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E 400 d-Fahrer testen den E 300 de -- und haben Fragen

Mercedes E-Klasse W213
Themenstarteram 5. Dezember 2020 um 17:59

Wir haben jetzt für 3 Tage einen ziemlich voll ausgestatteten S213 300de MOPF und testen gerade, ob selbiger im Sommer der Leasingnachfolger für unseren 400D werden könnte.

Im Folgenden möchte ich einige Eindrücke schildern und auch ein paar Fragen an die Hybrid-Profis loswerden.

Abgeholt habe ich das Fahrzeug bei 0°C mit 0% Akkuladung bei einer NL in Berlin, wo das Fahrzeug bereits 24h neben der Ladesäule für mich bereit stand – natürlich ohne Kabel zwischen KfZ und Säule. Wo kämen wir da auch hin, wenn wir dem Kunden ein Auto schmackhaft machen wollen und er gleich mal lautlos vom Hof rollen kann? Nee, der soll mal schön aus seinem Reihensechser in einen kalten 220D umsteigen!

Nun ja, ich hatte das antizipiert und das Fahrzeug dann erst mal auf dem Parkplatz einer mir nicht unbekannten AG an deren „Supercharger“ gehängt.

Dort hat er sich in 2h 12,5 kWh gezogen, natürlich nur mit max. 7,2 kW Ladeleistung und zur Abfahrtszeit stand ein warmes Auto mit 100% Akkuladung bereit.

Es wurden 42km el. Reichweite angezeigt. Damit ging es lautlos durch die Berliner Innenstadt – der Diesel blieb die ganze Zeit aus und am Ziel standen nach 10km noch 30km im Display – das finde ich völlig i.O. angesichts der herrschenden Außentemperaturen.

6h später hat die Familie das wieder vorklimatisierte Auto „bezogen“ und war erst mal „not amused“ darüber, was mit dem Kofferraum passiert ist: „Der ist ja schon voll!“

Das der (nagelneue) Benz auf Kopfsteinpflaster aus allen Ecken ziemlich klappert, war auch nicht unbedingt sehr vorteilhaft – aber das leise Fahren begeisterte wiederum.

Wieder ging es 10km durch die Stadt und dann auf die mit 100k,/h beschränkte Autobahn.

Und hier habe ich das erste Mal nicht verstanden, was das Auto macht:

Der blieb auch auf der BAB im Elektromodus! Natürlich war der Akku ratz-fatz bei 1% und der 220D musste ran.

1. Frage an die Hybrid-Profis:

Warum macht der das und wie kann ich das verhindern? Ich möchte natürlich auf der BAB NICHT rein elektrisch fahren und in 10s meine schöne el. Ladung verballern, die mir nachher, wenn es 200km später durch Ortschaften geht, natürlich viel wichtiger wären.

Mir als Fahrer war das Auto an sich zwar vertraut und es fuhr sich für einen 220D erstaunlich angenehm und auch unerwartet ruhig. Klar, liegen im 9. Gang ein paar rpms mehr an, als im 400D und beim kräftigeren Beschleunigen klingt der Vierzylinder, wie so einer eben klingt – aber wie ein sehr gut gedämmter, das muss ich zugeben. Die Boost-Unterstützung ist auch vollkommen OK, d.h. in puncto Leistung würde ich nichts vermissen.

Aber ich habe nach 70tkm im S213 400D dennoch Kritik am 300DE MOPF:

1. Das MBUX ist von der Menüführung her zu verschachtelt und oft unlogisch.

2. Die Sprachsteuerung ist lächerlich, sie kann fast kaum etwas Sinnvolles und braucht ewig, bis sie Sprachbefehle auswertet. Ich sehe kaum einen Mehrwert zum Comand.

3. Das Weglassen von Bedienknöpfen ist nicht so angenehm, z.B. will ich in BAB-Baustellen ganz sicher nicht die Funktionen wie Lenk- und Spurhalteassi haben, die pfuschen mir da zu oft dazwischen. In meinem ist das eine Sache von 0,5s: Knopf drücken – aus. Im MOPF muß ich dafür die Augen sekundenlang von der Straße nehmen, um das einzustellen.

4. Die „Tachoanzeige“ ist mir zu verspielt gestaltet, die Informationen (ich fahre immer mit der Anzeige „Reise“ also mit Verbrauch ab Start oder Reset, sind chaotisch strukturiert und der mittlere Bereich ist bei Nachfahrten viel zu hellgrün unterlegt, da muss man so weit dimmen, dass der Tacho selbst nicht mehr gut erkennbar ist.

5. Der Lenkassi fährt nun etwas besser in der Spur – aber gibt es das feature „Spurwechsel“ nicht mehr? Ich muss nun gegen den Widerstand des Assis lenken, wenn ich überholen will. D.h. nach wenigen km hab ich das Ding genervt wieder ausgeschaltet.

6. Die richtige Katastrophe ist für mich allerdings das verspielte Lenkrad. Die Haptik in meinem ist gerade bei meinen vielen Fahrten bei Dunkelheit auf der BAB hervorragend – aber bei dem neuen muss ich ständig hinschauen, was ich gerade bediene, da sich die Tasten haptisch kaum voneinander unterscheiden.

