Diff.-Hinten Aufnahme ausgebrochen
Hallo Zusammen,
ich wollte gestern das Differenzial Hinten ausbauen um die Buchsen zu wechseln.
Dabei ist eine der vorderen Aufnahme ausgebrochen. Die Schraube hatte gefressen.
Kann man sowas " kleben" oder eventuell " zuspachteln" und neu bohren?
Habe mal Werbung gesehen mit so einer Art flüssigem Metall. Finde Sie nur nicht wieder. Alles was ich bei YT finde ist unbrauchbar.
Möchte ungern ein neues Diff kaufen.
Gruß Harald
56 Antworten
Zitat:
@Harald-F schrieb am 17. März 2022 um 14:47:17 Uhr:
So wahnsinnig viel Last kommt da nicht drauf. Es ist "nur" das Eigengewicht incl. der Belastung der Beschleunigung wenn man zBsp. duch ein Schlagloch fährt und die interne Reibung.
Wie kommst du denn darauf? Ich halte das für eine sehr gefährliche Fehleinschätzung!
Hast Du Dir mal überlegt, wie das Differential die an die Antriebswellen abgegebenen Drehmomente (in der Höhe mehrerer Tausend Nm!!) abstützt? Oder anders formuliert: Weshalb drehen sich die Räder und nicht das Differential?
"So wahnsinnig viel Last kommt da nicht drauf."
Auf ein Differentialgetriebe, mit vorgeschaltetem Getriebe, welches das Motordrehmoment um 90° umleitet.
Überhaupt nicht...
Na, dann mach doch mal ein Gedankenexperiment:
Die Räder sind festgeklemmt und Du gibst maximales Drehmoment auf den Differentialeingang, also die Kardanwelle. Was macht das Differential, wenn es keine Lager hätte?
Zur Erinnerung: Die Räder drehen sich nicht!
Ist sie Ironie nicht ersichtlich?
Das hintere Differentiallager macht nicht ohne Grund schon vor Erreichen der 100tkm Marke schlapp.
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Zitat:
@Mariolix schrieb am 16. März 2022 um 11:50:40 Uhr:
Hallo @miki64
Das ist ja wohl als Ironie zu verstehen? 🙂
Du bist dir schon bewusst welche Kräfte auf diesen Bereich einwirken. 🙄
Wie @Butterkönig schon geschrieben hat, gebraucht ersetzen und gut ist.
Mfg Mario
Moin Mario und jetzt sagst Du nichts mehr was die andere Kollegen schreiben,aber mein Antwort hast Du gleich als Ironie bezeichnet ob war das nicht so.Mit Metall,Guss und Alu habe ich auch ein bisschen ahnung als ehemalige Bergbau-Maschinenschlosser und Alufelgen Giesser,aber ich woltte nicht zu viel dieskutieren was wurde da Geklebt und Repariet und die kräfte waren 10000 X grosse .MfG Miki
Zitat:
@Tomelino schrieb am 17. März 2022 um 17:44:50 Uhr:
Ist sie Ironie nicht ersichtlich?
Nein, war sie tatsächlich nicht. Die kommt auf der Tonspur oft besser rüber, fehlt hier aber nun mal.
Streitet Euch nicht,
wenn es nicht hält, mache ich es halt nochmal!
Ein versuch ist es wert.
Zu den Kräften, auch wenn die Hinterräder blockieren ect. kommt auf das Diff. keine zusätzlichen Kräfte!
Das Drehmoment beim blockierender Räder wird kompl. vom Motorlager aufgenommen.
Fast so wie das Mittellager von der Kardanwelle. Stimmt natürlich nicht ganz. aber das Prinzip ist gleich.
Wie gesagt, ich werde berichten!!
Zitat:
@Harald-F schrieb am 18. März 2022 um 08:14:44 Uhr:
Zu den Kräften, auch wenn die Hinterräder blockieren ect. kommt auf das Diff. keine zusätzlichen Kräfte!
Das Drehmoment beim blockierender Räder wird kompl. vom Motorlager aufgenommen.
Fast so wie das Mittellager von der Kardanwelle. Stimmt natürlich nicht ganz. aber das Prinzip ist gleich.
Nein!!
Führe mein Gedankenexperiment durch und berichte von den Ergebnissen.
