Distronic Fragen

Mercedes E-Klasse W211

Nabend zusammen!
Möchte für meinen alten Herren ein neues Auto kaufen, wobei ich diesmal die Distronic-Funktion (noch) nicht überlesen habe.

Wie genau funktioniert die Distronic? Ist die an den Tempomat gekoppelt? Wenn man beispielsweise im Verkehr mit 120km/h mitschwimmt und den Tempomat auf 200 stellt - fährt das Auto dann mit 120 bis die Bahn frei ist?

Haltet ihr die Distronic allgemein für empfehlenswert?

Grüße

35 Antworten

moin, moin,

für mich völlig unverständlich, warum die Distronic erst ab 30 km/h funktioniert. Gerade für das voll nervige Stau-Fahren in Schrittgeschwindigkeit ist sie nicht einsetzbar.
Hab zwar Automatik und damit ist es schon wesentlich erträglicher als mit Schaltung, aber trotzdem würde ich gerade in solchen Situartionen gerne ganz mein Füsse vom Pedal nehmen.
Somit werde ich im nächsten Fahrzeug wieder darauf verzichten.

Tschüss

Hi,

nur so zur Info:

Guten Tag,

Anbei unser Angebot für Sie:

Montage Distronic im W211 inkl. aller Teile:
Preis: 3.250,52 EUR

Alle Preise inkl. MwSt.

Mit freundlichen Grüßen

MBTC- Team

Fa. CarTechSystem

Benz Straße 11

73760 Ostfildern (Stuttgart)

Germany

Tel.: +49 (0)711 / 55 37 97 0

Fax: +49 (0)711 / 55 37 97 2

Car Technical Systems www.cartechsystem.de

Mercedes-Benz Technik Center www.mbtc.de

Gruß
Sippi

Zitat:

Original geschrieben von Sippi-1


Hi,

nur so zur Info:

Guten Tag,

Anbei unser Angebot für Sie:

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Mit freundlichen Grüßen

MBTC- Team

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Gruß
Sippi

das ist ja ausserordendlich günstig, wenn man bedenkt das der sensor alleine 2200€ kostet. der arbeitsaufwand ist auch recht gross.

Zitat:

Original geschrieben von oldenburger


für mich völlig unverständlich, warum die Distronic erst ab 30 km/h funktioniert. Gerade für das voll nervige Stau-Fahren in Schrittgeschwindigkeit ist sie nicht einsetzbar.

Ich hätt' die Distronic auch gern um einen Stau-Assi erweitert. Aber dazu müsste das Ding auch stehende Fahrzeuge sicher verarbeiten können - und genau das kann sie ja nicht.

Wie erklärt man der Distronic, wie sie eine Hauswand von einem stehenden Fahrzeug unterscheiden kann. Im ersten Fall wird wohl eine Kurve die drohende Kollision vermeiden. Im zweiten Fall wäre bremsen ratsam. Das was der Mensch spielend mal so neben bei schafft, ist für die Elektronik immer noch nicht sicher lösbar. Nämlich eine zuverlässige Bilderkennnung und Einschätzung der Situation.

Ein Stau-Assi würde (wahrscheinlich) nur aus dem Stand (aktiviert) funktionieren. Indem er sich an das im Stand angedockte Hindernis dranhängt. Dazu reicht aber fast die Parktronic. Trotzdem müsste der Stau-Assi komplett getrennt von der Distronic aktiviert werden. Man bräuchte damit zwei Modi: normale Fahrt (30 - 180 km/h) und Stau-Fahrt (0 - 30 km/h). Würde der Stau-Modus bei höheren Geschwindigkeiten erlaubt sein, hätten wir wieder das Problem der stehenden Hindernissen bei der Distronic.

Man könnte jetzt natürlich bei der (angenommen) Grenze von 30 km/h automatisch zwischen den beiden Modi hin- und herschalten. Dann würde sich aber wiederum der Fahrer an diesen Luxus gewöhnen. Und es dauert nicht lang, bis er sich auf die Technik verlässt und ins stehende Stau-Ende rast.

