DSG Problem?
Hallo,
ich fahre seit rund 5 Monaten einen Polo 1,2 TSI 90 PS DSG. Allgemein bin ich vom DSG und dem Motor begeistert. Habe aber folgendes Problem mit dem Wagen, vielleicht hat einer von euch dieses Problem auch.
Beim ausrollen bzw. langsamen bremsen (im D-Modus) und anschließenden wieder beschleunigen (z.B. Kreisverkehr, Abbiegung, rechts vor links oä.) haut er den Gang (meist den 2.) mit einen Ruck und Schlag rein. Fahren im stop and go Verkehr oder im Stau macht so echt keinen Spaß.
Erster Besuch beim freundlichen hat außer einer Leihwagenrechung von rd. 75,00 Euro und einem Softwareupdate nichts gebracht.
P.S. Sollte dieses spezielle DSG Problem schon in einem anderen thead besprochen worden sein, bitte ich um Nachsicht (habe die SuFu genutzt).
Grüße
Beste Antwort im Thema
Aus eigener leidvoller Erfahrung mit zwei 7-Gang-DSG-Fahrzeugen kann ich die gesamte Diskussion gut verstehen.
Wenn die Autos neu von VW, Skoda oder Audi kommen, laufen sie prima. Gute Beschleunigung, geringer Verbrauch, nur ein gelegentlich etwas "ruppriges" Anfahr- und Schaltverhalten.
Werden die Kisten älter, und das in einem Fall schon ab 10.000 kn, geht der Ärger los. Die Kupplungen ruckeln und verursachen Schaltsprünge. VW leugnet natürlich alle technischen DSG-Probleme und versucht, sich mit Software-Updates über die Garantiezeit zu retten. Kulanz wird danach auch nur selten gewährt.
Meines Erachtens ist das DSG mit zwei (technologisch hinterwäldlerischen!) Trockenkupplungen eine Fehlkonstruktion oder noch lange nicht ausgereift. Der einzige, der hiermit Gewinn macht, ist der VW-Konzern.
Die Getriebe sind bei hohem Aufpreis relativ preiswert herzustellen und das gesamte Reparatur- und Kostenrisiko im Laufe eines langen Autolebens trägt ja der blöde, unwissende Kunde. Die jetzt langsam älter werdenden DSG-Autos werden wohl zunehmend in die Kunden-Kritik geraten - mal schauen, wie lange VW diese Probleme noch verleugnen und aussitzen kann?
Für mich steht fest, dass man die 7-Gang-DSGs mit Trockenkupplungen nicht kaufen sollte. Das 6-Gang-DSG mit im Ölbad laufenden Lamellenkupplungen ist (ebenfalls aufgrund eigener Erfahrung) entschieden besser. Aber auch dieses DSG erreicht in keiner Weise den Fahrkomfort und die Störungsfreiheit einer CVT- oder Planetenrad-Automatik mit Wandlergetriebe. Zu diesem Urteil komme ich auch, obwohl hier ein Forist diese Technik als Opa-Automatik bezeichnet. Der ist wohl noch ein bißchen zu jung für ein objektives Urteil.
54 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von navec
Wie schon an anderer Stelle in diesem Thread erwähnt:
Das 7-Gang-Trockenkupplungs-DSG besitzt nicht alle 7-Gänge, um eine optimale Anpassung zwischen Fahrzeug und Motor zu erzielen, sondern der 1. und 2. Gang sind bei diesem Getriebe als kombinierte Anfahrgänge zu verstehen und das wiederum hat damit zu tun, dass die thermisch empfindlichen Trockenkupplungen beim Anfahren geschont werden müssen.
Nötig ist die starke Untersetzung des 1. Gangs aus fahrtechnischer Sicht nicht.
... ...
Der 7. Gang des DSG unterscheidet sich beim Vergleich mit dem 6. Gang der HS-Versionen aber kaum.Von daher ist das 7-Gang-DSG fahrtechnisch eher ein 6-Gang-DSG.
Den ersten Gang kann man fahrtechnisch bewusst und sinnvoll eigentlich nur gebrauchen, ..., um die sonst automatisch stattfindende Kupplungsschleiferei im 2. Gang zwischen ca 5 und 13km/h zu unterbinden.
