und nicht einfach zur nächsten Vertragswerkstatt damit fahren.

Sollte dabei das Fahrzeug sogar noch irgendwo gegen gefahren sein, hätte nochmal mindestens ein drittes unabhängiges System vollständig versagen müssen.

Aber wie man damit umgeht muss jeder für sich selbst entscheiden.

BTW: die Parkbremse fungiert als Notbremse.

einfach gedrückt halten. Das Fahrzeug bremst immer stärker werdend . Siehe Betriebsanleitung. Das ist gedacht für Situationen wo zB das Pedal mechanisch blockiert ist weil etwas darunter geraten ist. Es soll Leute geben, die mit Holzpantinen einsteigen und sie dann ausgezogen im Fussraum stehen lassen.

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