Man sieht also, selbst wenn man sich nur ein paar Verkehrs-Situationen vor Augen führt und das Gewohnheitstier Mensch mit ins Spiel bringt, ist ein Stau-Assi gar nicht so einfach zu bauen. Von den technischen Problemen reden wir mal gar nicht.

Chris

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Mit dem Stau-Assi hätte ich aber wenig Probleme - der kann nicht viel anstellen, auch wenn er mal nicht richtig funktioniert. 😉

Ich als c-klasse fahrer habe ja keine Distronic.Wie sieht das denn aus wenn ich mit meiner c-klasse vor einer e-klasse mit DTR fahre und dann langsam von 100 auf 0 abbremse??bleibt die e-klasse dann auch stehen(sie muss ja durch mein "zartes"bremsen keine vollbremsung machen)oder schaltet sie bei 30 ab und fährt mir mit piepender parktronik ins heck??

Die DISTRONIC in meinem neuen CLS bremst mit geringer Verzögerungswirkung auch bis auf "0" ab (z.B. beim langsamen Heranfahren des Vordermanns an eine Ampel). Getestet habe ich das einmal - nutzen würde ich es wegen des doch sehr geringen, verbleibenden Abstandes nicht.

Ein anderes Feature ist, bei abgeschalteter DISTRONIC, die Abstandswarnung (die eigens eingeschaltet werden muß). Sie zeigt zuerst eine viel zu kleine, rote Lampe im Drehzahlmesser und gibt dann einen durchdringenden Warnton ab. Dies geschieht im Gegensatz zu dem, was meine Vorredner sagten, auch bei stehenden Hindernissen oder bei zu überholenden, langsameren Fahrzeugen.

Aber, und hier kommt eine Frage nach dem Sinn einer solchen Hilfe auf: es ist nicht reproduzierbar, wann und bei welchen Randbedingungen eine Warnung ausgelöst wird! Der Alarm kommt manchmal zu früh, mal zu spät oder auch garnicht und bleibt damit eine unzuverlässige Hilfe bei evtl. Notfällen, wenn man mal "geschlafen" hat.

Trotzdem: ich bin von der DISTRONIC absolut überzeugt und setze sie häufig im Kolonnenverkehr ein, möchte aber jeden davor warnen, in ihr einen Autopiloten zu sehen. Sie bleibt ein Hilfsmittel - fahren muß weiterhin der Fahrer!

Zitat:

Original geschrieben von billigothi


Ich hätt' die Distronic auch gern um einen Stau-Assi erweitert. Aber dazu müsste das Ding auch stehende Fahrzeuge sicher verarbeiten können - und genau das kann sie ja nicht.

Wie erklärt man der Distronic, wie sie eine Hauswand von einem stehenden Fahrzeug unterscheiden kann. Im ersten Fall wird wohl eine Kurve die drohende Kollision vermeiden. Im zweiten Fall wäre bremsen ratsam. Das was der Mensch spielend mal so neben bei schafft, ist für die Elektronik immer noch nicht sicher lösbar. Nämlich eine zuverlässige Bilderkennnung und Einschätzung der Situation.

Ein Stau-Assi würde (wahrscheinlich) nur aus dem Stand (aktiviert) funktionieren. Indem er sich an das im Stand angedockte Hindernis dranhängt. Dazu reicht aber fast die Parktronic. Trotzdem müsste der Stau-Assi komplett getrennt von der Distronic aktiviert werden. Man bräuchte damit zwei Modi: normale Fahrt (30 - 180 km/h) und Stau-Fahrt (0 - 30 km/h). Würde der Stau-Modus bei höheren Geschwindigkeiten erlaubt sein, hätten wir wieder das Problem der stehenden Hindernissen bei der Distronic.

Man könnte jetzt natürlich bei der (angenommen) Grenze von 30 km/h automatisch zwischen den beiden Modi hin- und herschalten. Dann würde sich aber wiederum der Fahrer an diesen Luxus gewöhnen. Und es dauert nicht lang, bis er sich auf die Technik verlässt und ins stehende Stau-Ende rast.

Man sieht also, selbst wenn man sich nur ein paar Verkehrs-Situationen vor Augen führt und das Gewohnheitstier Mensch mit ins Spiel bringt, ist ein Stau-Assi gar nicht so einfach zu bauen. Von den technischen Problemen reden wir mal gar nicht.

