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Drängler und Raser

Themenstarteram 27. Januar 2005 um 12:30

wie kommt es, daß genau die Typen, die auf der Autobahn drängeln, massig Zeit haben, wenn sie auf der Gegenspur einen Unfall ansehen wollen und Staus verursachen?

Wie kann man diesen Idioten am Steuer beikommen?

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312 Antworten

@meik's 190er

Drängler sind keinesfalls die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle, sondern nicht angepasste Geschwindigkeit (tödlich meist auf Landstraßen).

Die Drängler und Raser haben sich seit Turbo-Rolf wieder in das Rampenlicht der Öffentlichkeit geschoben.

Aber die Fakten sprechen eine andere Sprache.

Gegenteilig sind die BAB's die sichersten Straßen. Hier haben wir es speziell mit stark zunehmenden schweren Verkehrsunfällen mit Transportern (die teilweise mit 160 bis 180 links fahren) und dem Schwerlastverkehr zu tun.

Die paar schweren Unfälle, die ich persönlich erlebt habe (Gott sei Dank nur als Zeuge und Ersthelfer) gingen alle auf das Konto fehlende Aufmerksamkeit (Fahrbahnwechsel ohne Beachten des rückwärtigen Verkehrs, Auffahren in das Stauende) oder auf zu hoher Geschwindigkeit bei Schnee bzw. Nässe.

Der Lustigste:

Eine Ente wurde von 110 auf 180 beschleunigt.

Einziger Schaden: Der Kühler vom auffahrenden Mercedes.

Die Unfälle mit Schwerverletzten und Toten sind mir immer lange nachgegangen. Es ist unbeschreiblich, wie das ist wenn Du jemanden unter einem Kleintransporter rausziehst und sofort erkennst, dass der keine Stunde mehr lebt (war mein letztes diesbezügliches Erlebnis vor 18 Monaten).

Da zu helfen und das zu verarbeiten ist nicht so einfach wie sich im Thread über andere auszulassen.

Deswegen habe ich für so viele Agression einfach kein Verständnis.

Drängler haben den schwarzen Peter der Ihnen zusteht, Bremser verleugnen häufig Ihre Agression und fühlen sich auch noch im Recht.

Beide Gruppen gehören zur Läuterung eine Woche lang in einen Rettungswagen. Das Elend und die Schmerzen die sie da teilweise zu sehen bekommen, läutert bis auf die Hartgesottenen wohl die meisten.

@martin,

80 ist keinesfalls eine optimale Geschwindigkeit.

Da wird oft der Abstand zu klein und dann geht der Verkehr ganz in die Knie. Folge:

Auffahrunfälle mit Blechschäden und alles ist dicht.

Sehr beeindruckend finde ich immer wieder die Niederländer. Die fahren zu Hause so im Schnitt 130 bis 140, das mit dem Überholen und Überholen lassen klappt traumhaft.

Kaum Drängler, kaum Bremser (auch wenn einmal jemand 180 risikiert).

In Deutschland passen sich viele der eben Gelobten allerdings sehr schnell an "unsere" Fahrweise an ...

@madcruiser:

"Deswegen habe ich für so viele Agression einfach kein Verständnis.

Drängler haben den schwarzen Peter der Ihnen zusteht, Bremser verleugnen häufig Ihre Agression und fühlen sich auch noch im Recht.

Beide Gruppen gehören zur Läuterung eine Woche lang in einen Rettungswagen. Das Elend und die Schmerzen die sie da teilweise zu sehen bekommen, läutert bis auf die Hartgesottenen wohl die meisten."

Absoluter Volltreffer!!!

Trotzdem bleibt der Abstand auf BAB eine der häufigsten Ursachen. Man kann natürlich auch sagen für den Abstand war er zu schnell...gerade bei den Transporterunfällen, die im Bremsweg einem PKW deutlich unterlegen sind und daher viel mehr Abstand halten müssten. Der Schwerlastverkehr verursacht aber statistisch deutlich weniger Unfälle, dafür sind die Unfallfolgen umgleich größer.

Wünsche allen eine aggressionsfreie und unfallfreie Teilnahme am Verkehr! Etwas mehr Toleranz und Rücksichtnahme und es könnte so einfach sein. :)

Gruß Meik

am 27. Januar 2005 um 17:20

Das Thema ist wohl sehr brisant.

In D ist die Verkehrsdichte oft höher als im Ausland.

In Sveden ist das viel ruhiger.

Kein "Transitland".

Wenn alle mitschwimmen und sich nicht aufregen, geht das bestimmt besser.

Warum muß man einen Stau machen, um einen Unfall anzusehen?

Ohne zu helfen?

Ich weiß es nicht.

Das Problem mit den Gaffer-Staus kenne ich auch nur von deutschen Autobahnen...

am 27. Januar 2005 um 17:43

"Gaffer" ist wohl der passende ausdruck.

Ich weiss nicht, wie es sonst in Europa ist, aber im deutschen verkehrsfunk hört man öfter:

"Stau durch gaffer".

Warum machen die das?

Ich habe den Verdacht, das sie es tun, weil der eigene Alltag nicht mehr interessant genug ist...

am 27. Januar 2005 um 18:29

Wo es ja angeblich alle so eilig haben...

Zitat:

Original geschrieben von martin22926

Die bekloppten Typen ... riskieren meinerseits die Anwendung des Notwehr-§!

...

Oder liegt es daran, daß nun die Jahrgänge der PISA-Geschädigten den Führerschein machen dürfen?

Meine Pappe datiert aus DEZ-1973

Notwehr greift da ganz sicher nicht. Auge um Auge steht in der Bibel, nicht in der StVO oder im BGB. Ausbremsen oder ähnliches Verhalten ist in meinen Augen noch schlimmer als Drängeln, weil es ganz bewusst geschieht. Damit bist du kein bisschen besser als die Drängler.