Zitat:
@Harald-F schrieb am 18. März 2022 um 08:14:44 Uhr:
Zu den Kräften, auch wenn die Hinterräder blockieren ect. kommt auf das Diff. keine zusätzlichen Kräfte!
Das Drehmoment beim blockierender Räder wird kompl. vom Motorlager aufgenommen.
Fast so wie das Mittellager von der Kardanwelle. Stimmt natürlich nicht ganz. aber das Prinzip ist gleich.Wie gesagt, ich werde berichten!!
Da der Antriebsstrang keine torque tube hat, ist deine Sicht der Dinge völlig falsch.
Aber wenn du zu viel Zeit hast, dann mach mal.
Wo kommt denn das Drehmoment her? Ein Drehmoment auf die Lagerbuchsen des Diff.-Gehäuses kann doch nur erfollgen wenn die Drehmoment übertragenden Teile, also die A.-Wellen und Kardanwelle, eine Verbindung haben. Sei es durch Kraftschluß oder Formschluß. Sollte dass passieren, tja, dann bräuchte ich wirklich ein neues Diff.
Aber ich lass mich gerne belehren.
Gruß Harald
Du hast das Gedankenexperiment nicht durchgeführt!
Stell Dich (gedanklich) vor das rechte Hinterrad. Beim Vorwärtsfahren dreht es sich im Uhrzeigersinn. Es gibt also eine Drehbewegung zwischen Antriebswelle und Differentialgehäuse. Jetzt hältst Du das Rad fest. Die Drehbewegung bleibt aber, nur dreht sich jetzt das Gehäuse um die Antriebswelle, entgegen des Uhrzeigersinnes.
Es sein denn, dass eine entsprechend starke Halterung das unterbindet. Das nennt sich Drehmomentstütze. Sie nimmt das gesamte (!) Antriebsmoment der Welle auf. Das können im ersten Gang schon mal 4000 Nm sein. Bei einem (geschätzten) Hebelarm von 0,25 m sind das 16000 N (entsprechend ca. 1600 kg). Dynamisch (also impulsartig) kann das auch durchaus mehr sein.
Wenn Du meinst, das sicher mit den vorgeschlagenen Reparaturmaßnahmen auffangen zu können: Nur zu!
Hi!
1) Das Diff von meinem Oldi hängt auf einer Brücke an 4 Befestigungspunkten. In Fahrtrichtung gesehen ist die rechte vordere Befestigung aus dem Rahmen gerissen. Die Belastung ist durch die Drehbewegung nach rechts vorne (also eine Diagonalbewegung) immer eine vertikale. Also vertikaler Zug oder Druck.
Ach ja, mein Oldi hat nur 220 Nm.
Ich habe keinen Zweifel, dass das funktionieren kann.
2) Kupplung: Das Ausrücklager in meinem Oldi wird von einer Gabel betätigt. Diese Gabel sitzt drehbar auf einer Welle. Die Gabel wird von einem konischen Bolzen, der durch die Gabel geschraubt wird und der konische Teil in die Welle ragt, gehalten.
Dieser werkelt sich aus und reißt schließlich ab.
Die Rep. erfolgt mittels Bohrungen durch Gabel und Welle, wo dann Spannstifte durchgetrieben werden.
Es ist eine Borg & Beck Kupplung, die Gabel (Hebel) etwa 12 cm lang. Um die Kupplung zu betätigen musst du vorher dein linkes Bein trainieren, so hart….
Klar kann der TE ein neues Diff einbauen, keine Frage. Aber ihr solltet nicht gleich alles , was ihr nicht kennt ablehnen.
Gyula
Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 18. März 2022 um 17:10:24 Uhr:
Du hast das Gedankenexperiment nicht durchgeführt!Stell Dich (gedanklich) vor das rechte Hinterrad. Beim Vorwärtsfahren dreht es sich im Uhrzeigersinn. Es gibt also eine Drehbewegung zwischen Antriebswelle und Differentialgehäuse. Jetzt hältst Du das Rad fest. Die Drehbewegung bleibt aber, nur dreht sich jetzt das Gehäuse um die Antriebswelle, entgegen des Uhrzeigersinnes.
Es sein denn, dass eine entsprechend starke Halterung das unterbindet. Das nennt sich Drehmomentstütze. Sie nimmt das gesamte (!) Antriebsmoment der Welle auf. Das können im ersten Gang schon mal 4000 Nm sein. Bei einem (geschätzten) Hebelarm von 0,25 m sind das 16000 N (entsprechend ca. 1600 kg). Dynamisch (also impulsartig) kann das auch durchaus mehr sein.