Das habe ich mir -als DSG-Aspirant- auch schon so gedacht. Du bestätigst es.
Das 6G DSG ist damit für mich das, was die DSG-Kontrukteure anfangs angestrebt haben: Ein komfortabler Automat, der in die Nähe eines Wandlers rückt.
Dann mußten sie allerdings eine billiger herzustellende Variante bauen, das DSG7. Damit wurde das Komfort-Element Ölbad durch einen 7. Gang und um 2,5 mm dickere Kupplungsbeläge als Verschleißschutz ersetzt. Schöner Spareffekt: Zumindest die Gewinnmarge für VW ist besser.
Das praktische Ergebnis ist wie hier vielfach beschrieben: Unzulänglichkeiten im normalen Gebrauch, die man nur mit viel Übung und Kunststückchen einigermaßen umgehen kann. Vom Komfort eines Wandlerautomaten hat sich sowas aber meilenweit entfernt. Schade.
Über Meinungen wie "ein Ölbad brauche ich nicht" kann man nur den Kopf schütteln. Warum man Komfortverlust beim Schalten durch eine höhere Schmerzgrenze ersetzen soll, bleibt auch unklar. Mit dem Lebensalter hat das nichts zu tun, -mit Intelligenz schon. Oder eher nicht...🙄
MfG Walter
VW baut das 7-Gang DSG weil es oft locker an die Verbrauchswerte und Beschleunigungswerte der Handschalter ran kommt
Komfort ist bei den Deutschen eh ein Fremdwort es zählt beim Autokauf vor allem Sportlichkeit und Sparsamkeit
Das DSG ist sportlich und verbraucht genauso viel wie der Handschalter
Dass es etwas unkomfortabel ist, ist dem deutschen Autokäufer egal weil die meisten eh vorher Schaltung gefahren sind und da ist der Unterschied zum DSG schon gewaltig
@RedRunner10:
Zitat:
VW baut das 7-Gang DSG weil es oft locker an die Verbrauchswerte und Beschleunigungswerte der Handschalter ran kommt
Das mag ein netter Nebeneffekt sein, der sich vor allem in der Werbung und in irgendwelchen Energieeffizienz-Lobpreisungen gut macht.
M.E. baut VW das kleine 7-Gang-DSG, weil das deutlich billiger her zu stellen ist, als ein Nasskupplungs-DSG und sich trotzdem Automatik bzw DSG schimpfen darf.
Das macht sich, aufgrund der hohen Stückzahlen dieses Getriebes (beispielsweise alle Polo's und alle bisherigen Golf 7 Benziner können ausschließlich damit ausgestattet werden) ganz sicher stark bemerkbar. Im A3 wird dieses Wunderwerk deutscher Zuverlässigkeit sogar an den neuen 1,8L mit 180PS angeflanscht....allerdings wurde der Motor zu diesem Zweck von möglichen 320 auf DQ200-konforme 250Nm kastriert.
Als Benziner-DSG-Golf-Fahrer subventioniert man die teureren 6-Gang-DSG's beim 2L-Diesel (und sicher auch VW selbst), denn das DSG (für den Kunden also auf den ersten Blick gleichwertig) kostet beim Golf immer den gleichen Aufpreis: 1825€.
Beim Polo, wo es überhaupt kein 6-Gang-DSG gibt und man sich außerdem im Kleinwagensegment befindet und den Kunden nicht zu sehr verschrecken will, kostet das gleiche 7-Gang-DSG dann auch nur 1450€ Aufpreis.
Zitat:
Original geschrieben von Walter4
Damit wurde das Komfort-Element Ölbad durch einen 7. Gang und um 2,5 mm dickere Kupplungsbeläge als Verschleißschutz ersetzt.Hallo,
Frage:
Die Kupplungsbeläge sind 2,5 mm dicker als was? Mir fehlt da der Vergleich.
Danke.
Grüße,
diezge
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Die Kupplungsbeläge sind -in einer Pressemitteilung zum Thema nach Aussage VW- "2,5mm dicker". Punkt. Als was? Vermutlich meinen sie dicker als rechnerisch erforderlich oder -wahrscheinlicher, wenn man genau dem Text folgt- dicker als sie in einem im Ölbad laufenden gleichen DSG wären, oder -drittens- als im DSG6.
