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Englandfahrer Eure Erfahrungen gefragt

Themenstarteram 25. August 2008 um 13:46

Ich könnte von Baden Württemberg eine wöchentliche Tour nach England erhalten. Da ich aber im norddeutsche Raum wohne , wären 3 Wochen fahren und eine Woche zu Hause notwendig.

Was mußman beachten z.B Fähre, digitacho Umstellen, Verkehr in England , Geschwindigkeiten, Adresseingaben ins Navi usw.? Kommt, pflastert mich mit Infos zu!

Beste Antwort im Thema

Wenn Matze mal drüben war, dann wird er bestimmt noch ein paar haben!

Generell gilt: Hast Du in England Leute dabei, die nicht dabei sein sollten, dann ist die Strafe richtig massiv! Da geht's gleich um die Existenz von Deinem Unternehmen und von Dir! Am besten beherzigst Du ein paar Regeln. Auf dem Weg nach England solltest Du darauf achten, möglichst weit weg, Deinen letzten Halt gemacht zu haben. In einer Firma hatte ich die Anweisung, in den letzten beiden Stunden der Anfahrt nach Calais nicht mehr stehen zu bleiben. Von Belgien kommend dürfte ich nach Brüssel keinen Halt mehr machen. Leute, die rüber wollen, gehen immer weiter ins Land hinein, um eine Mitfahrgelegenheit zu ergattern. Musst Du trotzdem mal halten, dann solltest Du VOR der Einfahrt zur Schleuse alles überprüfen. Dafür hast Du auf dem Parkplatz davor Gelegenheit. Überprüfe dabei jede Möglichkeit, wo sich jemand aufhalten sollte. Ist Deine Ladefläche nicht versiegelt, mach' die Türen auf und kontrolliere auch den letzten Fleck - so unangenehm das auch immer sein mag.

Erst danach fährst Du durch die Sicherheitsschleuse. Winken die Dich raus, hast Du Deine Arbeit nicht gut getan!

Für viele scheint die Auffahrt auf den Zug ein Problem darzustellen. Wenn man sauber fährt, kommt man da rein und raus, ohne dass die Reifen irgendwo reiben oder das Fahrzeug irgendwie sonst Schaden nimmt.

Wenn Du drauf bist, geht es dann richtig schnell. Hoffentlich hast Du Dir schon die Sachen griffbereit gelegt, welche Du im Zugabteil während der Fahrt haben willst/brauchst. Ich hab' dafür einfach den Rucksack mit allem, was ich für mich und für meinen Chef brauche. Dort befindet sich auch immer etwas zu trinken und essen. Klar servieren die Dir dort gerne auch etwas, aber da darfst Du nicht am Hungertuch knabbern.

Bist Du an Deiner Position auf dem Zug, stellst Du den Tacho ein, nimmst Du Deine vorbereitete Tasche und verlässt das Fahrzeug. Es kann gut sein, dass Dich jemand auffordert, Dich zu beeilen. Dann wirst Du mit einem Transporter auf Variobasis zum Begleitabteil gefahren. Dort steigst Du um.

Auf der anderen Seite geht das alles wieder rückwärts.

Kommst Du zurück, solltest Du an eine Eurovignette denken, wenn Du durch Benelux musst. Die kriegst Du da drüben direkt am Terminal.

In England fährst Du ordentlich. Schau' lieber dreimal in die Spiegel, als einen Unfall zu verursachen. Hast Du bedenken, dass Deine Klappermühle den Weg nicht mehr bis zur nächsten Ausfahrt schafft, bleib' von der Autobahn runter. Du darfst mit einem hohen Bußgeld rechnen, wenn Du liegen bleibst. Das gilt für PKW's ebenso wie bei LKW's. Versuche auch nicht, den Schaden selbst zu beheben. Rufe die Leute von der Autobahnkontrolle an und die besorgen Dir ein Fachunternehmen und zudem sichern die alles ab und sorgen, dass der Verkehr fließt.

