DSG manuell schalten für Überholmanöver schlecht?
Hallo. Ich möchte einen Seat Leon kaufen. Bin am überlegen ob es Automatik sein soll. Habe daher einige Probefahrten gemacht. Ich möchte 150 Ps haben und ein sportliches Fahren soll möglich sein. Ich habe bei Automatik das Gefühl das es beim Überholvorgang langsam ist. Warum: Wenn ich eine Lücke in der Überholspur sehe gebe ich Gas. Das Automatik Getriebe schaltet runter und der Wagen beschleunigt. Das runterschalten des Getriebes dauert aber einen Moment. Daher habe ich während der Probefahrt folgendes gemacht: kurz vor der Lücke schalte ich mit den Schaltwippen Manuel runter und kann dann sofort mit voller Beschleunigung den Überholvorgang starten. Der Wagen hatte zwei Modi: D für Automatik und S für Manuell. Ich habe beim Fahren aber gemerkt das ich für das Betätigen der Schaltwippen nicht auf S Umstellen muss. Meine Frage nun: kann ich auf diese Weise mit einem Automatikgetriebe fahren oder ist das schädlich fürs Getriebe? Seht ihr das auch so das diese Fahrweise besser beschleunigt als die Nutzung der reinen Automatik oder mache ich etwas falsch? Danke Lg.
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Das Problem bei DSG ist halt, dass sie keine zwei Gänge zurückschalten können in einem Zug. Außerdem ist irR der nächst höhere Gang eingelegt, so dass der Gang erstmal gewechselt werden muss.
Zitat:
@mussdassein schrieb am 20. September 2021 um 11:20:27 Uhr:
Zitat:
@Ricki_Maserati schrieb am 20. September 2021 um 09:45:04 Uhr:
Es geht nicht darum, der Getriebesteuerung nicht zu vertrauen, sondern die Zeit des Wartens, bis der Gegenverkehr vorbei ist, zu nutzen, um die Vorgänge schon vorher zu erledigen, die vor dem Beschleunigen kommen (Gas weg, auskuppeln, Gang einlegen, einkuppeln, Gas wieder "anlegen", um Ladedruck aufzubauen), um dann wirklich im Moment des Ausscherens auf die Gegenfahrbahn auch tatsächlich zu beschleunigen, statt auf alle diese (dann automatisierten) Vorgänge warten zu müssen. Nein, vorher zu schalten ist nicht falsch oder ein unnötiger Eingriff in die Automatik, sondern unbedingt ratsam. Sowohl für den Überholvorgang selbst (wird dadurch viel sicherer), sondern auch zur Schonung des Antriebsstrangs.
Das mag für ein Volkswagen DSG alles richtig, nein, zutreffend sein.Für ein vernünftiges Automatikgetriebe gilt das nicht. Druck auf den Pinsel, das Getriebe schaltet schnell und ohne, wie beim DSG, Zwischengänge einzulegen, in den optimalen Gang.
Und - oh Wunder, das Auto beschleunigt. So, wie es sein soll, ohne manuelle Eingriffe.Aber wer meint, ein Auto mit DSG fahren zu müssen, soll das tun und sich vor jeder Situation, in der zügige Beschleunigung benötigt wird, Gedanken darüber machen, wie das Auto am besten beschleunigt.
Möchte ich nicht. Ich möchte, dass mein Auto schaltet. Das habe ich teuer bezahlt 😉
Mein Auto HAT eine vernünftige Automatik (ZF 6HP) und ich lege IMMER vor dem Überholen den richtigen Gang ein, also meist vom 6. in den 3., um einfach beim Druck auf das Gaspedal keinen Schaltvorgang abwarten zu müssen, was meist eine halbe bis eine knappe Sekunde dauert. Bei Turbomotoren kommt ja noch der Druckaufbau des Turbos zusätzlich dazu. Das ist einfach viel cleverer und smoother, als das hirnlose auf den Pinsel latschen.
