E-Caddy, wann kommt er und wie ist der Stand?
Hallo,
nachdem VW selbst für ein Aus der Dieseltechnik gesorgt hat und die Erdgastechnik ebenso am sterben ist (rostige und explodierende Erdagstanks) beoabachten wir die Entwicklung eines E Caddy.
Folgende Fakten sind bekannt:
1. VW hatte Versuche bereits 2011 gestartet, vermutlich aber nur halbherzig um sich einen grünen Umweltanstrich in der Öffentlichkeit zu geben.
http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...transporter-4131435.html?...
2. Die Firma Kreisel bietet seit 2014 ein E-Caddy mit einer Reichweite von 350 Km an.
http://www.kreiselelectric.com/.../
VW hat vermutlich sein Kapazitäten im Bereich der E-Technik nicht weiter entwickelt (verschlafen und kein Interesse). Man darf ja nicht vergessen, das VW bis vor kurzen einen E-Golf auf den Markt bringen wollte, der nicht mal eine Fahrleistung von 200Km hatte. Jetzt wurde dieser jedoch überarbeitet und soll nun doch (immerhin) max. 300km bringen (Model 2017).
http://www.golem.de/.../...u-300-kilometer-elektrisch-1611-124554.html
Das ist mehr als peinlich!!!! Wenn man überlegt, das Kreisel bereits drei Jahre vorher mit dem schweren Caddy als kleine Firma mehr auf die Beine gestellt hat.
3. VW tritt immer noch mit dem E-caddy auf der Stelle wie 2011 hier ein aktueller Artikel:
https://www.emderzeitung.de/.../
Ich finde es schlimm, wenn man dabei kronologisch sieht wie VW die Zeit verschlafen hat und mit Tricks und Betrügerein versucht hat an einer alten Technologie (Verbrennungsmotor) festzuhalten.
Aus meiner Sicht biete der VW Caddy eine optimal Plattform für eine Elektroauto. Daher kann ich nicht nachvollziehen warum VW hier nicht durchstartet. Es ist ein Fahrzeug für eine Breite Schicht der Bevölkerung (Handwerk, Industrie und Familien).
Das ist auch vermutlich der Grund, warum die Post ein Nutzfahrzeug mit E-Antrieb selbst entwickelt hat. http://www.streetscooter.eu/
Ich würde mich freuen. wenn jemand neue Informationen hat und so das Thema weiter führen würde.
Beste Antwort im Thema
Es gibt noch reichlich Baustellen bis zur Akzeptanz von E Autos quer durch alle Käuferschichten.
1. Die Reichweite muss deutlich länger werden und dies vor allem auch im WInter bei niedrigen Temperaturen.
2. Wesentliche Erweiterung des Netzes an Ladestationen und Vereinheitlichung der derzeit noch unterschiedlichen Systeme.
3.Ausbau der Stromnetze durch erneuerbare Energien denn wenn weiterhin Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, tu ich der Umwelt mit der Anschaffung eines E-Autos keinen Gefallen.
4. Genügend Stromkapazität für die Zukunft denn sollte eines Tages der Absatz von E- Fahrzeugen in die Höhe schiessen,wird der Strom knapp und die Erzeuger werden die Preise ganz schnell nach oben hin anpassen.
324 Antworten
Mal ein paar Fakten, die für die Diskussion hilfreich sein können:
"VW hat die E-Mobilität verschlafen" - stimmt nicht so ganz
Der VW E-Golf war Marktführer bei den Elektroauto im Stromer-Vorzeigeland Norwegen. Vor dem in Deutschland in den Medien so gehypten Tesla und den Modellen von Nissan/Renault. So ist auf Seite 10 des Berichts der länderoffenen Arbeitsgruppe unter der Federführung der Länder Berlin und Bremen zur Gemeinsamen Konferenz der Verkehrs-und Straßenbauabteilungsleiter (GKVS) am 14./15. September 2016 in Binz und zur Verkehrsministerkonferenz (VMK) am 6./7. Oktober 2016 in Stuttgart (PDF) zur Marktsituation in Norwegen zu lesen: "Interessanterweiseliegt der Volkswagen e-Golf auf Platz 1 der “Hitliste” der Elektro-PKW."
