Einsteiger Motorrad Kaufberatung
Hallo liebe Community,
seit neuestem habe ich meinen A80 Führerschein, d.h. aktuell (21 Jahre alt) muss ich noch gedrosselt auf 48Ps fahren und ab 24 darf ich offen fahren. Nun bin ich auf der Suche nach meinem ersten Motorrad und habe ein paar in die engere Auswahl genommen. Leider ist mein Budget mit ca 2000€ ziemlich begrenzt und auch die Auswahl der Motorräder ist durch die Regelung, dass es maximal 96Ps haben darf, etwas kleiner geworden. Jedenfalls brauche ich nun zu den folgenden Angeboten eure Meinungen, Erfahrungen und Ratschläge:
Honda Hornet 600 S (PC36):
EZ 07/2002, 47.000km, 95Ps, 1.990€
Suzuki GS 500F:
EZ 06/2007, 33.700km, 48Ps, 1.650€
Yamaha Fazer 600 FZS:
EZ 05/2001, 39.500km, 95Ps, 1.800€
Kawasaki ER-5:
EZ 03/2002, 34.000km, 50Ps, 1.000€
Suzuki SV 650 S:
EZ 10/2002, 31.414km, 71Ps, 1.800€
Zu meiner Person ist noch zu sagen, dass ich 1,84m groß bin und 76kg wiege. Ich bin auch offen für neue Vorschläge.
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
LG
Marcel
Beste Antwort im Thema
ABS oder nicht ist eine schwierig zu beantwortende Frage.
Dass es im Ernstfall hilft, wird wohl niemand bestreiten. Andererseits - meine Generation (ich bin seit 33 Jahren mit dem offenen 1er unterwegs) ist auch ohne ABS über die Runde gekommen und selbst heutzutage fahre ich ein spaßiges Alteisen ohne ABS.
Die Frage ist, wie ich darüber denken würde, wenn ich nicht knapp 51, sondern nochmal 18 wäre und gerade frisch aus der Fahrschule kommen würde. Evtl. würde ich dann auch zu ABS tendieren!?
Ich kann Dir zumindest versichern, dass man auch ohne ABS überleben kann und trotzdem recht flott unterwegs ist. 😉
Gruß
Frank
39 Antworten
Zitat:
@Badland schrieb am 5. März 2019 um 16:52:35 Uhr:
Ich bin auch 1.84m und konnte auf der Honda gut sitzen. Auf dem Sozius bekommt man bei langen Beinen allerdings nach 10km Krämpfe wegen der hohen Fußrasten 😁
Also das ist schon mal gut zu wissen 😁
Wie sind denn deine Erfahrungen mit der Honda?
Ich werde jetzt erstmal schauen, dass ich ein paar Probe fahren kann und dann mal weiter schauen.
Wie sind denn eure Meinungen zu den Laufleistungen? Sind 40.000km zu viel oder muss man sich da bei guter Pflege vom Vorbesitzer keine Sorgen machen?
Ich hab auf dem Ding nur mal Probe gesessen (auch in Fahrposition). Vattern war von dem Teil aber hellauf begeistert, so das er die nach dem Fahrschulbetrieb noch ne zeitlang selber gefahren hat.
Ich selber hab nur einen Automatik Führerschein auf Suzuki Burgmann gemacht.
Die Hondas halten wohl durch, bis du was neues im Auge hast. Beim Motorrad ist es wie beim Auto, immer gute Wartung und dann hält es auch lange. Angucken, Probe sitzen, Wartungsnachweise sichten und wenns geht mal Probefahren bis sie richtig warm ist.
Ruhig auch mal die Fazer angucken, von der Haltbarkeit her tun die sich nicht viel.