Dafür muss man sich auch keine "Gedanken machen", sondern schaltet einfach so oft runter, bis der Motor schon nach seinem Klang in einem Drehzahlbereich ist, der für Überholvorgänge taugt. Gerade bei getrieben mit 7, 8 oder gar 10 Gängen (sieben Stufen herunterschalten!) ist das sinnvoll. Und zwar ganz unabhängig davon, welche Art Automatik da verbaut ist. Ob klassische Wandlerautomatik, DSG, CVT, SMG oder sonst was.
Einspruch. In dem Moment, in dem man wirklich bei einem Automatik-Fahrzeug eingreifen muss - noch dazu, wenn es sich um ein vermutlich höherpreisiges Auto handelt, was ich bei einer ZF-Automatik vermute - um vernünftig überholen zu können, macht man entweder etwas falsch, macht sich unnötig Sorgen, oder die Automatik taugt nichts. Clever ist da nichts dran. Eine Sekunde Bedenkzeit? Da ist ja ein handgeschaltetes unsynchronisiertes Getriebe von vor dem Kartoffelkrieg besser :-)
Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 20. September 2021 um 13:12:17 Uhr:
Einspruch. In dem Moment, in dem man wirklich bei einem Automatik-Fahrzeug eingreifen muss - noch dazu, wenn es sich um ein vermutlich höherpreisiges Auto handelt, was ich bei einer ZF-Automatik vermute - um vernünftig überholen zu können, macht man entweder etwas falsch, macht sich unnötig Sorgen, oder die Automatik taugt nichts. Clever ist da nichts dran. Eine Sekunde Bedenkzeit? Da ist ja ein handgeschaltetes unsynchronisiertes Getriebe von vor dem Kartoffelkrieg besser :-)
Einspruch: Es geht nicht darum, etwas machen zu müssen! Natürlich kann man einfach drauftreten und das Auto macht den Rest. Nur setzen dann 460PS und 520Nm recht plötzlich ein, was dem einen oder anderen Insassen ein wenig Unbehagen bereitet. Man kann die Leistung nicht dosieren, wenn das Fahrzeug noch beim Runterschalten ist. Erst danach kann man mit dem Gaspedal die Leistung sauber dosieren. Du müsstest also vorher schon die Gaspedalstellung des elektronischen Pedals nach Erinnerung und Erfahrung wählen, um den richtig dosierten Schub "einzustellen". Das ist gar nicht sooo leicht, bei Fahrzeugen mit progressiver Gaspedal-Kennlinie. Bei einem 100PS-Auto ist das einfach, da kann man einfach voll durchtreten und warten, bis es schneller wird. Das ist leicht.
Es mag ja sein, dass Du solche Probleme noch nie hattest. Allerdings ist dann die Frage, weshalb hattest du sie nie? Immer nur lahme Krücken gefahren?
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Viele Dank für den Tip. Eine Probefahrt mit dem Auto der Wahl ist sicher Pflicht. Danke nochmal. Lg.
Zitat:
@Ricki_Maserati schrieb am 20. September 2021 um 13:23:05 Uhr:
Einspruch: ... Man kann die Leistung nicht dosieren, wenn das Fahrzeug noch beim Runterschalten ist. Erst danach kann man mit dem Gaspedal die Leistung sauber dosieren. Du müsstest also vorher schon die Gaspedalstellung des elektronischen Pedals nach Erinnerung und Erfahrung wählen, ...
Also im Fazit: je stärker das Auto, desto mehr Gefummel vor dem Überholen? Na wenn's schön macht :-) Mich würden solche Mängel nicht befriedigen.
Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 20. September 2021 um 13:26:57 Uhr:
Zitat:
@Ricki_Maserati schrieb am 20. September 2021 um 13:23:05 Uhr:
Einspruch: ... Man kann die Leistung nicht dosieren, wenn das Fahrzeug noch beim Runterschalten ist. Erst danach kann man mit dem Gaspedal die Leistung sauber dosieren. Du müsstest also vorher schon die Gaspedalstellung des elektronischen Pedals nach Erinnerung und Erfahrung wählen, ...
Also im Fazit: je stärker das Auto, desto mehr Gefummel vor dem Überholen? Na wenn's schön macht :-) Mich würden solche Mängel nicht befriedigen.
