Diesel? Wohl kaum zukunftsfähig...

Volvo

Hallo allerseits. Will mal wieder etwas sticheln. Meine These:

Die deutsche Autoindustrie hat den Zug der Zeit verschlafen, weil sie noch heute versucht, die letzten Sparprozente aus ihren hoch gezüchteten Turbodiesel-Motoren herauszukitzeln. An den jetzigen, weltweiten Absatzerfolgen sollten wir uns erfreuen, sie werden mittelfristig seltener oder ganz ausbleiben.

Denn es stehen zwei große Probleme an, die auch die mehr als zwei Mio Arbeitsplätze in der inländischen Autoindustrie bedrohen.

1. Die Asiaten (China, Indien) werden in den kommenden Jahren bei Massenfahrzeugen technologisch gewaltig aufholen. "Brot und Butter" - Fahrzeuge aus Wolfsburg und anderen (auch skandinavischen Autoschmieden) sind dann von der Kostenstruktur einfach nicht mehr konkurrenzfähig. Es sei denn, wir schaffen hier chinesische Sozialverhältnisse für die Beschäftigten. Und das will wohl keiner.

2. Der hiesige, fast ausschließliche Focus auf Dieselfahrzeuge führt in die technologische Sackgasse und mittelfristig in die Absatzkrise. Denn sollte sich der Diesel-Anteil weltweit derartig wie in Deutschland erhöhen, stünde die Öllobby vor einem Problem. Die erforderlichen Kraftstoffmengen könnten aus rein technischen Gründen nicht in der erforderlichen Menge produziert werden. Schon heute muss Deutschland auf dem Weltmarkt Diesel zukaufen.

3. Die aktuellen Ölprobleme werden bei Durchschnitts-(!)Käufern bereits mittelfristig zu einer Veränderung des Kaufverhaltens führen. Sparsame konventionelle bzw. alternative Antriebe ausländischer Anbieter werden in den nächsten Jahren den deutschen Herstellern Marktanteile kosten.

Langfristig kann sich die deutsche Autoindustrie wohl nur durch eine breit aufgestellte Motorenentwicklung und weitere Lösungen zur "Automatisierung" des Fahrens von der Konkurrenz absetzen. Sprich: Premiumautos für einen zahlungskräftigen Kundenkreis, hergestellt von einer gewiss stark schrumpfenden Mitarbeiterzahl in der Automobilbranche.

Nun dürft ihr mir argumentativ den k.o.-Schlag geben 😁

Beste Grüße.
Die Gurke - bleibt bei Volvo (vorerst 😛)

66 Antworten

Was ist besser, als ein Vollhybrid mit einem wirkungsgradschwachem Motor 😕

GENAU 😮

Ein VH mit einem wirkungsgradstarkem Motor .... ! 🙂

eMkay - prophezeit das Aussterben der V10 und V12 Hubraum-Boliden .....

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]


prophezeit das Aussterben der V10 und V12 Hubraum-Boliden .....

Vielleicht entwickelt ja mal jemand einen 12-Zylinder, bei dem jeder einzelne Zylinder für eine andere Spritsorte ausgelegt ist? 😁 😉

Gruß

Martin

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5


Vielleicht entwickelt ja mal jemand einen 12-Zylinder, bei dem jeder einzelne Zylinder für eine andere Spritsorte ausgelegt ist? 😁 😉

Gruß

Martin

Für ein Oeko-neutrales Feinstaub-CO2-sonstwas-Gemisch 😁 😁

Gruß
Torsten 😉

Zitat:

Original geschrieben von Elkman


M.E. muss es sich auch beim Diesel lohnen.
1. Jeder Liter Brennstoff - egal ob Diesel, Benzin oder sonstwas -, der nicht verbrannt wird, hilft grds. der Oekobilanz.

Ja, doch die Frage ist, ob man mehr spart als man wegen des zusaetzlichen Gewichts der Batterien mehr verbraucht. Kiloweise Batterien, die mehr oder weniger reiner Sondermuell sind, helfen der Oekobilanz ferner nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Elkman


2. Die elektrische Energie, mit der die Batterien wiederaufgeladen werden, wird in erster Linie beim Reduzieren der Geschwindigkeit (also Fuss runter vom Gaspedal und/oder Bremsen) erzeugt. Beim "cruisen", also dahingleiten ohne Beschleunigung oder nennenswerter Steigung, wird die erzeugte, aber nichtbenötigte Motorleistung dem Laden der Batterien zugeführt.