Drüben zu fahren, gehört zu dem gemütlichsten, was ich jemals erlebt habe! Wenn Du blinkst, wirst Du erleben, dass PKW-Fahrer Dich raus lassen. Aber Du wirst vielleicht auch einmal erleben, dass es Briten gibt, die mit Deiner eingeschränkten Sicht in Fahrtrichtung rechnen und einen Unfall provozieren. Also immer schön nach rechts schauen und was dorthin will, wo Dein Auflieger/Zugfahrzeug/Anhänger hin will.

Parken auf den Rastplätzen kostet IMMER Geld. Mal mehr und mal weniger. Duschen sind regelmäßig kostenlos. Die findest Du regelmäßig bei den Toiletten. Zu manchen Zeiten ist allerdings Hochbetrieb. Das wirst Du allerdings selbst rausfinden. Viele Raststätten bieten Dir für eine etwas höhere Parkgebühr ein Eseen an. Das musst Du wissen, ob Du das brauchst und wie Dein Chef das sieht.

Industriebgebiete sind regelmäßig kein öffentlicher Raum. Stellst Du Dich dorthin, wird sich oft jemand finden, der Dich da wegjagt, bzw. abschleppen lässt.

Teilweise bezahlst Du für Autobahnen und Brücken Gebühren. Manchmal kannst Du die auch ohne wesentlich Mehrstrecke umgehen. In einer Karte, welche ich für 3,99 Pfund gekauft hatte, waren die Strecken und Brücken eingezeichnet.

Fährst Du Landstraße kann durchaus passieren, dass da plötzlich ein Roundabout aus dem Nichts auftaucht. Gerade bei Nachtfahrt solltest Du das berücksichtigen. Die Briten sind wahre Profis, was das Fahren von Kreiseln anbelangt. Entsprechend schnell wollen die auch dadurch!

Manche haben Bedenken, wegen der Richtung. Du kommst auf der rechten Spur, also fährst Du auch rechts in den Kreisel. Ebenso verhält sich das an Kreuzung. Herrscht Verkehr gibt Dir das zusätzliche Orientierung. Immer der Menge nach.

Die Geschwindigkeitsvorschriften wurden in den letzten Jahren angepasst. Alle neueren schweren LKW's werden - wie im restlichen Europa - auf 90 km/h begrenzt. Kleinere dürfen auch schneller. Fast kurios ist die Steuerpolitik. Du zahlst auf eine 2-Achs-SZM mehr Steuern, als auf eine 3-Achs-SZM. Die wollen die Last auf Ihre Fahrbahnflächen gering halten, also wird die Verteilung der Last auf möglichst viel Fläche begünstigt.

Kommst Du wieder zurück, kannst Du auch schon mal in Calais halten. In einem der Industriegebiete gibt es einen günstigen Laden, bei dem Du Dich wieder versorgen kannst. Aber wie schon gesagt: Auf dem Rückweg.

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am 9. Juli 2016 um 17:00

letzte woche passiert" zufahrtsstrasse zum car port calais(einspurig) blockiert durch mülltonnen. ca 20 leutz springen auf meinen lkw, ziehen die luftschläuche, klettern auf den auflieger, schneiden löcher inne plane und verstecken sich zwischen der fracht. die polizei treibt sie wieder (ca 30 ltr pfefferspray) raus . du kannst weiterfahren, in der hoffnung dass es nicht anfängt zu regnen ( dann is deine fracht im arsch). die franzosen kontrollieren noch mal. die engländer durchleuchten deinen auflieger und du bekommst beim empfänger deiner ware ne sonderbehandlung). keine von den gruselgeschichten (gefängnis, fluchthelfer, kohleabdrücken) habe ich je erlebt. alle (franzosen. engländer) helfen dir. sei kooperativ und auskunftsbereit. auf dem schaden an der plane bleibst du allerdings sitzen. aaaalso dont panik

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