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Entfeuchtungsgrad Klimaanlage

Themenstarteram 16. Juni 2018 um 13:50

Hallo,

mich beschäftigen folgende Fragen, zu denen ich trotz intensiver Suche im Forum nichts gefunden habe.

Thema Entfeuchtung, hier speziell bei Klimaautomatik. Reduziert die Klimaanlage die Luftfeuchtigkeit immer auf das gleich Niveau (z. B. 40 %) oder immer um einen gewissen Prozentsatz (z. B. -20 %)? Besteht also ein Zusammenhang zwischen Kompressorleistung und Entfeuchtungsgrad?

Beispiel: Einmal Aussentemperatur 30°C (Kompressorleistung hoch), Luftfeuchtigkeit 70 %, einmal Aussentemperatur 15°C (Kompressorleistung niedrig), Luftfeuchtigkeit 60 %, gewählte Innentemperatur jeweils 22 °C. Senkt die Klimaanlage die Luftfeuchtigkeit unter beiden Bedingungen auf den gleichen Prozentsatz oder um den gleichen Prozentsatz?

Anders ausgedrückt: Ist die Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug immer konstant, unabhängig davon wie die äusseren Bedingungen sind oder ist die Luftfeuchtigkeit variabel, eben abhängig von den äusseren Bedingungen. Wir sprechen hier jetzt nicht von Aussentemperaturen unter 4/5°C, bei denen der Kompressor ohnehin abschaltet bzw. (davon habe ich auch schon gelesen) in einem Art Minimalbetrieb von 3 % weiter läuft.

Ich hoffe dass ich meine Fragen einigermaßen verständlich formulieren konnte...

Gruß, Rainer

 

Beste Antwort im Thema

Wenn du dich mit der Entfeuchtung beschäftigen willst, kommst du am Mollier Diagramm nicht vorbei. Wenn du in meiner Nähe bist (Selm, bei Dortmnd), dann kommst du aufm Bier vorbei und ich erkläre dir mit einfachen Worten, wie Lufttrocknung mit Kälte funktioniert. Dazu nehmen wir ein kaltes Bierchen und bobachten wie sich Kondenswasser an der Flasche bildet.

Hier ist ein richtig gutes Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=45yaW782Uyk

Wenn du mehr erfahren willst, suche nach Mollier Diagramm. Mit einfachen Worten erklärt:

Warme Luft kann viel Feuchtigkeit tragen.

Sinkt die Temperatur, kondensiert die Feuchtigkeit, es bilden sich Wassertropfen.

Je Kälter die die Luft durch die Klimaanlage, umso trockener wird es.

 

https://upload.wikimedia.org/.../...er-Diagramm_quer_%28100_kPa%29.pdf

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Themenstarteram 18. Juni 2018 um 13:31

Ja, beim Auto ist das ganz sicher etwas anderes als in einem geschlossenen System.

Um nochmal auf dein "8-Grad-Beispiel" zurückzukommen: Bei solch kühlen Aussentemperaturen ist dann natürlich die Reduzierung der absoluten Luftfeuchtigkeit deutlich geringer als bei sommerlichen 25 Grad, da die absolute Feuchte warmer Luft ja deutlich höher liegt. Korrekt so, oder?

Zitat:

Der Grad der Entfeuchtung ist abhängig von der Aussenluft (Temperatur und Feuchtegehalt) und davon, welche Temperatur im Fahrzeuginnenraum gewählt wird.

Mir geht es hier ja um Klimaautomatik. Diese regelt bedarfsgerecht, abhänging von der Temperatur der Aussenluft und Sonneneinstrahlung und der gewählten Innentemperatur, mit welcher Temperatur und Gebläsestärke die Luft in den Fahrzeuginnenraum eingeblasen werden muss.

Antwort:

Im Prinzip ja, aber Nichtganz, es kommt auch auf dei Luftmenge an.

kleine Klimaanlage muss tiefer runterkühlen ( mehr entfeuchtung) als große leistungsfähige.

also-: MengeAussenluftTemperatur + - Klimakondensatorkühlung(Leistung) =- ergibt InnenluftMengeTemperaturr

Nö. Weil du die Variable des Massenstroms nicht kennst. Bei gleicher leistung kann man wenig luft sehr weit runterkühlen (trocken) oder viel Luft nur ein wenig. Letztes ist klimatisch angenehmer, macht aber mehr Radau.