Beim cruisen arbeitet der Motor im Teillastbereich. Beim Benziner ergibt sich dadurch ein unguenstiger Wirkungsgrad. Beim Hybrid wird der Motor staerker belastet, um mit einem besseren Wirkungsgrad zu arbeiten. Beim Diesel ist der Wirkungsgradunterschied zwischen Teillast und Last viel geringer als beim Benziner; da holt man nicht mehr soviel raus. Holt man ueberhaupt mehr raus, als man zusaetzlich reinstecken muss, um das Mehrgewicht des Hybridantriebs und seiner Batterien rumzufahren?

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5


Hier wird, in nicht allzu ferner Zeit, v.a. die Marke Tata aus Indien verstärkt auf den europäischen Markt drängen. Laut Aussage des Firmenchefs sollte es möglich sein, den aktuellen Kleinwagen, an europäische Sicherheitsvorschriften- und Kundenwünsche angepasst, für unter 5T€ anzubieten.

Das will ich erst mal sehen, bevor ichs glaube (den Preis, nicht die Leistung)

Zitat:

Original geschrieben von Elkman


Nur kann das für die Ethanol-Herstellung wichtige Zuckerrohr nicht in ausreichender Menge hergestellt werden

Doch kann es. Man muss nur genug Regenwald dafuer abholzen.

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]


Was ist besser, als ein Vollhybrid mit einem wirkungsgradschwachem Motor 😕

GENAU 😮

Ein VH mit einem wirkungsgradstarkem Motor .... ! 🙂

Der Wirkungsgradunterschied ist ja hauptsaechlich auf den Teillastbetrieb beschraenkt, der bei Hybridfahrzeugen moeglichst vermieden wird. Je kleiner der Wirkungsgradunterschied zwischen Teillast und Last, desto weniger el. Energie wird vom Hybridmotor erzeugt. Das Gewicht bleibt aber gleich.

Dass es irgendwo einen Punkt gibt, ab dem man mehr zusaetzlich verbraucht als spart, darueber sind wir uns wohl einig. Nur nicht ueber die Frage, wo dieser Punkt erreicht ist.

Ans Aussterben grosser Motoren glaube ich wegen den Autobahnen nicht. Dort hat der Hybrid keine Vorteile, da die Batterien schon nach kurzer Zeit leer sind und kaum geladen werden. Dort kommt also fast ausschliesslich der Benzin/Diesel-Motor zum Zug. Und mit einem kleinen Motoerchen kann man einfach nicht die von den Deutschen geforderte Endgeschwindigkeit und Elastizitaet weit jenseits 130 km/h erreicht werden.

Gruss
Christoph

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Zitat:

Original geschrieben von XC70D5


Vielleicht entwickelt ja mal jemand einen 12-Zylinder, bei dem jeder einzelne Zylinder für eine andere Spritsorte ausgelegt ist? 😁 😉

Gruß

Martin

wo willst Du die 12 Tanks unterbringen? 😉

Aber die Idee ist nicht schlecht - fahren was grad da ist oder am günstigsten

Ciao,
Eric,
wenn es nur den prius als großen Kombi gäbe... da würd ich mal drüber nachdenken

Zitat:

Original geschrieben von Cubs


... Holt man ueberhaupt mehr raus, als man zusaetzlich reinstecken muss, um das Mehrgewicht des Hybridantriebs und seiner Batterien rumzufahren?...

Ich bin den Lexus Hybrid Probe gefahren. Die Karre wiegt incl. elkman auch um die 2,2 Tonnen.

Bei nahezu identischer Fahrweise (im Vergleich zum meinem XC90D5) lag der Verbrauch für Super bleifrei - zwar knapp - unter 10 Liter. Diesen IMHO guten Verbrauch legt so schnell kein anderer Benzin-SUV hin.

Gruß
Torsten
- meint, dass man dann aus den abgeholzten Regenwäldern Treibstoff für die Holzvergaser-Autos machen könnte 😉

Zitat:

Original geschrieben von Cubs


Ja, doch die Frage ist, ob man mehr spart als man wegen des zusaetzlichen Gewichts der Batterien mehr verbraucht. Kiloweise Batterien, die mehr oder weniger reiner Sondermuell sind, helfen der Oekobilanz ferner nicht.

Beim cruisen arbeitet der Motor im Teillastbereich. Beim Benziner ergibt sich dadurch ein unguenstiger Wirkungsgrad. Beim Hybrid wird der Motor staerker belastet, um mit einem besseren Wirkungsgrad zu arbeiten. Beim Diesel ist der Wirkungsgradunterschied zwischen Teillast und Last viel geringer als beim Benziner; da holt man nicht mehr soviel raus. Holt man ueberhaupt mehr raus, als man zusaetzlich reinstecken muss, um das Mehrgewicht des Hybridantriebs und seiner Batterien rumzufahren?