Und zwar handelt es sich Anfang 2015 (auf die Schnelle habe ich keine aktuelleren Zahlen gefunden) nicht um einen hauchdünnen Vorsprung, sondern um einen deutlichen:
1. Volkswagen e-Golf: 839 (1.718)
2. Tesla Model S: 321 (392)
3. Nissan Leaf: 247 (556)
Quelle
Für den Volkswagen-Konzern hat der Markt in China mittlerweile eine größere wirtschaftliche Bedeutung als Europa. Da China massiv auf Elektro- und Erdgas-Autos setzt, kann es sich der Konzern gar nicht leisten, bei diesen alternativen Antrieben zu schlafen.
"Aus meiner Sicht biete der VW Caddy eine optimale Plattform für eine Elektroauto." - falsch
Für wen sind Elektro-Autos eine gute Alternative?
Elektroautos sind überall dort sinnvoll, wo es Probleme mit der Schadstoff-Emission vor Ort gibt (zum Beispiel im Talkessel Stuttgart) oder die Autos hohe Fahrleistungen haben. Das erste erklärt sich von selbst. Das zweite macht aber zum Beispiel einen Elektro-Caddy für einen Installateur uninteressant. Ein Elektroauto hat eben sehr hohe Investitionskosten, die sich teilweise durch geringe Kraftstoffkosten armotisieren können. Der klassische Handwerker fährt jedoch nicht viel; sein Auto steht meist vorm Haus des Kunden. Da viele gewerbliche Käufer des Caddys (wir erinnern uns: es ist ein Nutzfahrzeug!) eher geringe Fahrleistungen haben, gibt es von daher also schon mal keine Nachfrage.
Dann laufen viele Caddys noch als Kinder-Taxi und Einkaufs-Wagen in Familien. Auch hier sind die jährlichen Fahrleistungen eher gering. Also auch keine Kundschaft für Elektro-Autos.
Vielfahrer, die mit dem Caddy als Kurierfahrzeug ordenlich Strecke machen, werden mit einem Elektro-Caddy auch nicht glücklich. Denn Reichweite und Aufladezeiten sprechen gegen den Einsatz in diesem Bereich.
Also die Antwort auf meine obige Frage: Für klassische Caddy-Käufer ist ein Elekro-Modell absolut uninteressant bzw. würde auf absehbare Zeit nicht gekauft werden.
"...und die Erdgastechnik ebenso am sterben ist" - schaun wir mal
Als Fahrer eines Caddy Ecofuel bin ich von den Fehlern von VW(N) auch betroffen. Und dass aufgrund von Versäumnissen bei der Fahrzeugentwicklung derzeit kein Erdgas-Passat und kein Erdgas-Touran im Programm ist, ist einfach nur schwachsinnig. Aber es gibt eben auch ganz andere offizielle(!) Aussagen aus dem Volkswagen-Konzern. Ob man mit Fachleuten wie Jens Andersen spricht oder mit Pressesprechern von VW und den anderen Marken - die Aussagen sind eindeutig: "Wir brauchen CNG/Erdgas als zweites Standbein neben Elektro." Gerne könnt ihr es in einem Interview nachlesen, dass ich mit Andersen geführt habe.
Natürlich sind das (scheinbar) nur Ankündigungen. Doch wenn ich dann noch sehe, dass VW auf der deutschen Homepage nun Erdgas bei Technologie direkt hinter Strom anführt und weit vor dem ganzen Connectivity- und Assistenzsystem-Krams. Dann ist das ein weiteres Puzzle-Teilchen im Bild.
Solange der VW-Konzern mit allen seinen Marken (auch Scania und MAN sind ja in Sachen CNG und LNG unterwegs) sowie Fiat und Opel die Flinte bei CNG nicht ins Korn geworfen haben, sehe ich für diesen Kraftstoff immer noch eine Chance zu Ersatzlösung für alle, die kein Strom-Auto wollen.
"VW hatte Versuche bereits 2011 gestartet" - falsch
VW hat bereits beim Großversuch auf Rügen Elektro-Autos am Start - hier könnt ihr im Spiegel eine Rückschau lesen. Und schon vom Golf 2 gab es eine Hybridversion, die auch verkauft und nicht nur auf den Messestand geschoben wurde.
"Das ist auch vermutlich der Grund, warum die Post ein Nutzfahrzeug mit E-Antrieb selbst entwickelt hat" - falsch
Wer sich den Steetscooter mal genau angesehen hat, wird sehr schnell feststellen, dass dieses Fahrzeug für den Massenmarkt nicht tauglich ist. Das ist aus meiner Sicht "Autofahren 1990" - entspricht aber nicht dem, was heute bei einem PKW oder leichten Nutzfahrzeug üblich ist. Den Streetscooter kauft nur, wer ihn nicht selbst fahren muss.