Zitat:
@-Flono- schrieb am 5. März 2019 um 17:46:44 Uhr:
Zitat:
@guruhu schrieb am 5. März 2019 um 11:38:26 Uhr:
Danke, ich werde alt... Mich hatte es seinerzeit schon geärgert, als das System umgestellt wurde. Irgendwann habe ich mich für den Moppedschein angemeldet (seinerzeit noch klassisch A beschränkt) und ihn einfach vernachlässigt. Dann wurde 2013 das System umgestellt und ich durfte dann den A2 machen. Jetzt dümpel ich damit schon Ewigkeiten rum weil mir einfach die Motivation fehlt nochmals die Fahrprüfung zu besuchen. 🙄
Das Ganze ist auch nicht so einfach. Kaum eine Fahrschule macht da mit, man muss suchen. Ist eher eine nicht ganz so gemeinte Lücke. Da seit 2013 Trikes nicht mehr im B-Schein enthalten sind, gibt es dafür den A SZ80. Nur hat keine Fahrschule ein Trike auf Lager, deswegen werden die Stunden und die Prüfung notgedrungen auf einer offenen A-Maschine gefahren. Offen, da für die Definition Trike keine Leistungseinschränkung vorgesehen ist. Offen darfst du ohne Vorbesitz aber erst ab 24 fahren, deswegen bis dahin nur Trikes und A2. Und ja, wenn man eine Fahrschule findet, die mitmacht, lohnt sich das finanziell.
Man sollte die Regelung aber blind im Schlaf erklären können, die Beamten in der Verkehrskontrolle sind schon mit dem normalen Stufenführerschein hoffnungslos überfordert.Mehr zum Nachlesen:
https://www.600ccm.info/.../...selzahl_80_-_eine_L%C3%BCcke_in_der_FeV
Naja, wenn ich das jetzt richtig sehe, gibt es ja bei Bestehen den ganz normalen A2. Entsprechend gering sollte ja der Diskussionsbedarf ausfallen 😉
Und der Ziel dieses Tricks scheint ja wirklich nur darauf abzusehen die zweite dämliche/sinnlose Prüfung nach A2-A zu umgehen. Gefahren werden soll bis dahin ja wirklich nur das, was erlaubt ist. Ein Mopped der Klasse 2 😉
Aber jetzt genug des OT. Aber dennoch gut zu wissen. Für den ein oder anderen sicher nicht ganz uninteressantes vorgehen.
Mal noch eine andere Frage, da durch das beschränkte Budget die Auswahl doch ziemlich begrenzt wird:
Wie viel sollte man eurer Meinung nach für das erste Motorrad ungefähr ausgeben?
Wäre es sinnvoller vielleicht gleich etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und eine neuere Maschine mit ABS zu kaufen?
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Wieviel soll man ausgeben? Die Antwort darauf ist ganz klar: Es kommt darauf an.
Was erwartest du, was sind deine Prioritaeten?
Einer will direkt ein "richtiges" Motorrad, am Anfang gedrosselt, spaeter dann offen. Er braucht dann nicht in 2 Jahren ein neues kaufen. Dann koennte man schon etwas hochpreisiger Einsteigen. Mit dem Risikio, dass man sich aber spaeter umorientiert.
Der andere kauft eine Einzylinder Enduro fuer die ersten 2 Jahre, "zum ueben". Die kann auch mal umfallen, und braucht dann viellecht einen neuen Spiegel, wenn ueberhaupt. Nach 2 Jahren wird dann "das richtige" Motorrad gekauft. Der wird als Einsteiger bestimmt im 1000 Euro Umfeld gluecklich, ein paar Schrauber Grundfertigkeiten vorausgesetzt.
Sollte es lieber halbwegs aktuelle Technik und ein paar Extras sein wie z.B. ABS, Heizgriffe, elektr. verstellbare Fahrwerke usw, dann wird es automatisch etwas teurer. Siehe gebrauchte BMW's, die haben ab einem gewissen Alter nur noch minimalen Wertverlust, gibt es aber nicht unter ein paar tausend Euros, auch wenn die Laufleistung Richtung oder ueber 100.000 geht.
Zitat:
@massi3004 schrieb am 6. März 2019 um 09:57:07 Uhr:
Mal noch eine andere Frage, da durch das beschränkte Budget die Auswahl doch ziemlich begrenzt wird:Wie viel sollte man eurer Meinung nach für das erste Motorrad ungefähr ausgeben?
Wäre es sinnvoller vielleicht gleich etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und eine neuere Maschine mit ABS zu kaufen?
Ich habe eindeutig zu ABS gegriffen, brauchen tut man es als Schönwetterfahrer nicht. Ich bin im Winter nach Norwegen mit Spikes durch den Schnee und über Eis, klar, selbst da hätte ich das ABS nicht gebraucht, dankbar war ich aber tatsächlich schon ein paar mal dafür. Umgefallen ist die Maschine trotzdem und einige Kampfspuren hat Sie ebenfalls, schade, dafür gefällt Sie mir nach wie vor von der Farbe. Lust auf eine neue Lackierung hätte ich trotzdem, heute würde ich wohl das günstigste mit ABS nehmen was ich bekomme mit etwas Fahrspaß, damals wollte ich umbedingt diese Farbe und habe folglich etwa 500-1000€ mehr gezahlt (aber auch für den niedrigen KM Stand) ...