Genaueres war in der Notiz nicht erläutert.
MfG Walter
@navec
Du hast in deinen letzten beiden Absätzen das Thema Preiskalkulation genau getroffen! Man darf vermuten, daß die Mehrkosten für die Produktion eines DSG im Vergleich zu einem Handgeschalteteten gering sind, jedenfalls weit unterhalb des vierstelligen Bereichs liegen. 😉
Soweit ich es schon mal (weiß aber nicht mehr wo) gelesen habe, soll sich das kleine 7-Gang-DSG auch durch viele Gleichteile in Bezug auf HS-Getriebe auszeichnen, was die Sache für VW wiederum vergünstigt.
Zum anderen Thema:
Was nutzen "2,5mm dickere" Beläge (eine typisch desinformierende Aussage...), wenn die problemfreie Zeit der mechatronic dieses Lebensdauer-Potential häufig gar nicht ausnutzen kann.
"2,5mm dicker" sehe ich mal in Bezug zu einer ansonsten ähnlich dimensionierten Trockenkupplung, denn eine Nass-Lamellenkupplung hat ja mehrere Beläge und wenn die alle 2,5mm dicker sein würden, würde die Kupplung etwas stark in axiale Richtung zulegen...
Aus eigener leidvoller Erfahrung mit zwei 7-Gang-DSG-Fahrzeugen kann ich die gesamte Diskussion gut verstehen.
Wenn die Autos neu von VW, Skoda oder Audi kommen, laufen sie prima. Gute Beschleunigung, geringer Verbrauch, nur ein gelegentlich etwas "ruppriges" Anfahr- und Schaltverhalten.
Werden die Kisten älter, und das in einem Fall schon ab 10.000 kn, geht der Ärger los. Die Kupplungen ruckeln und verursachen Schaltsprünge. VW leugnet natürlich alle technischen DSG-Probleme und versucht, sich mit Software-Updates über die Garantiezeit zu retten. Kulanz wird danach auch nur selten gewährt.
Meines Erachtens ist das DSG mit zwei (technologisch hinterwäldlerischen!) Trockenkupplungen eine Fehlkonstruktion oder noch lange nicht ausgereift. Der einzige, der hiermit Gewinn macht, ist der VW-Konzern.
Die Getriebe sind bei hohem Aufpreis relativ preiswert herzustellen und das gesamte Reparatur- und Kostenrisiko im Laufe eines langen Autolebens trägt ja der blöde, unwissende Kunde. Die jetzt langsam älter werdenden DSG-Autos werden wohl zunehmend in die Kunden-Kritik geraten - mal schauen, wie lange VW diese Probleme noch verleugnen und aussitzen kann?
Für mich steht fest, dass man die 7-Gang-DSGs mit Trockenkupplungen nicht kaufen sollte. Das 6-Gang-DSG mit im Ölbad laufenden Lamellenkupplungen ist (ebenfalls aufgrund eigener Erfahrung) entschieden besser. Aber auch dieses DSG erreicht in keiner Weise den Fahrkomfort und die Störungsfreiheit einer CVT- oder Planetenrad-Automatik mit Wandlergetriebe. Zu diesem Urteil komme ich auch, obwohl hier ein Forist diese Technik als Opa-Automatik bezeichnet. Der ist wohl noch ein bißchen zu jung für ein objektives Urteil.
Warum sind denn die 2 trockenen Kupplungen hinterwälderisch? Probleme macht doch fast ausschießlich die Mechatronik.
Trockene Kupplungen haben den Vorteil, den Kraftschluss zu einhundert Prozent unterbrechen zu können und im Fahrbetrieb kein Öl "mitschleppen" zu müssen. Beide Vorteile tragen zur Kraftstoffeinsparung bei.
Ich bin leider auch ein betroffener DSG Fahrer, aber an den trockenen Kupplungen liegt es nicht!
Ich bin jetzt mit DSG in knapp drei Jahren über 140.000km gefahren. Es schaltet immer noch butterweich und wie es soll. Man kann das nicht per se verteufeln. Es gibt wohl vereinzelt Probleme, die Masse funktioniert doch aber recht gut.
Mein DSG funktioniert nach fast 4 Jahren und 73000km problemlos und schaltet wie am ersten Tag.