Chris

Hallo billigothi,

hmm, wo ist der Unterschied zwischen einer Hauswand und einem langsamer fahrenden Auto.
Beide nähern sich meinem Wagen, die Hauswand halt schneller als der Wagen. In dem einen Fall ist also stärkeres Bremsen, und dem anderen sachtes Bremsen notwendig.
Oder wo liegt der Unterschied zwischen Fahrsituartionen bei 30 km/h zu denen bei 15 km/h ?
Will mir beides nicht so recht einleuchten.

Ich vermute hier schlicht die Anbindung an den Tempomat als den eigentlichen Grund. Naja, nichts genaues weiss man nicht.
Wo bei ich es beim Tempomat auch unverständlich finde, das dieser erst ab 30km/h einstellbar ist.
Es soll ja auch schon Tempo 20-Zonen geben...

@Rockbit

Zitat:

Sie bleibt ein Hilfsmittel - fahren muß weiterhin der Fahrer!

dem ist sicherlich uneingeschränkt zuzustimmen.

Tschüss

Hat u.A. noch rechtliche Ursachen. Die ABE eines Tempomaten ist daran geknüpft, dass das System erst ab 30-40 einschaltbar ist.

Ganz einfach deswegen, weil in 30er Zonen dank Kinder, Fussgänger etc. höhere Aufmerksamkeit erforderlich ist und man keine unaufmerksamen Leute haben will, die mit Tempomat und 30 durch die Zonen rollen.

Und wie bringt man dem System den Unterschied zwischen Stau und 30er-Zone bei? Höchstens mit Kopplung ans Navi.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von ex 190


Ich als c-klasse fahrer habe ja keine Distronic.Wie sieht das denn aus wenn ich mit meiner c-klasse vor einer e-klasse mit DTR fahre und dann langsam von 100 auf 0 abbremse??bleibt die e-klasse dann auch stehen(sie muss ja durch mein "zartes"bremsen keine vollbremsung machen)oder schaltet sie bei 30 ab und fährt mir mit piepender parktronik ins heck??

Nochmal, die Distronic der E-Klasse bremst mit maximal 20 % der Bremsleistung - dies entspricht 2 m/s^2. (Aber das hast du ja mit dem "zarten Bremsen" berücksichtigt.)

In deinem Beispiel bremst die E mit dir mit ab. Der Abstand verringert sich dabei laufend. Nicht weil sie es nicht schafft, sondern weil der eingestellte Abstand in Sekunden (1 bis 2) erfolgt - nicht in Meter. Und ein konstant eingestellter Abstand in Sekunden bedeutet bei kleiner werdender Geschwindigkeit, dass sich der Abstand in Meter mit verringert.

Erreicht die E die 30 km/h Marke, dann fliegt die Distronic raus. Das macht sie aber nicht heimlich, still und leise, sondern sie piepst und zeigt im Display die Meldung "Distronic aus" an. Trotzdem hört sie nicht gleich zu bremsen auf. Im Gegenteil, eigentlich bremst sie weiter. Das passiert aber auch nicht beliebig lang (z.B. bis Stillstand). Gefühlsmäßig würd' ich sagen, sie bremst ca. 1 Sekunde weiter - das entspricht auch ihrer sonst üblichen Reaktionszeit. Bei dieser niedrigen Geschwindigkeit (30 km/h und fallend) könnte man das aber als bremsen bis fast zum Stillstand fehlinterpretieren.

Daraus folgt, wenn der E-Fahrer nicht aufpasst, und die letzten paar km/h bis zum Stand nicht selber bremst, dann kracht dir die E mit quitschender Parktronic ins Heck - falls die arsch-langsame Parktronic das überhaupt rafft.

Chris

Der Radarstrahl benötigt eine gewisse Laufzeit um überhaupt zur Entfernungsmessung eingestzt werden zu können.
Ein Wellenpaket wird ausgesendet und der Sender muß dann ausschwingen und dem Empfänger einen ungestörten Empfang des Echos ermöglichen.

