Einfahren

Mercedes E-Klasse

Guten Abend zusammen

Werde in paar Monate meine E350d bekommen.
Hat jemand ein Rat oder tip wegen Einfahren? Warmfahren?
Danke
M274

Beste Antwort im Thema

Natürlich freut sich auch der Motor über eine Einfahrphase.
Heutige Motoren sind jedoch bei warmem Öl recht früh belastbar.

Klar sind die Kolbenringe wichtige Bauteile, die sich einlaufen müssen.
Schaden kann ein angepasstes Drehzahlniveau am Anfang bestimmt nicht.

Wichtig beim Einfahren:
wechselnde Last, keine Konstantfahrten über hunderte von Kilometern.
Die Lager der Kurbelwelle und Pleuel müssen in der gesamten Breite der Sitze eingefahren werden.
Dies ist bei Konstantfahrten nicht gegeben.
Tipp:
Landstrasse, bergig.

Die Funktion der Kolbenringe wird aber eher durch Kurzstrecke und Stopp/Start und Regeneration DPF beansprucht (Diesel).
Kraftstoffeintrag in das Motoröl ist viel schädlicher als man denkt.

Besonders zu beachten beim Einfahren ist das Hinterachsgetriebe.
Die Zahnflanken danken es.
Keine Bremsschaltungen, kein Kick-Down die ersten 1000 km.
Hinterachsheuler sind die Folge von nicht eingefahrenen HA-Differenzialen.

Tipp für den Motor:
Stopp/Start immer aus.
Regeneration beim Diesel (DPF) nicht abbrechen, bzw. bei reinen Kurzstreckenfahrzeugen immer mal wieder bewusst längere Strecken fahren.
Bei Kurzstreckenbetrieb das Ölwechselintervall nicht überziehen.
Auf Ölverdünnung achten (Ölstand steigt oder bleibt über lange Zeit gleich)

...sorry ich schweife ab ;-)

95 weitere Antworten
95 Antworten

Hallo ins Forum,

Zitat:

@starcourse schrieb am 23. Januar 2019 um 20:35:04 Uhr:


Beim AMG ist bei 140 km/h Schluss - im 9.Gang blubbert der kurz über Standgas....

wo ist das Problem, da begrenzt man die Gänge und gut ist. Habe ich beim Einfahren auch immer gemacht. Man muss nur aufpassen, dass das Fahrzeug immer auf Zug belastet wird.

Einfahren ist für den gesamten Triebstrang durchaus wichtig und nicht zu unterschätzen.

Viele Grüße

Peter

So hab ich es auch gehandhabt. Sindelfingen - Bonn ständig unterschiedliche Drehzahlen. Nicht über 140, auch mal 90 und ständig jede 100 U/min Differenz festzustellen.
Früher habe ich das noch länger (bis 4-5 TSD) gemacht. Heute reichen in meinen Augen die ersten 1500 Km. Dann langsam auch durchaus Leistung fordern.
Motorprobleme und Ölverbrauch kenne ich nicht, bei all meinen Fahrzeugen.

Fazit: Einfahren ist IMO nicht unwichtig. Jedoch wird sich ein Leasingnehmer nicht angesprochen fühlen müssen, da nach 3-4 Jahren das Auto weggeht. In dieser Zeit passiert wird auch bei 100%-Nutzung ab Abholung nichts passieren.

@Green-Hell Applaus. noch niemals zuvor eine derart profunde, ausführliche und verständliche erklärung zum Ein- und Warmfahren gelesen. Ich nehme an, Sie sind Fachmann. Ihren Wagen würde ich gebraucht ungeschaut kaufen.

...einfach vernünftig fahren. Man kann es aber auch übertreiben mit dem "Einfahrritualen"

Ähnliche Themen

Zitat:

@adhoma1 schrieb am 23. Januar 2019 um 22:04:07 Uhr:


So hab ich es auch gehandhabt. Sindelfingen - Bonn ständig unterschiedliche Drehzahlen. Nicht über 140, auch mal 90 und ständig jede 100 U/min Differenz festzustellen.
(...)

das musst Du auf der Strecke so oder so immer ertragen/machen, egal ob du über Klrh oder Heilbronn fährst 😁

Zitat:

@212059 schrieb am 23. Januar 2019 um 21:48:33 Uhr:


Hallo ins Forum,
wo ist das Problem, da begrenzt man die Gänge und gut ist. Habe ich beim Einfahren auch immer gemacht. Man muss nur aufpassen, dass das Fahrzeug immer auf Zug belastet wird.

Einfahren ist für den gesamten Triebstrang durchaus wichtig und nicht zu unterschätzen.