Die Post wollte von VW ein leichtes Nutzfahrzeug entwickelt bekommen, dass genau auf ihre sehr speziellen Anforderungen zugeschnitten ist. In grauer Vorzeit hat VW das mit dem Fridolin mal gemacht. Zu einer solchen Kleinserie mit hohem Entwicklungsaufwand und weit unterhalb der für VW üblichen Qualitätsstandards (ob man die nun gut findet oder nicht ist dabei unerheblich) hatte VW aber keine Lust mehr. Sicherlich auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Streetscooter will ab diesem Jahr jährlich 10.000 Fahrzeuge produzieren. Um zu sehen, wie klein die Stückzahl ist, zwei Vergleichszahlen:
[url=10.000 Fahrzeuge]Tesla lieferte allein im 3. Quartal 2016 24.500 Fahrzeuge aus[/url] - und hat derzeit noch keine Chance, auch nur in die Nähe einer wirtschaftlichen Produktion zu kommen.
Im 1. Halbjahr 2016 lieferte VWN 78.800 VW Caddy aus.
Kostentrend bei Elektro-Autos
Übrigens wird in den Medien ja gerne berichtet, dass schon in ein paar Jahren Elekroautos nicht mehr teurer als ein Diesel- oder Benzin-Modell seien. Dabei entsteht der Eindruck als würden die Elektrofahrzeuge in den nächsten Jahren deutlich billiger. Wer genau hinschaut, findet dann jedoch Aussagen, dass die Benzin- und Diesel-Fahrzeuge deutlich teurer werden - aufgrund der immer schwieriger zu erreichenden Emissions-Vorgaben in den nächsten Jahren. Und somit sich die Differenz zwischen Elektro und Benzin/Diesel verringert. Allerdings liegen die Kaufpreise dann eher auf dem Niveau von Elektro-Fahrzeugen.
Jens
"Nissan zufolge wurden in Deutschland letztes Jahr mehr als 1600 LEAF und e-NV200 neu zugelassen – ein Anstieg um knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. " https://ecomento.tv/.../
Zahlen nur für den e-NV200 habe ich jetzt nicht gefunden, aber es zeigt, dass es auch für E-Transporter in Deutschland einen kleinen, aber wachsenden Markt gibt. Wie andere ja schon geschrieben haben, hat VW den Bedarf bei den Posttransportern und bei den Hochdachkombis ignoriert. Vielleicht träumen sie davon, dass andere erst mal den Markt entwickeln und sie sich dann einfach an den Trend anhängen, eine in diesem Bereich erfolgreiche Firma zukaufen und dann übernehmen und kopieren.
Ich selbst würde mir ein E-Auto nur dann kaufen, wenn ich damit preisgünstiger im Kurzstreckenbereich unterwegs wäre, als mit einem LPG Fahrzeug. Das sehe ich für die nächsten 10 bis 15 Jahre noch nicht.
Als Fahrzeug für lange Fahrten kann ich mir ein reines E-Auto gar nicht vorstellen. Aber vielleicht irgendwann einen Hybrid-Pickup, der 100km mit elektrisch angetriebener Hinterachse schafft, aber bei Traktionsproblemen die Elektromotoren der Vorderachse zuschaltet, wobei der über die Akkukapazität hinausgehende Energiebedarf von einem Verbrennungsmotor geliefert wird. Optional auch gerne Plug In. Ob der Verbrennungsmotor dann auf LPG, Benzin oder Alkohol läuft, ist zweitrangig. Hauptsache weg vom Diesel und Reichweiten von 700 bis 1000km!
Es sollte für mich ein 4x4 Pickup sein, weil diese Fahrzeuggattung den maximal flexiblen Laderaum hat, wegen der hohen Bodenfreiheit und Konstruktion mit Leiterrahmen viel Platz für die Technik unterm Fahrzeug verfügbar ist, meine Wohnkabine drauf passt und Pickups außerdem absolut geniale Autos sind.
Bernhard
Wir sollten zusehen, das wir nicht in eine Diskussion gelangen die nicht zielführend ist.
1. Norwegen als Aushänger für den Erfolg eines VW zu nehmen ist etwas kurzsichtig. Das meistverkaufte E-Auto auf der Welt ist nun mal der Nissan Leaf.
2. Gerade Handwerker würden sich über ein E-Auto freuen. Insbesonder auf Kurzstrecken lohnt sich ein E-Auto!! Die Haustechnik bei uns im Werk setzt voll auf E-Autos. Der Verbrennungsmotor wird halt kaum warm und verschleißt viel schneller.