Unterhalb von 30km/h könnte ein vorschriftsmäßiger Abstand schon allmählich an die Grenze des Systems kommen.
Eine Sekunde Abstand bei 30km/h sind nur 8,3m bzw. 56 Picosekunden Laufzeit für den Strahl oder rund eine Achtzehnmilliardstel Sekunde.

In dieser Zeit muß der Sensor komplett von Senden auf Empfangen umsteigen und das schafft er gerade eben noch.

Für die üblichen Radaranwendungen ist das schon extremer Nahbereich.

Eigentlich müßte das System bei geringerer Geschwindigkeit auf einen ebenso hochwertigen Ultraschallsensor umsteigen.
Die Parktronic-Böppel sind für Entfernungen über einem Meter zu ungerichtet.

Ich vermute, in Analogie zum herkömmlichen Tempomaten hat man dann unterhalb 30km/h einfach abgeschnitten.

Wirklich gelungen ist aber tatsächlich der Umgang mit einem vornewegfahrenden Auto, das dann bremst und anhält.
Wenn man sich einfach mal traut, die Distronic alleine machen zu lassen, bremst sie tatsächlich fast bis auf Null runter.
Nur die übliche Kriechgeschwindigkeit bei eingelegter Fahrstufe bleibt übrig.
Dazu gibt´s noch einen Warnpieps und die Anzeige im Display.
Dazu die schon lange roten Bremslichter des Vordermanns...

Wer da tatsächlich noch auffährt, dem ist sicher überhaupt nicht mehr zu helfen.
Es gäbe auch sicher nicht einmal einen nennenswerten Schaden, ist wirklich nur Kriechgeschwindigkeit.

Und es kostet echte Überwindung, dabei nicht selbst zu bremsen.

ist schon ein ziemlich ausgefuchstes Gerätchen. 🙂

MfG ZBb5e8

Zitat:

Original geschrieben von Rockbit


Die DISTRONIC in meinem neuen CLS bremst mit geringer Verzögerungswirkung auch bis auf "0" ab (z.B. beim langsamen Heranfahren des Vordermanns an eine Ampel).

Bist du dir da sicher? Meine Erfahrung ist, die Distronic verabschiedet sich bei 30 km/h bzw. leicht drunter - aber sie bremst weiter. Allerdings nicht bis zum Stillstand, sondern nur um die üblliche Reaktionszeit verlängert (ca. 1 Sekunde). Bei der niedrigen Geschwindigkeit kommt einem das vor, als würde sie bis zum Stillstand abbremsen - die letzten Meter vertraut man ihr eh nicht mehr und bremst selber.

Ich war auch mal mutig, und hab' (wie du) sie bei der Ampel hinter einem Wagen runterbremsen lassen. Bei 30 km/h pfeifts und im Display steht "Distronic aus". Sie hat noch weiter gebremst. Aber ca. bei der Leerlauf-Geschwindigkeit war die Bremse dann weg, und der Wagen rollte weiter vorwärts - also selber in die Eisen.

Zitat:

Ein anderes Feature ist, bei abgeschalteter DISTRONIC, die Abstandswarnung (die eigens eingeschaltet werden muß). Sie zeigt zuerst eine viel zu kleine, rote Lampe im Drehzahlmesser und gibt dann einen durchdringenden Warnton ab.

Ich musste erstmal in der Betriebsanleitung nachlesen - du hast recht, mit einem Knopf (Schalter übern Drehrad) kann man die Abstandswarnung bei deaktivierter Distronic einschalten. Da der Schalter bei mir aber immer an war, bin ich mir bei dem Folgenden nicht ganz sicher.

Selbst wenn der Schalter aus ist, zeigt die Distronic doch immer alle erkannten Fahrzeuge an. Auch die rote Lampe geht an, wenn der Abstand zu gering wird. Ich bin der Meinung, das einzige was dieser Schalter aktiviert ist die akustische Warnung. Und das bei aktivierter und deaktivierter Distronic. Bei deaktivertem Schalter und Distronic fällt's einem halt nicht auf, die rote Lampe überseh' ich tagsüber so wie so, und aufs Display schaut man dann auch nicht - Distronic ist aus, also selber fahren. Der Schalter selbst ist mit einem Lautsprecher-Symbol beschriftet, und das gleiche Symbol erscheint oder verschwindet im Display, je nach Schalter-Stellung.