Oder man dreht die Kühlleistung runter, vorausgesetzt man hat Eine Klimaautomatik. Dann reguliert man wenig Kühlleistung mit wenig Massenstrom.

Eine sehr spannende Diskussion hier.

 

Ich möchte auch noch anregen, dass im Winter eine ähnliche Situation mit der Heizung entsteht. Kalte Luft von draußen, die nun sehr geringe absolute Feuchte hat. Die Luft kann bei -10 Grad z. B. nur 1,5 g Wasser pro kg Luft mitbringen. Die Luft wird auf Raumtemperatur erwärmt. Nach der Erwärmung auf 22-23 Grad hat die Luft nur noch 7-8% relative Luftfeuchte. Deswegen muss die Luft befeuchtet werden.

Ich möchte euch noch ein praktisches Beispiel nennen, wo die Luft sogar mit Kälte getrocknet wird. Wenn in der Industrie, Medizin oder bei professionellen Tauchern, die Luft komprimiert und in Flaschen oder in die Leitungen gepresst wird, würde die Luftfeuchtigkeit auch mitgeliefert werden. Damit kein Wasser in der Pressluft kondensiert, wird die Luft mit Kältetrocknern abgekühlt, gereinigt und von allen Kondensaten befreit. Dazu werden Kältetrockner eingesetzt. Industriekompressoren haben oft welche intern verbaut. Anschließend müssen die Kondensate auch noch mit Ölwasserabscheider auch noch getrennt werden. Stichwort Öwamat.

Es gibt sogar eine Firma, die sich nur auf die fachgerechte Entsorgung von Kondensaten für Druckluftherstellung spezialisiert hat. Jetzt bin ich aber abgedriftet:rolleyes:;):p

Themenstarteram 18. Juni 2018 um 18:52

Zitat:

@Otako schrieb am 18. Juni 2018 um 20:16:44 Uhr:

Eine sehr spannende Diskussion hier.

Ja, finde ich auch! Ich hätte beim Thread-Start nie gedacht dass sich das so informativ entwickelt...:cool:

Zitat:

Nach der Erwärmung auf 22-23 Grad hat die Luft nur noch 7-8% relative Luftfeuchte. Deswegen muss die Luft befeuchtet werden.

Und wie geschieht das?

Wir trocknen unsere Wäsche vor dem Kamin. Für die Heizkörper gibt es Wasserbehälter bzw Raumbefeuchter. Im lebendigen Haushalt wo täglich gekocht und geduscht wird gelangt viel Feuchte in die Luft. Ich komme aus der Druckindustrie. Da wird genau wie in der Holzindustrie sehr viel befeuchtet, sonst trocknet dir im Winter das ganze Material aus. Da werden etliche Liter Wasser mit Hochdruck in der Luft versprüht. Total spannend, wir brauchen immer 50-55% relative Feuchte, sonst trocknet das Papier aus:

 

https://luftbefeuchtung.de/branchen/druckerei/

 

 

https://luftbefeuchtung.de/.../deckenluefter-mit-duesen.jpg

am 18. Juni 2018 um 20:54

Nicht alle haben aber Probleme mit zu trockener Luft im Winter. Wer moderne, dichtschließende Fenster und keine Lüftungsanlage im Haus hat, der hat (bei mangelhaftem Lüftverhalten) sogar oft zu feuchte Luft.

Und auch wenn man lüftet, kann man es falsch machen. Es gibt Leute, die im Sommer das Kellerfenster offen lassen, damit "frische Luft" reinkommt. In Wahrheit holt man sich so nur den Schimmel ins Haus, weil die schwül-warme Luft dann im Keller abkühlt und an den Wänden kondensiert.

Mit einem Hygrometer kann man es kontrollieren (die besseren haben Pferdehaare, die billigeren nur eine Bimetallfeder).

Themenstarteram 18. Juni 2018 um 21:22

Zitat:

@Otako schrieb am 18. Juni 2018 um 22:38:47 Uhr:

Wir trocknen unsere Wäsche vor dem Kamin.

Ich überlege gerade, wo in unserem Auto der Kamin ist und wie man dort am besten den Wäschständer platziert... :D

 

Zitat:

@Rainy01 schrieb am 18. Juni 2018 um 23:22:26 Uhr:

Zitat:

@Otako schrieb am 18. Juni 2018 um 22:38:47 Uhr:

Wir trocknen unsere Wäsche vor dem Kamin.