3. Die Antwort: Für klassische Caddy-Käufer ist ein Elekro-Modell absolut uninteressant bzw. würde auf absehbare Zeit nicht gekauft werden.
Das ist Murks!! Gerade Familien und Hausbesitzer insbesondere Bürger in Großstädten benötigen in der Zukunft solch ein Fahrzeug. Insbesondere wenn der Trend anhält und immer mehr Menschen in die Stadt ziehen. Für Vielfarhrer wird sich kein E-cCaddy lohnen. Technisch gesehen biete der Caddy alle Grundlagen für eine Batterie. Hohe Zuladung großer flacher Laderaum und starr Achse.
4. Das ist auch vermutlich der Grund, warum die Post ein Nutzfahrzeug mit E-Antrieb selbst entwickelt hat" - falsch
Warum Falsch?!!! Wenn es eine zukunftsfähige Technik geben würde hätte die Post niemals sich die Arbeit gemacht.
5. Preise, das ist halt der Punkt!!! Die sind noch viel zu hoch. Ich sehe es so, das die Industrie insbesondere in Europa sich ausgeruht hat und versucht hat noch Kasse zu machen mit der alten Verbrennungstechnik. Warum sollte man den die Abgaswerte manipulieren, wenn man es nicht müsste?!
Also wenn jemand allg. Informationen hat die einen E-Caddy betreffen dan bitte posten.
Wir kaufen kein neuen Caddy!! Wir warten und flicken unseren 2005 TDI mit Leukoplast und Kleber. Entweder kommt VW aus der Tasche oder jemand anderes macht das Rennen.
Zitat:
@berlinerratte schrieb am 10. Januar 2017 um 17:01:32 Uhr:
Entweder kommt VW aus der Tasche oder jemand anderes macht das Rennen.
Dazu bedarf es keines E-Mobil-Hypes.😉
Ähnliche Themen
Zitat:
@berlinerratte schrieb am 10. Januar 2017 um 17:01:32 Uhr:
Wir sollten zusehen, das wir nicht in eine Diskussion gelangen die nicht zielführend ist.Gerade Handwerker würden sich über ein E-Auto freuen. Insbesonder auf Kurzstrecken lohnt sich ein E-Auto!! Gerade Familien und Hausbesitzer insbesondere Bürger in Großstädten benötigen in der Zukunft solch ein Fahrzeug. Insbesondere wenn der Trend anhält und immer mehr Menschen in die Stadt ziehen. Für Vielfarhrer wird sich kein E-cCaddy lohnen. Technisch gesehen biete der Caddy alle Grundlagen für eine Batterie. Hohe Zuladung großer flacher Laderaum und starr Achse.
Kann dir nur zustimmen berlinerratte
Wir haben unseren Caddy von 2008, würden den auch gegen eine e-Version wechseln bzw. Umbauen je nach Kosten.
Nachdem Volkswagen aber dahingehend nichts tut (siehe mein Post oben) und der Golf + UP nicht passt wird unser nächster kein VW mehr werden. Vielleicht liest Kreisel ja mit und meldet sich. Dann machen alle Interessierten eine Sammelbestellung 🙂
Mal sehen was Opel mit dem neuen Ampera im Frühjahr anbietet
Also den Nissan NV200 gibt es elektrisch als e-NV200 und nicht einmal teuer. Der Evalia / NV200 wird immer mal als Alternative zum Caddy genannt. Hat auf der Außenlänge des kurzen Caddy so viel Innenraum wie der Maxi. Kostet nur 1/3 des Kreisel-Caddies. Derzeit mit EUR 5250 Elektrobonus! Also noch EUR 26500 zzgl. Batteriemiete als Neuwagen - im Ernst, mein eSmart war teurer 😉
Ah und gebraucht ab 11000 EUR inkl. Batterie (BJ 2011). Da steckt der Leaf-Antriebsstrang drin, der ist eigentlich unauffällig.
Zitat:
@camperfisch schrieb am 10. Januar 2017 um 18:05:29 Uhr:
Mal sehen was Opel mit dem neuen Ampera im Frühjahr anbietet
Einen Caddy oder etwas Vergleichbares jedenfalls auch nicht.😉
Batteriemiete.....hau mir ab.
Entweder das Auto gehört mir ganz oder gar nicht.
Diese Mietgeschichte suggeriert oftmals, dass man später mal die Akkus problemlos austauschen könnte. Dem ist aber meistens nicht so.
