Endgeschwindigkeit 1.5 FR
Moin.
Nachfolgendes bezieht sich konkret auf den 1.5 TSI, 110 Kw mit Handschaltung.
Wie siehts bei euch mit der Endgeschwindigkeit aus? Habe mich heute erst geärgert, dann nachgelesen, was mich wieder beruhigte und dennoch, na zumindest verblüfft.
Ich habe einen EU-Import aus Tschechien. Keine Ahnung, ob es daran liegt, aber Seat gibt die Endgeschwindigkeit mit 205 km/h an, bei mir im Fahrzeugschein stehen jedoch nur 200 km/h. Vielleicht ist da für Tschechien ne Drosselung drin? Viel Sinn ergäbe das allerdings nicht. Ebenfalls eingetragen ist eine Reifengröße von 195/60 R16. Ich gehe davon aus, dass der Tacho somit auf diese Reifengröße geeicht ist. Diese Reifengröße fahre ich im Winter. Endgeschwindigkeit mit etwas Anlauf laut Tacho 215 km/h, ohne Rückenwind, norddeutsche Tiefebene (Mit Windunterstützung hatte ich ihn auch schon über 220 km/h! Nicht falsch verstehen, ich wollte einfach nur mal wissen, was im Arona denn nun steckt. Ich bügel nicht ständig über die Autobahn).
Problem Nr. 1
Zulässige Tachoabweichung zur realen Geschwindigkeit (ausschließlich nach oben) laut Gesetzgeber: maximal 10 Prozent + 4 km/h. Donnerknispel, das wären im schlechtesten Fall dann reale 191,5 km/h. Nun hat aber der ADAC mal durch diverse Tests diverser Fahrzeuge festgestellt, dass die tatsächliche Abweichung im Schnitt nur 4,7 Prozent beträgt und siehe da, nehme ich diesen Wert, bin ich ziemlich genau bei realen 205 km/h. Also alles gut.
Problem Nr. 2
Im Sommer fahre ich die Reifengröße 205/55 R17 und plötzlich quäle ich mich regelrecht über die 200 km/h-Marke und bei knapp 210 km/h war Schicht im Schacht (Voraussetzungen siehe oben). Was zum Henker? Ja, was zum Henker! Tatsächlich ist man mit dieser Reifengröße 2,64 Prozent schneller unterwegs, als der Tacho anzeigt! Bei Tacho 50 km/h sind das also (lediglich) 51,3 Tacho-km/h, bei Tacho 210 km/h aber über 215 Tacho-km/h. Alles gut, da sind sie dann wieder, die realen 205 km/h.
Alles gut? Der Gesetzgeber toleriert in diesem Zusammenhang, also zulässige Reifengrößen, sogar 4 Prozent Abweichung, aber eben nach oben und NACH UNTEN(!). Vielleicht nicht weiter wild, aber im Fall der Fälle hängt davon ab, ob ihr, falls ihr geblitzt werdet, im Verwarngeldbereich oder bereits im Punktebereich landet und im Zweifel gar den Lappen zur Kur nach Bad Flensburg schickt! Nicht, dass ich Raser wäre, aber ein wenig bedenklich finde ich das schon.
Beste Antwort im Thema
Genau,die Winterzeit ist eben die richtige Zeit...lol
44 Antworten
Je, nee, habs ausrechnen lassen. Dafür gibt es Internetseiten. Bisherige Reifengröße eingeben, neue Reifengröße eingeben und dann wird dir die Differenz ausgespuckt. Für mich bleibt die Frage, warum im Fahrzeugschein die 195/60 R16 eingetragen ist? Ist das auch bei denen so, die hier ab Werk mit den schnieken 18 Zöllern fahren? Der FR kommt ja im Original mit 17 Zöllern daher.
Mir fällt da noch ein anderes Beispiel zu sein. Beim vorherigen Auto hatte ich die Sommerreifen in eingetragener Größe, im Winter jedoch ziemlich kleine Winterrreifen (frag jetzt bitte nicht nach den genauen Zahlen, aber die waren schon arg klein, dafür aber kostenlos beim Kauf vom Autohaus mit dazu bekommen). Ich fahre regelmäßig eine Strecke von ziemlich genau 90 Kilometern. Sagt der Kilometerzähler, sagt jeder Routenplaner. Sind 90 Kilometer. Irgendwann im Winter hatte ich vor Fahrtantritt den Tankzähler auf null gesetzt. Dadurch stellte ich am Zielort fest, dass ich plötzlich 95 Kilometer gefahren sein soll. Auch da hatte ich schließlich den o.g. Internetrechner bemüht und der kam tatsächlich auf sogar 5 Prozent Unterschied zwischen beiden Reifengrößen.