Ich werd's in nächster Zeit mal testen, was es mit dem Schalter auf sich hat.

Zitat:

Dies geschieht im Gegensatz zu dem, was meine Vorredner sagten, auch bei stehenden Hindernissen...

Ich bin weiterhin der Überzeugung, die Distronic sieht nur bewegte Hindernisse. Die Auflösung eines stehenden Fahrzeuges gegenüber dem stehendem Hintergrund ist mit einem primitivem System wie der Distronic nicht machbar.

Fährt man bei niedriger Geschwindigkeit und großem Abstand hinter einem Fahrzeug her, das anhält, so verschwindet der Gegener kurze Zeit nach seinem Stop, und der eigene Wagen beschleunigt wieder. Laut deiner Theorie müsste er weiter bremsen.

Es könnte natürlich sein, dass du auch so ein launisches Exemplar von Distronic erwischt hast wie ich. Meine zeigt ganz gerne Geisterfahrzeuge an. Also bewegte Hindernisse die gar nicht da sind. Da weit und breit kein Auto, Hund oder Igel zu sehen ist, könnte man das durchaus als Warnung vor stehenden Hindernissen deuten.

Zitat:

Aber, und hier kommt eine Frage nach dem Sinn einer solchen Hilfe auf: es ist nicht reproduzierbar, wann und bei welchen Randbedingungen eine Warnung ausgelöst wird! Der Alarm kommt manchmal zu früh, mal zu spät oder auch garnicht und bleibt damit eine unzuverlässige Hilfe bei evtl. Notfällen, wenn man mal "geschlafen" hat.

rotes Dreieck: Abstand zu gering (aber annähernd gleiche Geschwindigkeit)

blinkendes, rotes Dreieck und Gepiepe (Schalter ein): Bremsleistung reicht nicht, die Distronic braucht Brems-Hilfe

blinkendes, rotes Dreieck und Gepiepe (Schalter wurscht): die Distronic schmeißt die Nerven weg - gleich kracht's

Allerdings, die Distronic reagiert um ca. 1 Sekunde verzögert. Daher auch manchmal ihr scheinbar konfuses Agieren.

Zitat:

Trotzdem: ich bin von der DISTRONIC absolut überzeugt und setze sie häufig im Kolonnenverkehr ein, möchte aber jeden davor warnen, in ihr einen Autopiloten zu sehen. Sie bleibt ein Hilfsmittel - fahren muß weiterhin der Fahrer!

Ich fahr' eigentlich nur mit der Distronic. Autobahn und Landstraße so wie so. Aber auch Dorf und Stadt - solange der Verkehr kontinuierlich fließt.

Auch von mir nochmal: Die Distronic ist wie der Tempomat nur ein Assistent zur Unterstützung und Steigerung des Komforts. Geistig abschalten ist dabei nicht drin, das wäre ziemlich riskant.

Chris

Zitat:

Original geschrieben von oldenburger


hmm, wo ist der Unterschied zwischen einer Hauswand und einem langsamer fahrenden Auto.
Beide nähern sich meinem Wagen, die Hauswand halt schneller als der Wagen. In dem einen Fall ist also stärkeres Bremsen, und dem anderen sachtes Bremsen notwendig.

Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass man bei einem bewegten Hindernis davon ausgehen kann, dass es ein Fahrzeug auf der Straße vor dem eigenem Auto ist. Er kennt die Distronic den Radfahrer auf der nebenliegenden Rad-Spur, so ist's halt Pech. Aber es passiert nix schlimmes. Die Distronic bremst den Wagen halt auf die Geschwindigkeit des Radlers ein, obwohl die Straße fürs Auto eigentlich frei wäre.