Auch wenn es zu meiner Schulzeit noch kein deutsches PISA-Desaster gab fühle ich mich doch ein wenig angegriffen, da mein Führerschein noch deutlich jünger ist als deiner. Also, solche Vorurteile (das war nur ein Beispiel) bringen uns hier nicht weiter. Der dicke Benz, der dich von der linken Spur schieben will, wird sicher nicht von einem Teenager gefahren. (Was nicht heißen soll, dass jeder Benz drängelt oder nur Benzfahrer drängeln; war nur ein Beispiel!)

Zitat:

Kann es sein, daß wir in Deutschland nur deshalb noch kein Tempolimit auf Autobahnen haben, weil sonst bestimmte Typen ihre Frauen und Kinder prügeln würden?

Kann es sein, dass du dich über die Drängler aufregst, weil du mit deinem Leben nicht zufrieden bist? Was soll denn der Quatsch???

Lass doch die Drängler einfach bei der nächsten Gelegenheit vorbei und denk dir deinen Teil. Aber Rachegelüste bringen da sicher nichts. Natürlich ist Drängeln nicht erlaubt und zudem sehr gefährlich. Aber das gleiche gilt laut §1 (!) für Behinderungen und Gefährdung jeder Art. Also auch für Schleicher und erst recht für Ausbremser.

Du sagst, du möchtest auch mal mit 60 über eine Landstraße fahren können, obwohl 70 erlaubt ist. Klar, das akzeptiere ich. Aber vielleicht solltest du akzeptieren, dass evtl. ein Anderer dort mit 70 oder sogar mehr fahren möchte, weil er es eilig hat. Es gibt 2 Möglichkeiten: Entweder, man läßt den Eiligen vorbei und minimiert so die Gefahr, oder man hält ihn auf, fährt womöglich noch langsamer oder bremst sogar. Damit bringt man dann mindestens 2 Leute in eine Gefahrensituation. Was ist wohl besser?

Gruß,

Tom

Bitte nicht persönlich nehmen, aber deine Texte sind ja auch recht provokativ... ;)

Zum Thema "Gaffer":

Wenn man erkennt, dass weiter vorn ein Unfall passiert ist (auch wenn es auf der Gegenfahrbahn ist), dann ist es durchaus sinnvoll, seine Geschwindigkeit zu reduzieren und besonders aufzupassen. Schließlich könnten Teile herumliegen oder Personen planlos umherirren. Außerdem sollte man immer schauen, ob man evtl. anhalten muss, um zu helfen oder die Unfallstelle abzusichern.

Wenn man diese Punkte alle "abgehakt" hat (insbesondere, wenn man sieht, dass bereits Einsatzkräfte vor Ort sind), dann sollte man natürlich möglichst zügig weiterfahren. Aber bis dahin kann eben (bei entsprechender Verkehrsdichte) schon ein Stau entstanden sein --- obwohl von "Gaffen" keine Rede sein kann.

Dass es freilich auch "Gaffer" gibt, ist unbestritten --- aber bitte nicht alle in einen Topf werfen!

Zitat:

Original geschrieben von Tom N16

Aber Rachegelüste bringen da sicher nichts.

Genau. Die belasten nur das eigene Nervenkostüm.

am 27. Januar 2005 um 22:50

Zitat:

Schließlich könnten Teile herumliegen oder Personen planlos umherirren

Das kann bestimmt sein.

Aber wenn ich wirklich helfen und nicht gaffen möchte, dann halte ich auf der standspur an.

Zitat:

Original geschrieben von Angel325

Aber wenn ich wirklich helfen und nicht gaffen möchte, dann halte ich auf der standspur an.

Richtig. Aber erst mal muss man ja abbremsen und die Lage abschätzen.

"Ruhiger" auf unseren strassen würde es sein,wenn man wie es im gesammten Europäischen Ausland schon gang und Gebe ist,ein Tempolimit einzuführen,würde auch der Umwelt gut tun.

Nicht das ich das jetzt befürworte,aber besser wäre das(Theoretisch)

Zitat:

Original geschrieben von ubc

Zum Thema "Gaffer":

Wenn man erkennt, dass weiter vorn ein Unfall passiert ist (auch wenn es auf der Gegenfahrbahn ist), dann ist es durchaus sinnvoll, seine Geschwindigkeit zu reduzieren und besonders aufzupassen. Schließlich könnten Teile herumliegen oder Personen planlos umherirren. Außerdem sollte man immer schauen, ob man evtl. anhalten muss, um zu helfen oder die Unfallstelle abzusichern.

...

Dass es freilich auch "Gaffer" gibt, ist unbestritten --- aber bitte nicht alle in einen Topf werfen!

Hey, ubc, heute sind wir mal einer Meinung! ;)

Auch ich reduziere in der Regel meine Geschwindigkeit deutlich, wenn die Situation nicht zu 100% überschaubar ist. Das heißt: Bei Unfällen auf der Gegenfahrbahn der AB so gut wie nie, bei Unfällen auf der eigenen Spur so gut wie immer, genau wie auf Landstraßen und in der Stadt.

Die Punkte die ich dabei besonders zu beachten versuche: - Personen auf der Fahrbahn? - Hilfe nötig? - Ist die Unfallstelle ausreichend gesichert? (in der Stadt standen z.B. letzte Woche abends zwei Autos mitten auf einer Kreuzung, mindestens 20 Gaffer am Rand, aber keiner kam auf die Idee die Warnblinker einzuschalten) - Nähern sich Einsatzfahrzeuge?

Also bremsen an der Unfallstelle nur zur Sicherheit oder um zu helfen - nicht zum Gaffen!

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