Wenn Du meinst, das sicher mit den vorgeschlagenen Reparaturmaßnahmen auffangen zu können: Nur zu!
Danke für deine Gedanken zu meinem Problem. Verschiedene Sichtweisen sind meistens gut.
Zu deinen Gedankenexperiment:
Wie wird das Rad festgehalten? Über die Bremse? Dann geht das kompl. negative DM in die Achverbindungen ( Querlenker ect.). Was natürlich zum Tragen kommt ist die Massenträgheit aller sich bewegenden ( hier Drehbewegung )Teile. Aber wie ich schon schrieb: Um eine Kraft bzw. ein Drehmoment auf ein anderes Objekt, in diesem Fall das Diff.-Gehäuse, zu übertragen benötigt es eine Verbindung.
Achso, die Zeit habe ich falls es in die Hose geht, bin Rentner.
Gruß Harald
Zitat:
@Harald-F schrieb am 18. März 2022 um 08:14:44 Uhr:
Zu den Kräften, auch wenn die Hinterräder blockieren ect. kommt auf das Diff. keine zusätzlichen Kräfte!
Das Drehmoment beim blockierender Räder wird kompl. vom Motorlager aufgenommen.
Oha, da hast Du aber in Physik nicht aufgepasst.
Kraft und Gegenkraft, Moment und Gegenmoment.
Das von Dir beschriebene Drehmoment ist das Gegenmoment am Motor. Der kann sein Drehmoment nur an die Kardanwelle abgeben, wenn er sich nicht selbst wegdreht 😁
Also müssen die Motorlager (seine einzige Befestigung) das Gegenmoment aufnehmen.
Das hat NICHTS mit dem zu tun, was weiter hinten am Diff passiert.
Aber betrachten wir es mal vom Diff aus:
Beim Anfahren wirkt auf die Antriebswellen der Räder ein enormes Drehmoment.
Das Moment auf die Antriebswellen kommt vom Diff und über einen 90-Grad-Winkel von der Eingangsseite des Differentials, wo die Kardanwelle antreibt.
Wäre KEIN 90-Grad-Winkel dazwischen, hättest Du Recht... dann würde das Drehmoment entlang seiner Wirkungsachse übertragen bis zum Getriebeausgang.
Doch durch den 90-Grad-Winkel wird das Differential selbst zum "Hebelarm", der sich gerne um die Antriebsachsen in Gegenrichtung drehen möchte. Das Diff nimmt also das Gegenmoment zum Antriebsmoment auf. Fast die gesamte Kraft des Hebelarms wirkt also an dem kardanseitigen Lager.
Wenn das Lager nicht intakt ist, dann ... Kracksssssss ... und ein Knall, wenn das Diff samt Kardanwelle seine Position nach oben (bei Vorwärts-Gas) oder nach unten (bei Rückwärts-Gas) verlässt 😁
Dazu kommt, dass das Drehmoment auf die Räder und damit das Gegenmoment am Diff viel größer ist als das Drehmoment des Motors. Denn da sitzt noch ein Getriebe und die Übersetzung des Diff selbst dazwischen.
Mein Motor z.B. hat über 600Nm Drehmoment (530D mit 210kw-M-PPK). Das Getriebe bildet eine Untersetzung.
Was an den Antriebswellen ankommt, liegt daher im Bereich von 1000en Nm... die das Diff "gegenhalten" muss 😁
Auf das bei Dir gebrochene Lager wirken enorme Kräfte. Du riskierst einen erheblichen Schaden am Fahrzeug, wenn Du das nicht ordentlich machst.
Abgesehen davon:
Wenn es beim ersten Mal schief geht, muss Du wieder da ran... diesmal mit erheblich höherem Schaden.
Ich persönlich hasse es, etwas zweimal machen zu müssen. Da mache ich es lieber gleich ordentlich 😁
Gruß
k-hm
Danke, genau mein Reden!!
Aber der TE meint ja, dass da im Wesentlichen nur das Eigengewicht des Differentials wirken würde. Dann sollte ja ein kräftiger Draht, den man da drumdröselt, völlig ausreichen. Auf den Bericht über das Ergebnis freue ich mich jetzt schon 😁