Viele Grüße

Peter

Was man ja laut BA nicht machen soll!
Sorry aber das mit dem konstanten Fahren vermeiden ist nicht zielführend. Mag ja sein, dass wenn man die ganzen 1500 km/h in einem Rutsch mit 140 km/h durchfährt, dass Auto nicht gerade eingefahren ist. Letztlich verlängert es aber nur die Einfahrphase um diesen Anteil.
Ich mache das eigentlich so, dass ich eine lange Strecke mit konstanter Geschwindigkeit - meist am Anfang einbaue - und danach versuche, einen längeren Landstraßenteil zu machen. Der Rest ist dann mein Berufsweg, Stadt, Land, Autobahn und wieder Stadt.
Bis jetzt hatte ich eigentlich immer gut eingefahrene Autos.
Und von Sindelfingen nach Düsseldorf über die Landstraße - Herrjeh was für eine Empfehlung!!!

Die 5 Todsünden auf den ersten 1.000 Kilometern - Bloch erklärt #21 | auto motor und sport

-> Hier wird es recht gut und anschaulich erklärt was heutzutage noch notwendig/sinnvoll ist.

Zitat:

@adhoma1 schrieb am 23. Januar 2019 um 22:04:07 Uhr:


So hab ich es auch gehandhabt. Sindelfingen - Bonn ständig unterschiedliche Drehzahlen. Nicht über 140, auch mal 90 und ständig jede 100 U/min Differenz festzustellen.
Früher habe ich das noch länger (bis 4-5 TSD) gemacht. Heute reichen in meinen Augen die ersten 1500 Km. Dann langsam auch durchaus Leistung fordern.
Motorprobleme und Ölverbrauch kenne ich nicht, bei all meinen Fahrzeugen.

Fazit: Einfahren ist IMO nicht unwichtig. Jedoch wird sich ein Leasingnehmer nicht angesprochen fühlen müssen, da nach 3-4 Jahren das Auto weggeht. In dieser Zeit passiert wird auch bei 100%-Nutzung ab Abholung nichts passieren.

Es muss einen Leasenden zwar nicht interessieren, ich gebe mir aber auch Mühe den Wagen gut zu behandeln, obwohl ich ihn nach 6 Monaten schon wieder abgebe. Einerseits einfach aus Liebe dem Automobil gegenüber und weil ich es wirklich asozial fände dem nachfolgenden Besitzer einen misshandelten Wagen zu hinterlassen, auch wenn ich nie herausfinden werde, wer das Auto gekauft hat und ich niemals Konsequenzen ertragen müsste. Meiner Meinung nach wäre alles andere wirklich egoistisch und respektlos und das sowohl dem nachfolgenden Besitzer, als auch dem Wagen und der Begeisterung Automobil an sich gegenüber.
Mein W213 wurde bis 1000 KM unter 4000 RPM bewegt und dann langsam gesteigert und da ich nur Landstraße fahre wird die Belastung schön auf das ganze Drehzahlband verteilt. Ich fahre auch jedes mal konsequent warm, bevor ich die Kiste durchtrete und das obwohl es mir tatsächlich egal sein könnte.

Ich will, dass der, der Meinen w213 dann mit 6 bis 8 Tausend Kilometern irgendwann ab Mai kauft, sich über den Kauf freuen kann und nicht nach einer Weile bereuen muss einen Halbjahreswagen gekauft zu haben, der komplett misshandelt wurde. Ich freue mich für die Person, auch wenn ich sie nie kennen lernen werde.

Sehr ehrenhaft. Ich denke aber leider, dass Du diesbezügöich einer Minderheit angehörst.

Die andere Gruppe, also die Mehrheit, sind auch mit hoher Wahrscheinlichkeit einem solchen Forum nicht angehörig.

Hallo ins Forum,

Zitat:

@starcourse schrieb am 25. Januar 2019 um 14:52:16 Uhr:


Was man ja laut BA nicht machen soll!

mal soll nicht zum Bremsen runterschalten bzw. in der Einfahrphase (außer es geht nicht anders) die Motorbremswirkung nutzen. Daher steht der Hinweis da drin. Dem Motor und Antriebsstrang ist herzlich egal, in welchem Gang Du unterwegs bist, solange es keine Schubbelastung gibt. Wenn Du von den Maximalgang so begrenzt, dass er nicht runterschaltet, und immer darauf achtest, dass die Maschine auf Zug belastet, gibt's auch nicht das Problem.

Wichtig ist wechselnde Last, also letztlich Drehzahl. Ich fange im leerlaufnahen Bereich an und steigere so alle 1-1,5 Minuten um ca. 100 - 150 u/min bis zur gewünschten Maximaldrehzahl (hängt an der Laufleistung ab). Ist die erreicht, geht's nach Ablauf der Zeit wieder direkt auf den leerlaufnahen Bereich (ohne Motorbremswirkung) und dann geht's von vorne wieder los.