Ich gehe davon aus, dass der Tacho auf den Umfang der Reifen geeicht ist, die im Fahrzeugschein stehen. Ich weiß es aber nicht. Zieht man jetzt Reifen mit einem größeren oder kleinere Umfang rauf "und sagt dem Tacho nicht Bescheid", arbeitet der mit einem falschen Wert. Ist der Umfang kleiner, fährt man laut Tacho schneller und laut Kilometeranzeige weiter; ist der Umfang größer, ist es anders herum. Natürlich liegt man bei der angezeigten Geschwindigkeit immer noch unter der realen Geschwindigkeit. Du hast absolut Recht, dass meine Sommerreifen letztlich sogar zu einem realistischeren Tachowert führen als die Winterreifen. Ich muss dann halt im Hinterkopf behalten, dass meine Tachoanzeige bei Sommerbereifung tatsächlich nur noch um die 2, vielleicht 2,5 Prozent vorläuft. War aber irgendwie entspannter, als man wusste, da ist noch Luft nach oben. Erklärt übrigens, warum ich letztens von einem stationären Blitzer im 50er Bereich geblitzt wurde, obwohl mein Tacho (Digitalanzeige) nur auf 52 stand! Kam auch nichts nach, war nur arg verwundert.
Vielleicht störts mich beim Arona auch einfach nur so extrem, weil der Effekt genau an der 200er-Grenze einsetzt. Mit Winterbereifung maschiert er da locker rüber und wird dann bei Tacho 205 allmählich zäh, bis er die 2015 erreicht hat. Mit der Sommerbereifung setzt die Zähigkeit ziemlich genau bei 200 ein. Ist halt auch Psychologie 😉
Bei mir im Schein steht:
215/45 R18 89V
Was serienmäßig montiert wurde, ist also offensichtlich so im Schein eingetragen.
Irgendwann hatte ich gehört, das muss auch deswegen so sein, weil der Arona FR mit 18-Zöllern vom Fahrwerk her etwas niedriger eingestellt ist, um die Gesamt-Fahrzeughöhe wieder auszugleichen.
Beim Tacho scheint das mit der individuellen Nachjustage meiner Erfahrung nach nicht so zu sein - s.v.
Letztes Wochenende war ich übrigens früh morgens auf leerer Autobahn mit 200 km/h unterwegs und hatte auf der Ebene gefühlt noch 5 cm Pedalweg unter der Sohle. Ich bin somit mit der nominalen Vmax zufrieden 😉
Was mir noch einfiel.
Es könnte ja auch sein, dass Seat es so einfach wie möglich gemacht hat (wie stark gespart wurde, sieht man z.B. an den fehlenden Innenbeleuchtungen): Tacho auf die 18'' Räder bestmöglich geeicht, so dass bei den beiden anderen, kleineren Reifengrößen halt entsprechend stärker übertrieben wird.
Das würde dann auch erklären, warum hier im Forum so viele unterschiedliche Erfahrungen mit der selbst ermittelten Endgeschwindigkeit gepostet wurden.
Zitat:
@APPFilter schrieb am 12. Mai 2019 um 19:15:54 Uhr:
Je, nee, habs ausrechnen lassen. Dafür gibt es Internetseiten. Bisherige Reifengröße eingeben, neue Reifengröße eingeben und dann wird dir die Differenz ausgespuckt. Für mich bleibt die Frage, warum im Fahrzeugschein die 195/60 R16 eingetragen ist? Ist das auch bei denen so, die hier ab Werk mit den schnieken 18 Zöllern fahren? Der FR kommt ja im Original mit 17 Zöllern daher.
Seit im Schein nur noch eine Reifengröße eingetragen wird, ist das oft die kleinste zulässige Reifengröße im Bezug auf Reifenbreite und Felgengröße. Das ist aber nicht die Referenz für den Tacho, denn für den werden alle erlaubten Reifengrößen berücksichtigt.
Die möglichen Reifengrößen hat SEAT für seine Modelle hier veröffentlicht - entsprechend dem Motorkennbuchstaben sind unterschiedliche Größen möglich.