Habe übrigens eine Suzuki SV 650 SA mit inzwischen knapp über 20.000km, bin nach wie vor zufrieden und mehr Leistung wäre nett, aber nötig ist es nicht bei den Jahreskilometern. Neukauf (auch gebrauchtes) ist somit bei mir nach wie vor ausgeschlossen, mal liebäugeln geht aber stets. Klar, der Zweizylinder ist brummig, aber die Maschine ist sehr dankbar und unkompliziert.
Mein praktisch bester Spezi hat eine Honda VFR800 mit ABS und Vtec, glaube RC46, der Typ ist 1,90m und hat ewig lange Beine und Arme, war eine der wenigen Maschinen die gepasst hat. Mehr Ausgaben als ich hatte der auch nicht, seine hat aber auch schon knapp 75t km runter, ist nachlackiert in matt schwarz und ob Sie einen Unfall hatte kann man folglich schwerer nachweisen. Auch ABS und war damals das wirklich billigste in Mobile für knappe 3t €, gefühlt hätte ich die nicht gekauft, aber bei ihm war die Kasse knapper, er hat Sie gründlich durchchecken lassen, Drossel einbauen lassen und dann den großen Schein gemacht.
Fazit: Wenn du anspruchslos bist, findest du was gutes, spaßiges für deinen Bedarf im Bereich von 2000€, gut durchchecken, mit ABS und dann hast theoretisch 5-10 Jahre Ruhe, wennst keinen Unfall baust und kannst Erfahrungen sammeln und nach 10-20t km dann gemütlich dein Traummoped suchen ohne bei schönen Tagen sabbernd hinter dem Fenster zu stehen.
Ohne ABS geht das Ganze gleich mal ne Stufe günstiger, zwei-drei Fahrertrainings und du kannst das auch was andere nur mit ABS können, idR. denn das ABS schläft nicht, du evtl. mal schon. Vor Dummheit kann es aber auch nicht schützen und preislich kommst wahrscheinlich dann ähnlich raus.
Am Ende musst du es wissen, ich würde Anfängern bei den Preisen für die es ABS Mopeds gibt nicht mehr zu einem ohne raten. Mir selbst aber evtl. sogar mal eine ohne hinstellen, gibt da so ein Modell was mir gefallen würde...
My cup of tea. 😉
Wenn es möglich ist, würde ich etwa 500€ draufpacken.
Dann findest du schon den deutlich moderneren Nachfolger der ER5, die ER6n, und die mit ABS. Aus eigener Erfahrung ist es ein sehr gutes Einsteigermotorrad. Wunderbare Leistungskurve und Drehmomentverlauf, hat ab gut 2500/min richtig Schub und ein sehr verzeihendes Fahrwerk, das aber auch sportlich ist. Vielfahrer könnten die 6000km Serviceintervalle stören, ich fahre nicht so viel und versuche, die Standardsachen selbst zu machen, die sind ja auch schon über 10 Jahre alt.
ABS oder nicht ist eine schwierig zu beantwortende Frage.
Dass es im Ernstfall hilft, wird wohl niemand bestreiten. Andererseits - meine Generation (ich bin seit 33 Jahren mit dem offenen 1er unterwegs) ist auch ohne ABS über die Runde gekommen und selbst heutzutage fahre ich ein spaßiges Alteisen ohne ABS.
Die Frage ist, wie ich darüber denken würde, wenn ich nicht knapp 51, sondern nochmal 18 wäre und gerade frisch aus der Fahrschule kommen würde. Evtl. würde ich dann auch zu ABS tendieren!?
Ich kann Dir zumindest versichern, dass man auch ohne ABS überleben kann und trotzdem recht flott unterwegs ist. 😉
Gruß
Frank
@hansaplast18, versuch es mal so rum: Man kann auch ohne Gurt sicher am Straßenverkehr teilnehmen, deine Eltern waren vermutlich auch noch eine Zeit so unterwegs, wenn ich jetzt mal ganz grob den Zeitbezug mit deinen ~33 Jahren FS herstelle (nicht nachgeguckt, Gurt ist garantiert älter). Würdest du trotzdem im Alltag ein Auto ohne Sicherheitsgurt rumkutschieren?