Och ich hab die Batteriemiete die letzten 3 Jahre aus Steuermitteln erstattet bekommen (über Daimler - Forschungsprojekt und so 😉 )
Beim Nissan kann man die Batterie auch kaufen. Neupreis keine Ahnung, aber da es ihn früher nur mit Kaufbatterie gab, haben die gebrauchten sie meistens dabei.
Wer einen elektrischen HDK möchte, kann jedenfalls einen gar nicht so schlechten neu oder gebraucht kaufen.
Toll endlich mal wieder ein Thema mit etwas mehr Ernsthaftigkeit hier zu finden
Bitte lest euch das durch, was ich geschrieben habe und bewertet die einzelnen Punkte komplett. Rosinenpicken gepaart mit Wünschdirwas bringt eine Diskussion nicht voran.
Damit ihr nicht so lange suchen braucht, noch mal kurz ein paar Zusammenhänge zur Wirtschaftlichkeit:
Ein Elektro-Caddy ist für regional operierende Handwerker uninteressant, da er absolut unwirtschaftlich ist. Denn ein E-Auto kann seine Wirtschaftlichkeit wenn überhaupt nur durch hohe Kilometerleistungen einfahren. E-Autos sind teuer in der Anschaffung; die Betriebskosten dagegen niedrig. Aber der klassische Handwerker-Caddy steht beim Kunden vorm Haus und wird nur wenig gefahren.
Familien, die auf den Caddy setzen, haben häufig auch die Anschaffungskosten im Blick. Und der Caddy läuft häufig auch als Zweitwagen mit geringen Kilometerleistungen. Auch hier spricht die Wirtschaftlichkeit gegen Strom.
Vielfahrer fahren viel. Und das schafft man kaum, wenn man nach 300 Kilometern erst mal für zwei Stunden an eine Steckdose muss. Vielfahrer könnten zwar durch die geringen Stromkosten am ehesten den hohen Kaufpreis wieder einfahren. Nur könnten sie mit einem E-Caddy mit aktueller Technik nicht viel fahren.
Norwegen habe ich angeführt, weil es das europäische Land mit dem stârksten E-Auto-Markt ist. Es ist das Stromer-Musterland in unserem Kulturkreis. Unter anderem durch die Finanzpolitik werden E-Mobile massiv gefördert. So ist ein E-Golf in Norwegen billiger zu kaufen als ein Golf mit Verbrennungsmotor. Anders als in Deutschland gibt es also einen Markt und die zugelassenen Autos werden auch im Land gefahren und nicht direkt nach der Zulassung in ein anderes Land exportiert. (Der Marktführer in Deutschland bekam hier nur eine Tageszulassung um die CO2-Flottenwerte zu senken und würde dann nach Skandinavien exportiert.)
Die Post wollte ein Billig-Nutzfahrzeug ohne Komfort, für das es keinen Massenmarkt gibt. Die haben sich nicht wegen eines besonders guten Elektro-Antriebsstrangs für den Scooter entschieden, sondern weil das Gesamtfahrzeug so billig ist. Und VWN sieht eben für Billigfahrzeuge in Europa keinen interessanten Markt. Wäre die Post an einem Fahrzeug von der Art eines Caddys interessiert gewesen, hätte die Entscheidung bei VW vielleicht anders ausgesehen.
Wer schreibt "Die (Preise) sind noch viel zu hoch" ist aus meiner Sicht ein Träumer. Die Preise für E-Autos mit vergleichbaren Fahrleistungen eines heutigen Caddys werden nicht wesentlich billiger werden, sondern deutlich über dem Kaufpreis eines heutigen Benzin-Caddys liegen. Die Differenz zwischen Benzin/Diesel und Strom wird im wesentlichen dadurch geringer, dass die aufwendige Abgastechnik Benzin/Diesel-Autos deutlich teurer macht.
Klar kann man mit "würde" und "wünsche" diskutieren. Doch das hilft nicht weiter. Mein Nachbar ist Taxi-Fahrer - der erzählt mir schon seit 5 Jahren, dass er sich ein Elektro-Auto kaufen will und sich deshalb keine Erdgas-Taxe kauft. Mittlerweile hat er die zweite Dieseltaxe nachgekauft - ein Auto mit Strom ist in den nächsten zwei Jahren weiterhin nicht in Sicht. Er hätte ne Menge gespart und der Luft in Hannover einiges an Dreck erspart, wenn er statt "würde" einfach gehandelt hätte und sich ein Erdgas-Auto gekauft hätte.