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Zitat:
@TimZed schrieb am 13. Mai 2019 um 08:01:22 Uhr:
Es könnte ja auch sein, dass Seat es so einfach wie möglich gemacht hat (wie stark gespart wurde, sieht man z.B. an den fehlenden Innenbeleuchtungen): Tacho auf die 18'' Räder bestmöglich geeicht, so dass bei den beiden anderen, kleineren Reifengrößen halt entsprechend stärker übertrieben wird.
Nicht ganz. Der 215/45 R18 hat mit 197.8 cm gar nicht den größten Reifenumfang. Ich habe nicht alle ausprobiert, aber der oben genannte 205/55 R17 ist mit 199,6 cm etwas größer und der 195/60 R16 mit 194.7 cm der kleinste. Tendenziell ist der Tacho also auf den 205/55 R17 angepasst.
Zitat:
@allandanton schrieb am 13. Mai 2019 um 09:40:44 Uhr:
Tendenziell ist der Tacho also auf den 205/55 R17 angepasst.
Auch gut - die goldene Mitte, was die Felgengröße angeht 😁
D.h. dann wohl auch, die tiefere FR-Version hat offensichtlich nichts mit dem Rad-Durchmesser zu tun:
https://www.seatforum.de/.../page2Zitat:
bei Auswahl des FR Sportpakets mit den 18" Felgen samt Drive Select ist das Fahrwerk um 15mm tiefer gelegt. Nachzulesen in der PDF Preisliste vom Juni 2018.
Nein, das wird an den anderen einstellbaren Dämpfern in Verbindung mit dem Drive Select liegen.
Noch mal zurück zum Ausgangsthema:
Am liebsten wäre es mir, meinen FR mal auf einen Leistungsprüfstand zu stellen. Das Ding ist wohl auch unter dem Namen Rollenprüfstand bekannt.
Wo findet man so einen? Hat die gut sortierte Seat-Werkstatt so was? Oder sonstige freie Werkstätten vielleicht?
Und es sollte wohl nicht allzu teuer sein, mit seinem Auto damit mal die maximale Motorleistung zu ermitteln, oder?
EDIT:
Ich werde das auf jeden Fall machen lassen, denn so allmählich habe ich bei mir den Verdacht, dass die 150 PS nicht erreicht werden.
Lt. Tacho schaffe ich 200 km/h auf der Geraden (siehe weiter oben). Was bei weitem nicht das ist, was einem im Kfz-Schein versprochen wird). Dazu müsste der Tacho in etwa 210 km/h anzeigen.
Zudem kann ich den Motor kaum auf 4000 U/min bringen - fühlt sich irgendwie so an, als ob er bei dieser Drehzahl "abriegelt" bzw. als ob jemand die Handbremse anzieht. Was natürlich blöd ist, wenn wie beim Arona 1.5 FR die maximale Leistung erst bei 5.000 U/min anliegt...
Das Auto würde von mir so vorschriftsmäßig eingefahren wie es nur geht: Bis 1.500 km höchstens 140 km/h, danach bis 2.000 km maximal 160 km/h.
Rein rechtlich sieht die Situation, falls die vom Hersteller angegebene Leistung nicht erreicht wird, für den Kunden recht gut aus:
https://www.handelsblatt.com/.../10340512.html?...
https://www.focus.de/.../...ld-zurueck-bei-zu-wenig-ps_id_4063503.html
https://www.zeit.de/.../auto-autokauf-neuwagen-mangel-rechtsprechung
Anscheinend soll der ADAC Prüfstände haben, wo man für faires Geld die Leistung ermitteln lassen kann.
Ein entsprechendes Messprotokoll bekommt man auch.
Und nachdem ich ADAC-Mitglied bin, werde ich morgen definitiv dort anrufen und einen Termin ausmachen.
Hallo,
hast du mal die Vmax per GPS gemessen? Dann weißt du, was Sache ist.
Gruß
Michael
Noch nicht, aber angenommen ich käme dann auf 205 km/h würde das bedeuten, dass der Tacho untertreibt, was nicht sein kann weil es nicht sein darf.
Für mich persönlich ist das Einhalten der versprochenen Motorleistung an sich auch wichtiger als die erreichte Endgeschwindigkeit.
Hast du bei deinen Tests alle größeren Verbraucher ausgeschaltet, z.B. die Klimaanlage? Da geht schon mal das eine oder andere PS bei verloren. Außerdem ist die im Schein eingetragene Geschwindigkeit eine bauartbedingte Höchst-Geschwindigkeit, die das Fahrzeug auf Grund der Bauart meines Wissens nicht überschreiten darf. Neben der Motorleistung haben da auch andere Sachen wie z.B. die Bremsanlage einen Einfluss drauf. Es ist nicht das Versprechen des Herstellers, dass diese Geschwindigkeit auch erreicht wird - sie kann auf Grund von Sonderausstattungen niedriger liegen.