Das will ich erst mal sehen, bevor ichs glaube (den Preis, nicht die Leistung)

....

Gruss
Christoph

Du hast natürlich recht mit der Aussage, daß das Hybridkonzept beim wirkungsgradschwachen Benziner mehr bringt als beim Diesel - daher wird ein Dieselhybridstrang auch anders bemesssen sein und z.B. weniger Batteriekapazität und damit Gewicht mitbringen ....

Vollhybride werden sich eher bei schweren SUVs etc lohnen, während kleinere und leichtere Autos eher mit Softhybrid-Elementen ausgestattet sein werden ....

Die Praxis wird es zeigen ....

Hybride Grüße vom eMkay

Zitat:

Original geschrieben von Elkman


Ich bin den Lexus Hybrid Probe gefahren. Die Karre wiegt incl. elkman auch um die 2,2 Tonnen.
Bei nahezu identischer Fahrweise (im Vergleich zum meinem XC90D5) lag der Verbrauch für Super bleifrei - zwar knapp - unter 10 Liter. Diesen IMHO guten Verbrauch legt so schnell kein anderer Benzin-SUV hin.

Eine so schlechte Raumausnuetzung auch nicht 😉 Dass man in ein so grosses Auto einen so kleinen Innen- und vor allem Kofferraum einbauen kann, wusste ich vorher garnicht.

Aber zurueck zum Thema: der RX400h ist ein Benzinvollhybrid. Meine Zweifel und Vermutungen waren aber immer auf den Dieselvollhybrid bezogen.

Aber doch noch was zum Benzinvollhybrid: wie sieht denn der Verbrauch des RX 400h auf der Autobahn aus?

@Emkay: ich glaub, jetzt sind wir uns einig

Gruss
Christoph

Zitat:

Original geschrieben von Cubs


Das will ich erst mal sehen, bevor ichs glaube (den Preis, nicht die Leistung)

Ich auch 😉

Es ist ca. ein halbes Jahr her, als ich das Interview mit Herrn Tata im TV gesehen habe. Mittlerweile ist der Tata Indica für 6.870,-€ auf dem spanischen (Test-) Markt erhältlich. Hat es wohl doch nicht so hingehauen mit der Planung.

Die Anforderungen bei uns uns scheinen sich doch arg von denen eines Inders (oder des Inders schlechthin 😉 ) zu unterscheiden!?

Zitat:

Original geschrieben von Cubs


...mit einem kleinen Motoerchen kann man einfach nicht die von den Deutschen geforderte Endgeschwindigkeit und Elastizitaet weit jenseits 130 km/h erreicht werden.

Das wird wohl auch bald Geschichte sein. Die Nürburgring GmbH würde es freuen.

Gruß

Martin

Zitat:

Original geschrieben von Eric L.


wo willst Du die 12 Tanks unterbringen?

Da reicht einer, der Mischmasch wird gecracked und dann der jeweiligen Einspritzung zugeführt 😁

Gruß

Martin

Zitat:

Original geschrieben von Cubs


@Emkay: ich glaub, jetzt sind wir uns einig

Gruss
Christoph

YEP ... 🙂

Das ganze Thema Öko und sparsamkeit ist beim Endverbraucher doch noch gar nicht angekommen. Schauen wir doch mal wo "Öko-" und sparmobile sinnvoll wäre und wo sie genutzt werden:

Hybrid - Jeder stimmt zu, dass sie im stop&Go die größten Vorteile hätten. und im gewerblichen bereich kommt es da auf jeden cent an. also Taxi, pizza und alle anderen lieferdienste, post und paketdienst, servicedienste wie essen auf rädern, altenpflege und der personentransport. und was fahren wie große dieselfahrzeuge, smart/kangoo und wenn das geld wirklich mal ganz knapp ist einen kleinen fiat benziner. und wer fährt den prius? jemand, der morgens und abends 20km über die landstrasse zur arbeit rollt.

Das vielgelobte autogas/erdgas: Perfekt für alle, die eine eigene tankstelle haben oder sowieso immer in ihrem kreis unterwegs sind. also auch örtliche lieferverkehre, stadtwerke, post und paketdienste. Nutzen sie es? nö

Und das thema sparsamkeit: vergesset es. Wenn jetzt schon ein cuore eine Klima und ein polo ein navigationsgerät braucht (obwohl die beiden oft nie den eigenen landkreis verlassen), dann muessen die leute nicht wirklich sparen. Darum sind selbst diese Wagen so teuer geworden. Klima, sitzheizung, lederausstattung navi. das kommt doch alles von einer handvoll zulieferer und kostet mehr oder weniger dasselbe, egal ob in einem fox oder passat. man sieht es am dacia logan. mit der ausstattung was ein deutscher autofahrer heute angeblich unbedingt braucht kostet er das doppelt wie in der grundausstattung..