Zitat:
@boxor schrieb am 10. Januar 2017 um 18:15:19 Uhr:
Also den Nissan NV200 gibt es elektrisch als e-NV200 und nicht einmal teuer. Der Evalia / NV200 wird immer mal als Alternative zum Caddy genannt. Hat auf der Außenlänge des kurzen Caddy so viel Innenraum wie der Maxi. Kostet nur 1/3 des Kreisel-Caddies. Derzeit mit EUR 5250 Elektrobonus! Also noch EUR 26500 zzgl. Batteriemiete als Neuwagen - im Ernst, mein eSmart war teurer 😉Ah und gebraucht ab 11000 EUR inkl. Batterie (BJ 2011). Da steckt der Leaf-Antriebsstrang drin, der ist eigentlich unauffällig.
Der NV200 hat in Deutschland auch einen richtig hohen Marktanteil, weil er ein so tolles Fahrzeug ist, oder? Klar, früher wurde hier im Forum auch mal eine Diskussion "Caddy vs. Dacia" geführt. Aber das war schon etwas lächerlich.
Die 5250 Euro Elektroprämie bekommt man als Kunde leider in aller Regel nicht. Denn für die Berechnung des Kaufpreises setzen die Händler in der Regel den Listenpreis an und ziehen dann die Prämie ab. Aber mal ne Frage: Wer von euch hat seinen Caddy zum Listenpreis gekauft? Und wer kauft einen Nissan oder Renault zum Listenpreis?
In diesem Zusammenhang noch der Hinweis, dass Renault mit dem Elektro-Kangoo ein Fahrzeug im Angebot hat, dass ein Konkurrent zu einem E-Caddy wäre. Ich kann nicht feststellen, dass der massenhaft von Handwerkern gefahren wird.
Es gibt jedenfalls elektrische Alternativen. Und in HH fahren übrigens ein paar Leaf Taxis. Bin schon mitgefahren und der Fahrer fand es gut, fährt damit halt nicht nach HB. Und mittags laden sie eine Stunde nach am ChaDeMo.
Für und wider Elektro ist eh eine andere Diskussion finde ich.
Um mal wieder auf die Ausgangsfrage des Threads zu kommen - der E-Caddy kommt vorerst nicht. Das hat der Ersteller ja aus der besten dafür vorhandenen Quelle selbst erfahren. Was er davon hält, ist subjektiv.
Elektromobilität ist nichts schlechtes, aber teuer und wird - meiner Meinung nach - nur durch Massenproduktion günstiger. Aber da die Nachfrage verhalten ist, läuft es schleppend an. Warten wir einfach noch 10 - 15 Jahre und reden dann nochmal.
Was Handwerker und Caddys betrifft: wir haben bei uns einen Dienstleister, dessen "Flotte" nahezu komplett aus Caddys besteht. Ich rede hier von keinem 1000-Mann Betrieb, sondern von einem Familienunternehmen mit etwa 30 Mitarbeitern. Diese agieren in einem Umkreis von etwa 100km. Denen brauchst du nicht mit Elektrofahrzeugen kommen, denn die haben kein Interesse, bei jedem Kunden nach "Strom" zu betteln. Die Fahrzeuge sind außerdem immer gut beladen, deswegen würde dies auch zu Lasten der Reichweite gehen. Man sollte nicht vergessen, dass es auch den ländlichen Raum abzudecken gilt und dass auch in Großstädten über den Tag gesehen ordentliche Strecken zusammenkommen können.
Solange die Reichweiten nicht deutlich steigen, ist keiner bereit, mehr Geld auszugeben - meine Meinung!
Es gibt noch reichlich Baustellen bis zur Akzeptanz von E Autos quer durch alle Käuferschichten.
1. Die Reichweite muss deutlich länger werden und dies vor allem auch im WInter bei niedrigen Temperaturen.
2. Wesentliche Erweiterung des Netzes an Ladestationen und Vereinheitlichung der derzeit noch unterschiedlichen Systeme.
3.Ausbau der Stromnetze durch erneuerbare Energien denn wenn weiterhin Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, tu ich der Umwelt mit der Anschaffung eines E-Autos keinen Gefallen.
4. Genügend Stromkapazität für die Zukunft denn sollte eines Tages der Absatz von E- Fahrzeugen in die Höhe schiessen,wird der Strom knapp und die Erzeuger werden die Preise ganz schnell nach oben hin anpassen.