Außerdem wird dem Motor durchaus eine gewisse Serienstreuung zugestanden, d.h. er darf ein paar Prozente zuviel oder zuwenig haben (habe die genaue Zahl nicht mehr im Kopf, meine es wäre irgendwas bei 5-10%).
Was erhoffst du dir von der ganzen Aktion. Wenn die gemessenen PS nicht deutlich abweichen, ist es kein Mangel und wen doch, dann bleibt wohl nur die Wandlung, denn eine Nachbesserung wird für den Händler vermutlich nicht wirtschaftlich sein.
Yep, Klima war aus. War ein kühler Tag.
Wie gesagt, die Endgeschwindigkeit ist mir relativ egal solange die Motorleistung der angegebenen entspricht.
Nehmen wir an, statt 150 PS müssten es bei 10% erlaubter Abweichung 135 PS sein, auch gut. Aber viel weniger würde ich nicht hinnehmen.
Ansonsten hätte ich mir vernünftigerweise gleich den 115 PS DSG oder 90 PS Erdgas holen können.
Habe ich nicht, weil ich 150 PS und 4 Zylinder bei 1,5 Litern Hubraum wollte.
Wobei ich eher denke, dass die erlaubte Abweichung bei der Leistungsangabe des Herstellers maximal 5% weniger betragen dürfte. Ansonsten hätte der Fahrer in den oben verlinkten Artikeln (z.B. Handelsblatt) nicht Recht bekommen:
Zitat:
In dem verhandelten Fall ging es um einen Hyundai ix35 mit einem laut Kaufvertrag 120 kW/163 PS starken Benziner und Automatikgetriebe...
Im Ergebnis lag die auf öffentlichen Straßen abrufbare Maximalleistung bei lediglich 108,6 kW/148 PS
Man betone "
die auf öffentlichen Straßen abrufbare Maximalleistung"... womöglich haben die das sogar nicht bei einem Rollenprüfstand belassen, sondern tatsächlich im Fahrbetrieb ermittelt.
Wie auch immer, der Richterspruch ist ganz klar:
Ein Neuwagen muss die vom Hersteller angegebene PS-Leistung nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis erreichen. Und ich als Käufer finde diese Entscheidung nur fair. Ansonsten wäre dem Betrug Tür und Tor geöffnet.
Bei einem Rücktritt vom Kaufvertrag (Wandlung) würde man für die gefahrenen Kilometer zur Kasse gebeten. Genau deswegen will ich schnellstmöglich die Leistung ermitteln lassen, schließlich habe ich erst 3.000 km auf der Uhr.
Also soweit ich das weis hat ein Kollege
von mir den Audi A3 mit der 150PS Maschine die auch beim Arona FR verbaut ist. Er schaffte problemlos die 220, allerdings ist es ein A3 Limousine also definitiv windschnittiger als der Arona. Danach hat er Vmax aufgehoben per Chiptuning und der lief 270. Nach dem chiptuning hat er laut Prüfstand 180PS. Er meinte das die Hersteller die Autos ab einer gewissen Geschwindigkeit abriegeln, damit der Motor nicht zu heiss läuft und Schaden nehmen könnte. Kann natürlich auch alles nicht stimmen ich habe mir bisher keine Gedanken darüber gemacht. Vmax Aufhebung ist eine Änderung des Fahrzeugs und du verlierst die Garantie. Für mich also ausgeschlossen so etwas in Erwägung zu ziehen. 😉
Falls es jemand interessiert, hier eine recht gute und umfangreiche Übersicht über Leistungsprüfstände im Bundesgebiet:
https://www.e90-forum.de/index.php?...
Hier noch ein interessanter Artikel, was deutsche Gerichte hierzu sagen - 5 Prozent Messtoleranz auf dem Rollenprüfstand sind akzeptabel, weil der Hersteller seine Angabe auf die Direktmessung an der Kurbelwelle bezieht.
Fällt die Abweichung von der Herstellerangabe höher aus, sollte man einen Sachmangel anzeigen:
https://autokaufrecht.info/.../
Nächsten Mittwoch habe ich einen Termin zur Leistungsmessung.