Eine Hauswand ist ein stehendes Hindernis. So wie viele andere Dinge am Rand der Straße ebenfalls. Das Problem ist dabei nicht die Hauswand an und für sich. Sondern, dass man der Distronic den Unterschied zwischen Hauswand und stehendem Fahrzeug beibringen muss. Und das ist ziemlich schwierig. Aber versteif' dich hier nicht auf die Hauswand. Such' dir irgend ein (festes) Hindernis am Straßenrand das in den Abtastbereich der Distronic kommt. Z.B. eine kurvige Straße mit Bäumen am Rand. Die Bäume sollen ja wohl nicht angebremst werden. Ein stehendes Fahrzeug mitten auf der Straße aber sehr wohl. Diese Differenzierung ist nicht zu schaffen. Und darum werden stehende Hindernisse (Bäume, Hauswände, Fahrzeuge,...) einfach ignoriert. Tut man das, ist's wiederum Essig mit dem Staus-Assi. Den der muss stehende Fahrzeuge erkennen können - bäume aber ausblenden.

Zitat:

Oder wo liegt der Unterschied zwischen Fahrsituartionen bei 30 km/h zu denen bei 15 km/h ?
Will mir beides nicht so recht einleuchten.

In dem fiktiven technischem Spielzeug hab' ich einfach mal eine Grenze von 30 km/h angenommen. Ich würd' sie aber eher weiter unten ansiedeln - 30 km/h ist schon eine ganze Menge.

Aber, das Wesentliche ist die unterschiedliche Erkennungs- bzw. Reaktionsstrategie in den beiden Modi. Über der Grenze werden stehende Hindernisse ignoriert (Grund sie oben). Das ist der ganz normale Distronic-Betrieb so wie er heute schon realsiert ist.

Unterhalb der Grenze (also im Stau-Modus) müssen die stehenden Hindernisse berücksichtigt werden - ist wohl klar warum. Hier haben wir den noch zu bauenden Stau-Assi.

Zitat:

Ich vermute hier schlicht die Anbindung an den Tempomat als den eigentlichen Grund. Naja, nichts genaues weiss man nicht.

Das kann durchaus ein Grund sein, warum die Distronic bei 30 km/h begrenzt ist. Wenn auch Tempomaten hier begrenzt sind (aus welchen Gründen auch immer), bietet sich diese Grenze auch für die Distronic an.

Diese Grenze ist aber sicher kein Grund, der einen Stau-Assi verhindert.

Chris

Zitat:

Original geschrieben von ZBb5e8


Der Radarstrahl benötigt eine gewisse Laufzeit um überhaupt zur Entfernungsmessung eingestzt werden zu können.
Ein Wellenpaket wird ausgesendet und der Sender muß dann ausschwingen und dem Empfänger einen ungestörten Empfang des Echos ermöglichen.

Unterhalb von 30km/h könnte ein vorschriftsmäßiger Abstand schon allmählich an die Grenze des Systems kommen.
Eine Sekunde Abstand bei 30km/h sind nur 8,3m bzw. 56 Picosekunden Laufzeit für den Strahl oder rund eine Achtzehnmilliardstel Sekunde.

Das spricht dann aber wohl weniger für ein Problem bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h, als viel mehr für ein Problem bei geringem Abstand. Dann müsste die Distronic nicht bei 30 km/h begrenzt sein, sondern nur für einen Mindestabstand zugelassen werden.

Das würde dann natürlich bedeutend, das unter 30 km/h (falls dies die magische Grenze ist) der Abstand in Meter (und nicht in Sekunden wie sonst) zum Vordermann konstant bleibt. Dieses Verhalten wäre sogar zu begrüßen. Wer will schon bei 5 km/h dem Vordermann auf einen Meter auffahren - auch wenn's die Regel "halber Tacho-Abstand" hergibt.

Chris

Distronicphilosophie

Hmnja, stimmt schon so.

Aber meine Gedanken waren: Je geringer die Geschwindigkeit ist, desto geringer sind auch die Abstände-in-Metern, mit denen das System fertig werden muß.
Von daher wurde vielleicht eine untere Geschwindigkeitsgrenze festgelegt, bei der genügend Reserve besteht um den Mindestabstand nicht zu unterschreiten, bei dem die Messung noch sicher funktioniert.

Es könnte aber auch daran liegen, daß deterministische Algorithmen wie die Funktionsweise der Distronic immer nur in einem begrenzten Bereich mit dem erwarteten Ergebnis konvergieren können.
Irgendwann muß man Einschränkungen festlegen, damit die Komplexität der Funktionen handhabbar bleibt.
Neuronale Systeme könnten da wesentlich mehr leisten, aber es wäre nicht analytisch vorhersagbar, was sie wirklich tun.
Daher bekommen sie (derzeit noch) keine Straßenzulassung.