Und da ist ein fehlender Gurt nichts, wofür man extra ein Gespür entwickeln muss (Vollbremsung ohne ABS).
ABS ist zur Selbstverständlichkeit geworden.
Ich kenne nur Motorräder mit ABS und würde mich ohne definitv unsicher fühlen, in der Fahrschule wird nur Gefahrbremsung volle Kanne gelehrt. Deswegen sind ältere Mopeds, auch wenn sie schön sind, für mich tabu, sobald semi-sportliches Fahren das Einsatzszenario ist.
Ich hatte mit 16 einen 125ccm Roller mit Scheibenbremsen, der hatte auch kein ABS, sicher zum stehen gekommen bin ich trotzdem. 🙂
Zitat:
@bsawanderer schrieb am 6. März 2019 um 23:29:19 Uhr:
Wer ABS braucht, hat vorher viel falsch gemacht.
Falsch, Vollbremsungen kommen auch unprovoziert im Alltag vor. PKW, die dich ignorieren, ortsfremd sind und einfach in die Eisen gehen, Wild und Personen, die unvermittelt vor dir die Straße kreuzen...
Ein Motorrad hat nach wie vor einen deutlich längeren Bremsweg als Autos, und instinktiv greift man besonders beherzt zu.
Zitat:
@-Flono- schrieb am 7. März 2019 um 09:59:37 Uhr:
Zitat:
@bsawanderer schrieb am 6. März 2019 um 23:29:19 Uhr:
Wer ABS braucht, hat vorher viel falsch gemacht.Falsch, Vollbremsungen kommen auch unprovoziert im Alltag vor. PKW, die dich ignorieren, ortsfremd sind und einfach in die Eisen gehen, Wild und Personen, die unvermittelt vor dir die Straße kreuzen...
Ein Motorrad hat nach wie vor einen deutlich längeren Bremsweg als Autos, und instinktiv greift man besonders beherzt zu.
Du hast natürlich recht.
Zitat:
@-Flono- schrieb am 6. März 2019 um 23:07:39 Uhr:
Deswegen sind ältere Mopeds, auch wenn sie schön sind, für mich tabu, sobald semi-sportliches Fahren das Einsatzszenario ist.
Dann hast du den Sinn des ABS gruendlich missverstanden. (Semi)-Sportliche Fahrer kommen grundsaetzlich nicht (wegen der Fahrweise) in den Regelbereich des ABS, oder sie haben was verkehrt gemacht.
Dabei habe ich das Reh, welches aus dem Wald springt, oder den Autofahrer, der in der Kreuzung rauszieht, bewusst aussen vor gelassen. Die passieren auch dem "normalen" Motorradfahrer.
Nichtsdestotrotz ist ABS bei (ungeplanten) Notbremsungen eine nuetzliche Sache. Deswegen geht aber keine Kurve schneller.
Der Vergleich mit dem Gurt hinkt, da er nichts mit physikalischen Auswirkungen auf das Fahr- bzw. Bremsverhalten eines KFZ zu tun hat.
Wenn Du schon einen PKW ins Spiel bringst, dann musst Du auch hier den Vergleich zwischen Bremse mit oder ohne ABS ziehen.
Da ich in jungen Jahren etliche PKWs ohne ABS gefahren bin bzw. auch heutzutage noch gerne mal in einem Oldtimer unterwegs bin, kann ich Dir versichern, dass sich ein PKW auch ohne ABS sicher im Straßenverkehr bewegen lässt.
Grundsätzliches Problem beim Vergleich KRAD zu PKW ist jedoch, dass der PKW ganzjährig gefahren wird und aufgrund der 4 Räder auch ein ganz anderes Fahr- bzw. Bremsverhalten hat.
Eine Gefahrenbremsung gehörte auch 1986 zur Fahrschulausbildung. Nur halt ohne ABS.
Du kannst davon ausgehen, dass ich dieses Vergnügen seither schon ein paar Mal hatte. Und runtergefallen bin ich deswegen nicht.
Ich hatte aber oben schon geschrieben, dass ich nicht weiß, wie ich mich heutzutage entscheiden würde, wenn ich nochmal 18 wäre und mir ein Moped kaufen müsste.
Andere Generation, andere Ansprüche!
Gruß
Frank