7. Das Auto fuhr nicht so stoisch bei höheren Geschwindigkeiten wie meiner, ich musste immer leicht korrigieren, als würde ich bei böigem Wind unterwegs sein – es war aber absolut windstill. (Das Testfahrzeug hat Goodyear Eagle, 18“, die kenne ich sonst nicht) Auf „Sport“ war es besser, als auf Komfort, aber dennoch immer ganz leicht spürbar, dieses ganz leichte Abweichen von der Ideallinie.

8. Das Multibeam hat jeden, also wirklich 100% aller LKW-Fahrer geblendet. Das ist bei meinem schon auffällig, aber hier hat nahezu jeder entgegenkommende LKW mir aufgeblendet. Was ist bitte so schwer daran, wenn das Auto Gegenverkehr erkennt, den gesamten Bereich oberhalb der beiden Lichter auszublenden? Bei PKWs geht es doch auch?!

Wir waren an sich aber sehr entspannt auf unserer Stammstrecke unterwegs, insges. 300km, davon 110km durchgängig mit Tempomat 190km/h, 110km mit 100 – 150km/h, 70km Landstrasse mit 100-110 und besagte 10km Stadt zu Beginn.

Am Ende stand da eine 7,8l/100km +2kw/100km. Bei meinem 400D steht nach exakt derselben Strecke da 8,8l. Aber der Verbrauch wird erst am Ende des Testwochenendes diskutiert.

Nachts angekommen steckte ich das 230V Ladekabel an, stellte eine Abfahrtszeit mit Klimatisierung ein und ging schlafen.

Am nächsten Morgen dann die Überraschung des naiven Hybrid-Neulings:

Die Sicherung der verwendeten Brennenstuhl-Kabeltrommel hatte ausgelöst. (Ich betreibe sonst einige Tischlermaschinen nebst Erika parallel daran – aber natürlich nicht dauerhaft und so lange mit 2.200W)

Dennoch war das Auto warm – aber hatte 0% Restladung.

Also war es nix mit lautlos zum Bäcker im Nachbardorf.

Vermutlich hätte ich die Trommel vollständig abrollen müssen, aber ich holte nun ein 2,5er Verlängerungskabel und schloss erneut das Netzteil an.

2. Frage an die Hybrid-Profis

Nach 2h standen zwar erwartungsgemäß „25%“ Ladung im Display – aber nur 2km Reichweite! Und so war das dann auch – nach wenigen hundert Metern übernahm der Diesel. Wieso, weshalb, warum?

Jetzt hängt er über Nacht an der Haushaltssteckdose, mal sehen, ob es dieses Mal klappt, elektrisch weiter zu fahren.

Ich werde weiter berichten.

3. Frage an die Hybrid-Profis:

Wie erreiche ich denn, dass ich wirklich nur in Ortschaften elektrisch fahre und von mir aus noch ab und zu auf der Landstraße - aber auf der BAB niemals?

Und: das MBUX kennt doch die Route und weiss, dass ich am Ende der Fahrt noch 10km elektrische Reichweite brauche. Auch hätte ich gerne am nächsten Morgen noch genug Restsaft, das Auto elektrisch eisfrei zu bekommen.

Kannich das irgendwie steuern?

 

PS:

Es gibt 2 Gründe, welche für den Wechsel sprechen:

1. Die 0,5% Regel, welche bei einer Laufzeit von 3 Jahren mind. 12k € weniger an Lohnsteuer und Einkommensteuer bedeutet, also reales Geld in der Kasse. (Ich bin GF einer 1-Personen Gmbh, deshalb interessieren mich beide Seiten!)

2. Elektrisch Fahren ist einfach g**l!

PS 2:

Und nein, die einzige real existierende rein elektrische Variante wäre ein Model X, der EQC hat nur etwas mehr als die halbe reale Reichweite, welche ich brauche. Ich mag nicht nachts auf komplett freier AB mit 110km/h rumdümpeln, nur um ohne verplemperte Zeit bei einem Zwischenstopp anzukommen. Ich fahre seit Jahren dieselbe Strecke in 2,5h, warum soll ich freiwillig eine halbe Stunde drauf packen? So schön ist das Warten hinter dem Supercharger in der Prärie jetzt auch nicht für die Familie...

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75 Antworten

Zitat:

@HKCustom schrieb am 11. Dezember 2020 um 18:32:07 Uhr:

Ich hatte es so gelesen, dass nicht nur am Hausanschluss sondern für das Stromnetz vereinfacht gesagt ein Lastmanagement möglich sein muss.

Nein. Es muss eine Steuerbarkeit der Säule möglich sein. Daher einfach eine Säule aus der Liste der förderfähigen Säulen kaufen. Dann ist das gegeben.

Zitat:

@HKCustom schrieb am 11. Dezember 2020 um 18:32:07 Uhr:

Dafür muss die Box mit dem Internet verbunden sein, um entsprechend angesteuert werden zu können.

Nein. Das ist nicht gefordert. Das steht da auch nirgends.

Die Idee dahinter ist, dass man für die Zukunft gerüstet sein möchte, falls das dann irgendwann mal benötigt wird.

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