Und solange die Leute noch das geld für sowas haben, solange ist auch im spritpreis noch luft.

Rapace

Re: Re: Diesel? Wohl kaum zukunftsfähig...

Zitat:

Original geschrieben von Saclant


Zum anderen wird mit dem Verschwinden der klassichen Mittelschicht auch das Mittelklassevehikel verschwinden...

Du meinst also, dass wir zukünftig nur noch das Prekariat und das Pekuniariat haben, oder polemisch ausgedrückt, die Unterschicht und die Geldsäcke? Das sehen viele, darunter auch ich, aber ganz anders. 😉

Genausowenig wird das Mittelklassevehikel aus (mehr oder weniger) deutscher Produktion verschwinden. Wenn es dem gemeinen Autokäufer nur um hinlänglich ausreichende Technik und Qualität bei relativ niedrigem Preis ginge, wären die Marktanteile der Japaner schon jetzt viel höher.

Außerdem stimmt das nicht so ganz, dass die deutschen Autohersteller den Trend verschlafen. Dazu ein Beitrag aus dem VW-Forum.

Fakt ist, da hat Emkay ganz recht, dass der Dieselmotor dem Ottomotor technisch überlegen ist und wesentlich mehr Modifikationsoptionen bietet. Nur hat er halt, besonders in D, ein Imageproblem. Die Technik, um Feinstäube aus Dieselabgasen sogar bis unter die Grenzwerte der EURO-5-Norm zu drücken gibt es übrigens auch schon seit langem. Bei Stationärdieseln in Industrieanlagen oder Dieselmotoren, die unter Tage eingestezt werden, sind hochwirksame RPF schon seit 1970 vorgeschrieben.

Eigentlich müsste man sich aber wohl eher Gedanken über Methan als Treibstoff machen. Wenn sich die Meere weiterhin so schnell erwärmen, muss man ganz schnell einen Weg finden, um das ganze Methanhydrat loszuwerden, das sich sonst auflöst und den Treibhauseffekt so richtig auf Touren bringt.😉

Gruß
DeWeDo - der schon sein Angelgeraffel umrüstet und ungeduldig auf die ersten Blue Marlins in der Nordsee wartet

Zitat:

Original geschrieben von rapace


Und solange die Leute noch das geld für sowas haben, solange ist auch im spritpreis noch luft.

Rapace

Da muß ich dir voll und ganz zustimmen.

Ich frage mich immer noch wie es sein kann das die Autos ständig teurer werden, obwohl immer mehr Roboter und Produktionstrassen an einer gemeinsamen Bodengruppe schrauben.

Und so wird auch an den Motoren gearbeitet. Immer mehr Leistung bei "fast" gleichbleibendem Verbrauch.

P.S. Meine Autoversicherung wir auch nie billiger obwohl die Prozente jedes Jahr fallen. 🙁

Zitat:

Original geschrieben von Ullei


Ich frage mich immer noch wie es sein kann das die Autos ständig teurer werden, obwohl immer mehr Roboter und Produktionstrassen an einer gemeinsamen Bodengruppe schrauben.

Weil die paar Männekes, die es in den Werken noch gibt, z. T. so viel Geld bekommen, dass es den "Robotik-Vorteil" wieder aufzehrt. Ob sie das auch verdienen, sei mal dahingestellt.

Hätte heute morgen beihnahe meinen Kaffee verschüttet, als ich hörte, dass Bernhardt VW nach Ansicht der dortigen Personalvertretung den "VW-Gedanken" nicht verinnerlicht hat (weil der die Personalkosten am liebsten viel mehr gesenkt hätte) und es deswegen gut ist, dass er geht. 😰
Wusste gar nicht, dass VW eine beschützende Werkstätte ist. Ich finde einen Spitzenmonatsverdienst für einen Arbeiter von 3.567 € ohne Zulagen für 28,8 Stunden Arbeit in der Woche ziemlich happig. Und so ein Entwicklungsinschinör bekommt immerhin bis zu 5.301 € im Monat (auch für 28,8 Std./W).

Gruß
DeWeDo - mit schwarzen Flecken auf der roten Socke

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