Die Distronic "sieht" aber definitiv auch stehende Hindernisse, sie reagiert aber nicht darauf außer evtl. mit der Warnung.

Speziell geschärft scheint sie mir auf das Format "Spielende Kinder" - also ca. 1-1,5m hohe und schmale Strukturen.

Speziell desensibilisiert ist sie offenbar auf LKW, also Scheunentorformate, obwohl diese ja sicher viel einfacher zu detektieren sind.
Vermutlich deshalb, da man an LKW ganz überwiegend vorbeifährt und sehr ungern auf einen LKW auf der Nebenspur eingebremst werden möchte, was eben leicht passieren kann, wenn man sich dem LKW auf der Nebenspur kurz vor einer langezogenen Kurve nähert, so daß man selbst noch geradeaus fährt während der LKW schon scheinbar (für die DTR) vor einem eingebogen ist.

Der Trick ist dann, daß die DTR den LKW offenbar etwas unwillig detektiert und quasi "wartet" bis die Situation klarer ist.
Nachteil: Wenn der LKW tatsächlich vor einem ist, dann fährt die DTR ziemlich dicht auf und muß dann stärker bremsen.

Ein schönes Beispiel, wie mit dem deterministischen Algorithmus versucht wurde, der Realität einer bestimmten Situation näher zu kommen und es nur mit Abstrichen in anderen Situationen möglich war.

LKW später registrieren: Gut für Überholen in Kurven, schlecht für Aufschließen von hinten.

Da man unterstellt hat, daß ersteres wesentlich häufiger vorkommt, wurde der Algorithmus in diese Richtung verbogen.
Vom Grundprinzip (Hindernisse erkennen und konstanten Abstand halten) wurde eine Ausnahme formuliert.

Je besser man den Algorithmus jetzt auf die Realität anpassen möchte, desto mehr solcher Ausnahmen muß man einbauen und desto problematischer wird es, einen außerhalb der vordefinierten Ausnahmen befriedigend arbeitenden Algorithmus zu erhalten.

Die Zahl der möglichen, im Algorithmus nicht berücksichtigten Ausnahmen von den Ausnahmen nimmt dann nämlich explosionsartig zu.

Deshalb muß man solche Systeme im Arbeitsbereich einfach einschränken.

Wer mit Mathematik nicht auf Kriegsfuß steht, weiß vielleicht, daß man eine algebraische Funktion in einem frei wählbaren "Konvergenzbereich" in beliebig guter Näherung durch eine Reihenentwicklung darstellen kann.

Dazu ist lediglich ein Polynom mit einer bestimmten Anzahl Glieder erforderlich. (Mathematiker mögen mir die unsaubere Darstellung verzeihen, es soll verständlich bleiben.)

Je mehr Genauigkeit im Konvergenzbereich gewünscht ist, desto mehr Polynomglieder werden erforderlich. - Sprich: desto mehr Aspekte der anzunähernden Funktion müssen berücksichtigt werden.

Desto stärker wird aber gleichzeitig auch die Divergenz außerhalb des festgelegten Konvergenzbereiches !

Und desto sensibler reagiert die Funktion im Konvergenzbereich auf numerische Ungenauigkeiten. (Polynom: Rechengenauigkeit, Distronic: Meßgenauigkeit)

Philosophisch gesagt: Wechselt man den Betrachtungsraum einer Sache, so wird die Beschreibung dieser Sache aus dem einen Betrachtungsraum in dem anderen unvollständig sein.

Die Distronic hat nunmal einen anderen Betrachtungsraum als der Fahrer.

Von daher wünsche ich mir sogar einen einfachen Algorithmus, damit ich nach einiger Gewöhnung nachvollziehen und vorhersagen kann, wann er aussetzt und nicht von solchen Aussetzern überrascht werde.

Dann fühle ich mich mit dem Automaten nämlich wohl und übertrage ihm gerne die Aufgaben, die er besser kann als ich.
Hauptsache ich kann noch nachvollziehen, welche das sind.

MfG ZBb5e8

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