Viele Grüße

Peter

@212059 : Redest Du von einem Automatik oder von einem Schalter? Bei ersteren Schalte ich ab und an nur wenn es Bergab geht ... sonst niemals.

Hallo ins Forum,

Automatik, was auch sonst bei den großen Maschinen (beim 213er ist das Thema eh durch). Im Normalfall fahre ich auch nur in D und die Gangbegrenzung gibt's nur bei Passabfahrten o.ä..

Wenn ich beim Einfahren aber eine höhere Drehzahl haben will, um dem Stufenmodell zu folgen (gerade wenn's nach ein paar 100 km auch mal über die 2.000 u/min rausgeht), dies aber geschwindigkeitsseitig (Schilder oder Verkehr) nicht geht, bleibt nur der Weg das Fahrzeug den hohen Gang zu verbieten. Daher bin ich beim 212er häufig von vorneherein auf "5" statt "D" gefahren. Solange es auf Zug geht, ist dies auch alles kein Problem.

Bei den Übersetzungen bist Du sonst ganz schnell bei 160+ (wenn nicht 200+), was für den Rest des Triebstrangs keine gute Idee ist (insbesondere freut sich das HA-Diff, wenn's nicht gleich zu schnell wird; daher auch beim AMG die fixe km/h-Begrenzung).

Mit dieser Lösung (hatte mir mal ein Insider verraten) bin ich immer gut gefahren. Die Maschinen laufen super, ohne merkbaren Ölverbrauch und mit richtig gutem Verbrauch. Wenn denn der 213er ansteht (hängt letztlich an der Bestellbarkeit des zivilen M256), werde ich's wieder so machen, soweit wegen ISG und Segeln nicht andere Maßnahmen erforderlich sind.

Viele Grüße

Peter

Ein Auto muss heute nicht mehr eingefahren werden, das ist eine Mähr von gestern.

Stramme Behauptung.
Ich würde mal sagen, dass soll jeder so machen, wie er möchte.

Hallo ins Forum,

Zitat:

@stardiagnostiker schrieb am 25. Januar 2019 um 23:22:04 Uhr:


Ein Auto muss heute nicht mehr eingefahren werden, das ist eine Mähr von gestern.

oh nein. Zwar braucht's der Motor nicht mehr so wie früher, aber auch er freut sich über ein gemächliches Angehen. Viel wichtiger ist das Einfahren für das HA-Diff, das Getriebe selbst und die übrigen Bauteile des Antriebsstrangs (bei den 4matic z.B. auch das Verteilergetriebe).

Warum glaubst Du hat AMG klare Einfahrvorschriften (da hängen sogar Zettel an der WS innen zur Erinnerung), die maximale Drehzahlen und Geschwindigkeiten auf den ersten 1.500 km vorschreiben? Diese Prozedur ist bei den AMG z.B. auch beim Tausch des HA-Diff zu wiederholen. Gründe gibt's genug, so dass man dem Rat in der BA durchaus folgen sollte.

Ach ja, das Fahrzeug hat im MSG ohnehin zusätzlich noch eine Art Einfahrprogramm drin. Die endgültige Leistung und das tatsächliche Verbrauchsverhalten kann man meist erst ab ca. 8.000 - 12.000 km voll beurteilen. Außerdem gehe ich davon aus, dass auch protokolliert wird, wie mit dem Fahrzeug gefahren wird und diese Daten dann relevant werden, wenn Du in der Garantiezeit mit einem Schaden am Triebstrang auftauchst.

Von einem AMG-Fall habe ich jedenfalls schon einmal gehört. Der Fahrer meinte, dass er gleich volle Lotte fahren muss und kam mit einem Motorproblem (ruckelte und ratterte leicht) und einem HA-Diff-Problem (war am Singen) in der Garantiezeit an. Die Diagnose war nach Einschaltung des Werks ziemlich schnell klar, Diff muss getauscht werden und am Motor war auch Einiges zu machen. Aufgrund der Erkenntnisse wurde die Garantieleistung wegen unsachgemäßen Gebrauchs übrigens abgelehnt. Es wurde irgendwas von maximaler Gaspedalstellung 100% und Maximaldrehzahl Motor >6.000 u/min bei <500 km gemurmelt.

Das Auto geht zwar nicht gleich kaputt, wenn Du aus dem Kundencenter Sifi auf die Bahn gehst und sofort voll draufgehst. Es ist aber für das Fahrzeug schonender (und damit für die Haltbarkeit und z.B. die Frage des Verbrauchs) wenn man es nicht macht.

Viele Grüße

Peter

Deine Antwort
Ähnliche Themen