Ich habe keine Ahnung, was Dich befriedigt aber am Minus-Schaltpaddel zwei oder drei mal zu klicken, um dann schön sauber dosiert Gas geben zu können, ist für mich sehr befriedigend. Viel mehr, als das Drauflatschen und dann einen Tritt ins Kreuz. Autos mit so wenig Leistung, dass es keinen Unterschied macht, ob man drauftritt oder vorwählt, finde ICH extrem unbefriedigend.
Zitat:
@Ricki_Maserati schrieb am 20. September 2021 um 12:26:28 Uhr:
Mein Auto HAT eine vernünftige Automatik (ZF 6HP) und ich lege IMMER vor dem Überholen den richtigen Gang ein, also meist vom 6. in den 3., um einfach beim Druck auf das Gaspedal keinen Schaltvorgang abwarten zu müssen, was meist eine halbe bis eine knappe Sekunde dauert.
Das WAR zumindest eine vernünftige Automatik, bis vor 10 Jahren.
So ganz auf der Höhe der Zeit ist sie heute nicht mehr.
Ein aktuelles 8HP hat deinen Gang schon gewechselt, bevor Du mit der Hand den Wählhebel erreicht hast.
Benutzen und vergessen. So wie es sein soll.
In dem Moment in dem ich (gerade bei einem ZF Automaten) manuell herumrühren muss, stimmt etwas nicht oder ich habe mir das für mich falsche Getriebe gekauft.
Auch das modernste und neueste Automatikgetriebe kann etwas nicht, was jeder Fahrer kann: Vorausschauen!
Der Fahrer sieht nämlich, wann kein Gegenverkehr (mehr) kommt und wann er beschleunigen kann. In diesem Augenblick hat er bereits den passenden Gang eingelegt und der Motor läuft mit der erhöhten Drehzahl. Das kann keine Automatik. Sie reagiert erst dann, wenn der Fahrer Gas gibt - und das macht er erst, wenn der Gegenverkehr vorbei ist. Dann muss das Getriebe erstmal schalten und der Motor muss gegen sein eigenes Trägheitsmoment höhere Drehzahlen erreichen. Eine halbe bis ganze Sekunde kann da schon mal leicht vergehen.
Das Ganze macht aber nur wirklich Sinn, wenn man sehr flott unterwegs sein will und die Lücke im Gegenverkehr recht kurz ist. Wenn ich auf einer schnurgeraden Landstraße überholen will und ich sehe, dass die nächsten Hunderte Meter nichts kommt, dann trete ich auch einfach nur auf den Paddel und lasse das Getriebe den Rest machen.
Zitat:
@Matsches schrieb am 20. September 2021 um 14:54:33 Uhr:
Zitat:
@Ricki_Maserati schrieb am 20. September 2021 um 12:26:28 Uhr:
Mein Auto HAT eine vernünftige Automatik (ZF 6HP) und ich lege IMMER vor dem Überholen den richtigen Gang ein, also meist vom 6. in den 3., um einfach beim Druck auf das Gaspedal keinen Schaltvorgang abwarten zu müssen, was meist eine halbe bis eine knappe Sekunde dauert.
Das WAR zumindest eine vernünftige Automatik, bis vor 10 Jahren.
So ganz auf der Höhe der Zeit ist sie heute nicht mehr.Ein aktuelles 8HP hat deinen Gang schon gewechselt, bevor Du mit der Hand den Wählhebel erreicht hast.
Benutzen und vergessen. So wie es sein soll.
In dem Moment in dem ich (gerade bei einem ZF Automaten) manuell herumrühren muss, stimmt etwas nicht oder ich habe mir das für mich falsche Getriebe gekauft.
Das ist Quatsch. Ich hatte vorher einen BMW mit 4,4L V8 und 8HP und das war keinesfalls schneller. Mehr Gänge hat es und vielleicht ist es 3kg leichter aber schneller schaltet es definitiv nicht. Im Sportmodus (MC-Shift genannt) knallt das 6HP die Gänge in nur 60ms rein.
Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 20. September 2021 um 15:22:14 Uhr:
Auch das modernste und neueste Automatikgetriebe kann etwas nicht, was jeder Fahrer kann: Vorausschauen!Der Fahrer sieht nämlich, wann kein Gegenverkehr (mehr) kommt und wann er beschleunigen kann. In diesem Augenblick hat er bereits den passenden Gang eingelegt und der Motor läuft mit der erhöhten Drehzahl. Das kann keine Automatik. Sie reagiert erst dann, wenn der Fahrer Gas gibt - und das macht er erst, wenn der Gegenverkehr vorbei ist. Dann muss das Getriebe erstmal schalten und der Motor muss gegen sein eigenes Trägheitsmoment höhere Drehzahlen erreichen. Eine halbe bis ganze Sekunde kann da schon mal leicht vergehen.
Genau richtig.Das Ganze macht aber nur wirklich Sinn, wenn man sehr flott unterwegs sein will und die Lücke im Gegenverkehr recht kurz ist. Wenn ich auf einer schnurgeraden Landstraße überholen will und ich sehe, dass die nächsten Hunderte Meter nichts kommt, dann trete ich auch einfach nur auf den Paddel und lasse das Getriebe den Rest machen.
Ich nicht, ich schalte zum Überholen immer manuell vor. Aber das ist sicherlich Geschmacksache. Ich fummle einfach gern an den Schaltpaddeln. 😛
Zuviel PS bei zu wenig Drehmoment. Mit ausreichend Abstand zum zu Überholenden kann ich mir manuelle Schaltmanöver sparen. Diesel, die Kraft, die aus dem Keller kommt.
Oh, mit 900 Nm Drehmoment bei knapp über Leerlaufdrehzahl geht schon eine Menge. Mit ausreichendem Abstand zum Vordermann ist dann Überholen problemlos möglich.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 20. September 2021 um 18:05:43 Uhr:
Zuviel PS bei zu wenig Drehmoment. Mit ausreichend Abstand zum zu Überholenden kann ich mir manuelle Schaltmanöver sparen.
den Abstand hast aber nicht immer darum gehts doch.... manchmal erfordert es die Situation zb. hinter einem LKW/WoMo ect. eben schnell in die Pötte zu kommen weil sonst keine Möglichkeit mehr besteht zb. auf der täglichen Arbeitsstrecke.
und dann geht das auch nur wenn das Getriebe schon weiß was man vorhat. Wie oben schon genannt.
Ich fahre im Alltag noch ein altes ZF 6HP am 3L TDI, das hat ein DSP also Dynamisches Schaltprogramm wo die Steuerung "lernt" wie du fährst. Heißt konkret bei normaler zahmer Fahrweise wie üblich , tut sich bei plötzlichem Gas geben bis 50% Gaspedalstellung erstmal garnichts in Punkto runterschalten.
Das ist einerseits gut weil das Getriebe auf D damit nicht nervös agiert,genau so möchte man das ja auch idR.
Aber zum zackigen Überholen reicht das nicht, ohne Manuelle Gasse oder S Stellung vergeht ein ganzer Moment bis Schub da ist und damit einiges(!) an Wegstrecke die man nicht hat.
Ladedruck ist erst ab 2000u voll da also muss das Getriebe den Motor auch entsprechend drehn lassen & ohne die richtige Übersetzung geht das nunmal nicht. Es hängt also eines vom andern ab.
Ganz anders verhält sich da mein V8 Sauger mit 5HP24, der Automat ist zwar älter aber schon Serie in D nervös programmiert und geringe Gasbewegungen lassen ihn 2Stufen zurückschalten womit überholen nur ein Fingerschnipp ist. Wenn ich in S Stellung gehe wird es schon fast unangenehm.
Man sollte also schon unterscheiden von welchem Getriebe man spricht und was für ein Motor & Hersteller hinten dran hängt.
Es macht keinen Sinn ein DSG , DKG , PDK oder ZF über einen Kamm zu scheren. Zumal jeder Hersteller seine eigene SoftwarePhilosophie hat und somit auch ein & das gleiche Getriebe sich völlig unterschiedlich verhalten kann.