Ich überlege gerade, wo in unserem Auto der Kamin ist und wie man dort am besten den Wäschständer platziert... :D

:D:D:D:D

Ich muss jetzt selber lachen. Ich war bei der Heizung im Haus :)

Zitat:

@Florian333 schrieb am 18. Juni 2018 um 22:54:58 Uhr:

Nicht alle haben aber Probleme mit zu trockener Luft im Winter. Wer moderne, dichtschließende Fenster und keine Lüftungsanlage im Haus hat, der hat (bei mangelhaftem Lüftverhalten) sogar oft zu feuchte Luft.

Und auch wenn man lüftet, kann man es falsch machen. Es gibt Leute, die im Sommer das Kellerfenster offen lassen, damit "frische Luft" reinkommt. In Wahrheit holt man sich so nur den Schimmel ins Haus, weil die schwül-warme Luft dann im Keller abkühlt und an den Wänden kondensiert.

Mit einem Hygrometer kann man es kontrollieren (die besseren haben Pferdehaare, die billigeren nur eine Bimetallfeder).

Das stimmt. Oder die Leute haben Fenster auf Kipp im Winter, wo die feuchte Luft kondensiert und die Seiten anfangen zu schimmeln.

Zitat:

@Rainy01 schrieb am 18. Juni 2018 um 20:52:14 Uhr:

Zitat:

@Otako schrieb am 18. Juni 2018 um 20:16:44 Uhr:

Eine sehr spannende Diskussion hier.

Ja, finde ich auch! Ich hätte beim Thread-Start nie gedacht dass sich das so informativ entwickelt...:cool:

Zitat:

@Rainy01 schrieb am 18. Juni 2018 um 20:52:14 Uhr:

Zitat:

Nach der Erwärmung auf 22-23 Grad hat die Luft nur noch 7-8% relative Luftfeuchte. Deswegen muss die Luft befeuchtet werden.

Und wie geschieht das?

ich denke bei passagierflugzeugen wir luft befeuchtet. wie genau wss ich nicht mal bei airbus googeln

Zitat:

@GaryK schrieb am 18. Juni 2018 um 19:16:33 Uhr:

Nö. Weil du die Variable des Massenstroms nicht kennst. Bei gleicher leistung kann man wenig luft sehr weit runterkühlen (trocken) oder viel Luft nur ein wenig. Letztes ist klimatisch angenehmer, macht aber mehr Radau.

Antwort:

ja, KompressorLeistung ist wichtig,

aber die Größe der Wärmetauschfläche * faktoren(Luftgeschwindigkeit usw) bestimmen die Leistung die übertragen werden kann.

Luftmenge + Temperatur wird bei bei Motorsteurrung gemessen + Computer ausgewertet, zur Motoroptimierung.

am 18. Juni 2018 um 22:49

Deine "Formeln" sind schon recht ungewöhnlich. :)

"Wärmetauschfläche * faktoren(Luftgeschwindigkeit usw)"

Aber besonders bemerkenswert fand ich:

"MengeAussenluftTemperatur + - Klimakondensatorkühlung(Leistung) =- ergibt InnenluftMengeTemperaturr"

Zitat:

@hans12345678 schrieb am 19. Juni 2018 um 00:16:27 Uhr:

Zitat:

@Rainy01 schrieb am 18. Juni 2018 um 20:52:14 Uhr:

 

Ja, finde ich auch! Ich hätte beim Thread-Start nie gedacht dass sich das so informativ entwickelt...:cool:

Zitat:

@hans12345678 schrieb am 19. Juni 2018 um 00:16:27 Uhr:

Zitat:

@Rainy01 schrieb am 18. Juni 2018 um 20:52:14 Uhr:

 

Und wie geschieht das?

ich denke bei passagierflugzeugen wir luft befeuchtet. wie genau wss ich nicht mal bei airbus googeln

Sie wird im Flugzeug niedrig gehalten, damit das Aluminium im Flugzeug nicht korrodiert. In Composite Fliegern wie A380 oder Dreamliner korrodiert nichts mehr und da ist die Luftfeuchtigkeit etwas höher eingestellt. Steht der Flieger am Boden und Motoren sind noch aus, merkt man in Minuten wie die Passagiere die Luftfeuchtigkeit hochtreiben.

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